Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18890708
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188907088
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18890708
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1889
- Monat1889-07
- Tag1889-07-08
- Monat1889-07
- Jahr1889
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3528 Nichtamtlicher'Teil. s - / 156, 8. Juli 1889. daß es richtiger sei» würde, die Firma, gegen welche Beschwerde geführt werde, den: Vcreinsausschuß zu nennen, damit dieser einschreite. ^ Vorsitzender Herr vr. Ed. Brockhaus ist dafür, den Börsenvcrein wennmöglich zunächst nicht in Anspruch zu nehmen. Dessen Hilfe bleibe als letztes Mittel immer noch im Rückhalt. Es sei ganz notwendig, daß die einzelnen Vereine selber für die Anfrechterhaltung ihrer Beschlüsse einträten und hierfür zunächst ihre eigenen Machtmittel, die gerade beim Leipziger Verein nicht gering wären, erschöpften, bevor sie nach Hilfe von außen her Umschau hielten. Herr Justus Naumann: Er sehe doch keinen Grund, wes halb man den Weg der bereits eingebürgerten Praxis verlassen und Plötzlich ein neues Verführen einschlagen solle. Ginge es nach dem Sinne des Herrn Rost, so würde man ja die Schleu- derer in Leipzig nur halb treffen. Im für diese schlimmsten Falle würde ihnen eben nur der Leipziger Verlag vorenthalten bleiben, während das Vorgehe» des Vereinsausschusses doch wesentlich bedenklichere Folgen habe und sie eher zur Umkehr zwingen dürfte. In der Abstimmung erfolgte die Annahme des oben mitge teilten Antrages mit 54 Stimmen gegen eine geringe Minderheit. Vermischtes. Zur Jubelfeier des Hauses Wettin. — Aus dasehrfurchtsvolle Huldigungsschreiben des Börsenvereins-Vorstandes an Seine Majestät König Albert von Sachsen zum achthundertjährigen Jubelfeste des Fürstenhauses Wettin (abgedruckt in Nr. 144 d. Bl.) ist am 3. d. M. aus dem Ministerium des Königlichen Hauses die nachfolgende huldvolle Ant wort Seiner Majestät an den Vorstand des Börsenvereins gelangt: Seine Majestät der König haben die Glückwunsch-Adresse des Börsenvereius der Deutschen Buchhändler, welche aus Anlaß der 800jährigen Jubelfeier des Wettiner Fürstenhauses durch seinen geehrten Vorstand an das Gberhofmarschallamt eingesendet und von dem Unter zeichneten Ministerium Seiner Majestät übergeben worden ist, mit gewohnter Huld entgegenzunehmen geruht, mit Befriedigung von dem Inhalt der selben Kenntnis genommen und Sich über die gediegene und kunstvolle Ausstattung derselben überaus beifällig geäußert. Das Ministerium des Königlichen Hauses ist beauftragt, dem Börscnverein der Deutschen Buch händler für die von ihm bewiesene Teilnahme au der seltenen Jubelfeier den aufrichtigen Dank Seiner Majestät des Königs auszudrücken, und beehrt sich, dieses Allerhöchsten Auftrages dem geehrten Vorstande des Vereins gegenüber sich hierdurch zu entledigen. Dresden, am 21. Juni j88g. Ministerium des Königlichen Hauses. Für den Minister An de» (gez.) Bär. Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Das Friedrich König-Denkmal. — Von dem Komitee für Er richtung eines Friedrich König-Denkmals in Eisleben empfingen wir folgende Darlegung zur Veröffentlichung: Da die Verhandlungen über die Ausführung des Denkmals mit Herrn Professor Schaper in Berlin, welcher zur Begutachtung unter den von dem Magistrat dem Komitee zur Auswahl gestellten Plätzen am 23. v. M. hier anwesend war, nach Einreichung von Skizzen nun ihrem Abschluß entgegengehen, so soll hierdurch bis zur demnächsten öffent lichen Vorlage mit ohngefährem Kostenanschläge durch das Gesamt-Komitee, nur der Kassenabschluh vom 30. Juni er. mit der Bitte um gütige weitere Einsendung von Beiträgen übergeben werden: Der Denkmalskasse gingen an bereits bekannt gegebenen Beiträgen bis zum 31. D^ember 1888 zu... . 9628 ^ 42 ^ Hierzu die bis ebendahin aufgelaufenen Zinsen ... 1 914 „ 30 „ Sa. Einnahme: II 542 .F 72 ^ Ab Ausgaben: 372 „ 69 „ Vereins-Versammlung. — Eine außerordentliche Hauptversamm lung des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler wird am Sonntag, de» 28. Juli, vormittags 11'/? Uhr, in Köln (Heuser s Wein restaurant, Herzogstr. 10, 1 Treppe) tagen. Betreffs der Tagesordnung verweisen wir auf die Anzeige des Vorstandes in heutiger Nummer. Die Litteratur über Arbeiterwohl und Unfallverhütung. — Dem -Reichsanzeiger« entnehmen wir folgende Mitteilung: Es lag auf der Hand, daß auf der Allgemeinen Deutschen Ausstellung für Unfall verhütung auch die Litteratur, welche auf das Arbeitcrwohl und die Verhütung von Unfällen, Rettung aus Gesahr u. s. w. Bezug hat, einen hervorragenden Platz einnehmen mußte. So hat denn in einem der Säle eine Bibliothek Aufstellung gefunden, welche sich aus diesbezüglichen Werken und Schriften zusammensetzt und als eine recht stattliche Sammlung darstellt. Um nun dem Interessenten eine klare Uebersicht über die ihm hier zu Gebote stehende Litteratur zu geben, erwies es sich als notwendig, einen Katalog zu veröffentlichen, und die Herausgabe desselben ist soeben erfolgt. Er ist 51 Seiten stark und hat folgenden Inhalt: Bücher. Unter denselben befinden sich in der ersten Ab teilung Gesetze, Verordnungen, Statuten, Fabrik-Ordnungen, Werke über Versicherungswesen, Berichte, Entscheidungen, Statistik und Schriften sozialen Inhalts. Die zweite Abteilung enthält Schriften über Schutz- maßregcln zur Unfallverhütung, Rettnngswcsen, Theatersicherheit, Feuer löschwesen, Explosionen, Blitz, Seewesen, Berg- und Hüttenwesen. Die dritte Abteilung beschäftigt sich mit Gesundheitspflege, Gewerbe-, Militär- und Schiffshygiene, Hilfe bei Unglücksfällen und Krankheiten, Arbeiter wohnungen, Wohlfahrtseinrichtungen u. a. m. 8. Archive und Zeitschriften. 6. Formulare. Den Beschluß macht ein Sachregister. Der Preis ist 1 Bestand am 31. Dezember 1888 11 170 ^ 03 ^ Hierzu treten: 1889. 28. Mai. An Zahlung des Herrn R. Ritter v. Waldheim in Wien .... 200 ^ H 5. Juni. An Zahlung des Vereins deutscher Ingenieure in Berlin 1 000 „ — „ 30. Juni. An ausgelaufenen Zinsen v. 1. Januar bis 30. Juni 1889 226 „ 70 „ Sa.: 12 596 ^73^ Ab Ausgabe — „ 70 „ Bestand am 30. Juni 1899 12 596 ^ 03 H Eisleben, den 2. Juli 1889. Das Komitee für Errichtung eines König-Denkmals in Eisleben. I. A.: Emil Steinkopf, Kassierer. Personalnachrichten. Gestorben: am 1. Juli in Würzburg im zweiundsechzigsten Lebensjahre Herr Joses Stahel, k. bayrischer Hof- u. Universitätsbuchhändler. Der »Neuen Würzburger Zeitung- vom 1. d. M. entnehmen wir folgenden ehrenden Nachruf an den Heimgegangenen: Heute vormittag B/2 Uhr verschied der älteste Teilhaber der Stahel- schen k. Hof- und Universitäts-Buch- und Kunsthandlung in Würzburg, Herr Jos. Stahel, Inhaber der Ludwigs-Medaille für Wissenschaft, Kunst und Industrie, die ihm im Jahre 1882 von weiland Sr. Majestät König Ludwig II. von Bayern verliehen wurde. Der unermüdliche, thätige Mann war vorigen Herbst während eines Landaufenthalts von einem schwere» Magcnleiden heimgesucht worden, das ihn in Oberstdorf an den Rand des Grabes führte. Seine Willens kraft, seine rüstige Natur und die hingebende Pflege seiner Angehörigen ließen ihn damals die Krisis glücklich überwinden. Doch sollte ihm leider die Wiedererlangung der vollen Gesundheit nicht mehr gestattet sein. Bis vor wenigen Tagen noch widmete er sich trotzdem aufs eifrigste seiner ausgedehnten Geschäftsthätigkeit. Da überfiel ihn am Donnerstag eine unüberwindliche Schwäche und heute vormittag entriß ihn schmerzlos der Tod seinen Angehörigen und Verwandten, seinem umfassenden Wirkungskreise und den zahlreichen Freunden und Bekannten, tue er sich in einem langen, rastlos thätigen Leben in allen Kreisen und Ständen erworben hatte. Der Verlebte war am 15. Januar 1828 in Würzburg als der älteste Sohn des Buchhändlers Joh. Conrad Stahel geboren. Er widmete sich dem Buchhandel und war während seiner Lehr- und Gehilfcnzeit in Augs burg, Linz, Wien, Neapel, Rom und Mailand thätig. Nach seiner Rück kehr wurde er 1852 Teilhaber der Stahel'schen Buch- und Kunsthandlung und übernahm im darauffolgenden Jahre nach dem Tode seines Vaters die Geschäftslcitung. Ein ausgedehntes Verlagsgeschäst sowie die inzwischen gegründete Stahek'sche Buchdruckerei hinderten ihn nicht, auch gemein nützigen Bestrebungen sich fördernd zu widmen, worunter vor allem seine äußerst rührige Teilnahme an den Arbeiten des Verschönerungs-Vereins seiner Vaterstadt, hervorzuheben ist. In glücklicher Ehe mit Amanda Stahel geb. Hitschier lebend, ging ihm seine Gattin vor 10 Jahren in den Tod voraus. Fünf Söhne und eine Tochter betrauern das Ableben des inniggeliebten Vaters. Bis zu seinen letzten Stunden umsichtig thätig, hat erst der Tod seinem regen Schaffen und Streben ein Ziel gesetzt. Unvergessen wird allen, die den Verblichenen kannten und ihm beruflich oder sonst nahe kamen, die unermüdliche Arbeitsfreudigkeit, der umfassende Blick und das schlichte, einfache, wohlwollende Auftreten Joses Stahels bleiben, der, sich selbst und seinen Gesinnungen bis zum Tode getreu, nur zu früh seiner Familie und einem vielseitigen und gemeinnützigen Wirken entrissen worden ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder