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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 164, 18. Juli 1906. Nichtamtlicher Teil. 6965 rückständigen Beiträge entrichtet haben würden, und sie von diesem Beschluß in Kenntnis zu setzen. Schließlich machte der Vorstand die Versammlung noch mit der von der Regierung geplanten gesundheitlichen Kontrolle der Schulbücher und Lehrmittel bekannt, sowie auch mit der Absicht des Finanzministeriums, das Druck papier höher zu besteuern (worüber an dieser Stelle bereits berichtet wurde). Es wurde darauf hingewiesen, daß diese letztere Maßregel als eine direkte Steuer auf die Volks aufklärung zu betrachten sei, und man beantragte, einen Protest an das Ministerium zu richten und auch die Akademie der Wissenschaften einzuladen, sich diesem Protest anzuschließen. Ein Beschluß hierüber konnte jedoch deshalb nicht gefaßt werden, weil diese Angelegenheit nicht auf der Tagesordnung stand. W. Henckel. Die Kunst auf der Ostermeß-Ausstellung im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. I. Wollte man jenen Teil des deutschen Verlags, der sich mit künstlerischen Publikationen befaßt, nach den der dies jährigen Ostermeß-Ausstellung im Deutschen Buchgewerbe hause zu Leipzig eiugereihten Neuerscheinungen beurteilen, so dürfte man zu keinem zutreffenden Schluß gelangen, denn die Zahl der ausgestellten Kunstblätter, illustrierten Werke, kunstwissenschaftlichen Ausgaben usw ist hier nur eine be schränkte im Verhältnis zu der großen Zahl neuer Unter nehmungen, die der jetzige Kunstverlag tatsächlich auf den Markt bringt. Es kann daher auch nicht die Aufgabe dieses Berichts sein, ein umfassendes Bild vom heutigen buchhändlerischen Kunstmarkt zu geben; wir müssen uns vielmehr darauf beschränken, einen kurzen Überblick über das Gebotene zu geben. Mit dem Aufschwung der Kunst im allgemeinen hat auch die Ausstattung des Buches einen wesentlich künstle rischen Charakter angenommen, und so ist denn an Stelle der überladenen und völlig unzweckmäßigen Deckenverzierung eine sinngemäße, geschmackvolle Ausschmückung der äußern Hülle des Buches getreten. Von dieser Wandlung zum Bessern gibt F. Volckmar, Leipzig und Berlin, mit einer Kollektion mustergültiger Einbände ein anschauliches Bild, das um so interessanter ist, als daraus zu ersehen ist, wie selbst mit den einfachsten Mitteln bei zweckentsprechender Anwendung eine schöne und vornehme Wirkung erzielt werden kann. Obgleich neuerdings die Radierung und Steinzeichnung auch bei solchen Kunstblättern wieder in Aufnahme gekommen ist, die für den Schmuck des Zimmers bestimmt sind, so ist doch nicht zu verkennen, daß sich speziell auf diesem Gebiet die neuen photomechanischen graphischen Techniken ein weites Feld erobert haben. Wenn diese Tech niken dann zu einer Vollendung gebracht sind, wie sie unter andern die Blätter der »Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst« in Berlin aufweisen, die uns die alten Meisterwerke der Malerei mit größter Treue und allen Fein heiten der Tonwerte wiedergeben, dann ist es Freude und Genuß, ein solches Blatt zu betrachten, das uns die Hand schrift der großen Meister unmittelbar vor Augen führt. — Neben diesen wundervollen einfarbigen Photogravüren hat auch eine Reihe ein- und mehrfarbiger Photo- und Helio gravüren Platz gefunden, die mehr die rein dekorative Wirkung betonen. Diese Blätter sind herausgegeben von den Berliner Verlagsfirmen: Stiefbold L Co., Richard Bong, Heuer L Kirmse, Unger L Fengler und Hanf- staengls Nachfolger. — Als ein zeitgemäßes, den Kunst sinn anregendes Unternehmen sind die technisch vortrefflich Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. ausgeführten Postkarten-Serien anzusehen, die F. A. Acker manns Kunstverlag in München in den Handel gebracht hat, denn diese Serien enthalten außer Nachbildungen von Werken alter Meister, die Schönheiten-Galerie der königlichen Residenz in München, die Goethe-Galerie von Wilhelm von Kaulbach, Goethes Leben von Woldemar Friedrich, Unsre Lieblinge von Bruno Piglhein, u. a. m. In dieser Abteilung haben unter andern auch vier schlichte Steinzeichnungen von A. Volkmann, Rom, Platz ge funden, die bei Breitkopf L Härtel in Leipzig erschienen sind. Ich erwähne sie heute noch, eben weil sie in aus gesprochenem Gegensatz stehen zu den soeben erwähnten Kunst blättern. Sie veranschaulichen eine Kampf- und eine Tanz szene und zwei Waldidyllen. Vergeblich wird man auf diesen Blättern nach starker malerischer Wirkung, nach Zeichen äußerlicher Handfertigkeit suchen, man wird auch nicht imstande sein in ihnen sogenannte künstliche Mache zu entdecken. Wer aber gelernt hat, der Eigenart eines Künstlers nachzugehen, dessen Ausdrucksvermögen sich auf ein reines und dabei naives Empfinden, auf Größe der Anschauung gründet, der wird gewiß auch an diesen köstlichen Blättern, aus denen ein tiefes innerliches Gefühlsleben spricht, Gefallen und unge trübten Genuß finden. Ernst Kiesling. (Fortsetzung folgt.) Silhouetten-Ausstellung im Deutschen Buchgewerbemuseum zu Leipzig. Die Welt ist rund und muß sich drehen. Was jetzt oben ist, ist bald wieder unten. Was heute vor den Augen der launischen Göttin Mode Gnade gefunden, wird morgen womöglich von ihr wieder abgetan. Ein steter Wechsel, ein ewiger Auf- und Niedergang — auch in der Kunst. Aber wie sagt der Dichter?: »Was glänzt, ist für den Augen blick geboren; das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.« Und so sehen wir jetzt, daß ein bei unfern Groß- und Urgroßvätern beliebter bescheidener Kunstzweig, der von den nachfolgenden Geschlechtern wenig beachtet wurde, mit einem- mal zu neuem Leben erblüht, daß das Interesse an der Kunst des Silhouettenschneidens aufs neue erwacht ist. Es ist ein Verdienst der Leitung des Deutschen Buch gewerbemuseums zu Leipzig, daß sie jetzt in den obern Räumen des Buchgewerbehauses eine Silhouetten-Aus stellung veranstaltet hat, die auserlesene Stücke aus alter Zeit enthält, die Entwicklung dieses Kunstzweigs veran schaulicht und uns die neuesten Versuche auf diesem Gebiet vor Augen führt. Die besten alten Stücke, die die Ausstellung birgt, stammen aus österreichischem Besitz, besonders aus Brünn und Wien. Die Entstehung der Silhouette, das Festhalten des Schattenrisses einer Person, veranschaulicht ein Kupferstich aus dem achtzehnten Jahrhundert. Er zeigt uns eine Familienszene, wo ein junger Mann damit beschäftigt ist, den auf ein weißes Blatt Papier, das an der Wand befestigt ist, geworfenen Schatten von dem Profil einer jungen Dame nach zuzeichnen. Ältere Personen beobachten ihn in seinem Vorhaben, Kinder suchen ihm nachzuahmen, indem sie das Schatten bild einer Katze festzuhalten bemüht sind. Auf diese Weise entstanden die ersten Silhouetten. Der auf das weiße Blatt gezeichnete Schattenriß wurde ausgeschnitten und ein schwarzes Blatt hinter den Ausschnitt geklebt. Proben dieser Art zeigt auch die Ausstellung, und zwar in natürlicher Größe der dargestellten Personen. Erst danach folgen die Ausschnitte direkt in schwarzem Papier. Weiter folgt dann eine Verschmelzung der Silhouette mit dem Stich, indem nur das eigentliche Bildnis als tief schwarzer Schattenriß, die Nebensachen dagegen, Kleidung und Kopfbedeckung, mit größter Sorgfalt plastisch 915
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