«R 265, 14. November ISüv. Fertige Bücher. 11603 immer in schmeichelhaftein Lichte dargestellt ist, der „Held" selbst auch in keiner Weise verschönert worden ist, jedenfalls ein Zeichen, daß man keinerlei Absichten gehabt, sondern nur die Wahrheit erstrebt hat. So ziehen in dem Werke die größten und ruhmvollsten Jahrzehnte der deutschen Geschichte, dann aber auch die Jahre des Abstiegs von der glanzvollen .Höhe an uns vorüber. Wir nehmen an ihnen teil wie an unmittelbaren persönlichen Erlebnissen. Die rein literarische Leistung des Herausgebers ist bislang noch so gut wie gar nicht gewürdigt worden. Aber auch dafür wird die Stunde noch kommen. Wer nur einen Bogen des Buches gelesen hat, wird es ganz lesen, und wer das Buch gelesen hat, wird es wieder lesen. Seine Bedeutung hat unseres Erachtens niemand besser zum Ausdruck gebracht als Prinz Alexander Hohenlohe selbst, indem er ein Interview mit den Worten schloß: Ein selbstbewußtes großes Volk muß die Wahrheit vertragen können, und ich bin fest davon überzeugt, daß, wenn erst einige Zeit vorübergegangen ist, man einsehen wird, daß die jetzt so viel angefeindete Veröffentlichung der Memoiren meines Vaters eine gute Tat war und daß dieser Appell an den kritischen Sinn des deutschen Volkes nicht nur berechtigt, sondern auch nützlich gewesen ist. Wir wiederholen bei dieser Gelegenheit, daß alle zurückliegenden Bestellungen in der vorigen Woche Erledigung gefunden haben und daß wir Vorsorge getroffen haben, daß das Werk von jetzt an immer in genügender Anzahl erhältlich sein wird. Bei dem großen Ansturm der letzten Wochen ist das leider schlechterdings ganz unmöglich gewesen, und wir sprechen auch an dieser Stelle unser Bedauern aus, daß wir außerstande waren, die vielen Wünsche unserer Herren Kollegen immer gleich zu erfüllen. Ansere Lager hier und in Berlin — Leipzig und Wien sind fortan reichlich mit Vorrat versorgt, um alle Bestellungen sogleich aussühren zu können. Ausdrücklich stellen wir auch hier nochmals fest, daß alle Exemplare, die zur Ausgabe gelangen, durchaus wortgetreue, unverkürzte Abdrucke der ersten Auflage sind. Wir bitten die Herren Kollegen um ein weiteres freundliches Interesse für das Werk, mit dem wir dem Buchhandel noch auf lange Zeit ein dankbares Vertriebsobjekt glauben geboten zu haben. EtUttgürt, Mitte November 1906. 1522'