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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1896
- Sprache
- Deutsch
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4 Sprechsaal. ^ 1, 2. Januar 1896. Ferner hat die kaiserliche Post noch den, meines Erachtens durchaus unberechtigten Vorzug, dah sie die Zeitschriften dem Verleger erst postnumerando bezahlt, während bekanntlich der Sortimenter säst alle Zeitschriften mit nur sehr wenigen Aus nahmen pränumerando bezahlen muß uud zwar auf seine Kosten, die Postvcrwaltung aber auf Kosten des Ver legers, da der Verleger verpflichtet ist, sich das Geld entweder bei der bezüglichen Stelle selbst abzuheben, bezw. abheben zu lassen, oder unter Abzug des Postanweisungs-Portos in den Besitz des Geldes gelangt. Ferner will ich nicht unerwähnt lassen, daß die jedesmalige Zustellung der Zeitschriftennummern an die Post für den in einer Großstadt wohnenden Verleger meist mit einem, wenn auch noch so geringen Zeitaufwande verbunden ist, da er sie franko in das kaiserliche Post zeitungsamt zu liefern hat, während er die gesamte Aus lieferung an das Sortiment nur in einem Ballen franko Leipzig zu spedieren braucht. Ich möchte daher den Vorschlag machen, die wissenschaft lichen Zeitschriften, bezw. alle diejenigen, deren Vertrieb vor nehmlich Sache des Sortimenters ist, entweder der kaiserlichen i Post ohne oder nur mit beschränktem Rabatt zu liefern, und ferner, entweder gegen die Erhebung einer Beilage-Gebühr seitens der kaiserlichen Postoerwaltung zu protestieren, oder dasselbe Recht auch dem Sortimenter zuzubilligen. Mir scheint, daß die Durchführung dieser Maßregel wesent lich sowohl im Interesse des Verlegers, als auch in dem des Sortimenters liegen würde, um so mehr, als dann der Sorti menter sicher mit mehr Aussicht auf Erfolg und so auch mit mehr Interesse sich dem Vertriebe der Zeitschriften widmen würde. Ein Verleger, d^er an die kais. Post nur mit beschränktem Rabatt liefert. Amtliche Veröffentlichung. — Der Reichsanzeiger bringt folgende amtliche Bekanntmachung: -Von dem Handbuch für das Deutsche Reich wird für das Jahr 1896 eine neue Ausgabe veranstaltet. Das Werk er scheint im Laufe des Monats Januar k. I. im Verlag der Buch handlung -Carl Heymanns Verlag« zu Berlin und wird den Reichs- und Staatsbehörden bei direkter Bestellung zum Preise von 4 ^ geliefert. Im Buchhandel ist es zum Preise von 5 ^ > zu beziehen.- Sprech Zum Betrieb des Kolportage- und Reisebuchhandels. Durch Vermittelung eines ortsangesessenen Sortimenters em pfing die Redaktion d. Bl. das nachfolgend abgedruckte Schreiben vom Direktor des Höheren Technischen Instituts in Cöthen zur Veröffentlichung: -Höheres Technisches Institut zu Cöthen. -Buchhändlerische Firmen treten sehr häufig an die Sekreta riate und Direktionen höherer Lehrinstitute mit dem Ersuchen heran, Auskunft darüber zu erteilen, ob dieser oder jener Stu dierende noch inskribiert sei und wie seine genaue Adresse wohl am besten zu finden sei. Gewöhnlich handelt cs sich bei solchen Anfragen um säumige Zahler, und darum erscheint es einem auf den ersten Blick durchaus in der Ordnung, daß die betreffenden Anstalten bereitwilligst über derartige Anfragen Auskunft er teilen. In sehr vielen Fällen sicht die Sache aber durchaus nicht so harmlos aus, wenn man ihr näher auf den Grund geht. Der Kolportage-Buchhandel und das Sammeln von Abonnenten für die verschiedensten größeren Werke hat allmählich Formen ange nommen, die krankhaft sind. Da werden den jungen Leuten allerlei Zusicherungen gemacht, die nicht gehalten werden, um sie schließlich, vielleicht gar in animierter Stimmung, dazu zu bringen, einen Schlußschein zu unterschreiben, der ihnen Verpflich tungen auferlegt, deren Tragweite sie zuweilen gar nicht über sehen können. Angesichts dieser mehrfach von mir beobachteten Thatsache sehe ich mich veranlaßt, hierdurch öffentlich bekannt zu machen, daß ich ein für allemal und prinzipiell von jetzt an keiner auswärtigen Buchhandlungsfirma irgendwelche Auskünfte über Studierende resp. Hörer des von mir geleiteten Instituts mehr erteilen werde. - «Cöthen (Anh.), 28. Dezember 1895. Or. Edgar Holzapfel, Direktor d. Höheren Technischen Institutes Cöthen. - Der Herr Einsender gab der Redaktion d. Bl. zu Obigem fol gende Erläuterungen, die auf Wunsch gleichfalls hier zum Abdruck gelangen mögen: -Seitdem vor einigen Jahren in Cöthen eine technische Lehr anstalt errichtet wurde, deren Frequenz sich von Jahr zu Jahr in erfreulicher Weise steigerte, ist unsere Stadt mehr und mehr von buchhändlerischen Reisenden ausgesucht worden. Deren Zahl hat jetzt so zugenommen, daß täglich fünf bis sechs, durchschnittlich in der Woche fünfzehn bis zwanzig solcher Leute die -Buden- und -Kneipen« der Studierenden des höheren technischen Instituts aus suchen, um in edlem Wettstreite zu billigen und billigsten Be dingungen ihre litterarischc Ware an den Mann zu bringen. -Das mag nun auch anderwärts der Fall sein, und wenn an ständige Reisende auswärtiger Firmen in solider Weise hier Be stellungen aussuchen, so ist dies eine Konkurrenz, die sich der an saal. gesessene Buchhandel hier wie anderwärts gefallen lassen muß. Es wird aber vieles übertrieben, und ich bezeichne es ausdrücklich als einen Unfug und als eine Schädigung unseres Standes, wenn solche Herren hierher kommen, um den jungen Leuten die zu ver kaufenden Werke förmlich aufzudrängen, sie auf offener Straße an- reden, sie in die Restaurationen schleppen und ihnen nicht eher Ruhe lassen, als bis sie den Bestellschein unterschrieben haben. Es ist mir als verbürgt mitgcteilt worden, daß ein Reisender an einem Abend auf verschiedenen Kneipen siebzig bis achtzig Unterschriften auf ein großes technisches Handbuch bekommen hat; er hat aller dings in freigebigster Weise große Quantitäten an Bier gespendet und dann von den in heitere Stimmung gekommenen jungen Leuten mit leichter Mühe die Unterschriften erlangt. -Ich halte diese aufdringliche und unreelle Art, Geschäfte zu machen, für höchst verwerflich. Abgesehen davon, daß unter den Unterzeichnern der Bestellscheine sich viele befinden, die gar nicht in der Lage sind, ein so teures Werk zu kaufen, so lassen sich auch die anderen zu einer Verpflichtung verleiten, die zu erfüllen ihnen später sehr schwer wird. -Daß die ortsangcsessenen Firmen den größten Schaden dabei haben, liegt auf der Hand. Wenn ein Gesetzentwurf, der das Auf suchen von Bestellungen auf Bücher ec. bei Privaten einschränkcn oder ganz verbieten wollte, viel und gerechtfertigten Widerspruch erfährt, so wäre es doch sicherlich im Interesse des soliden Sorti ments, wenn dem unreellen Betrieb des Reisebuchhandels ein fester Riegel vorgeschoben werden könnte.- Zeitungs-Prämien. (Vgl. Nr. 291 und 298 d. Bl.) Zu den in Nr. 291 und 298 d. Bl. angegebenen Zeitungen, die ihren Lesern zum vergangenen Weihnachtsfest Bücher als Prämien angeboten haben, sind noch hinzuzufügen: das Altonaer Tageblatt, die Goslarer Nachrichten mit Lackowitz, der kleine Brehm und Samtcr, Buch der Erfindungen zu je 4 statt früher je 10 (Verlag der Urania, Berlin), die Neuen Westpreußischen Mittheilungen in Maricnwerder, die Tilsiter Zeitung mit Kürschners Universal-Konversations-Lexikon und Kürschners Weltsprachen-Lexikon zu je 3 (Verlag: Hermann Hillger, Berlin), die Königsberger Hartungsche Zeitung, die Neuen Westprcuhischen Mittheilungen in Marienwcrdcr und das Frankfurter Journal mit »Littcrarischer Volksschatz», 10 gebundene Bände zusammen für 5 (Verlag: Litterarisches Verlagshaus H. Schreiter, Leipzig— New Uork.)
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