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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1923
- Strukturtyp
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- 1923-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1923
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- Deutsch
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8762 »Srsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandrl. Redaktioneller Teil. 293, 18. Dezember 1923. beständiger Zahlung eingeräumt worden war, abgeschasst. Dieses Fallenlassen des Rabatts bedeutet auch eine Erhöhung der Preise, denn durch den Wegfall dieses Abzugs treten die Preise wieder in Kraft, die bei Bezahlung in Papiermark gültig waren. Aber noch auf einem anderen Gebiete ist eine bedeutende Besserung eingctreten, die mit dazu führte, eine Entspannung zu schaffen. Die Banken, die in der letzten Zeit Bedingungen gestellt hatten, die jede Möglichkeit ihrer Zusammenarbeit mit der Industrie ausschlossen, haben die Un- durchfiihrbarkeit ihrer Forderungen eingesehen und ihren Zinssatz von 20°/, per Tag in dieser Woche dreimal ermäßigt auf 15°/,, 10°/. und am 11. Dezember ans 6°/, per Tag. Auch dieser Zinsfuß ist noch ziemlich hoch, aber immerhin doch schon erträglicher als der vor acht Tagen geforderte. Es werden jetzt nur selten Papicr- gelddarlehen genommen. In weit größerem Umfange kommt heute schon der Nentenmarkkredit in Frage, der seit einigen Tagen zur Ein führung gekommen ist. Der Zinsfuß für Nentcnmarkkredite, das sind Kredite auf wertbeständiger Basis, beträgt 12°/, für das Fahr und -4°/> Provision für den Monat. Dieser Zinssatz ist, wenn man Friedensverhältnisse zugrundelegt, allerdings noch einige 100°/, zu hoch und die Wirtschaft wird deshalb noch sehr belastet. Immerhin muß anerkannt werden, daß die Banken bestrebt sind, die Fühlung mit der Industrie wiederzugewinnen. Wcchselkrcbite werden noch ab gelehnt. Ter Kampf um die Ermäßigung der Kohlcnpreise ist noch nicht abgeschlossen, und das Reich lehnt nach wie vor die Ermäßigung der Kohlenpreise ab. Weiter sind alle an die Negierung gerichteten Eingaben erfolglos geblieben, die eine Ermäßigung des Güter- und Personentarifs der Eisenbahu erstrebten. Das Reich hat allerdings eine Ermäßigung der Kohlenpreise wie auch der Eisenbahntarifc in Erwägung gezogen, und es wäre nur zu wünschen, daß diese Er mäßigung recht bald zur Durchführung käme. Durch die Stabili sierung der Mark ist wieder ein Ubelstand cingerissen, der auch ge wisse Rückwirkungen auf die Preisbildung ausübt. Die säumigen Zahler hatten zu Zeiten der dauernden Markentwertung, bei ihren Einkäufen auch das Geld für die Rechnungen zur Verfügung, heute dagegen wird die Bezahlung der Rechnungen wieder verzögert. Der Großhändler aber muß die Ware noch heute im voraus oder bei Empfang bezahlen, hat also gar nicht die Möglichkeit, ein Ziel von Wochen in Anspruch zu nehmen, und seine Betriebsmittel sind auch nicht so groß, daß er den Käufern seiner Waren Tausende von Gold mark borgen könnte. Diese Saumseligkeit in der Zahlung kann leicht dazu führen, daß gewisse Zuschläge gefordert werden, die im Interesse unserer Wirtschaft unbedingt zu verurteilen sind. Es dürfte für jeden Käufer also von Vorteil sein, die gekaufte Ware jetzt eben so schnell zu bezahlen, wie er es zur Zeit der Markentwertung getan hat, oder nicht mehr zu kaufen, als er an Kasseneingängen zu erwarten hat. Durch einen Kauf ohne genügende Teckungsmittel kann dem Käufer der schwerste Schaden entstehen, besonders wenn plötz lich Forderungen an ihn gestellt werden, die nicht vorauszusehen waren. Solche Forderungen treten ja in diesem Jahre sehr oft ein und stehen bereits in kurzem bevor. DaS neue deutsche Neichskabinett hat Steuern beschlossen, die der Industrie eine schwere Sorge auf bürden. Zum 15. und 20. Dezember werden Steuerbeträge einge fordert werden, deren Deckung allen große Schwierigkeiten bereiten wird, unter anderem die Einkommensteuer, die Rhein- und Nuhrab- gabe, die Betricbssteuer, die Umsatzsteuer usw. Es besteht allerdings die Hoffnung, daß bei einem Teil der genannten Steuern die Einziehung bis Anfang Januar hinausgeschoben werden kann, aber bestimmt rechnen kann niemand damit. Die Beratungen darüber werden zurzeit ge pflogen, ebenfalls verhandelt man über die Höhe der Umsatzsteuer. Es ist sicher «in Fehler, wenn die Umsatzsteuer zu einer Zeit, da die Negierung darauf sieht und mit allen Mitteln dahin strebt, die Preise hcrabzusetzen, auf 2)4°/, erhöht wird und außerdem die Aufwertung zu zahlen ist. Wenn die Aufwertung heute auch nicht viel zu sagen hat, so ist es doch nicht ausgeschlossen, daß diese Aufwertung in den nächsten Wochen wieder ein wesentlicher Faktor wird: denn es kann der Fall eintreten, daß die Umsatzsteuer, die jetzt monatlich einmal zu zahlen ist, nachher nicht nur 2-4 °/>, sondern sogar 10°/» beträgt. Es muß verhütet werden, daß eine neue Inflation um sich greift, und zu den Verhütungsmitteln gehört mit eine mäßige Besteuerung. Ni. EröHwister Aktien-Papicrsabrik, Halle a. S. — Der Abschluß für 1V22/23 ergibt in Mill. M. einen Reingewinn einschl. Vortrag von 227,8 (i. V. 4,6). Eine Dividende (i. V. 40?ä) soll in Anbetracht der Verteilungskosten nicht ausgeschttttct werden. In der Bilanz erscheinen n. a. Außenstände mit 841.5 (25.6), Bankguthaben mit 325,3 (7.2) und Kreditoren mit 1227,4 (15,6). Wie im Geschäftsbericht mitgeteilt wird, war die Beschäftigung im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz der un günstigen Verhältnisse befriedigend; die Papiererzeugung blieb um ein geringes gegen das Vorjahr zurück. Die katastrophale Markentwertung und die damit im Zusammenhang stehenden außerordentlichen Anfor derungen an die Betriebsmittel machten die in der Generalversammlung vom 13. April 1923 beschlossene Erhöhung des Aktienkapitals um 3 Mill Mark für das Geschäftsjahr 1922/23 dividendenberechtigte Aktien aus nunmehr 13,5 Mill. M. Aktien erforderlich. Diese Transaktion ist in zwischen durchgeführt und das erzielte Agio von 471,4 Mill. M. dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt, der hierdurch auf 475,8 Mill. M angewachsen ist. Ter neue Lohnabzug für die Steuer. — Die Verhältniswhl. mir Mäßigungen beim Steuerabzug vom Arbeitslohn zu veroieliachen sind, beträgt für die Zeit vom 16. bis 22. Dezember 650 606. Unter Zugrunde legung der Verhältniszahl 650l.00 ergeben sich z. B. folgende Wochcn- er Mäßigungen: für die Zeit vom 16. bis 30. 9. 1923 (Grundzahl) 9. tis 15. 12. 172800 1152000 14400/0 146880000000 9792' 0000000 1224 Milliarden 850000 fach 18. bis 22 12.1S23 112320000000 718800 vcooco 9SS Milliarden 650000 fach Der im Wege dcs Steuerabzuges einzubehallende Betrag ist in allen Fällen auf volle 10 Milliarden nach unten abzurunden. Änderung der Pakctgcbührcn zwischen Deutschland und Danzig — Die Gebühren für Pakete aus Deutschland nach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig werden vom 15. Dezember an wieder auf Grund lage des innerdeutschen Tarifs, unter Weglassung der 1. Zone, er hoben. Die in diesem Tarif erscheinenden Grundwerte gelten als Goldpfennig und sind nach dem Verhältnis von 1 Mark — 1 kr. 25 c in Goldcentimen umgerechnct worden. Hiernach betragen vom 15. De zcmber an die Gebühren für Pakete aus Deutschland nach dem Ge biet der Freien Stadt Danzig: bei einem Gewicht 2. Zone 3. Zone e. bis 3 kß 75 78 „ 5 „ 100 100 „ 6 „ 115 170 125 190 8 „ 140 210 9 „ 160 225 „ io „ 165 245 .. 11 „ 175 265 12 „ 200 300 ., 13 „ 225 340 „ " „ 250 375 .. 15 „ 275 415 „ 16 „ 300 450 17 „ 325 490 .. 18 „ 350 525 „ 19 „ 376 665 „ 20 „ 400 600 Für sperrige Pakete wir- ein Zuschlag von 100 v. H. der Paket gebühr erhoben. Sperrige dringende Pakete sind von dem Sperrgut Zuschlag befreit. Zu den genannten Sätzen tritt — außer bei Paketen aus Ost- Preußen — die deutsche und die Danzigcr Zuschlaggebühr von je 28 e. zusammen 50 c., hinzu. , Für dringende Pakete wird die dreifache Paketgebühr erhoben außerdem die Cilzustellgebühr, wenn die Pakete nicht mit dem Ver merk »Postlagernd« versehen sind. Die Cilzustellgebühr beträgt 50c Bei Paketen mit Wertangabe ist neben den gewöhnlichen Paketgcbühre, eine Vcrsicherungsgebühr von 50 e. für je 100 k'r. zu erheben; die Behandlungsgebühr fällt weg. Die etwaige Angabe des Wertes ha« auch fernerhin in Goldfranken zu erfolgen, daneben ist sie auch in deutscher Währung zulässig. Die Einschreibgebühr bei Einschreib- pakcten beträgt 50 e. Unversiegelte Wertpakete können wieder ange- nominell werden, und zwar bis zum angegebenen Werte von 100 Gold- srankeu. Tie Versicherungsgebühr für derartige Pakete beträgt 5 » für je 20 k'r.
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