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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1906
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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^ 215, 15. September 1906. Nichtamtlicher Teil. 8805 Herrn Fr. Grosse sind einige Fälle zur Kenntnis ge kommen, daß Schülerladen in letzterer Zeit den Schülern die Bücher gegen eine Leihgebühr überlassen, was als Eingriff in unser konzessioniertes Gewerbe anzusehen ist. Herr Fr. Grosse beantragt weiter, daß wir in einer Eingabe an den Landesschulrat darauf aufmerksam machen, daß die Be rechtigung zur Entleihung aus der Schülerlade von einem Armutszeugnis abhängig gemacht werden möge. Herrn Otto Gollmann wurden in letzter Zeit von der Postbehörde in Troppau Schwierigkeiten gemacht wegen Benutzung von Zeitungsmarken beim Versand von aus ländischen Zeitschriften. Obwohl der dortigen Behörde die Berechtigung dazu bekannt ist, verlangt sie die Vorlage eines Verzeichnisses der zur Versendung mit Zeitungsmarken ge langenden Zeitschriften und den Nachweis der postamtlichen Bewilligung hierzu. Wir werden den Verein der öster reichischen Buchhändler in Wien um ein solches ersuchen. Nachdem die Tagesordnung erschöpft ist und keine weiteren Anträge gestellt werden, wird die Sitzung um halb 1 Uhr geschlossen. Kleine Mitteilungen. Von den königlichen Museen in Berlin. — Dem Jahres bericht der Generalverwaltung der Königlichen Museen in Berlin für die Zeit April 1905—März 1906 entnimmt der Deutsche Reichs anzeiger das Folgende: Seine Majestät der Kaiser und König hatten die Gnade, mehrere hervorragende Bilder aus der Galerie von Sanssouci dem Kaiser Friedrich-Museum zu überweisen: 1. Die heilige Magdalena von Rubens, 2. Venus und Adonis von demselben Meister, 3. Apostelkopf von van Dyck, 4. Samson und Dalila von Rembrandt, 5. Die Enthauptung Johannes des Täufers von Girolamo Nomanino. Seine Majestät haben ferner ein Exemplar der auf die Ein weihung des Doms in Berlin geprägten Medaille dem Münz kabinett als Geschenk überwiesen. Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs sind die von dem Oberbibltothekar vr. Flemming in Bonn bei seiner Teilnahme an der Sonder gesandtschaft nach Abessinien gesammelten 33 axumitischen Kupfer münzen dem Münzkabinett überwiesen worden. Allerhöchstdieselbcn haben zu genehmigen geruht, daß zur Erforschung der axumitischen Altertümer eine Expedition nach Abessinien entsandt werde und daß die Kosten derselben bis zur Höhe von 90000 ^ aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds bei der Generalstaatskasse bestritten werden. Ferner bewilligte Seine Majestät der Kaiser und König aus dem Allerhöchsten Dispositions fonds 60000 V/!, verteilbar auf die Jahre 1906 bis 1908, zu Er werbungen durch den Professor Fischer in Ostasien für das Museum für Völkerkunde. Eine glänzende Bereicherung von höchstem wissenschaftlichen Werte ist der Sammlung der antiken Originale zuteil geworden durch die Probestücke von Architektur aus Baalbek, die nach Abschluß der auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs unternommenen Ausgrabung aus der Masse der in Baalbek lose umherliegenoen Bruchstücke von Seiner Majestät dem Sultan den Königlichen Museen überlassen wurden. Der ethnologischen Abteilung wurde von den Erben des ver ewigten Direktors dieser Abteilung, Geheimen Regierungsrat Bastian, ein Geschenk von 10000 ^ zu Ankäufen in Erfüllung eines Wunsches desselben überwiesen. Ein ungenannt sein wollender Gönner überwies dem Museum für Völkerkunde 110 000 ^ zum Ankauf der Sammlung Zavaleta, einer umfang reichen, sehr bedeutenden archäologisch-ethnographischen Sammlung aus Argentinien. Die Ausgrabungen in Babylon und Kalat Schergat, dem alten Assur, wurden fortgeführt. Hierbei ist der außerordentlich verdienstvollen Tätigkeit der Deutschen Orientgesellschaft dankend zu gedenken, welche auch im verflossenen Etatsjahre durch ihre Beiträge das Unternehmen kräftig gefördert hat. Für das Baalbek-Unternehmen hatte Seine Majestät der Kaiser die Gnade, zu den Vorarbeiten für die Publikation 42 000 ^ Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds zu bewilligen. Diese Arbeiten sind erheblich fortgeschritten. Die Arbeiten zur Verlegung des Einganges zu der großen Ruine in Baalbek, die Herrichtung eines Raumes für die Auf bewahrung kleinerer Funde, sowie die Versendung von Architektur stücken an die Abteilung antiker Bildwerke in Berlin wurden unter Leitung des Ingenieurs Königlichen Baurats vr. Schumacher aus Haifa ausgeführt. Die Expedition nach Axum in Abessinien zur Erforschung der dortigen Altertümer brach Anfang Dezember 1905 über Genua und Aden auf und hat die geplanten Arbeiten unter Leitung des Archäologen Professor vr. Littmann im Frühjahr 1906 beendet. Der Gemäldegalerie wurde die Gemäldesammlung des verstorbenen Kunstsammlers Adolf von Carstanjen, bestehend aus 49 Gemälden, als Leihgabe, zunächst auf fünf Jahre, zur Auf stellung im Kaiser Friedrich-Museum seitens der Verwaltung des von Carstanjenschen Familienfideikommisses übergeben. Unter den Ankäufen der Abteilung sind als besonders her vorragende Erwerbungen zu erwähnen: zwei Altartafeln Simon Marmions aus dem Besitz Ihrer Königlichen Hoheit der Fürstin zu Wied, eine Landschaft von Cima da Conegliano, die vom Kaiser Friedrich-Museums-Verein durch Erstattung des Kaufpreises über nommen wurde, ein großes Gemälde von Murillo, die Anbetung der Hirten, ein Werk seiner frühern Zeit, und das aus dem Gym nasium zu Glatz stammende Madonnenbild eines böhmischen Meisters aus der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, eins der be deutendsten Denkmäler der historisch wichtigen altböhmischen Malkunst. Der Kaiser Friedrich-Museums-Verein überwies fünf Gemälde zu dauernder Aufstellung: Von Ugolino da Siena drei zusammen gehörige Tafeln mit den lebensgroßen Halbfiguren der Heiligen Petrus, Paulus und Johannes des Täufers; von einem Florentiner Meister aus der Nachfolge Giottos eine thronende Madonna mit Heiligen; von Giovanni di Paolo eine Kreuzigung; von Masaccio vier kleinere Tafeln mit männlichen Heiligen und von Francesco Goya das Bildnis eines jungen Mönchs. Der Sammlung der christlichen Bildwerke wurde von dem Kunstgelehrten Professor vr. Sarre seine Sammlung persisch- arabischer Altertümer zur einstweiligen Aufstellung im Kaiser Friedrick-Museum als Leihgabe überwiesen. Die Gipsabgüsse von Bildwerken des christlichen Zeitalters wurden aus dem neuen Museum in das Kaiser Friedrich-Museum übergeführt und dort im Kellergeschoß aufgestellt. Der Generaldirektor, Wirklicher Geheimer Obcrregierungsrat vr. Bode, überwies der Abteilung eine Sammlung von 21 wert vollen orientalischen Teppichen aus seinem Besitz. Von den Ankäufen sind besonders zu erwähnen: eine große bedeutende italienische Quattrocentobronze, anscheinend ein Werk des Donatello. Cs stellt einen Wandleuchter in Gestalt einer jugendlichen nackten Frau, die auf einer Muschel steht und mit beiden Händen ein Füllhorn hochhält, dar. Dasselbe wurde durch Erstattung des Kaufpreises vom Kaiser Friedrich - Museums-Verein übernommen. Der genannte Verein überwies sieben kleinere Bild werke zu dauernder Aufstellung. Die Sammlungen der antiken Bildwerke mußten einen großen Teil des Jahres wegen ihrer Umstellung teilweise ge schlossen bleiben. Die hervorragende Bereicherung der Sammlung durch Überweisung von Architekturstücken aus Baalbek ist bereits vorher erwähnt worden. Die Ausgrabungen in Milet wurden durch den Direktor vr. Wiegand mit gutem Erfolge fortgesetzt. Für die genannten Ausgrabungen mußte wiederum ein beträchtlicher Teil der Er werbungsmittel der Abteilung verwendet werden. Das Antiquarium siedelte in die frühern Räume der Ge mäldegalerie, nachdem der Umbau derselben beendet war, über und befindet sich noch in der Neuaufstellung. An hervorragenden Erwerbungen ist zu nennen eine Sammlung ausgezeichnet schöner Bronzen aus dem Heiligtum des Zeus in Dodona. Im Kupferstichkabinett wurde am 6. Juli 1905 eine Aus stellung von neueren englischen Radierungen, Steindrucken und Holzschnitten eröffnet. Am 23. Januar dieses Jahres wurde eine 1158
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