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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1903
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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278 1. Dezember 1903. Nichtamtlicher Terl. 9927 Jahren einer großen und starken Hand, den -Wälzer« zu ergreifen und zu meistern, für schwache Fingerkraft eines gewissen selbstverleugnenden Entschlusses. Diese Unhandlich keit wäre also beseitigt. Der Einband wird sicher gefallen. Ein geschmackvoll her- gestellter dunkelbrauner Leinenband mit Wappen und gut zusammengefaßtem Titelaufdruck, ein Einband für häufigen Gebrauch, Haltbarkeit versprechend und trotz aller Einfach heit von angenehmer Wirkung auf das kritisch geschulte Auge. Leuchtendes Weiß des Wappengrundes beseitigt die Eintönig keit, bringt Farbe und Frische in das Graubraun der Decke. Im Innern finden wir zunächst das gewohnte Titelbildnis. Es verewigt diesmal unfern vorzeitig aus Welt und Beruf geschiedenen Leipziger Kollegen Karl Franz Koehler, den un vergeßlichen genialen Mann, der seinem beruflichen Streben kühne und schwere Aufgaben gestellt und sie, obwohl körper lich schwer leidend, durch zähe, entsagungsvolle Willenskraft zum Ziel geführt hat. Karl Franz Koehler, der Sproß eines alten Buchhändlergeschlechts in dritter Generation, hat damit sein Haus in seinem schon früher erworbenen Weltruf be festigt und es als eins der allerbedeutendsten in die vorderste Reihe der Buchhandlungen Deutschlands und des Auslands gestellt. Seinem beruflichen Wirken und seiner ganzen ehren werten Persönlichkeit wird sein alter Freund und Geschäfts teilhaber Rudolf Winkler, der lange Jahre Schulter an Schulter mit ihm gearbeitet und gesorgt hat, durch eine Schilderung seines Lebensgangs in ehrender Weise ge recht. Mancher junge Kollege mag daraus lernen, wie wichtig es im Berufe ist, sich ein großes Ziel zu setzen, Klugheit und Umsicht zu üben und, durch sie geleitet, mit eiserner Willenskraft, hart gegen sich selbst, seinen Weg zu gehen, seine Aufgabe zu meistern. In der nun folgenden ersten Abteilung des Adreßbuchs tritt uns ein gegen früher verändertes Satzbild entgegen. Es ist das Firmen-Verzeichnis, also die Hauptabteilung, der Kern des Buches. 490 Seiten stark. Die Seite ist in zwei Spalten geteilt. In angenehm ruhigem Satzbilde folgen sich die Firmen und Namen, jede und jeder tritt mit großem, fettem Druck in klarer, kräftiger Antiquazeile aus dem um gebenden kleineren Satz heraus. Der Leipziger Kommissionär ist im freien Raum hart am rechten Rande hinter jeder Firma eingeschaltet und tritt, obwohl in kleiner Schrift ge halten, mit seiner klaren halbfetten Kursiv deutlich hervor. Die üblichen Zeichen: a, at, v, w, Anker, Kreuz usw. stehen frei davor, gleichfalls vollkommen augenfällig. Nur das Zeichen für die Vereins-Zugehörigkeit (Börsenverein und an dere Vereine) steht links vor der Firma und verursacht durch seine freie Stellung eine die Spalten vorteilhaft trennende Zone, einen schmalen weißen Streifen, der neben der Spaltenlinie herläuft und beide Spalten gut auseinander hält. Zu den mancherlei Zeichen der früheren Jahrgänge sind im neuen Jahrgange zwei weitere hinzugekommen, eins für die Zugehörigkeit zu einem anerkannten Verein und ein andres für die Jnhaberschaft eines Bank-Girokontos. Das gewohnte besondre Verzeichnis dieser Girokunden konnte da her unbedenklich wegbleibcn. Weiter konnte auch das umfangreiche frühere Personen verzeichnis, das sich dem Firmenverzeichnis anschloß und die anderslautenden Namen der Firmen-Jnhaber anführte, dies mal entfallen. Diese anderslautenden Namen der Inhaber, Teilhaber und Prokuristen (letztere nur soweit sie dem Börsenverein angehören) sind jetzt in das Alphabet der Firmenliste hineingenommen, eine Verbesserung, deren Zweck mäßigkeit auf der Hand liegt. Die alphabetische Ordnung bricht mit einem alten buch händlerischen Brauch, der zwar von der großen Mehrheit noch festgehalten wird, gleichwohl aber als unzweckmäßig erachtet werden muß bei dem Überwuchern unpersönlicher Firmanamen, die mit dem Worte »Buchhandlung«, »Verlag«, »Verlagsanstalt« rc. rc. beginnen und in den letzten Jahr gängen des Adreßbuchs viele, schwer übersehbare Seiten ge füllt haben. Im neuen Jahrgang sind alle solche Firmen ausnahmslos unter dem ersten Wort ins Alphabet gestellt; nur vom Artikel, (der, die, das) wurde hierbei abgesehen. »Akademische Buchhandlung« steht also unter A, — »Deutsche Verlagsanstalt« unter D, — »Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlagsanstalt« unter S, — Art. Institut Orell Füßli« unter A, — »Bibliographisches Institut, Meyer« unter B, und so fort. Auch das dürfte ohne weiteres als erhebliche Verbesserung der Übersicht anerkannt werden. Die neue Ordnung wird sich schnell einbürgern und zum Verlassen des alten, überübten Brauches anregen. Daß es nicht schön ist, dem Wortlaut einer Firma Gewalt anzutun, ihn zu brechen und sein Charakteristikum in zweite Linie zu rücken, ist ohnehin längst erkannt worden. Auch die Trennung des Selbstlanters T vom Mit lauter r/ ist durchgeführt und darf als ein Fortschritt be zeichnet werden, unerachtet des Lärms, der sich vielleicht da gegen erheben mag. Zur Besprechung der ersten Abteilung des neuen Jahrbuchs sei, ehe wir weiter gehen, hier noch auf einige weitere Verbesserungen hingewiesen. Wir finden diese vor allem in der Voranstellung eines Sachregisters, daß dem den Jahrgang eröffnenden systematischen Inhaltsverzeichnis unmittelbar folgt. Nach sachlichen Schlagworten geordnet, ist in diesem Verzeichnis der gesamte Inhalt des Adreßbuchs zusammengestellt. Ein Blick in dieses Verzeichnis belehrt sofort über die Seite, wo über das Gesuchte (einen Verein, einen Geschäfts- oder Literaturzweig, ein Jubiläum, einen Todesfall rc. rc.) Auskunft zu holen ist. Auch die Geschäfts jubiläen des Jahres 1904 sind dem großen Firmenregister vorangestellt, desgleichen das Verzeichnis der Verstorbenen 1903. — Hinter dem Firmenregister folgt das an jener Stelle gewohnte Verzeichnis der Börsenvereins - Mitglieder ohne Firma. Die zweite Abteilung verzeichnet (nach Literatur- und Geschäftszweigen und innerhalb dieser nach Städten geordnet) diejenigen Firmen, die sich ausschließlich oder doch haupt sächlich mit solchen Zweigen beschäftigen, also die Spezial betriebe. Die frühere dritte Abteilung (Kommissionsgeschäft) ist im neuen Jahrgang weggeblieben. Dagegen befindet sich in Abteilung II im Alphabet der Spezialbetriebe unter L eine nach Städten geordnete Liste der buchhändlerischen Kommissio näre. Bei Leipzig sind die Mitglieder des Vereins Leipziger Kommissionäre durch Stern gekennzeichnet. Die jetzige dritte Abteilung ist ausschließlich dem Nachweis erloschener Firmen, sowie den Veränderungen in Besitz und Leitung von Firmen gewidmet. Dieses hochwichtige Verzeichnis hat hier eine Stelle erhalten, die es sofort aufschlagen läßt, während es frühe: immer einer gewissen Mühe bedurft hat, es zu finden. Die vierte Abteilung verzeichnet in übersichtlicher Form die Vereine mit den erforderlichen sachlichen und persönlichen Angaben. Die fünfte Abteilung endlich bringt das Städte verzeichnis. Es ist wie bisher nach Ländern, Staaten, Pro vinzen geordnet. Die Einwohnerzahlen sind in Tausenden angegeben. Als wichtige Verbesserungen werden die An gaben über das Zahlenverhältnis der Konfessionen willkommen geheißen werden und ferner diejenigen über Garnison, Gerichtsamt, Bezirksverwaltung, Bibliotheken, Universität, Schulen und andre die Bedeutung des Orts für den Buch handel bestimmende Größen. Auch in dieser Abteilung finden sich wie im Hauptregister der Firmen die gewohnten, 1314»
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