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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1906
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- Erscheinungsdatum
- 13.11.1906
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- Deutsch
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264, 13. November 1906. Nichtamtlicher Teil. 11517 dazu beigetragen hätten, dem Publikum Bücher billig zu gänglich zu machen. Was habe denn nun die Times zur Verbreitung guter Literatur getan? In der Tat sehr wenig I Vor ungefähr fünfzehn Monaten habe die Zeitung angefangen, für ihre Abonnenten eine Leihbibliothek zu gründen Um dieser Bibliothek Bücher entnehmen zu können, müsse man die Times halten; das möge für alte Abonnenten ganz an genehm gewesen sein, der Köder möge der Zeitung vielleicht auch ein paar neue Abonnenten Angeführt haben; das ganze Unter nehmen sei aber, soweit die Leihbibliothek in Frage komme, rein privater Natur und habe mit der Öffentlichkeit nichts zu tun Die Zahl der Abonnenten auf die Times könne nach Lage der Dinge nur einen kleinen Prozentsatz selbst der reichsten Leute des Landes umfassen Die Times habe nun auch eine Buchhandlung gegründet, und diese stehe dem Publikum offen. Der Einsender dieser Zeilen sei zur Buchhandlung der Times gegangen und habe dort von den Preisen Kenntnis genommen; darauf habe er dann seinen alten Buchhändler in der Oxfvrdstreet ausgesucht. Trotz aller der verlockenden Anzeigen der Times sei er nicht ein einziges Mal in der Lage gewesen, dort billiger zu kaufen als bei seinen alten Freunden, die ihn seit nahezu fünfzehn Jahren treu und rücksichtsvoll bedient hätten Die Bücher auswahl, die von der Times im Ausverkauf ange kündigt sei, bezeichnet er als derart, daß kein Buchhändler sie seinen Kunden zu einem andern als dem Makulaturpreis angeboten haben würde. An dem Streit zwischen der Times und den Verlegern sei das große Publikum wenig interessiert; wenn die Times aber so weit gehe, sich feierlich als Be schützerin des kaufenden Publikums gegen alle andern aufzu spielen, die mit Herstellung und Verkauf von Büchern be schäftigt seien, dann sei es doch Zeit, daß das Publikum dagegen protestiere. — — Die Debatten und Auseinandersetzungen in der Times- Affäre dauern noch fort und fangen sogar an in ein neues Stadium zu treten Einer der amerikanischen Leiter des Look Olub hat einem Interviewer in New Uork die Laison ä'strs und den Ursprung des Instituts dargelegt. Es wird dann noch von dem neuesten Unternehmen der Times einiges bekannt — der Gründung eines Stellenvermittlungsbureaus Doch davon später. Bruno Conrad. Kleine Mitteilungen. Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Die physikalisch.mathematische Klasse der Königlichen Akademie der Wissenschaften hielt am 2b. Oktober unter dem Borsitz ihres Sekretärs Herrn Auwers eine Sitzung. Zunächst las Herr En gl er über die Vegetationsverhältnisse von Harar und des Gallahochlandes auf Grund der Expedition von Freiherrn von Erlanger und Oskar Ncumann. Die recht umfang reichen, mehr als 2000 Pflanzenarten umfassenden Sammlungen des Or. Ellenbeck, der die Erlanger-Neumannsche Expedition be gleitete, haben ebenso wie für die Pflanzengeographie des Somali landes auch für die von Harar und des Gallahochlandes, die bisher botanisch nicht erforscht waren, wichtige Ergebnisse gehabt. In den 3000 m oft überragenden Hochländern herrschen die Formationen der Gebirgsbuschsteppe, der Hochgrassteppe, des Höhenwaldcs und der Hochweiden; im Lande Dscham-Dscham kommt hierzu der Vambuswald. Diese Vcgetationsformationen, mit Ausnahme der letzteren, zeigen sehr große Übereinstimmung mit denen Abessiniens; doch fehlt es ihnen auch nicht an eigentümlichen Arten. In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretärs HerrnDiels abgehaltenenSitzungder philosophisch-historischen Klasse las Herr Diels über den Wiener Platocodex V7 (8uppl. pbii. xr. 7). Die Handschrift besteht aus: 1. dem alten Teil S. IX, 7 Tetralogien außer Alkib. II; vorgesetzt als von derselben Hand (Archetypus); 2. der Fortsetzung S. XII, Clitophon, Respublica, Timaeus; 3. dem Anhang S. XII, Timaeus, Locrus. Index f. 4 S. XII und Subskription S. XV Börsenblatt sltr den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. des alten Teils (I) f. 514 V werden erklärt. Abschriften von IV: 1) Vatic. 1029 (r) S. XIII erster Band bis Phaedr. 249 O; 2) Lob- covicianus S. XV (nicht XII). — Herr von Wilamowitz-Moel- lendorff legte eine Mitteilung des Professors Dr. Fr. Freiherrn Hiller von Gaertringen über den Zeusaltar von Paros vor. Es handelt sich um eine Weihinschrift des 6. Jahrhunderts mit ritueller Vorschrift. — Herr Sachau legte vor: 6oäsx Oor^ia. Eine altmexikanische Bilderschrift der Bibliothek der vovArsgatio äs proxaAuväa küäs. Herausgegeben auf Kosten des Herzogs von Loubat von Dr. E. Seler. Band 2. Tafel 29—76. Berlin 1906. Ferner wurden zwei von der Akademie unterstützte Werke vor gelegt: Oüilonis ^Isxauäriui opsra guas supsrsunt. Vol. b sä. I,. Ookv Lorolivi 1906; und A. Fischer, Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts. Vollendet und hcrausgegeben von W. Tümpel. Bd. 3. Gütersloh 1906. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Neuer öffentlicher Lesesaal in Berlin. — Die Ein richtung eines großen Lesesaalcs im Sparkassengebäude, Zimmer- straße 90/91, ist vom Magistrat genehmigt worden. Die Mittel dafür werden in den nächsten Etat eingestellt. Der Lesesaal soll im Erdgeschoß vor der Markthalle 3, das jetzt vom Märkischen Provinzial-Museum benutzt wird, eingerichtet und zum 1. Oktober n. I. eröffnet werden. Gleichzeitig soll dort eine Bücherausgabe der Stadtbibliothck für das Publikum eingerichtet werden. Die Räume im Erdgeschoß des Gebäudes müssen zu diesem Zweck etwas umgebaut werden. (National-Zeitung.) Neubauten für die Wiener Hochschulen. — Das Pro gramm der Neubauten für die Wiener Universität und die Wiener Technische Hochschule hat, wie die -Hochschul-Korrcspondenz- mit teilt, insofern eine Erweiterung erfahren, als nunmehr auch die Erbauung eines neuen chemischen Instituts für die Universität in Aussicht genommen ist. Mit der Vollendung sdes bei der ehe maligen Hernalser-Linie errichteten hygienischen Instituts, die im nächsten Jahre zu erwarten steht, ist die Möglichkeit ge geben, den letzten Rest der ehemaligen Gewehrfabrik in der Schwarzspanierstraße zu demolieren und an seine Stelle den ge planten Neubau für das dritte medizinische Universitäts- Institut zu errichten. Dort sollen das histologische Institut und das neurologische Institut des Herrn Hofrates Professors Or Obersteiner, eventuell auch noch einige kleinere Institute Unter kunft finden und auch Platz geschaffen werden für Nebenräumlich keiten des pharmakologischen Instituts. Die Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genußmittel des Herrn Professors Or. Pal tauf wird mit dem neuen hygienischen Universitäts-Institut ver einigt. Das heute in einem Privathause in der Tllrkenstraße untergebrachte physikalische Universitäts-Institut erhält auf den Gründen der ehemaligen Tabakregie in der Währingerstraße einen Neubau. Bei der technischen Hochschule soll sowohl der Zubau zum Hauptgebäude als auch die Errichtung des chemischen In stituts wie der Laboratorien für Maschinenbau durchgeführt werden. (Wiener Ztg.) Anbau von Papyrus in Ägypten. — Wie »Oail^ Hsvs» (London) berichtet, bemüht sich Herr Smedley Norton, ein in England bekannter Forschungsreisender, die seit mehr als 1000 Jahren erloschene Kultur der Papyruspflanze in Ägypten wieder ins Leben zu rufen. Großes Landgebiet sei bereits mit Papyrus angebaut, und die Unternehmer hofften, aus der Papyrus- Pflanze besseres Papier als das heute marktgängige und zu er heblich billigerem Preise herzustellen. Bis zum 7. Jahrhundert n. Ehr. wurde der Anbau von Papyrus in Ägypten lebhaft betrieben; jetzt sei die Pflanze in Ägypten ausgestorben. Was die Nilreisenden als Papyrus ansähen,sei lediglich Nilgras, das für die Papierfabrikation ungeeignet sei. Herr Norton verschaffte sich Papyrussamen aus ab gelegenen Teilen von Syrien und Palästina, besonders aus der Nachbarschaft des Sees Galiläa und des Flusses Jordan. In diesen Heimatsgcgenden der Pflanze verspricht ihr Anbau keinen kaufmännischen Erfolg, weil es dort an Verkehrsmitteln zur Küste fehlt. Herr C. B. Clarke von der Versuchsanstalt in Kew Garden bet London stellte wissenschaftlich fest, daß die von Herrn Norton IblO
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