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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1924
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- 1924-01-09
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- 09.01.1924
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Redaktioneller Teil. 7, 9. Januar 1924. wirtender Ausmachung ist aus liber 299 Seiten selbst sllr den Anspruchsvollsten eine gewaltige Fülle des Interessanten und Beachtenswerten geboten. Ein sich über sechs Seiten erstreckendes und mit künstlerischem Schmuck versehenes Kalendarium leitet zu dem eigentlichen Text über, der mancherlei köstlich« Proben in Wort und Bild bietet, wie z. B. die hübsche Legende von Albrecht Schaefser: Regula Krcuzseind oder die von Erwin Nohde herausgegebenen wertvollen Nietzsche-Briese. Neben gut empfundenen Gedichten (Alexander Petösi, Ricarda Huch u. a.) sind verschiedene gehaltvolle Abschnitte von Werken, di« im Insel- Verlag erschienen sind, dargeboten. Es würde jedoch zu weit führen, jede einzelne Abhandlung besonders ausführlich zu erwähnen. Aus der übergroßen Fülle des Gebotenen seien nur u. a. der Absatz aus der Seuse-Auswahl des »Doms», wie auch der Abschnitt aus dem Buche Die Familie Mendelssohn, dessen neue Ausgabe im Insel- Verlag erscheint, erwähnt. Den Schluß des vorliegenden Alma- nachs bildet ein sauber gearbeitetes Verzeichnis der herausgegebe nen Werke, wobei Neuerscheinungen und wichtige Neuauflagen mit einem Sternchen bezeichnet sind und die angewandte Systematik die gleiche ist, wie sie später bei dem Verlagskatalog 'Die Bücher des Insel-Verlages» erwähnt wird. Der Almanach vom schönen Buch nennt aus dem Ver lag Artur Wolf in Wien neben illustrierten Büchern und Luxusausgaben eine ganze Reihe Kunstmappen, Exlibriswerke und Radierungen. Diese hübsch gesetzten Verlagsanzeigen sind durch sorgfältig gewählten Bilderschmuck überaus wirkungsvoll gestaltet. Diesem etwa 29 Seiten starken Anzeigenanhang gehen 59 Seiten Text voraus, die dem Leser Schönes und viel Anregendes bieten. Als passende Einleitung ist Wilhelm Hauffs »Märchen als Alma- nach» vorangestellt. Der Vorstand der Kupfcrslichsammlung der Al bertina in Wien Prof. 0r, Alfred Stix plaudert sachgemäß über Buch- kunst». Als weiterer wertvoller Beitrag erläutert vr. Stefan Eggeler die Technik der Radierung und der übrigen graphischen Künste, während Richard Braungarl gewandt das Thema »Vom Exlibris» behandelt. Schopenhauers Ausführung über Schrift steller« und Stil, Lesen und Bücher dürste uns Buchhändlern wieder aufs neue willkommen sein, wie auch Ernst Roenaus Ausführung »Von der Symphonie der Dichtung« ungeteilten Beifall finden wird. Eine flottgcschriebene Einleitung zu Andersens Gedichten gibt Ross Silberer unter dem Thema »Das stumme Buch«. Ver schiedene gut ausgewählte Märchen aus dem persischen Papageien buch, Gedichte und andere Textproben, sowie passender Bilder- schmuck geben den harmonischen Ausklang dieses kleinen Almanachs, der das Verständnis für das schöne Buch vertiefen will. Einen kleinen feinen Almanach von originellem Äußeren und gediegenem Inhalt bietet die Buchhandlung Moritz Perles in Wien unter dem Titel Der Bücherwurm (32 Seiten, kl. 8") in einer Auflage von 19 999 Stück ihrem ständig wachsenden Kun denkreis. Seit einigen Wochen ist an dem Perlesschen Geschäfts- Hause ein schlangenähnlichcr Bücherwurm angebracht, der die be kannte P-Marke der Firma im Rachen hält. Dieser Bücherwurm hat dem vorliegenden Weihnachtskatalog den Namen gegeben. Der Wiener — früher in Berlin wirkende — Plakatzeichner Julius Klingei entwarf di« in schwarz und rot ausgesllhrte Umschlag- zcichnnng. Unter der Tendenz-Überschrift »Nur Sammler sind glück lich» gibt Hans Marguiies in einem einleitenden Artikel Antwort auf die Frage: Wie soll man Bücher und wie Graphik sammeln? Au diesem Thema ließ für den Bücherwurm-AImanach die Buch handlung Perles an bekannte Sammler und Literaten eine Rund frage ergehen, deren Ergebnisse unter dem Satze »Was Sammler sagen« wiedergegeben sind. Es wurden nicht nur interessante, sondern auch wirklich gute, zum Teil geistreiche Aussprüche abge druckt. Der sich an den Text anschließende Bücherkatalog bietet neben Büchern für Geschenkzwecke wertvolle Neuerscheinungen Wiener, reichsdeutscher u. a. bekannter Verleger, sodaß der Bücher wurm ein zugkräftiges Werbemittel vorstellt, das von der Rührig keit der herausgebenden Firma, die am 1. Januar 1924 25 Jahre als offene Handelsgesellschaft bestand, ein beredtes Zeugnis ablcgt. (Fortsetzung folgt.) Noch einmal die Rentenmark und der Buchhandel. Von vr. d. c. Eduard Urban, Berlin. (Schluß zu Rr. 8.) In dem ersten Entwurf Helfferichs war, Wohl in erster Linie der Landwirtschaft wegen, als Grundlage für eine neue wertbestän dige Währung die sogenannt« Roggen mark, also «ine auf den Wert des Roggens begründete Mark vorgeschlagen worden. Da aber der Roggenpreis aus der ganzen Welt verschieden und den natürlichen Schwankungen der Ernte unterworfen ist, war es eine außerordentlich wichtige und zu begrüßende Verbesserung des Ent wurfes, daß man von der Roggen- zur Rentenmark Ubergegangen ist. Manhat damitt atsächlich eineneueGoldwäh- rung auf Grund unserer alten Gold mark geschaf fen, denn da die für die Rentenmark haftende Grundschuld laut 8 6 des Rentenbankgesötzes auf Goldmark lautet, und zwar aus ein« Goldmark von Gramm Feingold, da ferner die Belastung ein kleiner Bruchteil des in alter Friedensgoldmark ausgedrückten Wehrbeitrages ist, di« Zinsen in Goldmark gleichen Wertes zu zahlen sind, ist die Rentenmarkwährung in ihrer Wirkung einereineGoldwährung. Die Deckung ist eine vollständige und besteht in Goldwerten. Daran ist nicht zu rütteln. Es kommt eben hier, wie bei so manchen völlig neuen Maßnahmen, auf die Wirkung an. Ich weiß wohl, daß das, was wir im allgemeinen unter Goldwährung verstehen, etwas anders aussieht, und zwar so, daß meist sch oder mehr der ausgegebenen Noten durch tatsächlich in Barren oder geprägten Münzen vorhandenes Gold gedeckt ist, die übrigen Teile durch gute Handelswechsel. Das Gold ist ja nur seiner leichten Beweglichkeit, seiner immerhin begrenzten Weltmenge und seiner Unveränderlichkeit wegen als Grundlage für di« Wäh rungen der maßgebenden Staaten angenommen worden und so zu gleich der beste und gleichmäßigst« Matzslab für alle Wert« im Welt verkehr. Werte aber, die zum Gold« in bestimmte, tatsächlich fest gelegte Verbindung gebracht werden, wie z. B. bei uns die Rentenmark in K 6 des Rentenbankgesetzes, sind «in vollgültiger Ersatz für die Golddeckung, weil zugleich die darauf begründete Währung zu den Goldwährungen der anderen Länder in ein be< stinrmtes Verhältnis gebracht ist, und zwar in unserem Falle in das Verhältnis unserer alten Goldmark. Man kann das vielleicht eine »gekoppelte«, d. h. an die anderen Währungen angeschlossene Goldwährung nennen. Wir haben damit eine ganz neue Art der Valutastabilisierung, denn alle anderen aus der Geschichte bekannten Valutastabilisierungen kommen bei uns nicht in Frage, weil das Staatsgeld durch die vollkommene Entwertung zerstört und damit erledigt war. Es mußte von außen her durch ein aus neuer Grund lage aufgerichtetes Kaufmanns- oder Wirtschaftsgeld, die Renten mark, ersetzt werden. Wir haben mit dem Rentenbank gesetz eine aus Goldkredit aufgebaut« Goldwäh rung bekommen. Des weiteren bedeutet die gesetzliche Einführung der Renten mark zugleich mit der Einführung der Goldmarkrechnung auf allen Gebieten, z. B. dem der Preisstellung, der Lohn- und Gehalts zahlung, der Mieten, Steuern usw., tatsächlich eine Devalvation oder Zusammenlegung der Papiermark im Verhältnis von I Billion zu 1. Die allgemeine Anerkennung dieser Tatsache scheitert heute nur daran, daß man sich noch nicht darüber einig ist, inwieweit man die sonst fast überall anerkannte Aufwertung auch auf alle Vor- kriegsforderungen wie Hypotheken, Pfandbriefe, fest verzinsliche Obligationen usw. ausdehnen soll. Ist einmal dafür die rechtlich« Form und das Umrechnungsberhältnis gefunden, oder wird in diesem Falle, wie es scheint, eine Auswertung überhaupt und end gültig abgelehnt, dann ist für di« Anerkennung der Rentenmark als alleinig« Goldwährung kein Hindernis mehr vorhanden. Die Zusammenlegung der Papiermark und Einführung der neuen Währung hätte natürlich weit früher und zu einem günstigeren Verhältnis erfolgen können, wenn nicht seit den ersten Sommer- monaten so viele Wochen ungenützt verstrichen wären. Tatsächlich hatte die Mark, als sie rechnerisch auf den millionsten Teil gesunken war, als Wertmesser zu bestehen aufgehört, auf einer Reihe aus ländischer Börsen wurde sie gestrichen, nur das arme deutsche Volk
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