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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1923
- Strukturtyp
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- 1923-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1923
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- Deutsch
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14 293, 18. Dezember 1923. Redaktioneller Teil. vörieublattd. Dtickur. vuLbandel. 8749 gehen muß. Es ist manchem aus dem Herzen gesproaien, wenn Schneider die Aufnahme der Bibliographie in den Lehrplan jeder Universität fordert. Zch gehe freilich darin weiter: Das ganze Buch wesen müßte an den Universitäten mehr berücksichtigt werden. Es sind ja doch nicht nur die Bibliothekare, die Interesse an diesen Dingen haben, sondern Studierende aller Fakultäten, und dazu kom men die vielen akademisch gebildeten Buchhändler, Antiquare usw. Cs ist nicht zweckentsprechend, wenn z. B. an der Universität Leipzig Borlesungen über Buchwesen gehalten werden im großen und ganzen nur für künftige Bibliothekare. Warum soll nicht der Buchhändler, der Antiquar, soweit er die Vorbildung hat, zu solchen Vorlesungen zngelassen werden! Ter Gedanke einer besonderen Buchhändlerhoch- fchule ist unter den heutigen finanziellen Verhältnissen ohne weiteres abzulehnen. Lasse man doch die akademisch Gebildeten in den Vorlesungen der Universität zu und gebe man den Besuch der Kurse für die mittleren Beamten der Bibliothekarschule all denen frei, denen akademische Bildung mangelt! Wozu einengen oder gar eine Kluft schaffen, wo gegenseitiges Verständnis zwischen Bibliothekaren und Buchhandel mehr not tut als je! Ich stehe in dieser Ansicht nicht allein und habe gern vor Jahren auf Anregung des bekannten Juristen Wach meine Anschauung über solche Dinge im »Korrespondenzblatt des Akademischen Schutzvereins« (1919, Nummer 2) niedergelegt. Mit Freuden begrüße ich in den Schneider schen Ausführungen die Forderungen für den Dozenten: »dem spröden Stoff nach Möglichkeit seine Trockenheit zu nehmen«, und »man muß sich zu beschränken wissen«. Beides ist möglich, und wenn diese Forde rungen erfüllt werden, sind auch die Hörer außerordentlich dankbar. Aus unferen deutschen Universitäten geschieht viel zu wenig für das, was mit dem Buche zusammcnhäugt! Das nun folgende Kapitel ist den N a m e n, den Formen und Arten der Schriftenverzeichnisse gewidmet. Wir erfahren, wie zahl reiche irreführende Namen im Laufe der Jahre gebraucht worden sind, lernen Wochen-, Monats-, Halbjahrs- oder Mehrjahrs-Ausgaben kennen, wie auch das amerikanische Kumulativ-Verfahren, hören von »verkleideten Bibliographien« usw. Auf die Arten der Verzeichnisse ist ausführlicher eingegangen, wie es in der Natur der Sache liegt. I'erminl teeknici wie »dibliograpkio rawonnöe«, »reine« und »ange wandte« Bibliographie usw. ziehen au uns vorüber. Schneider setzt sich insbesondere mit der Teilung von Ebert auseinander, um dann auf die bibliophilen Verzeichnisse, die Handelsbibliographien, die natio nalen Verzeichnisse, die fachwissenschastlichen Bibliographien, Kataloge einzugehen, wobei die Ausführungen über die Kataloge besonders be achtenswert sind. Ausführlich behandelt sodann Georg Schneider die H e r st e l l u n g der Schriftenverzeichnisse und arbeitet die drei allgemeinen Aufgaben: Sammeln, Aufnehmen und Ordnen der Titel in drei Ka piteln heraus. Eine Unsumme wertvollsten Materials steckt in diesen Ka piteln, sodak hierüber bei der Beschränkung des Raumes nicht im ein zelnen berichtet werden kann. Es seien nur die Untertitel genannt. Im Kapitel über das Sammeln der Titel wird gehandelt über die Art und den Umfang des Sammelns, über Allgcmeinverzeichnifse, und in einem Anhang sind Gedanken zur Bücherstatistik gegeben. Das Kapitel über die Ausnahme der Titel teilt sich in folgende Abschnitte: die Arten, die Quellen, die Teile der Aufnahme und das Ausnahme- verfahren. Uber die Ordnung der Titel wird in klarer und über sichtlicher Weise gehandelt, indem im ersten Abschnitt Uber die alpha betische Anordnung nach Versasscrnamen und Sachtitel, im zweiten über die systematische Anordnung, im dritten über die Schlagwortan ordnung. im vierten über Kreuzanordnungen und Mischformen ge sprochen wird. Ist man auch nicht immer ganz einverstanden, man muß sich nur wundern, wie Georg Schneider auf verhältnismäßig so kurzem Raum mit solcher Geschicklichkeit selbst dem Fernstehenden diese Dinge nahebringt. Außerordentlich dankbar darf man dem Verfasser auch für das Sonderkapitel »Die Entwicklung der Bibliographie« sein, daS mit Recht mit dem Leitspruch »dlsäe in Oerman^« versehen ist. Und nun der zweite Teil des wertvollen Werkes: cs ist der ver zeichnende Teil. Hier wird, was in der Natur der Sache liegt, der eine dies, der andere jenes vermissen. Ich habe mir mein Exem plar durchschießen lassen und gar manches eingetragen, was ich trotz aller Beschränkung gern aufgczählt gesunden hätte. Wie schon oben gesagt, ist hier nicht der Ort dazu, auf solche Dinge einzugehen. Das ist Sache des Zcntralblattes für Bibliothekswesen. Abschnitt I be handelt die Bibliographien der Bibliographien; Abschnitt Ik ist den all gemeinen internationalen Bibliographien gewidmet; Abschnitt Hl spricht über die bibliophilen Verzeichnisse; in Abschnitt IV finden wir die Jukunabelverzcichuisse. Wenn dort Schreibers Manuel äe I'amNeur äs I« xravure sur dom et sur m6tal au 15. sidcle und so manches andere V-,teublatt s. den Deutschen Buchhandel. «. Iahr^m». genannt ist, so hätte der »Bilöerschmuck der Frühdrucke«, von dem sieben Bände seit langem vorliegen, sowie Band 8—10 im Druck sind, mindestens erwähnt werden sollen; in Abschnitt V finden wir Listen bester Bücher; Abschnitt VI ist den allgemeinen Katalogen gewidmet; in Abschnitt VII finden wir die allgemeinen Literaturzeitschriften, in Abschnitt VIII die Allgemeinenzyklopädien; Abschnitt IX, der über 10V Seiten umfaßt, bringt die allgemeinen nationalen Bibliographien; Abschnitt X die Bibliographie der Zeitschriften; Abschnitt XI die Bibliographie der Gesellschaftsschriften, während Abschnitt XII den Hochschul- und Schulschriftcnvcrzeichnisfen gewidmet ist und Ab schnitt XIII die Bibliographie der amtlichen und der privaten Drucke behandelt, denen sich in Abschnitt XIV die Bibliographie der ver kleideten Literatur anschließt. Abschnitt XV bringt schließlich die Biographien. Schon diese kurze Übersicht zeigt, welche Unsumme von Material das Buch enthält. Berichtigungen und Nachträge sind nur vier Seilen vorhanden, und was man sonst fast unvermeidlich in Werken dieser Art findet, ist Gott sei Dank ganz weggefallen. Wir haben kein Ver zeichnis der Abkürzungen; der Verfasser ist mit Abkürzungen so spar sam gewesen, daß er ein solches Verzeichnis nicht braucht. Das halte ich für einen besonderen Vorzug. Nicht ganz zufrieden bin ich mit den Registern, obwohl auch hier das, was ich moniere, keinen besonderen Tadel ausdrücken soll. Manches Schlagwort fehlt, obwohl es im Text vorhanden ist. So fehlt z. B. unter »Bibel« ein Verweis auf das, was Seite 239 über die Bibel im OataloAue ok tüe printeä dooks in tüe lädrary ok tüe örllisk Museum gesagt ist; die Angabe 424 sf. unter Antiquariatskatalogen im Schlagwortregister dürfte unrichtig sein; die Angabe Dresden- Hofbibliothek für die Seite 214 dürfte zu ergänzen sein; Naiyen wie Ptolemäus, Luther und andere fehlen, trotzdem das Handbuch darüber manches enthält, usw. Doch wozu über solche Dinge oder über Druck fehler reden, die da und dort Vorkommen! Diese Ausstellungen -sind gegenüber dem Ganzen, was uns an wertvollster Arbeit geboten ist, unbedeutend. Nur eins soll nicht verschwiegen werden: Leipzig kommt in dem Handbuch verhältnismäßig schlecht weg, vielleicht weil der Ver fasser nicht alles aus eigener Anschauung kennt. So lesen wir von einem Bibliographischen Museum, das es nicht gibt und nie gegeben hat. Die Angabe geht wohl zurück auf den »Katalog des Museums Klemm« und auf die Sammlung Klcmms, die aber längst nicht mehr im Buchgewerbehaufe ist; der Verein für Buchwesen ist zwar im Schlagwortregister unter Seite 368 genannt, aber auf Seite 368 er fährt man so gut wie nichts über ihn; das Leipziger Buchmuseum wird überhaupt nicht genannt; die Leipziger Bibliothekarkurse und die Vor lesungen an der Leipziger Universität werden gar nicht erwähnt, trotz dem in beiden die Bibliographie ausführlichst behandelt ist und be handelt wird, früher durch den Oberbibliothekar an der Universitäts bibliothek vr. Günther, fpäter durch Professor Minde-Pouet und Pro fessor Glauning (vgl. die Berichte der Bibliothekarschulc, die für jeden Kursus herausgegeben werden, und die Mitteilungen in der Zeitschrift des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum); auch der »Bugra« wird nicht gedacht, obwohl sie manches von Interesse aus den Markt brachte (vgl. meine »Bugra«-Bibliographie im Archiv für Buchgewerbe). Doch ich will ja hier nicht kritisieren, fondern orientieren. Ich hoffe, mit meinen Ausführungen gezeigt zu haben, daß in dem Biblio graphischen Werke Georg Schneiders ein Buch vorlicgt, das eine aus führliche Berichterstattung wohl wert gewesen ist. Freuen wir uns alle, die wir mit dem Buch zu tun haben, daß Schneider es gewagt hat, dieses Buch zu schreiben, daß er alle Hindernifse, die sich ihm entgegenstellten und entgegenstellen mußten, so tapfer überwunden hat. Albert Schramm. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. tUle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion »es Börsenblattes, Leipzig, BuchhändlerhauS. Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste 1923, Nr. 287. Bücher, Broschüren usw. üänäler. 86. äakrF. klit äem vilänis von vr. Walter äe Oruzäer vei'pri!»: VerlaZ äe8 vörsenvereins äer Deutschen vucküänäler. XX, 758 u. 30 8. vlnä. bur IMglieäer (nur 1 vxpl.) dlll. 12.—. weitere Lxplre. u. kür Xiotitlnlißlieäer Wi. 15.—. 1160
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