249, 25. Oktober 1906. Fertige Bücher. 10593 Nach den eingegangenen Bestellungen haben wir soeben versandt: KarlFedern: DieFlamrnedesLebens Roman. Geh. M 3.,- geb. M 4.- Das Buch stellt das Ringen eines Mannes dar, sich den Mächten, die das Schicksal schon in der Vergangenheit seines ehemals glänzenden, jetzt erlahmenden Geschlechts ihm entgegengestellt hat, durch die Kraft seiner Persönlichkeit zu entziehen. Nach vielen Versuchen und vielen Enttäuschungen begegnet er in Österreich, wo er sich niedergelaffen, der schönen und kraftvollen Tochter eines in anderer, bestimmterer Weise schwer belasteten Geschlechts, und entschlossen, nach nichts mehr zu fragen, sondern alles der Kraft des Lebens zu überlaffen, gewinnt er sie nach langer Werbung. So schafft er sich auf einige Jahre ein starkes Glück, aber er kann den Wahn, daß sie und ihr Kind dem Verderben bestimmt seien, in ihr nicht entwurzeln, und da er das gegebene Versprechen, sie zu töten, nicht halten will, tötet sie sich selbst. Laben so in diesem besonderen Fall die Mächte der Vergangenheit gesiegt, so ist es doch der Grundton des Buches, daß diese Mächte nicht siegen müssen, wenn ihnen nicht durch Nachgiebigkeit in der eigenen Seele dazu verholfen wird. Diese Verklärung der pessimistischen Handlung durch einen optimistischen Glauben macht den hohen, feingeistigen Reiz der Erzählerkunst Federns aus. Bernhard Kellermann: Zngeborg Roman. Dritte und vierte Auflage. Geh. M. 4.—, geb. M. 5.— Ganz trunken von Schönheit und Schmerz ist das Buch. Es schlägt Töne an, die man schwer vergißt .... Selten ist etwas Glühenderes und Sanfteres geschrieben worden wie die Schilderung dieser Liebe. (Der Tag, Berlin) Ich will mich mit diesem Buche nicht allein freuen. Jedem möchte ich es in die Lände drücken, der überhaupt noch einen Roman lesen kann. (Die Zeit, Wien) Das Buch könnte in gewissem Sinne der „Werther" des 20. Jahrhunderts werden. Denn es ist süß und schön wie das wirkliche Buch der Liebe und — „ein großer Zauberer hat es geschrieben". (Bohemia, Prag) Dieses Buch hat den Ewigkeitswert einer großen Liebe. Es ist gesättigt von Güte, Liebe und Adel in ihrer höchsten Kraft. (Münchener Zeitung) Nur noch bar. Bestellzettel liegt bei. S. Fischer, Verlag, Berlin VV, Bülowstr. 90. Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. 1392