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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1906
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- Deutsch
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7126 Nichtamtlicher Teil. 169, 24. Juli 1S06. nehmen das Leben geben soll. Die Firma ist: »Istituto Vsneto äi ^.rti xrakioüs«. »Unsere Stadt, die mit ihren gediegenen Druckern, ihren ge lehrten Verlegern, ihren berühmten Stechern eine Wiege der graphischen Künste war, zeigt damit, daß sie den Stolz einer berühmten Tradition ehrenvoll zu erneuern die Absicht hat. Das neue Institut will nicht nur in den verschiedenen Zweigen der Buchdruckerkunst, wie Typographie, Lithographie. Heliogravüre, künstlerischer und kommerzieller Dreifarbendruck, tätig sein, sondern hat sich auch die Aufgabe gestellt, durch geeignete illustrierte Veröffentlichungen die Fortschritte der berühmten italienischen Kultur zu zeigen. Die Liebe zu unserm Venedig, so wie der Ernst und der künstlerisch-praktische Sinn von Gönnern und Unternehmern sind dazu angetan, dem neuen Institut eine gedeihliche Entwickelung zu sichern. »Unter den zahlreichen Förderern seien hervorgehoben: Senators Nicolö Papadopoli — Graf Piero Foscari — Comm. M. A Guggenheim — Comm. Venedotto Sullam, Presidente della Banca Veneta — Baron Malfer — Comm. Emilio Treves, Verlagsbuchhändler in Mailand — Comm. Bemporad in Florenz Die technisch-administrative Leitung des Instituts ist Herrn Or. Jocchia Riccardo, Besitzer des altangesehcnen »8tadi!imevto 'lipograüeo 8uoo. N. b'oiitLvo,«, die Leitung der Verlagsabteilung dem Verleger Herrn S. Rosen übertragen worden. »Die wackeren Förderer dieses großen Unternehmens ver dienen, sowohl für ihre edle Absicht, als auch für die Ehre, die sic der Stadt Venedig dadurch machen, das Lob der ganzen vene zianischen Bevölkerung.- *Auktion Knaake I, Luther. — Am 17. und 18. d. M. fand bei Oswald Weigel, Leipzig, Königsstraße 1, die Ver steigerung der ersten Abteilung von Pfarrer Knaakes umfang reicher Bibliothek unter starker Beteiligung Leipziger und aus wärtiger Antiquare statt. In der Tat handelte es sich um eine Sammlung von Lutherschriften, wie sie seit dem Jahre 1870, wo »Kuczynskis »Tbssavius UbeUorum kistoriaw rekorwatiovis illustrantium- bei derselben Firma erschien, nicht wieder aus den Markt gekommen war und aller Voraussicht nach kaum in solcher Fülle wieder vereint im Handel erscheinen wird. So bedauerlich einerseits der Umstand ist, daß eine so plan mäßig angelegte und mit großem Geschick und Verständnis zu sammengetragene Sonder-Sammlung auf dem Wege der öffent lichen Versteigerung in alle Winde verstreut wird, so ist er ander seits doch zu begrüßen, und zwar ganz besonders im Sinne der speziellen Sammler für die Werke und Flugschriften des großen Reformators und den herrlichen Buchschmuck eines Lukas Cranach, Daniel Hopfer, Schäufelein u. a. m. Deutschland besitzt an ver schiedenen Orten umfangreiche Lutherschriftcn-Sammlungen, so die bedeutendste in der Königlichen Bibliothek in Berlin, während England im Britischen Museum eine Vereinigung von Luther drucken beherbergt, die an Umfang und Bedeutung der Berliner Sammlung nicht erheblich nachsteht In Amerika scheint das Sammeln von Lutherdrucken zunächst nicht über bescheidene An fänge hinauskommen zu wollen; Interesse für den großen Refor mator und seine Urschriften ist reichlich vorhanden; aber augen blicklich kauft man doch wesentlich nach andrer Richtung, sehr zum Vorteil für deutsche Sammler, denen dadurch die Preise nicht über mäßig verteuert werden. Auch bei dieser Lutherschriften-Auktion hatte Amerika vollkommen versagt, wenn man die vereinzelten, belang losen Aufträge, die in einige Hände gegeben waren, nicht in Rech nung zieht. Um so lebhafter beteiligte sich der inländische Buch handel an dem Wettbewerb, da nach der Versicherung verschiedener Hauptkäufer die hervorragenderen Nummern auf Spekulation ge kauft worden sind. Wir werden also in Bälde hervorragende Stücke in Auktions-Katalogen wiederkehren sehen, so daß sich dem Privatsammler Gelegenheit bieten wird, Erwerbungen zu fest gelegten Preisen zu machen. Von den Werken und Sammelausgaben Lutherscher Schriften erzielten die Werke von Walch, die Erlanger Ausgabe und die von I. K. F. Knaake begründete kritische Gesamt-Ausgabe be merkenswerte Preise, während von den Einzel-Schriften der hoch seltene »Traotatulus. (Katalog-Nr. 44), die nicht minder seltenen »Opsrationss- (Nr. 87), der Urdruck: »An den christlichen Adel / deutscher Nation- (Nr. 100), »Von der babylonischen Gefenck-/nuß der Kirchen- (Nr. 112), der Sammelband (Nr. 295), der Sammelband (Nr. 548), die Vier deutschen Katechismen (Nr. 580—583), und das hochseltene -Wittembergisch / Deudsch Geistlich / Gesangbuechlein- (Nr. 907), beachtenswerte Preise er zielten. Im allgemeinen war die Kauflust sehr gut und der Gang der Versteigerung höchst anregend. Es ist uns leider ver sagt, Preise hier zu nennen, da, wie wir hören, in den nächsten Tagen eine Preisliste erscheinen wird; aber auch hiervon abge sehen, würde sich schwer eine Grenze für die Auswahl besonders interessanter Preisergebnisse finden lassen; war doch die ganze Sammlung so aus einem Guß und so umfassend, daß sich jede Begründung erübrigt. Bei dem flotten Bieten der zahlreichen Anwesenden — die meisten Firmen waren durch ihre Chefs ver treten und andre hervorragende Antiquariate hatten mit weit gehenden Befugnissen versehene Vertreter entsandt — ließ sich das Pensum von 1000 Nummern schneller erledigen, als anzu nehmen war. Am Mittag des zweiten Auktionstages wurde aus der Mitte der Anwesenden der Antrag gestellt, die Auktion noch am zweiten Tage zu beenden, so daß das ganze Material in der Tat in zwei Auktionstagen bewältigt worden ist. Da wir uns auf einen summarischen Bericht beschränken müssen, so werden die aus wärtigen Herren Antiquare, denen an der derzeitigen Bewertung der Luther-Schriften-Literatur gelegen ist, gut tun, die Preisliste zu studieren; sie bietet des Interessanten genug und dürfte in Zukunft die Basis für Bewertung dieser Literatur, sowohl beim Ankauf wie beim Preisansatz bilden. Der Auktionskatalog Bibliothek Knaake, Abteilung I: Luther, dürfte mit der Preisliste zusammen ein Handbuch werden, wie es der eingangs erwähnte Thesaurus von Kuczynski in den letzten Jahren gewesen ist. Eine Vergleichung beider Kataloge dürfte für Interessenten in mehr als einer Hinsicht von besonderm Reiz sein. Nach den Anzeigen des Auktions-Instituts werden im Herbst d. I. zwei weitere Auktionen von Beständen der Knaakeschen Bibliothek unter den Hammer kommen. Die zweite Auktion wird speziell die Humanisten Agricola, Erasmus, Hutten, Melanchthon (zweifellos die bedeutendste Sammlung von Schriften dieses uni versellen Gelehrten des Reformations-Zeitalters), Reuchlin u. a. m., die dritte Auktion sonstige Originaldrucke der Reformations zeit, zum Teil von außerordentlicher Seltenheit, bringen. Hier über werden wir nach Erscheinen der Kataloge im Herbst d. I. berichten. * Rembrandt-Ausstellung. — Eine höchst belehrende Rem- brandt-Gedächtnis-Ausstellung hat die Kunsthandlung Amsler L Ruthardt in Berlin am 15. Juli d. I. eröffnet. Sie bietet eine vorzügliche Übersicht über die graphische Arbeit des Künstlers. Mittels der Faksimile-Reproduktionen der Reichsdruckerei und solcher aus dem großen Handzeichnungswerk von Lippmann und Hofsteede de Groot ist es gelungen, die Hauptblätter seiner Ra dierungen und Handzeichnungen in chronologischer Aufeinander folge und Zusammengehörigkeit zu zeigen, wobei häufig die Nach bildungen der Skizzen mit denen der Bilder belehrend zusammen gestellt sind. Wir finden da zuerst Rembrandts erste Radierung, ein kleines, in zarten Linien gehaltenes Blättchen mit grotesken Figuren aus dem Jahre 1628, das noch nicht die Hand des Meisters ahnen läßt. Die 1629 radierten Selbstbildnisse in verschiedenen Gesichts verzerrungen zeigen dann in überraschender Weise die scharfe Beob achtungsgabe und das Können des damals noch jungen Künstlers, der, wie bekannt, seinen eignen Kopf zu eingehendsten Studien ver wendete. Aus dem Jahre 1630 fällt besonders das herrliche Bildnis seiner Mutter, in fast ganzer Figur, sitzend, auf, sowie das Hauptblatt »Die Verkündigung an die Hirten- mit drei interessanten, vom Künstler verworfenen Skizzen. Von 1636 sehen wir das anmutige Selbstbildnis mit Saskia und das in der Komposition so vortreffliche Blatt »Die Rückkehr des verlorenen Sohnes». 1638 entstand das prächtige Selbstbildnis mit aufgestütztem Arm, zu dem ihm eine Zeichnung von Castiglione, dessen Selbstbildnis darstellend, die Anregung gegeben hat. Von seinen Radierungen aus den Jahren 1640, 1641 und 1643 möchten wir nur die drei prächtigen Land schaften hervorheben: -Ansicht von Amsterdam«, »Rembrandts Mühle- und die -Landschaft mit den drei Bäumen-; ferner aus 1646 das berühmte Hauptblatt unter den Bildnissen »Der Bürger-
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