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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1906
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- 01.11.1906
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- Deutsch
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10868 Nichtamtlicher Teil. 254, 1. November 1S06. Thebner, der Verlagsbuchhändler E. Volger in Berlin, für den Thebner tätig war, und der Verlagsbuchhändler Emil Jacobi, Leipzig, der Inhaber der Firma Jacobi L Zocher. Da Thebner trotz Ladung nicht erschienen war, so wurde dessen Klageantrag als erloschen angesehen. Wie sich durch die Beweiserhebung er gab, hat Sach am 8. April 1905 durch Thebner von der Firma Volger den Vertrieb von mehreren Werken gegen Provision über nommen, und zwar waren es das Bismarck-Museum, Liebe und Leben, das goldene Buch des Kaufmanns, der Arzt im Hause und noch ein andres. Sach behauptet, daß in der Unterredung mit Thebner vereinbart worden sei, daß er die Werke zum Reise vertrieb geliefert erhalte, es würden ihm zwei Unteragenten be stellt, die den Absatz zu besorgen hätten, das Geld hätten diese an ihn abzuliefern, und er habe weiter nichts zu tun, als das Geld an die Firma Volger einzusenden. Zur Lieferung habe er einen Revers und zwei Akzepte zu unterschreiben; diese Akzepte würden aber nicht weiter gegeben werden, die von ihm ab gelieferten Gelder würden darauf immer abgeschrieben werden. Sach hat den Revers unterschrieben und auch seinen Namen auf die beiden Akzepte über 2000 ^ und 2025 fällig am 8. Juli und am 8. Oktober 1905, gesetzt. Nach der Darstellung seines Verteidigers vor Gericht hat Sach den Wortlaut des von ihm vorher nicht genau durchgelesenen Reverses am andern Tage genau durchgesehen und mit Schrecken wahrgenommen, daß darin etwas ganz andres stand, als er mit dem Reisenden Thebner mündlich besprochen hatte. Nach dem Revers hatte er für 4025 ^ von den genannten Werken fest gekauft und konnte nun zusehen, wie er sie wieder los wurde. Er besprach sich mit einem Be kannten und mit seiner Frau, und am 10. April telegraphierte er an das Verlags- und Exporthaus Volger in Berlin, er solle die Werke nicht an ihn abgehen lassen. Thebner hatte aber gleich nach dem Abschlüsse des Vertrags die Sendung telegraphisch be ordert, sie kam in vier großen Kisten, die ein Gewicht von zwei unddreißig Zentner hatten, an. Da Sach sich weigerte, die Sendung anzunehmen, so klagte die Firma Volger sofort auf Abnahme; Sach dagegen wandte sich an Rechtsanwalt Schorer in Lübeck und ließ das Abkommen an fechten, da die Vereinbarungen im Revers nicht richtig wieder gegeben seien, auch brachte er den Reisenden Thebner wegen Be trugs zur Anzeige. Die Staatsanwaltschaft lehnte ein Einschreiten ab; auf Beschwerde bei der Oberstaatsanwaltschaft wurde indessen Thebner unter Anklage gestellt. Vom Gericht ist er freigesprochen worden, nicht aber, weil sich seine völlige Unschuld herausgestellt hätte; in der Urteilsbegründung wurde im Gegenteil betont, es sei sehr unwahrscheinlich, daß Sach den Vertrag unterschrieben haben würde, wenn er seinen Inhalt genügend gekannt hätte, er sei Be amter, habe nur ein kleines Gehalt und vier Kinder. Es sei indes die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß Sach auf die Bedingungen doch eingegangen sei, da er auf einen entsprechend hohen Gewinn hoffte. Auch dürfe man ihm nicht unbedingt glauben, daß mündlich etwas andres abgemacht sei als schriftlich. Inzwischen hatte die Firma Volger den 2000 Mark-Wechsel an ihre Lieferanten Jacobi L Zocher gegeben, die ihn präsentieren ließen, als der Verfalltag herangekommen war. Als Sach nicht zahlen konnte, wurde die Wechselklage eingeleitet, und Sach wurde zur Zahlung samt Kosten und Zinsen verurteilt. Er hat Zahlung leisten müssen und hat auch den 2025 Mark-Wechsel am 8. Oktober eingelöst, da er einsah, daß alles Sträuben ihm nichts helfen würde. Die Bücher aber hat er auf dem Halse; er versucht sie abzusetzen. Am 27. November vergangenen Jahres hat Sach nun an einen Kaufmann Munde in Leipzig einen Brief geschrieben, in dem er gegen Thebner, Volger und Jacobi beleidigende Worte gebrauchte; eine Kollege von ihm habe dieselben Erfahrungen gemacht. Auf diesen Kaufmann Munde war nämlich ein Freund Sachs von dem Angestellten einer Leipziger Buchbinderei aufmerksam gemacht worden, auch sollte Sach sein Material einschicken, da die Buch binderei mit Volger und Jacobi ebenfalls Differenzen habe. Kaufmann Munde ist nun ins Bureau zu Jacobi L Zocher ge gangen und hat geäußert, Sach scheine schwer geschädigt zu sein, man solle sich doch mit ihm zu einigen suchen. Den Brief hat er nur unter der ausdrücklichen Bedingung vorgelegt, daß daraus gegen den Schreiber keinerlei Kapital geschlagen werde. Tatsächlich hat,man ihn dann aber zum Gegenstand der Beleidigungsklage gemacht, Das Schöffengericht hielt dem Beklagten zugute, daß er sich in einer hochgradigen Erregung befunden habe, der Brief ent halte aber tatsächliche Beleidigungen. Das Urteil lautete auf fünfzehuMiark Geldstrafe. ^ (Leipziger Neueste Nachrichten vom 25. Oktober 1906.) * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Kmil dulius dsnrscb. Pünkräx labrs Lcdrikt^issser. Ibrsw 8sniorcbsk rmw xoldsvsn Lsruksjubiläum gewidmet von äon Pirwsn dsnrscb und 2sxss-Hamburg und 2. 9. dsnrsob- Nüvcbsn. Ostern X. l). 1906. Polio. 112 8. Nit riablrsicben 8cbriktxrobsn, Kabinen, 2isrstücken sto. sto. Oie Herstellung von Liicbsrn, Illustrationen, Xkridenren usv. Von Vrtbnr IV. Ilngsr, Ir. lr. Professor an der Ir. b. grapln- scbsn l-sbr- und Vsrsucbsanstalt in lVisn. 8". XII u. 452 8. Nit 166 Pigursn, 12 Lsilagsn und 60 Häkeln. Halle a. 8. 1906, Verlag von tVilbslw Knapp. Preis 8 geb. 9 ^ 75 H. Katalogs von X. P. 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Verzeichnis visssnscbaktlicbsr üandbuobsr mit 8cblagvörtsr- Vsrrsicbnis. dssamt-Xusgabs. 16". Vereinigt die in Nr. 241 hier verzeichneten 8 Handbücher in geschmackvollem Pappband. Bußtag. — Auf den Bußtag am Mittwoch den 21. No vember in Preußen, Sachsen und im ganzen Mittlern und nörd lichen Deutschland (mit Ausnahme der beiden Mecklenburg) sei für den Geschäftsverkehr schon jetzt aufmerksam gemacht. Red. Pers onalnachrichten. "Gestorben: am 24. Oktober in Honnef a. Rhein im fast vollendeten sechsundneunzigsten Lebensjahr der frühere Buchhändler Herr Adolph Baedeker, der bis zuletzt sich einer seltenen Rüstigkeit erfreuen durfte. Adolph Baedeker war am 24. November 1810 als dritter Sohn von G. D. Baedeker in Essen geboren, gründete in den dreißiger Jahren vorigen Jahrhunderts eine Buchhandlung in Rotterdam, die später Otto Petri übernahm, und 1844 eine in Cöln. Letztere verkaufte er 1867 und zog sich dann ins Privat leben zurück. Er lebte anfänglich in Kessenich bei Bonn, später in Bonn selbst, darauf in Honnef. * Ferdinand Hartzer f. — Der Bildhauer Professor Ferdi nand Hartzer, geboren am 22. Juni 1838 in Celle, ist am 27. Oktober d. I. in Berlin gestorben. Von seinen Schöpfungen sind folgende besonders geschätzt: Verwundeter Philoktet — Christus und die Sünderin — der Harfner und Mignon — der Knabe mit dem Hahn — Amor mit der Satyrmaske — das Thaer- Denkmal in Celle — das Denkmal für Heinrich Marschner in Hannover — das Siegesdenkmal in Gleiwitz — die sitzende Ge stalt der Geschichte am Siegesdenkmal auf dem Belleallianceplatz in Berlin — acht allegorische Figuren in der Vorhalle des Treppen hauses in der Nationalgalerie zu Berlin — das Denkmal für Friedrich Wühler in Göttingen — desgleichenst Göttingen das Doppeldenkmal für Gauß und Weber — das Denkmal des Bischofs Bernward in Hildesheim — das Denkmal für den Chemiker Eilhard Mitscherlich in Berlin.
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