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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1908
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- Deutsch
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290 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 6, 9. Januar 1908. Vandcrrhocck L Ruprecht in Götttrrgerr. 308 Aeitsekrikt dl. I?. I. dlr. 1 (k. 1—6). UrUb- jLbrliob 3 Hermann Walther in Berlin 300 Rühe, Ein weltgeschichtliches Ereignis. 1 50 W. Wider, Verlag in Berlin. 320 xob. 4 Wilhelm Weicher in Leipzig. 318/9 vuä 2. g. 1 Lplt. 12 Ktzb. 6L. 16 Georg H. Wigand S Verlag in Leipzig. 310 2sit>8obrikt kür Lsxual^isssnsoliLkt 1908. UsU 1—12. 8 Carl Winter, Universttäts-Bnchhandlung in Heidelberg. 312 "k^ebsr, Übsr Oavick k'risärieb 8trg.u83. 3 ^ 60 -H. ^ 1 ^ ^uno.6 1 ob .UI utll^ ^ ^ 8tuät 1-inäau^ 3 20 H. Nichtamtlicher Teil. Jesuiten und Bücher. Von Tony Kellen. In dem kürzlich erschienenen 1. Bande der Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge von Bernhard Duhr 8.1., der ausschließlich dem sechzehnten Jahrhundert gewidmet ist (876 Seiten Lexikon-Oktav. Freiburg 1907, Herder. 22 ^), finden sich außer einem umfangreichen Kapitel über die Schriftstellerei (S. 646—684) an verschiedenen Stellen zerstreute Notizen über die Beschaffung von Büchern in den Jesuitenklöstern und eine kurze Geschichte der Jesuiten-Druckerei in Wien, aus der eine Anzahl Werke hervorgingen, die jetzt zu den großen Seltenheiten gehören. Diese Mitteilungen sind für die Geschichte des Bücher wesens interessant genug, um hier wiedergegeben zu werden. Für die Bibliothek des Jesuitenkollegs in Ingolstadt kamen am 6. August 1556 zwei Fässer Bücher an, die vr. Apelles dem Kapitel vermacht hatte. Die fehlenden Bücher für die humani stischen Studien ließ der Herzog Albrecht V. von Bayern für 40 fl. von einem Buchhändler kaufen. Außer einzelnen Büchern, die geschenkt wurden, erhielten die Jesuiten zur Nutznießung die Bücherei des verstorbenen Suffragans in Passau Heinrich Curtius, endlich von Landshut 24 lateinische und griechische Bücher aus der Bibliothek des Johann Aventin. wird gelegentlich betont: -Viele Hausoberen schaffen mit Eifer theologische und andere Bücher an-, für humanistische aber haben sie kein Geld«. Nach der Konviktsordnung für die Mönche im Kolleg des hl. Hieronymus in Dillingen durften die Ordensleute, die dort erzogen wurden, Bücher nur mit jedesmaliger schrift licher Erlaubnis des ?. Regens kaufen. Vorherige Einwilligung ihres Prälaten war notwendig für größere Anschaffungen. Bei der Reform der Klöster wurden die Bibliotheken ge mustert, gesäubert und bezeichnet. So war k. Julius auf die Ergänzung der Klosterbibliotheken sehr bedacht. Er kaufte jedes Jahr auf der Frankfurter Messe lateinische, griechische und deutsche Bücher für die einzelnen Klöster. Einige von diesen gaben jähr lich 100 Gulden dafür aus.*) In einem Schreiben, das ?. Hoffaeus in den neunziger Jahren des sechzehnten Jahrhunderts an den Herzog Wilhelm von Bayern richtete, um zu zeigen, was die Unterhaltung eines Kollegs von 50 Personen in Ingolstadt beanspruche, heißt es u. a.: »Um von den Schreibutensilien zu schweigen, so verlangen die Bücher auch viel Geld. Wir haben an nichts in dieser Welt eine größere Freude, als an vielen und guten Büchern; diese sind unser Paradies und Lustgarten, unsere Waffen und unser Schutz. Wenn gute Bücher erscheinen, wie ja jetzt sehr viele, so können wir die Ehre unserer Professoren und Lehrer nicht Specht in der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 1905, S. 285. wahren, wenn wir ihnen nicht dieselben Bücher verschaffen, die ihre Schüler und andere gelehrte Männer haben können. Diese unersättliche, aber ehrbare Sucht und Gier der Professoren nach Büchern bitte ich ihnen zugute zu halten. Es müßten also doch wenigstens für Bücher jährlich 150 Gulden bestimmt werden. Das wird meinen Mitbrüdern eine unglaubliche Freude be reiten.« Der Herzog Albrecht von Bayern stellte 1571 den Jesuiten für literarische Arbeiten die große Bibliothek zur Verfügung, die er von den Fuggern für 50000 Gulden gekauft hatte. Der Buchhandel ist den Jesuiten verboten, weil der Handel im Sinne des kanonischen Rechts überhaupt allen Klerikern unter sagt ist. Eine eigene Druckerei besaßen die Jesuiten im sechzehnten Jahrhundert in Wien. Diese Druckerei wurde aber gegen den Willen der Obern errichtet und mußte nach kurzer Blüte wieder aufgegeben werden. Kaiser Ferdinand hatte deren Einrichtung durch die Jesuiten gewünscht, und der damalige Rektor des Kollegs ?. Victoria war ganz begeistert dafür. Eine Weisung von Rom, die Sache gar nicht anzufangen, kam zu spät. Am 7. Oktober 1559 bedauerte dies k. Joh. Polanco im Aufträge des ?. Laynez. Er schrieb, die Erfahrung zeige manche Schwierigkeiten, auch wo nur eine Druckpresse ausgestellt sei; man möge die Presse einem Auswärtigen übergeben, die Jesuiten könnten ihn mit ihrem Rat unterstützen; man solle dem Kaiser die Gründe dafür auseinander setzen und ihn zufriedenzustellen suchen. In einem Briefe vom 25. November betonte Polanco nochmals, der ?. General (Laynez) finde das Unternehmen als die Kräfte der Jesuiten übersteigend und wünsche dessen Übertragung an Auswärtige. Eine Presse könne man behalten, um Thesen und andre kleinere Sachen zu drucken. Das Druckgewerbe gehöre nun einmal nicht zum Beruf der Jesuiten: Iraetent kg.dri1ia. kadri — Schuster bleib' bei deinem Gründe dar, die in Rom gegen die Druckerei maßgebend seien: »Die Erfahrung in unserem Hause zeigt die Mißstände, welche mit einem solchen Unternehmen verbunden sind, sowohl spricht, als auch weil der Verkauf von Büchern einen Schein von Handel hat, was noch mehr gegen unser Institut verstößt. Der gute Zweck, gute Bücher zu drucken und zu verbreiten, kann Druckerei bestimmten, waren gewiß durchschlagend; aber k. Victoria ließ trotzdem seinen Plan nicht fahren. Am 1. Januar 1560 schreibt Thomas Jllyricus an den General: -Die schon lange geplante Druckerei ist errichtet worden^)» damit die armen Studenten mittels derselben zuweilen die ') In Wirklichkeit hatte man eine schon bestehende Druckerei gekauft.
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