^ 63, 16 März 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2927 Das grüne Band Roman. Zweite Auflage. Geh. M. 5.—, geb. M. 6.— Hirschfelds Roman gehört zu jenen Büchern, die man langsam liest und über denen man lange träumt. Dies wohl, weil es selbst ein Traumbuch ist, geboren in jenen Stunden helläugigen, seinhörigen Träumens, da der Mann von dreißig Jahren zurück denkt an die berauschend schönen Tage der ersten Erfolge und der stürmischen Freund schaften, an die Zeit des überschäumenden Enthusiasmus und der riesenhaft scheinenden Stärke im Wollen und Streben. (Neue Freie Presse, Wien) Wer den ungewöhnlich starken Band mit seinen 542 Seiten zur Land nimmt, den mag, wie mich anfangs, ein leises Bangen beschleichen. Möge es, wie's bei mir der Fall war, zu immer steigendem Interesse übergehen und in tiefes Bewegtsein aus münden! .... Welcher Reichtum an Leben, welche Fülle lebendigster Gestalten, so lebendig, daß man einigen Namen geben möchte, die einen guten Klang bei uns haben, darin ist, das vermag man nicht einmal anzudeuten, geschweige denn ein Bild davon zu geben. Da heißt es: Nimm und lies. (Neue Hamburger Zeitung) Georg Hirschfelds neuestes, größtes Werk, der Roman „Das grüne Band", ist nicht bloß das ausgereifteste Kunstwerk seines Schaffens, sondern es ist ein literarisches Ereignis von höchstem Werte. (Deutsche Warte, Berlin) Lirschfeld ist förmlich ein — ich muß das etwas nüchterne Wort gebrauchen — ein „Spezialist" für das erforschende Durchdringen der Iünglingsseele geworden; wie ja auch die Schwaben Hermann Hesse und Emil Strauß gerade ihre Fähigkeit, die Knabenseele zu durchleuchten, als den Höhepunkt ihres Gestaltungsvermögens ansehen dürfen. So umfließt denn Georg Hirschfelds junge Leiden das ganze sonnenhelle Licht unserer ersten Hoffnungsträume. Dieses Durcheinander von weltverbefferischem Pathos und unter den ersten Fehlschlägen erwachender, nüchterner Weltverachtung, die sich natürlich schnell abermals zum Pathos wandelt, gibt er in Wort und Ge danken ganz wundervoll. (Leipziger Tageblatt) Kommissions-- und Barbe stellzettel liegt bei. S. Fischer, Verlag, Berlin 384»