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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1906
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- Deutsch
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9514 Nichtamtlicher Teil. 229, 2. Oktober 1906. so faul sein könnte, wie ich hier bin. Wenn darauf ein Aus bruch des Fleißes erfolgt, so kann was Rechtes zustande kommen.- Der Ausbruch erfolgte; er schenkte uns außer der Waldstein- Sonate an größeren Werken: das Appassionate, die heroische Sinfonie und das Tripel-Konzert (op. 56). Die Spuren des Flcißausbruchs sind auch an der Nieder schrift der vorliegenden Sonate zu erkennen. Man weiß aus einer Äußerung an Schlosser, daß dem Meister die Nieder schrift seiner Werke rasch von statten ging, so sehr er auch bei der Komposition mit den Gedanken zu ringen hatte, bis sie endgültig feststanden. Hier aber will es scheinen, als habe der rastlose Geist, der in der Sonate steckt, die Feder beschwingt, als habe Beethoven garnicht schnell genug niederschreiben können, was in seinem Herzen stürmte und zur Gestaltung drängte. Wäre die physische Möglichkeit nicht ausgeschlossen, so möchte man meinen, die Sonate sei, mit Ausnahme des überleitenden Adagio, auf einen Sitz geschrieben worden. Dabei ist das Manuskript gut leserlich, da es dem Stich als Vorlage dienen sollte. In irgendwie zweifelhaften Fällen hat Beethoven die Noten mit Buchstaben bezeichnet oder die betreffende Stelle auf einem besondern System noch einmal ganz deutlich hin geschrieben.- Das Autograph, in geschmackvollem, resedafarbenem Plüsch einband mit vergoldeten Beschlägen, die mit Emaille und Rubinen ausgelegt sind, stammt aus bekanntem Prioatbesitz und wird von der Leipziger Antiquariatshandlung Karl W. Hiersemann zum Verkauf angeboten. Leider besteht jedoch die Gefahr, daß diese unschätzbare Handschrift gleichfalls nach dem Ausland wandert und für Deutschland für alle Zeiten unwiederbringlich verloren geht, ein unersetzlicher Verlust. Vielleicht oder vielmehr hoffentlich tragen meine Zeilen dazu bei, diese Handschrift Beethovens dem deutschen Volke zu erhalten, für einen hochherzigen Stifter eine große, edle Aufgabe, die ihm den tausendfältigen Dank der ge samten deutschen Musikwelt einbringen würde. Karl Hesse. *11. Internationaler Handelskammer - Kongreß. — Der II. Internationale Handelskammer-Kongreß in Mailand nahm auf Grund einer im Aufträge der Ältesten der Kaufmann schaft von Berlin verfaßten Denkschrift über Vereinheitlichung des Wechselrechts eine Erklärung an, die in Anerkennung der Vorteile und der Notwendigkeit einer Einheitlichkeit des Wechsel rechts die Einleitung internationaler Verhandlungen seitens der Regierungen fordert. * Ausstellungspreise. — Aus der Internationalen Brief markenausstellung, die in den Tagen vom 16. bis 23. September in Mailand stattgefunden hat, sind die Firmen C. F. Luecke in Leipzig und I. I. Arnd in Leipzig, deren Ausstellungen die Firma H. O. Sperling dort vermittelt hat, je durch Verleihung der -Bronzenen Medaille- ausgezeichnet worden. Auch die Ver tretung der beiden Firmen hatte die Firma H, O. Sperling, Mai land, übernommen. ' Del Vecchio's Ausstellung für Kunst aller Art und Zeit in Leipzig. — Die erste Herbstausstellung war sehr erfolg reich. Folgende Werke gingen in Privatbesitz über: Gemälde von Oswald und Andreas Achenbach, E. von Gebhardt, M. von Munkaczy, F. von Lenbach, H. A. de Bloeme, W. Leibl, Walter Crane, W. Kopp, A. Metzger, I. H. Cuprien, I. Heffner, E. Czer- notzky, E. Abrahamson, K. Werra, G. Seid, G. Märker, H. Oeh- ring, A. Müller-Wahrenfeld, E. Niethe, A. Broik, M. Orthaus, Zeichnungen von A. v. Menzel, Andreas und Oswald Achenbach, W. Leibl, B. C. Koekkoek, Breling, Kurzbauer, Gabriel Max, Aug. Richter, G. Jaeger, sowie das Kolossalgemälde von P. Haaxmann: Zerrissene Saiten. * Versteigerung von Gemälden, Handzeichnungen und Altertümern (vgl. Nr. 224 d. Bl.). — Die von A. L W. Bauers Kunst- und Antiquitätenhandlung in München, Prinzregcnten- straße 2, vorbereitete größere Versteigerung von Kunstwerken und Altertümern, die neben verschiedenen bemerkenswerten Samm lungen besonders die der Herren Privatier Kurz und Graf Brock dorff umfassen wird, findet in der Weise statt, daß am Freitag den 5. Oktober, vormittags 10 Uhr die Gemälde aller Meister, nachmittags 3 Uhr Handzeichnungen und Aquarelle, Sonnabend den 6. Oktober zu denselben Stunden vormittags die Gemälde moderner Meister, nachmittags Antiquitäten und Kunstgegenstände zum Aufruf kommen. Der Katalog ist erschienen und kostenlos erhältlich. * Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: Xunstaulrtioas-XataloA übsr dsmäläs alter uvck moderner Nsistsr, AsiobnnvAeu, Aquarells, Miniaturen, Dosen, antiken 8ilbsr- ASASnstänäen, krorwen uvck anderen Antiquitäten aus äem Ls- sitr des Herrn Urivatisrs Karr, des Herrn Oralen krookdorkk n. a. 8". 32 8. 303 kirn — Versteigerung: Freitag den 5. null Samstag äsn 6. Oirtoder 1906 dureb X. L IV. Kauer's Xunst- auktionsbaus in Nüvobsn. Ditsrarisobs Mitteilungen äsr Annalen äss Dsutsobsn ksiobs. Aonatsbsriebt übsr Ususrsobsinungsn auk äem Osbists äsr Rsebts- unä 8taatsvisssnsobaltsn. Unter ständiger dlitarbsiter- sobakt von krokessor Ur. U. dasger in Ksiprig unä krokessor Or. kb. Xllkeld in Erlangen berausgsgeben von kroisssor Ur. X. Nb. von Xbebsrg in Xrlangen unä kroksssor Ur. X. O^roL in Müneben. Verlag von 9. 8ebvsitr:sr Verlag (Xrtbur Keliier) in Nüneben. XIX. äabrgang. 1906, Ho. 9. 8°. Spalts 473-512. Xsäerlanäscbs kibliograpbis. lässt van nieuvv vsrsobsnsn Loelreo, Xaartsn, enr. Verkrijgbaar in äsn koskbandsl van (.... 8ort.- Ua ) Uuitgavs van X. IV. kistbokk ts leiden. Ho. 9, 30. September 1906. 8°. kl. 65—72. (Sprechsaal.) Nicht ausgeführte Sortimenter-Bestellung. Der Verkehr zwischen Verlag und Sortiment, soweit er die Erledigung der Bestellungen betrifft, wird stets als mustergültig hingestellt. Es gibt indessen auch hierin Ausnahmen, die wir durch nachstehenden Fall illustrieren möchten. Wir bestellten am 18. Juni 1906 bei der Firma Geographi sches Institut, Weimar (Inhaber ist Mitglied des Börsenocreins), mittels direkten Bücherzettels eine Kurskarte von Mitteleuropa, aufgezogen, mit Stäben, die wir, trotz mehrfacher direkter Reklama tionen, von denen die letzte vom 14. Juli datiert, nicht erhielten, ohne daß uns auch nur irgend eine Nachricht zuteil wurde. Da uns viel daran gelegen war, dem Kunden die gewünschte Karte zu verschaffen, so wandten wir uns um Auskunft an eine bekannte Firma am Weimarer Platze, die uns mitteilte, daß sich das Geographische Institut in Händen eines Nichtbuchhändlers befinde, der nicht auf Regelmäßigkeit im Geschäftsverkehr halte, daß die Kollegen am dortigen Platze gleiche Erfahrungen gemacht hätten und daß es keinen Zweck hätte, nochmals deswegen zu schreiben. Alle unsre Bemühungen waren mithin fruchtlos. Nicht nur, daß wir unnötige Spesen für Reklamationen rc. sowie Schreibe reien hatten, sondern wir verloren — wie unter solchen Um ständen nicht anders denkbar — auch noch den Kunden. Vielleicht haben andre Herren Kollegen ähnliche Erfahrungen mit dieser Firma gemacht. Jedenfalls wäre es wünschenswert, diese Firma im Adreßbuch des deutschen Buchhandels entsprechend zu be zeichnen. Berlin. I. M. Spaeth, Buchhandlung. Neue Art der Rabattberechmmg. Einer Firma, die mir eine Anzahl Bücher mit 20 Prozent unverlangt zur Ansicht sandte, schrieb ich, mit diesem Rabattsatz könnte ich mit dem besten Willen nicht arbeiten. Die Bezugsbedingungen waren: ä oonä. 3 ^ ord., 2 40 netto; — fest: 2 25 H netto; — bar: 2 10 -Z. Die Firma schrieb mir nun zurück, die Bezugsbedingungen seien im Gegenteil sehr günstig. Diese betrügen bei ä oond.- Exemplaren (60 auf 2 ^ 40 -H) 25 Prozent, fest (75 H aus 2 25 -Z) 34 Prozent, bar (90 H aus 2 ^ 10-ß) gar 43 Prozent. Auf diese Weise freilich lassen sich die Rabattsätze wunderbar steigern. Offenburg. Johannes Trübe.
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