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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1906
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- Deutsch
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7554 Nichtamtlicher Teil. .V 183, 9. August 1906. einzureichen. Es ist für den Anfänger vielleicht keine schlechte Idee, sein Manuskript dem Verleger des Romans einzu senden, den er nachempfunden hat. Die Gründe, weshalb ein Verleger ein Buch annimmt und das andre ablehnt, sind nicht immer leicht herauszu finden, sie müssen aber wohl glauben, sagt der Autor bissig, irgendwelche Prinzipien zu haben, wenngleich die Resultate manchen eher an Verdauungsstörungen oder sonst etwas denken lassen. Sein erstes Manuskript wird der Autor zu opfern haben, meint der Verfasser; wenn es einschlägt, hat der Ver leger ein Geschäft gemacht. Da er im besten Fall aber wahr scheinlich gerade nur die Unkosten hereinbekommt, so soll der junge Autor, wenn der Verleger das Manuskript überhaupt anzunehmen bereit ist, die Honorarfrage ganz diesem über lassen und nicht zu viel erwarten, denn dieser könnte bei einem Handel sein Angebot sonst ganz zurückziehen, und der nächste Verleger wird ihm, wenn er einen solchen findet, sicher nicht mehr bieten. Falls der Autor dazu ausersehen ist, berühmt zu werden, wird er, auch wenn er noch so be scheiden anfängt, am Ende sein Ziel erreichen. Die Herstellungskosten eines normalen Buchs von ca. 350 Seiten betragen, so rechnet der Verfasser aus, bei einer Auflage von 1050 Exemplaren für Satz, Druck, Papier, Einband und Annoncen rund 100 Pfund Sterling. Der Verleger, der einen Roman herausgibt, muß diese Summe als ein Minimum betrachten, ohne seine weiteren Ausgaben für Personal rc. und seine eigene Arbeit einzuschließen; der Autor wird dem Verleger billigerweise 15 ^ für bare Ge schäftsunkosten zuerkennen; auch Autoren arbeiten nicht um sonst, wenn sie bekannt und gut eingeführt sind. Dieser Betrag wird zuerst gedeckt werden müssen, bevor der Autor auf einen Gewinnanteil Anspruch erheben kann. Der 6 Schilling-Roman, den der Buchhändler mit 4—6 sü ver kauft, wird dem Verleger abzüglich des Buchhändlerrabatts durchschnittlich mit 3—4V28Ü bezahlt, es müssen somit zuerst ca. 680 Exemplare verkauft werden, bevor diese Summe ge deckt wird. Es ist aber nun eine bedauerliche Tatsache, daß nur eine ganz geringe Minorität der erschienenen Novitäten diese Absatzziffer erreicht; die Mehrzahl der auf den Markt gebrachten neuen Romane wird nicht in mehr als je 500 Exemplaren verkauft; wie das zugeht, ist schwer festzustellen. Der Autor als Autor wird seiner Entrüstung darüber Aus druck geben, als Teil des Publikums aber doch gestehen müssen, daß auch er nicht entfernt alle erschienenen Romane kaufen könnte. Man wird zuerst annehmen, daß durch die Zu nahme der Bevölkerung sich auch der Käuferkreis vergrößert, diese Zahl wird aber durch die Zunahme der Autoren mehr als ausgeglichen. Die Verleger suchen sich heutzutage bei dem Risiko in der Herausgabe neuer Romane mehr, als das früher der Fall war, durch die Neuausgabe von druckfreien Werken schadlos zu halten. Wenn der Verleger nun mit dem jungen Autor einen Kontrakt macht, dürfte er wahrscheinlich festsetzen, daß die ersten 250, 300 oder 400 Exemplare zur Deckung der Un kosten dienen, von den danach verkauften Exemplaren werden dem Autor 10o/<> pro Exemplar bewilligt, das macht pro Exemplar etwa 7 ä. Die Auflage beträgt wie gesagt 1050 Exemplare; 100 werden für Rezensionen usw. in Abzug gebracht, sagen wir von weitern 400 Exemplaren erhält der Autor keine Tantieme, somit bleiben ihm 550 Exemplare oder genau, nach Abrechnung der Buchhändler-Freiexemplare, 508 Exem plare, von denen er pro Band genau 7^ ä. erhält; das macht in Summa 15 F 4 eü. 10 ck.; die Einnahme des Verlegers würde im besten Falle etwa 50 E betragen; er erzielt aber nur selten eine diesem Betrage ähnliche Summe aus der ersten Auflage eines Buches, trotzdem er, wenn das Werk in 600 Exemplaren verkauft ist und sich weiterhin ab zusetzen scheint, fortfährt zu inserieren; die Gerechtigkeit und der Autor verlangen das, der Verleger allein aber hat zu zahlen. Der Roman, der in nur einer Auflage herauskommt, ist für keinen von Nutzen, als, wie man hoffen muß, für den einen oder den andern Leser. 15 ^ ist für ein Werk, das sich als unsterblich erweisen mag, gewiß eine lächerlich geringes Honorar; der junge Autor soll aber nicht vergessen, daß die Herausgabe eines ersten Romans ein großes Risiko ist und daß der Verleger aller Wahrscheinlichkeit nach dabei zusetzt; immerhin sind 15 ^ für den jungen Autor besser als gar nichts und enttäuschte Hoffnungen. Wir haben vorstehend einige der Stellen heraus gegriffen, die sich mit dem Verlagsbuchhandel beschäftigen. Neue Ideen und Anschauungen haben wir in dem Werke nicht gefunden; immerhin, der Autor hat es verstanden, seine Arbeit so einheitlich und konsequent zusammenzufügen und auf einen so geistreich ironisierenden Ton zu stimmen, daß das Buch in literarischen Kreisen sicher interessieren und Laien sogar ganz originell erscheinen wird. A. B. Conrad. Kleine Mitteilungen. Vereinigung der Vertreter des katholischen Buch handels. — Unter diesem Namen ist am 14. Mai 1906 in den Räumen des Deutschen Buchhändlerhauses zu Leipzig eine Organi sation gegründet worden, die alle diejenigen Buchhändler firmen des Deutschen Reichs, Österreichs und der Schweiz umfassen soll, deren Geschäftsrichtung der Herstellung oder Verbreitung katholischer Literatur sich zuwendet. Das Bedürf nis nach einem solchen Zusammenschluß hatte sich in den letzten Jahren besonders fühlbar gemacht. Aus den geschäftlichen Be ziehungen, die die Vertreter einer durch gleiche Bestrebungen und Ziele so eng verbundenen Gruppe des deutschen Buchhandels einander nahe bringen, ergab sich von selbst der Wunsch nach einer Organisation zur Wahrnehmung allgemeiner beruflicher Interessen sowie zur Pflege der gemeinsamen besonderen Aufgaben, sowohl im engeren Kreise als auch bei der alljährlichen Haupt versammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, der Gesamtorganisation des deutschen Buchhandels. Jedoch soll dadurch in keiner Weise ein Gegensatz zu dem übrigen Buchhandel herbei geführt werden. Im Gegenteil, die Mitglieder der Vereinigung verfolgen keine Sonderinteressen gegensätzlicher Art, sondern wünschen nur ihre besonderen Interessen im Rahmen der gemein samen großen Organisation des deutschen Buchhandels zu ver treten. In der Gründungsversammlung wurden als erster Vorstand gewählt die Herren: Hermann Herder, Freiburg i. B., Erster Vorsitzender, (Stellvertreter Friedrich Pustet, Regens burg), Heinrich Schöningh, Münster i. W., Zweiter Vor sitzender, (Stellvertreter Julius Meyerhoff, Graz), Or. Paul Huber, Kempten in Bayern, Schriftführer, (Stellvertreter Adolf Bader, Rottenburg). Der Vorstand der Vereinigung hat sich, wie weiter die -Kölnische Volkszeitung- mitteilt, in den jüngsten Tagen mit einem Rundschreiben an einen weiteren Kreis von Berufsgenoffen behufs Beitritts zu derselben gewandt. Die end gültige Fassung der Satzungen soll gelegentlich der Leipziger Ostermesse 1907 erfolgen. Der Vorstand des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig hat von der Gründung der Vereinigung Kenntnis genommen und dies durch seinen Ersten Vorsteher Albert Vrockhaus (Leipzig) derselben unterm 14. Juli mitgeteilt. Der Börsenocreinsvorstand begrüßt es in diesem Schreiben mit Freuden, daß -ein Zusammenschluß derjenigen deutschen katholischen Buchhändler stattgefunden hat, die Spezial interessen besitzen, die der Allgemeinheit und den Standesgenossen gegenüber öffentliche Vertretung verdienen-. Unfall-Berufsgenossenschaft für Detailbetricbe. — Auf der 19. Generalversammlung des Zentralverbandes Deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender in Dresden am 6. August befürwortete Herr Franz Vogel (Breslau) im Auftrag des Provinzialverbandes der Vereine zum Schutze des
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