Fertige Bücher. 2W, 21. Dezember 1823. K11HI im 8 I78r-^ksnäklsll üdsr rmssrs neus 8gIrsc-^u8Ast>6: Oft, wenn mich Verleger fragten, wie der völligen Stagnation des Buchhandels abzuhelfen fei, riet ich: Der Verleger, der zuerst wieder billige, gutaussehende Bücher herstellt, wird das Geschäft machen und den Ruhm ernten! Ich meinte damit Bücher wertvollen Inhalts, geformt aus wertvollem Material. Die Verleger meinten, die Lösung dieses Problems sei im Zusammenbruch des deutschen Wirtschafts lebens, bei diesen Papierpreisen unmöglich. Jetzt hat der Berliner Verleger Ernst Rowohlt dennoch die erste Serie solcher Bücher herausgebracht. Wie er dies Riesenunternehmen kalkuliert hat, ist seinen Konkurrenten ein Rätsel. Immerhin: IO Bände stehen nun da; das Material ist so gut wie in der Vorkriegszeit, der Preis (wenn man die siebzigprozentige allgemeine Erhöhung des Weltmarktpreises bedenkt) noch billiger als in der Vorkriegszeit. Rowohlt hat es zunächst mit einer Gesamtausgabe des großen Balzac versucht... jenes Genies, das, zeitlebens in Schulden, mensch liche Wirren und Geschäfte verstrickt, unablässig Erzählungen schuf aus einer geftaltungöwütigen Phantasie, die einem nie anstehenden Motor glich. Dieser dicke Mann, von Gesichten und Sorgen vorwärts gejagt, wühlte sich so geschäftig durch ein leidvolles Leben voller Ent täuschungen (noch als er auf dem Totenbett lag, betrog ihn die Geliebte), daß er das gigantischste Erzählungswerk der Weltliteratur hinterließ, in dem mehr Menschen auftreten als im Werke irgend eines anderen Dichters. Er schuf das Paris, in dem er lebte, noch einmal aus der Phantasie mit seinen Hunderttausenden von Menschen, mit seinen Leidenschaften, mit Ehrgeiz und Geldjagd. Mancherlei Themen hat er zum ersten Male in der Weltliteratur behandelt, z. B. die dämonische Schöpfungö- und Vernichtungskraft des Geldes; seltsame Liebesverirrungen; die sich an der ganzen Welt rächenden ent täuschten Gefühle alter Jungfern. Dieser Besessene schuf die Komödie