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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1908
- Sprache
- Deutsch
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220 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 5, 8. Januar 1908. über den Rahmen des eigentlichen Straßenverkehrs hinausgchen, gestattet werden. Ein Gewohnheitsrecht für weitergehende Gerecht same der Anlieger bezüglich des Anbringens von Schaukästen sei aber weder im allgemeinen, noch für die Stadt Hannover im be sonderen erbracht worden Das Interesse der Stadt, über ihr Eigentum durch Vermietung zu verfügen und sich dadurch Ein nahmen zu verschaffen, könne nicht als unberechtigt angesehen werden. Das Verbot der unentgeltlichen Benutzung des Luft raumes über der Straße sei daher keine Schikane, verstoße auch Die amerikanische AinanzkristS „nd der Buchhandel. — Die jüngste amerikanische Geschäftskrisis, der wohl mit einer ge wissen Übertreibung der Name »Panik« beigelegt worden ist, hat den amerikanischen Buchhandel nur in geringem Maße, wenn überhaupt, und wahrscheinlich am wenigsten unter allen Ge- hervorzuheben, daß die Farmer des Westens und die Pflanzer des Südens von dieser Krisis, die doch.in erster Linie die In dustrie- und Finanzwelt traf, nur wenig berührt worden sind und sich nach wie vor eines guten Geschäftsganges zu erfreuen haben; ebenso setzen die öffentlichen Bibliotheken des Landes ihre Ankäufe in uneingeschränkter Ausdehnung fort — und diese spielen bekanntlich im amerikanischen Buchhandel eine sehr er hebliche Rolle. Noch wichtiger dürfte aber für den amerikanischen Buchhandel in der jetzigen Krise der Umstand sein, daß das Buch oder wenigstens die Mehrzahl der Bücher gerade die Mitte hält zwischen einer Notwendigkeit des Lebens und einem Luxusgegen stand. Die entstandene Geldknappheit wird die Folge haben, daß d;e reicheren Klaffen der amerikanischen Gesellschaft ihre Aus gaben für Reisen und kostbare Schmuckgegenstände etwas ein schränken, auch im Falle, wo es sich um Geschenke handelt, während gerade das Buch als Geschenkartikel um die Weihnachts und Neujahrszeit eine erhöhte Bedeutung gewonnen haben dürfte. Das gilt übrigens nicht nur für die allerreichste Schicht, sondern gerade auch für die größere Klasse der Wohlhabenden, die im Buch unter diesen Umständen ein besonders geeignetes Geschenkobjekt erkannt haben werden. Eine Umfrage bei den bedeutendsten Ver tretern des New Aorker Buchhandels hat denn auch ergeben, daß diese mit dem Geschäftsgang vor den Weihnachtstagen durchaus zufrieden waren. Die einzige hemmende Wirkung, die die gegen wärtige Geschäftskrise im amerikanischen Buch- und Verlagsgeschäft Hervorbringen dürfte, wird vielleicht darin bestehen, daß die gegen: Der Roma« Dämon Berlin- vor Gericht. — In der Klagesache der Kaiserkeller-Aktiengesellschaft, Berlin, gegen die Herren Robert Saudek als den Verfasser und Hermann Ehbock (in Firma Concordia Deutsche Verlags-Anstalt, Hermann Ehbock), Berlin, als den Verleger des Romans »Dämon Berlin ist der Termin vor dem Königlichen Landgericht UI in Berlin auf den 18. Januar d. I. festgesetzt worden. Die Klägerin fühlt sich durch einige in dem Roman vorkommende Bemerkungen über das nächtliche Leben im Kaisercass beleidigt und in ihren Inter essen geschädigt. Die beiden Beklagten werden durch Herrn Rechts anwalt Leonhard Friedmann vertreten. Diese hat sich gegen die Anregung ausgesprochen, und zwar des halb, weil einesteils die zu erwartende Abänderung der Reichs gewerbeordnung zu einer weiteren Einschränkung der Sonntags arbeit im Handelsgewerbe führen dürfte, andernfalls aber die Durchführung der völligen Sonntagsruhe für die der Gewerbe- kammer zugehörigen Erwerbskreise wesentliche Beeinträchtigungen mit sich bringen würde. (Leipziger Tgbltt.) *Poft. — In Aruscha in Deutsch - Ostafrika ist am 1. d. M. eine Telegraphenanstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Aruscha liegt etwa 86 km südwestlich von Moschi. Die Worttaxe für Telegramme nach Aruscha ist dieselbe wie für Tele gramme nach Daressalam. Kunstausstellung. — Die Kunstausstellung des Werdandi- bundes im Berliner Künstlerhause (Bellevuestraße) ist dem Publikum vom 6. bis 31. Januar geöffnet. Die Ausstellung ent hält Werke Berliner, Münchener, Karlsruher, Dresdener, Worps weder und anderer Künstler. Sonntagsruhe. — Beim Rat der Stadt Leipzig war die Einführung völliger Sonntagsruhe im nichtöffentlichen Handel (Kontorarbeiten usw.) angeregt worden. Weiter sollten die an den Meßfonntagen zugelasfenen Ausnahmen in Wegfall kommen (auch für den öffentlichen Handel), und der Großhandel sollte künftig nur noch am ersten Meßsonntag zugelassen sein. Der Rat hatte die Gewerbekammer Leipzig um ihr Gutachten gebeten. Königliches Kunstgewerbemuseum in Berlin. — Die Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin wird fortan in ihrem Ausstellungssaal monatlich wechselnde Ausstellungen aus ihren Beständen veranstalten, die ebenso wie der Lesesaal wochentäglich von 10—10 Uhr zugänglich sind. Im Januar ist Max Klingers neuestes Werk »Epithalamia« (Hochzeitsbilder) nebst andern dekorativen Blättern des Meisters ausgestellt. (Dtschr. Reichsanzgr.) * Große Kunstausstellung in Dresden 1908. — Die dies jährige Große Kunstausstellung in Dresden wird außer Werken der Malerei, der Plastik und der Griffelkunst auch eine Sonder ausstellung: »Kunst und Kultur unter den sächsischen Kurfürsten« und eine altjapanische Abteilung umfassen. Die Ausstellung soll am 1. Mai d. I. eröffnet werden. * Handelshochschule in München. — In der Plenarsitzung des Münchener Magistrats vom 3. Januar stellte Herr Stadt schulrat vr. Kerschensteiner nach einem eingehenden Bericht folgenden Antrag: Die Stadtgemeinde München wolle in Verbindung mit der Handels- und Gewerbekammer von Oberbayern und dem Münchener Handelsverein am I. Oktober 1908 in München eine Handelshochschule errichten. Die beiden letzteren Korporationen leisten hierzu einen Zuschuß von je 20000 Die Stadtgemeinde München genehmigt für das Jahr 1908 einen Zuschuß von 10000 ^ und für die kommenden Jahre den doppelten Betrag. Ferner erklärt sich die Stadtgemeinde München bereit, künftig in dem Maße den jährlichen Zuschuß von 20 000 zu erhöhen, als die Träger der Schule, d. s. die Handels- und Gewerbe kammer von Oberbayern und der Handelsverein München, eventuell ihre Zuschüsse zu erhöhen gezwungen sind. Ferner wird beschlossen, sofort die Gründung eines Kuratoriums in die Wege zu leiten, dem außer den Vertretern der beiden Handclskorporationen die beiden Bürgermeister und die beiden Schulreferenten angehören. Dieser Antrag wurde nach einer langen Besprechung ein stimmig angenommen. * Ansichten aus dem »Deutschen Museum- in München. — Eine sehr interessante Reihe von Ansichten auf Postkarten aus dem »Deutschen Museum« in München (Museum von Meister werken der Technik und der Naturwissenschaften), aus dem Ver lage von Joh. Georg Sax in München (Kaiserstraße 6) liegt uns vor. Sie führt uns die ungeheure Entwicklung menschlichen Erfindungsgeisles, die in langen Jahrhunderten errungenen Er folge in der Bemühung, körperliche Arbeit zu sparen, in lebendig wirkenden Bildern vor Augen, am anschaulichsten wohl in der Darstellung des Pflugs vom unbeholfenen, von Menschenhand bewegten Gerät der Vorzeit bis zu den ersten Anfängen des Maschinenpflugs. Weiter das Modell einer alten rumänischen ! Wassermühle mit Löffelrad, alchimistische und chemische Labora torien aus früheren Jahrhunderten, darunter auch das sehr be scheidene von Justus Liebig (1839), eine alte Schwarzwälder Uhr- macher-Werkstätte, die Entwicklung der Lokomotive von der I »?utün§ Zill^« (1811), von Robert Stephensons »Rockst.« und der I ersten in Deutschland verwendeten »Adler« (1835), von Verbesse rung zu Verbesserung schreitend bis zum elektrischen Schnellbahn wagen der letzten Jahre. In gleicher Reihenfolge werden Kraft wagen (Benz-, Daimler-, Hagenmotor) gezeigt, die Dreifach-
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