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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1907
- Sprache
- Deutsch
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2790 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 60, 13. März 1S07. plare angefertigt werden, ist nunmehr fertig und wird in nächster Zeit ausgegeben werden. Außer vielen typographischen Nach bildungen enthält das Werk eine Menge künstlerischer Ab bildungen der hervorragendsten Bucheinbände, Deckel- und Ecken verzierungen usw. (^. in der Papierzeitung.) Wörterbuch der ägyptischen Sprache. — Für das Wörter buch der ägyptischen Sprache, das mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegeben wird, sind die vor bald zehn Jahren begonnenen Vorarbeiten jetzt so weit gefördert, daß mit der Ausarbeitung des Manuskripts begonnen werden konnte. Es sind im ganzen bisher 793092 Zettel alphabetisiert worden. Die Ausarbeitung ist den Professoren Crman, Gardiner, Roeder und Sethe übertragen worden, von denen Professor Sethe (Göttingen) das jeweilig fertiggestellte Manuskript an der Hand der Zettel nachprüft. Die Leitung der Arbeiten liegt in den Händen des Professors Erman. (Vossische Ztg.) Aus den Bolksbibttotheke«. — Aus Essen wird uns geschrieben: (Red.) Zur Erinnerung an die silberne Hochzeit des Deutschen Kaiserpaars errichtet die Stadt Dortmund gegenwärtig am Marktplatz neben dem Rathaus einen großen Bau, der in den untern Räumen die Sparkasse, in den obern Räumen die Kaiser Wilhelm-Auguste Victoria-Bücherei aufnehmen soll. Für den Bau sind 400 000 bewilligt. Zum Leiter der Bücherei ist Or. Erich Schulz, bisher zweiter Bibliothekar an der Elberfelder Stadtbibliothek, ausersehen. In Essen hat die städtische Bücherhalle neuerdings das Ver fahren eingeführt, in dem lokalen Teil der Zeitungen das Ver zeichnis der neuerworbenen Bücher zu veröffentlichen. Dieses Verfahren will jetzt auch der 1067 Mitglieder zählende Gewerbe verein, der eine Bibliothek von 12 000 Bänden besitzt und dessen Vorsitzender der Verlagsbuchhändler Herr Dicdrich Baedeker ist, einführen. Auf Einladung des Gewerbeoereins findet der nächst jährige 29. Verbandstag der rheinisch-westfälischen Bildungsvereine in Essen statt. Goldoni-Ausstellung i« Florenz. — Aus Florenz wird der Nationalzeitung geschrieben: (Red.) Anläßlich der Feier des zweihundertsten Geburtstags des Dichters Carlo Goldoni wurde im Palast Riccardi eine kleine Ausstellung von Manuskripten, Kupferstichen, Zeichnungen, Sta tuetten und Kostümen eröffnet, die auf das Leben und die Werke des großen Venetianers Bezug haben. Die ganze graziöse Schön heit des 18. Jahrhunderts in Venedig, das Goldoni in seinen Werken so wahr und lebensvoll geschildert hat, lebt in diesen Dingen auf, die leichtsinnige, elegante und kapriziöse vcnetianische Aristokratie, die koketten Dämchen mit ihren gepuderten Haaren, ihren Schönheitspflästerchen, ihren Reifröcken und ihren Lieb habern. In andern Stichen dann wieder Szenen aus dem All tagsleben, geschwätzige Frauen aus dem Volk, intrigante Barbiere und durchtriebene Kammerzofen, alles von den begabten Zeich nern jener Zeit mit großer Feinheit und Treue wiedergegeben. Interessant sind auch die Darstellungen der Schauspieler, die die Komödien des Dichters zur Aufführung brachten, anfangend mit denen, die unter seiner Leitung das Pariser Publikum be geisterten, bis herab zu den Künstlern und Künstlerinnen unsrer Zeit, wie Eleonora Düse, die die Goldonische Komödie »Miran- dolina« zuerst dem Publikum der großen Theater Italiens oor- geführt hat. Ein Dichterpreis» — Es dürfte nur wenigen bekannt sein, daß es in Deutschland eine Stadt gibt, die für ein kurzes Gedicht alljährlich zwei Friedrichsdor, das sind etwa 34 bezahlt. Das ist Halberstadt. Der bekanntlich dort 1803 gestorbene Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim hat eine testa mentarische Bestimmung getroffen, nach der alljährlich im Frühling auf den bei Halberstadt gelegenen Spiegelsbergen ein ländliches Fest zum Andenken an seinen Freund, den Freiherrn Spiegel zum Diesenberg, veranstaltet wird. Die »vaterländischen Dichter- werden daher alljährlich aufgefordert, den Magistrat mit Liedern für diese Feier zu versehen. Der Verfasser des besten Liedes erhält obige Summe. In der diesjährigen Bekanntmachung heißt es: »Die Einsendung des Liedes muß spätestens bis zum 30. April d. I. erfolgen. Das Lied ist mit einem Motto zu ver sehen, der Name des Verfassers aber in einem verschlossenen Kuvert, das mit demselben, Motto bezeichnet werden muß, anzu geben.- — Die originelle Stiftung -Vater Gleims- verdient auch über den Kreis der Halberstädter Lokalpoeten hinaus Beachtung. (Allgemeine Ztg.) Personalnachrichten. Auszeichnung. — Herr Professor vr. Ernst Haeckel ist aus Anlaß seines goldenen Doktor-Jubiläums zum Wirklichen Ge heimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz ernannt worden. (Red.) Artur L. Jellinek ff». — Am 9. d. M. ist in der Nerven heilanstalt Mauer-Ohling (Niederösterreich) im Alter von einund dreißig Jahren der fleißige Bibliograph Herr Artur L. Jellinek aus Wien nach einem arbeitsreichen, durch geistige Überanstrengung vorzeitig abgeschloffenen Leben gestorben. Der Verstorbene war während mehrerer Jahre ein regsamer Mit arbeiter an unserm Blatte, dessen verständnisvolle und stil gewandte Aufsätze gern gelesen wurden. Seine in den Jahren 1901 und 1902 hier begonnene wertvolle -Bibliographie der neuen Erscheinungen auf dem Gebiete des Buchwesens- mußte ihres wachsenden Umfangs wegen leider- abgebrochen werden. Artur Jellinek beschränkte sich dann auf weniger umfassende, gleichwohl immerhin große Gebiete. 1902 und 1903 erschien seine »Internationale Bibliographie der Kunstwissenschaft- Jahr gang 1 und 2 (Berlin, B. Behr's Verlag), 1903 seine »Biblio graphie der vergleichenden Literaturgeschichte- 1. Band (Berlin, A. Duncker). Er war Mitherausgeber der (nicht weitergeführ ten »Österreichischen Bibliographie-, der »Bibliographie der deutschen Zeitschriften-Literatur- und der -Bibliographie der deutschen Rezensionen-. Ein ungewöhnlich kenntnisreicher und arbeitsamer Mann ist in ihm dahingcschieden. — Ehre seinem An denken! (Red.) W. I. Modestow ff-. — Am 13. (26.) Februar 1907 starb in Rom der russische Gelehrte und Publizist Wassilij Jwano- wttsch Modestow. Geboren 1839 im Gouvernement Now gorod, wirkte er als Professor der römischen Literatur an mehreren russischen Universitäten und lebte seit 1893 in Rom, mit Ausgabungen an verschiedenen Orten Italiens und mit Forschungen zur Urgeschichte Roms beschäftigt. Er gelangte dabei zu ganz neuen, auf Archäologie und Ethnographie gegründeten Schlüffen, die er in seiner -Einleitung in die römische Geschichte- (Teil 1 und 2, St. Petersburg 1902 und 1904; ein 3. Teil soll sich im Nachlaß Modestows finden) niederlegte. Andre gelehrte Arbeiten Modestows sind: -Tacitus und seine Werke» (1864), — Das römische Schrifttum unter den Königen- (1868; deutsch Berlin 1871), — »Vorlesungen über die Geschichte der römischen Literatur- (2. Ausl. 1888), — -Geschichte der römischen Literatur» (in Korschs Geschichte der allgemeinen Literatur, 1881), — »Die Werke des Tacitus-, russische Übersetzung (1886); — ferner gab er heraus: ausgewählte Oden und Satiren des Horaz, russische Übersetzungen der »Ethik Spinozas- und von -Lübkers Neallexikon des klassischen Altertums». Von seinen publizistischen Arbeiten seien erwähnt: »über Deutschland. Wissenschaft, Schule, Parlament, Menschen, Be strebungen- (1888), — -Über Frankreich- (1889-, — »Die russische Wissenschaft in den letzten 25 Jahren- (1890), — die Schulfrage, die Unioersitätsfrage in Rußland rc., ferner zahlreiche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. T. Pech. Theodor Mommseus Witwe ff-. — Die Witwe Theodor Mommsens, Frau Marie Mommsen, ist im Alter von sünf- undsiebzig Jahren in ihrer Villa in Charlottenburg gestorben. Sie war die Tochter des Verlagsbuchhändlers Karl Reimer, des Besitzers der Weidmannschen Buchhandlung, die am 1. Oktober 1854 von Leipzig nach Berlin verlegt wurde. Im Jahre 1854 fand in Berlin ihre Vermählung mit Theodor Mommsen statt. Aus der sehr glücklichen Ehe sind im ganzen sechzehn Kinder her- vorgegangcn, von denen zwölf, sechs Söhne und sechs Töchler, die Eltern überleben. (Red.)
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