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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1906
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- 22.09.1906
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- Deutsch
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9108 Nichtamtlicher Teil. 221. 22. September ISO«. gründe geltend macht, wie z. B. die Gefährdung des guten Rufes der Niederlande auf diesem Gebiet, die infolge un günstiger Behandlung der Gelehrten und Künstler re. hervor gerufene Schwächung der Wissenschaften und Künste. Inzwischen wurden in der Zweiten Kammer im Laufe der beiden Sitzungen vom 9. und 11. Dezember gelegentlich der allgemeinen Besprechung des Budgets von 1906 einige Scharmützel geliefert. Die Abgeordneten van Rispen tot Senenaar und Tak fragten den Minister, welche Haltung die Regierung in dieser Angelegenheit einnehme. Der elftere der beiden Redner faßte alle Tatsachen zusammen, die sich seit der letzten Rede des Herrn van der Blught (siehe Droit (Lautern- 1905 Seite 55) zugetragen hatten, und er erörterte abermals die zugunsten des Beitritts sprechenden Gründe, besonders die Notwendigkeit, das Übsrsetzungsrecht eben falls zu schützen; denn seiner Meinung nach wären sowohl die Gegner wie die Anhänger des Beitritts über den Schutz der Ausländer gegen den Nachdruck vollkommen einig. Der zweite Redner bestätigte, daß sich die Meinungen in den Niederlanden zugunsten einer Annäherung an die Union geändert hätten, auch er selbst sei andrer Meinung über diesen Punkt geworden, seit er gesehen habe, daß die bei Annahme des holländischen Gesetzes über Urheberrecht im Jahre 1881 vorhergesagten schädlichen Folgen gar nicht ein getreten seien, und daß diese Gesetzgebung, anstatt die Ent wicklung des Volkes zu hindern, vielmehr dazu gedient habe, das Arbeitsprodukt eines Schriftstellers zu schützen. Die Frage des Eintritts in die Union scheine ihm nicht von der Bedeutung eines Sprungs ins Dunkle zu sein, sondern zu den allereinfachsten zu gehören. Der Minister für aus wärtige Angelegenheiten, Herr van Tels van Goudriaan, gab zwar zu, daß die Kundgebungen zugunsten dieser Sache seit einiger Zeit zugenommen hätten, erwiderte aber eher aus weichend. Da er die Gründe der Gegner noch nicht gehört hätte, wollte er sich nicht eher aussprechen, als bis die Ma jorität der Generalstaaten ihre Meinung über die ein gegangenen Gesuche klar geäußert hätte. Um diese Aussprache seitens der Zweiten Kammer herbeizuführen — die Erste Kammer scheint bereits für dieses Projekt gewonnen zu sein —, hat Herr Professor van der Vlught in der Sitzung vom 22. Dezember folgende Tagesordnung eingebracht: »In der Annahme, daß die Re gierung so bald wie möglich die für den Beitritt der Niederlande zur Berner Konvention sich bietende Gelegenheit wahrnehmen wird, geht die Kammer zur Tagesordnung über-.') Dieser von sechs Mitgliedern verschiedener Gruppen der Kammer eingebrachte Antrag wird weiter besprochen werden. Der Kampf scheint sehr heiß werden zu sollen; denn die Gegner rüsten nicht ab, obgleich ihre Gründe von Tag zu Tag schwächer werden. Um sich davon zu überzeugen, braucht man nur die Analyse des »L-utoursreebt sn Lorusr Douvsntis« von I. H Kok oder den von der »Lniä-ti.kriIc!>»Qsolle kost«, dem neuen Organ des niederländischen Verlegerverbandes, veröffentlichten Bericht über den Artikel des Herrn P. C. Walter »Ditzsvsr oll Dsbitant-") zu lesen. Dieser letztere Artikel, der die Befürchtung ausspricht, daß der Eintritt Hollands in die Union die geistigen Beziehungen zwischen Holland und Afrika beeinträchtige, ist um so eigentümlicher, als die früheren Staaten holländischer Sprache auf dem afrikanischen Kontinent wie alle andern britischen Kolonien der Union angehören (siehe Droit ä'Lntsnr 1908, S. 49). Ebenso leicht läßt sich die Begründung des Herrn A. van Waalwijk, Journalisten *; Stenographischer Bericht. Bd. 134, 137, 138, 141 u. 142; S. 521, 531, 532, 537, 547, 548 u. 551. ") Nr. 5 vom 4. November und Nr. 12 vom 23. Dezember 1905. in Amsterdam, widerlegen, der ein Gegengesuch gegen das der Verleger an die Königin gerichtet hat, in dem er be hauptet, daß Holland seine Entwicklung der »xrooäs vrijbvick» auf diesem Gebiete verdanke. Beim gegenwärtigen Stande der Dinge ist es somit leicht verständlich, daß ein der Kammer gemachter schüchterner Vorschlag, den internationalen Schutz nicht durch Eintritt in die Union, sondern durch Abschluß von Sonderabkommen zu regeln, von andern Nationen als eine Aufforderung zur Ab weisung oder als ein Vorwand, um Zeit zu gewinnen, be trachtet werden könnte. In Erwartung dieser Reform wird der Raub fort gesetzt, der eine eindringlichere Sprache redet, als alle Be rufungen auf die Freiheit (des Nachdrückens). In der »Deutschen Wochenzeitung für die Niederlande und Belgien veröffentlicht Herr Max Nordau einen energischen Protest gegen die Übersetzung und die nicht von ihm autorisierte Aufführung seines Werkes »Das Recht zu lieben-, die in Amsterdam von der dramatischen Gesellschaft »Amstel- unter Leitung der Herren S. Frank und F. Bouweneester') in Szene gesetzt worden ist; am Schluffe seines Protestes erklärt er, daß ein derartiges Verfahren »eines modernen konstitu tionellen Staates unwürdig« fei. Die Frage ist somit in Holland auf sehr kategorische Weise angeregt worden, und ich habe es für nützlich ge halten, den Verlegerkongreß von neuem zum Ausdruck des Wunsches zu veranlassen, daß die uns so teuren Ideen triumphieren mögen. Auf dem Antwerpens! Schriftstellerkongreß habe ich es für meine Pflicht gehalten, die Erklärungen der holländischen Delegierten auf dem Kongreß zu Leipzig bezüglich des Bei tritts ihres Landes zur Berner Konvention in Erinnerung zu bringen. Ich schloß mit den Worten: »Es ist Aussicht vorhanden, daß diese ermutigenden Worte uns keine eitle Hoffnung eingeflößt haben, und dem Kongreß liegt es ob, die praktischen, zur Erreichung des Zieles anzuwendenden Mittel zu prüfen. »Meiner Meinung nach würde es ratsam sein, daß Hauptländern Europas: Deutschland, England, Belgien, Spanien, Frankreich und Italien, sowohl bei den Schrift steller- als Verlegerverbänden eine Umfrage veranstaltete. Die Ergebnisse dieser Umfrage müßten in einer allgemeinen Denkschrift vereinigt und den Ausschüssen dieser Verbände und des Permanenten Bureaus des internationalen Verleger- Kongresses zur Unterschrift vorgelegt werden, damit sie dann durch Vermittelung des »Dm-nsr Douvsntis Lonä« der hol ländischen Regierung unterbreitet würden. Dieser Donä würde sie durch ein Gesuch unterstützen, das unter Mit wirkung der andern, dem Eintritt Hollands in die Union günstig gesinnten Vereinigungen abzufassen wäre. Von dieser Denkschrift müßte eine Abschrift an jede der unter schreibenden Vereinigungen behufs Vermittelung an die Regierung jedes betreffenden Landes zugesandt werden. »Folge dieses Verfahrens würde es, glaube ich, sein, daß die Regierungen der interessierten Länder die An sprüche ihrer Schriftsteller und Verleger unterstützen und bei der holländischen Regierung eine Aktion ähnlich der jenigen einleiten würden, die von deren Untertanen selbst zu unternehmen wäre. »Wenn auch die Ausführung dieses Beschlusses etwas kompliziert erscheint, so ist das Werk doch verdienstvoll genug und aller Anstrengungen wert; auch zweifle ich nicht, daß die ^.ssoeiation Uttsrairo et artistigus schon jetzt auf die unbegrenzte Mitwirkung aller rechnen kann, die -) Uit^ever ev Dsditavt. Uv. 5. 8. 4b.
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