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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1906
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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.V 204, 3. September 1906. Nichtamtlicher Teil 8313 Zweimal mußten wir die Hilfe des Börsenvereins- Vorstandes gegen verlegerische Verletzungen der geltenden Verkaufsbestimmungen anrufen, welche zu genügenden Er klärungen und Einstellung der unzulässigen Preisunter bietungen, resp. zur Aufhebung des Ladenpreises ge führt hat. Es ist uns gelungen, das einer städtischen Behörde gemachte unzulässige Rabattangebot durch rechtzeitiges ent schiedenes Eingreifen rückgängig zu machen. Die beantragte Aufnahme eines Warenhauses in unseren Kreisverein haben wir unseren wiederholt aus drücklich betonten Grundsätzen gemäß abgelehnt Zwei an uns eingereichte Klagen konnten bis heute nicht so zur Erledigung gebracht werden, daß wir schon endgültig darüber berichten könnten. Zunächst hatten eine Buchhandlung und ein Waren haus gleichzeitig Reuter-Ausgaben unter dem von dem Verleger festgesetzten Ladenpreis angezeigt und verkauft. Beide konnten sich darauf berufen, die in Frage stehenden Exemplare von Fock unter ausdrücklicher Freigabe des Verkaufspreises erworben zu haben. Wir haben infolge dessen an den Börsenvereins-Vorstand die Bitte gerichtet, den Verleger zu veranlassen, entweder den Verkaufspreis definitiv aufzuheben oder denselben durch geeignete Maß nahmen so zu schützen, daß eine fernere Preisunterbietung nicht mehr eintreten kann. Während das Unwesen der Zugaben im Schulbücher geschäft, nach den wenigen darüber eingegangenen Klagen zu schließen, seit den Beschlüssen der letzten Hauptver sammlungen wesentlich zurückgegangen ist, beschäftigt uns eine Klage, deren Entscheidung dadurch erschwert war, daß es sich nicht um eine direkt unentgeltliche Zugabe, sondern um Lieferung eines Schülerkalenders ohne Laden preis gegen Zahlung eines Bruchteils der Selbstkosten handelt. Wir werden uns in diesem Falle im Einverständnis mit dem Vorstand des Börsenvereins darauf beschränken müssen, dem Beklagten zu erklären, daß der Verkauf des Schlllerkalenders zu 10 H einer verbotenen Zugabe sehr nahe kommt, und daß wir ihm deshalb, um den Anschein einer unlauteren Konkurrenz zu vermeiden, empfehlen, dieses Verfahren künftig zu unterlassen. Nach den uns schon gegebenen Zusicherungen dürfen wir hoffen, daß eine Wiederholung tatsächlich unterbleiben und die Durch führung unserer bezüglichen Beschlüsse nicht weiter ge fährden wird. Die endgiltige Regulierung einheitlicher Berkaufs- bestimmungen, in welchen alle Ausnahme-Rabatte aus geschaltet werden sollten, ist nach eingehenden Vorberatungen in Dresden in der Oktober-Versammlung zu Weimar endgiltig zustande gekommen, und zwar genau in dem uns von der Hauptversammlung zu Dortmund vorge schriebenen Sinne. Die am 1. Dezember 1905 von dem Börsenvereins- Vorstande genehmigten neuen Verkaussbestimmungen find allen unseren Mitgliedern übersandt worden. In den hierauf mit den verschiedenen Bibliotheks leitern gepflogenen Verhandlungen stellte sich die Not wendigkeit heraus, den Rabattsatz von 7'/,"/» auch auf die Monatsschriften auszudehnen. Wir nahmen um so weniger Anstand, dieser Forderung zu entsprechen, als sie im Rahmen der Weimarer Beschlüsse nicht ablehnbar war, während alle in Frage kommenden Bibliotheks-Ver waltungen einen grundsätzlichen Wert auf diese Zu billigung legten. Es ändert sich hiernach der Wortlaut des tz 4 Börsenblatt für dev Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Zeile 3/7 der Verkaufsbestimmungen vom 1. Dezember 1905, der nunmehr zu lauten hat: -Bibliotheken, welche über einen jährlichen Vermehrungs etat von 10 000 und darüber verfügen, ist von Büchern und Zeitschriften, welche zwölfmal oder seltener erscheinen, ein Rabatt von 7V- Prozent zu gewähren.« Nachdem der Kultusminister durch Schreiben vom 7. Juli 1906 dem Börsenvereins-Vorstande erklärt hat, daß er vom Standpunkt seines Geschäftsbereichs Bedenken gegen die ihm unterbreiteten Rabatt-Bestimmungen nicht zu erheben habe und die ihm unterstellten Bibliotheken in diesem Sinne mit Nachricht versehen werde, können wir den langjährigen, vom Buchhandel zum Teil mit erheb lichen Opfern geführten Kampf als zum glücklichen Ende geführt betrachten. In absehbarer Zeit werden wir voraussichtlich nicht mehr in die Lage kommen können, mit unfern großen Bibliotheken über Rabattdifferenzen verhandeln zu müssen. Der Hauptwerk des Erreichten liegt aber darin, daß wir in den Sätzen von 2 Prozent für das große Publikum, von 5 Prozent für Behörden, öffentliche und Anstalts- Bibliotheken und 7 V» Prozent für Bibliotheken mit einem jährlichen Vermehrungsetat von 10 000 ^ an, eine logische Rabattstaffel gewonnen haben, bei welcher aus den höheren Rabatten kein Angriffsmotiv gegen die geringeren geboten wird, wie wir dies bisher bei einem zulässigen Höchstrabatt von 10 Prozent jeden Augenblick hätten erwarten können. So glauben wir, in einem Kampf, der scheinbar nur den Interessen der wenigen mit den großen Bibliotheken arbeitenden Handlungen galt, tatsächlich, wie es von vorn herein unsre feste Überzeugung war, weniger diesen, als den weit wichtigeren Interessen unsers gesamten Standes pflichtgemäß gedient zu haben. Die gegenteilige Überzeugung, verbunden mit der Unzufriedenheit über die Behandlung der Warenhausfrage, hatte im vergangenen Jahre dem Verein der Buchhändler Düsseldorfs Veranlassung gegeben, einen Verein der deutschen Sortimenter ins Leben rufen zu wollen. Am 10. September 1905 hat in Berlin auf Ein ladung der Düsseldorfer Kollegen eine Versammlung getagt, in welcher die Konstituierung dieses Vereins erfolgen sollte. Nach Verabredung mit dem Gesamt-Vorstand habe ich dieser Versammlung beigewohnt. Den Verlauf der selben habe ich meinen Kollegen am 13. September mit folgenden Worten mitgeteilt: -Die von den Düsseldorfern nach Berlin berufene konstituierende Versammlung des Vereins der Deutschen Sortimenter hat, nachdem die Düsseldorfer ihre An träge sämtlich zurückgezogen hatten, die Konstituierung abgelehnt und es anheimgestellt, auf eine Vereins- gründung nach Aufstellung eines durchweg andern Programms zurückzukommen. »Für die Gründung eines Sortimenter-Vereins nach dem bisherigen Plane der Düsseldorfer ist in einer dreistündigen Verhandlung auch nicht eine einzige Stimme laut geworden, und die Düsseldorfer selbst haben nach Verlesung der als programmatische An sprache bezeichneten Einleitung keinen Ton mehr zur Sache von sich gegeben. -Ich glaube, wir können die ganze Geschichte als endgültig abgetan betrachten, und ich möchte zur Schonurig der Düsseldorfer Kollegen Ihre Einwilligung dafür einholen, daß in diesem Jahr jede Veröffent lichung über den Verlauf der Dortmunder Versamm lung unterbleiben möge.« 1083
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