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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1908
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- Deutsch
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^ 6, 9. Januar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 291 Bücher umsonst, die übrigen Studenten sie aber billig erhalten können. Der Kaiser hat dafür 300 Taler gespendet. Ein Hla^wtsr arkiuw aus Flandern, ein Mann von großer Ge lehrsamkeit und Frömmigkeit, ein früherer Zögling des Ger- manikums, war Korrektor und Faktor; er steht diesem Amte Sorgen wegen der Druckerei. Gegen Ende Oktober sind die Thesen aus der Rhetorik griechisch und lateinisch und die Thesen aus der Philosophie und Theologie gedruckt worden«. Nach dem Wiener Katalog der Jesuiten von 1561^) war der Logiker (Scholastiker) des ersten Jahres Antonius Ghuse, eorrsotor nostras t^pOArapdias; und unter den kroksssorss ^rawmatiog.6 Ihre lateinischen Typen sind gut, weit mehr noch sind aber die griechischen zu loben«, so urteilt der Verfasser der großen Wiener Buchdruckergeschichte?) Das Buchdruckerzeichen von 1561 zeigt den Namen Jesus, in den Randleisten 968U8 llararsnus ksx luäaooruw und die grie chische, hebräische und syrische Übersetzung in den entsprechenden Schriftzeichen. Ein anderes Druckerzeichen weist ebenfalls den Namen Jesus auf; die Bilderrahmcn an den drei Seiten werden von einem Bogen im Renaissancestil überdacht. Die ersten Erzeugnisse der Druckerei waren im Jahre 1559 ein Hirtenbrief des Bischofs von Fünfkirchen, Georg Draskowitz, und ein Katalog der Ordensbrüder von Wien und Rom. Am 17. Februar 1560 bedankt sich Polanco für den im Januar er haltenen Katalog?) Cs folgten 1560 drei Thesenzettel, Demosthenes' kbilippiea prima, das Direktorium von Polanco, Synodalstatuten, ein Rituale, St. Bernhards -Andächtige Betrachtungen«, St. Augustins »Von Vermeydung der Trunckenheit«, im Jahre 1561 u.a. Imitativ Obrigti und Oovgtitutionsg 8oe. 1e8u, Huaeäam sx eon- Demosthenes, Jsokrates, die Briefe Ciceros, einige Bücher der Aneis, Grammatik und Syntax des Despauterius. Die 1560 er schienene Ausgabe der ersten Philippica des Demosthenes gibt diese die Bücher umsonst gegeben werden; so wünschte ?. Laynez in einem Briefe an Victoria vom 24. Februar 1560. Im Jahre 1563 druckte die Wiener Offizin die erste Ausgabe der Exerzitien in Deutschland. Ein Zirkular des ?. Laynez an die Provinziale vom 15. Oktober 1563 macht bekannt, daß in Wien 1500 Exemplare der Exerzitien gedruckt seien; für die Kosten kommen die Provinzen aus nach der Anzahl der Exemplare, die sie wünschen. Der Druck in Wien erfolgte auf Veranlassung von Laynez. Die letzten Leistungen sind wieder einige Thesen aus dem Jahre 1565 und ein zweiter Druck der Exerzitien im Jahre 1567 (?). ?. Maggio schreibt am 27. Februar 1567 an den General, daß die in Wien gedruckten Exerzitien zur Absendung nach Italien bereit seien, daß sich aber keine Gelegenheit dazu biete. Ein kaiserliches Privilegium sicherte die Jesuitendruckerei gegen Nachdruck »besonders deshalb, daß unsere Bücher in ihrer Reinheit erhalten bleiben und nicht von einem Makel der Irr lehre verunstaltet werden«.?) 2) Sommeroogel: 1,63 j68uit68 äo koms ok äo Vionno on 1561. 1898 (Faksimiledruck). ') A. Mayer: Wiens Buchdruckergeschichte. 1883. I. S. 94. Vgl. Denis: Wiens Buchdruckergeschichte. 1782. S. XVI f. b) k. Holand schreibt am 1. September 1561, daß sie in Wien den Katalog der Personen usw. drucken, wie es anderwärts schon 1561 ist also nicht der erste. °) Nach der Beschreibung von Denis in den Merkwürdigkeiten der Garellischen Bibliothek (1780), S. 316. ^) Mayer, Wiens Buchdruckergeschichte. I. S. 95. Die Nachteile, die k. Laynez vorausgesagt hatte, stellten ^sich bald ein. Schon im Jahre 1563 klagt k. Hoffaeus, daß die Druckerei wegen Schwierigkeiten mit den andern Druckern ganz brach liege. Die kaiserliche Subvention fiel durch den Tod Ferdinands fort. Den schließlich erfolgten Verkauf meldet k. Maggio am 11. Januar 1578 dem General: »Die von ?. Victoria gekaufte Druckerei war seit vielen Jahren von keinem Nutzen und bot auch für die Zukunft keine Aussicht. — Abgesehen davon, daß sich eine solche Beschäftigung für uns nicht paßt, war der Betrieb der Druckerei während seiner ganzen Dauer mit dem größten Schaden für das Kolleg verbunden. Täglich wurde das Material schlechter und drohte ganz zu verderben. Deshalb haben wir nach reiflicher Über legung, da sich eine gute Gelegenheit bot. die Druckerei an den ?ra6p08iku3 8tri§oui6N3i3 (Generalvikar Nik. Telegdi in Tyrnau) Bibliothek und 100 Gulden für eine Pestbaracke verwendet haben«. Als Illustrationen zu den vorstehenden Mitteilungen gibt Bernhard Duhr im Faksimile wieder: das Vuchdruckerzeichen der Jesuitendruckerei in Wien, das Titelblatt des Thesenzettels vom Jahre 1561 mit der Verlagsangabe: Vienvae, ^.U8trias, iv a6äibu8 reiche Band eine Anzahl Faksimiles aus älteren Druckwerken, Titelblätter, Exlibris, ferner Porträts, Handschriften u. a. m. Die alten Papiermühlen Augsburgs. Friedrich von Hötzle, dessen Geschichte der alten Papiermühlen in Stift und Reichsstadt Kempten (Kösel 1901) hier besprochen wurde, hat als weiteres Ergebnis seines Forscher- und Sammler burg, sowie alte Papiere und deren Wasserzeichen im Stadt-Archiv und der Kreis- und Stadt-Bibliothek zu Augsburg. Gesammelt und gezeichnet von Friedrich von Hößle. 4°. (39 S.) Mit Titelbild u. 34 Taf. mit Ab bildungen von ca. 320 Wasserzeichen. Augsburg 1907, Math. Riegersche Buchh. Geb. ^ 5.— Die Gründung der ersten Augsburger Papiermühle ist wahr scheinlich in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts er folgt, denn von 1460 ab finden sich zahlreiche Papiere mit dem Augsburger Stadtwappen und dem Buchstaben A. 1463 lieferte Johanni Schüßler von Augsburg dem Kloster Aldersbach in Niederbayern -Papiro pro 18 schill.«, was indessen nicht beweist, burger Frühdrucker Günther Zainer (1468 , Joh. Schüßler (1470), Joh. Bämler (1472), Anton Sorg (1475), Hans Schönsperger (1481) ihr Papier für teures Geld aus Ravensburg oder aus Italien beziehen mußten, so gingen sie offenbar sehr bald daran, ihr Papier in Augsburg selbst Herstellen zu lassen, wie denn auch Bämler, Sorg und Schönsperger als Besitzer von Papiermühlen genannt werden. Es ist nicht unmöglich, daß Schüßler etwa von 1460 ab in Augsburg Papier gemacht hat oder durch heran gezogene Papierer machen ließ. Des »Anthoni Sorgen Bappirmul« erscheint von 1485—1494 im Augsburger Steuerbuch. Diese Ravensburg stammenden Papierer Joh. Mieser (auch Müesser) neu aufgebaut. Mieser war ein sehr tüchtiger Papiermacher, der u. a. zum Glätten von Kupferdruckpapier 1688 einen Schlag hammer mit Wasserkraftbetrieb einführte. Da eine derartige Neuerung damals aber schwer durchzusühren war, so verschaffte sich Mieser zunächst ein Gutachten derjenigen seiner Kunden, die Kupferdruckpapier brauchten, und erreichte auch, daß ihm Kaiser Leopold unterm 18. November 1688 ein Privilegium zur Er richtung eines Papierschlaghammers auf sechs Jahre erteilte. Das Kupferdruckpapier Miesers vcranlaßte am 2. März 1699 die Leip ziger »Crammer-Jnnung« und zwanzig Leipziger Kaufleute, an den Kaiser die Anfrage zu richten, wie weit sich Miesers Privilegium erstrecke. Sie nehmen an, »das Kays. Majestät denen Chur- und 38*
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