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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1924
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- Deutsch
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7, 9. Januar 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschu. Buchhandel. 197 essanle Angaben über Entstehen und Weiterentwicklung des Ver lages bis zur jetzigen Höhe. Treffliche Jllustrations- und Text proben geben ein anschauliches Bild von der mit zielsicherem Blicke ausgebauten Verlagsproduktion. Max Dvoiäk ist mit einem Abschnitt vertreten, der die deutschen Holzschnittinkunabeln behandelt, wäh rend Wilhelm Worringer sich mit Dürers Apokalypse befaßt. Auto ren wie Hans Naumann (Das Frllhgermanentum), Wilhelm Hausen slein (Der Raum des Barock). Julius Meier-Graefe (Der Ganymed des Hans v. Maises) und andere bekannte Namen füllen den ersten Teil des Almanach« Textes, der der bildenden Kunst gewidmet ist, während der zweite Teil auf Philosophie und Dichtung eingestellt wurde. Karl Eugen Neumann wirkt durch Proben aus seinem unveröffent lichten Nachlaß, die Reden Gotamo Buddhas betreffend, wie auch die sechs Stimmen über Neumanns Buödhoberdeutschung beachtlich sind. Das große Kapitel aus Dostojewskijs Dämonen ist wirkungs voll durch Keyserlings Ausführungen über diesen großen Russen ergänzt. Zwischendurch sind interessante Briefe, kleinere Novellen und eine dramatische Szene, sowie ander« wertvolle Beiträge ge boten. Zum Schlüsse sollen noch kurz die lesens- und beachtens werten Angaben über die Drucke der Marc-es-Gesellschaft und die der getreuen farbigen Wiedergabe von Gemälden und Pastellen die nenden Piper-Drucke erwähnt werden. Mit diesen letzten ist ein Unternehmen geschaffen, das unseres Erachtens sicher viel Anregung und Freude stiften wird. Das dem Text des Almanachs angehängte Verzeichnis der Verlagswerke bietet eine Fülle von Titeln, die in das Gebiet der bildenden Kunst, der schönen Literatur, Philosophie, Architektur, Musik usw. fallen. In etwas kleinerem Format als der vorjährige Almanach liegt zum sechsten Male der A m a l t hea-Almanach 1 924 vor (163 und 56 Seiten, 8°). Selbst bei flüchtigem Durchblättern ist man erstaunt über die Reichhaltigkeit und Gediegenheit des Inhaltes, der eine gute Übersicht über die trotz verschiedener Schwierigkeiten im Buchgewerbe geleistete Tätigkeit des A m a l t h e a - V c r l a ge s in Wien gestattet. Ein künstlerisch durchgesllhrtes und auf vier Seiten verteiltes Kalendarium leitet den eigentlichen Text ein. Es folgen eine große Anzahl Originalbeiträge, sowie Text- und Bild- Proben aus verschiedenen Verlagswerken. Während Karl Kobolds feinsinniges Vorwort zu dem Werke Schloß Schönbrunn (Amalthea- Bllcherei) hierbei den Reigen eröffnet, sind in Julius von Schlossers mustergültiger Übersetzung mehrere Abschnitte aus den Büchern von Benedetto Croce »Fragmente zur Ethik« und »Poesie und Nicht poesie« geboten. Adalbert Stifters Selbstbiographie in Bruchstücken aus den von Ludwig Goldscheider herausgegebenen »Betrachtungen und Bildern« ist lesenswert. »Vom Küssen bei Gotthels« handelt der frohgelaunt« Beitrag Eduard Korrodis. Johann Pilz ist mit seiner Einleitung der Prachtausgabe der Dichtung »Meier Helmbrecht« von Wernher dem Gartenaere vertreten. Aus dem Werke von Karl Toth »Weib und Rokoko« ist der allerliebste Abschnitt von der Liebes- kunst im französischen Rokoko geboten. Zum Teil tiefempfundene Ge dichte und Aussprüche bieten eine anregend« Abwechslung. Namen wie Ernst Ermatinger, Erika Spann-Rheinsch, Raoul Auernheimer, Hugo von Hofmannsthal und noch manch andere, die hier einzeln zu nennen zu weit führen würde, besitzen ja schon lange Ansehen und Klang. Den Schluß des Textes bilden zwei gehaltvolle Ge dicht« (»Bange Frage- und »Ausblick«) von Herrn ve. Heinrich Stu der, dem Inhaber des Amalthea-Verlages, die besonders kollegiales Interesse erregen. Ein schneidiges Nachwort aus vr. Studers Feder beleuchtet in treffenden Worten das Unsichere im wirtschaftlichen Leben des vergangenen Jahres und seine Fol gen. Auf den verbleibenden 54 Seiten sind die Bücher des Amalthea- Verlages zusammengestellt, wobei die diesjährige geschickte Satz anordnung und kräftigere Type besonders zu loben sind. Alles in allem genommen bietet der Amalthea-Almanach, dessen Ausstattung unter der Leitung des Wiener Buchkünstlers Prof. Friedrich erfolgte, durch gute Aufmachung und gediegenen Inhalt Zeugnis von der hochstehenden Verlagsproduktion dieser immerhin noch jungen Ver lagsbuchhandlung. Den Freunden des Verlags F. A. Blockhaus in Leip zig (86 u. 37 Seiten, 8") ist die neue Folge des jekt zum dritten Male erschienenen Almanachs wiederum gewidmet. Mit pietätvollen Worten der Liebe und der Dankbarkeit gedenkt in einem einleitenden Artikel vr. Hermann Michel des Gründers der Firma, Friedrich Arnold Brockhous, der vor nunmehr hundert Jahren in das Land hinllbcrging, -von wo kein Wanderer zurückkehrt». Der Leipziger Gelehrte Fr. Ehr. August Hasse schrieb für die 6. Auflage des Kon versations-Lexikons (1824) eine durch innige, nie getrübte Freund- schast mit Friedrich Arnold Blockhaus verklärte Lebensskizze dieses genialen Mannes, die damals nicht veröffentlicht wurde. Abgesehen von kleinen Streichungen ist dieser Lebensabriß nach einem Säku- lum nunmehr zum erstenmal hier veröffentlicht, wenn man von Heinrich Eduard Brockhaus' Biographie seines Großvaters absieht, Wo im 3. Band ein Stück aus dem Hasjeschen Manuskript abgedruckt ist. Während die beiden obenerwähnten Beiträge, di« der Almanach bietet, über Friedrich Arnold Brockhaus handeln, stammen der dritte und der vierte Beitrag von dem großen Berufsgenossen selber. In dem einen begrüßen wir Bruchstücke aus einem Aufsatz »Noch ein Wort über den Franzosenhaß-, in dem dieser aufrechte deutsche Mann sich im Jahre 1815 in den von ihm gegründeten und heraus gegebenen »Deutschen Blättern« seinen ungeheuren Groll gegen den Erbfeind von der Seele schrieb. In dem Auszug aus Friedrich Arnold Brockhaus' Brief an Therese Huber vom 15. 11. 1819 ist ein« Reife nach Paris geschildert, di« der Unermüdliche im Spät sommer 1819 ausführte. Es folgen nun wertvolle Bild- und Text proben aus bekannten Büchern des Verlages, aus die hier nicht näher eingegangen werden kann. Nur sollen Namen wie Deussen, Hedin, Landor, Nansen u. a. neben den beiden ganz Großen Goethe und Schopenhauer andeutungsweise erwähnt werden. Wie schon im vorjährigen Almanach erzählt auch diesmal ein slott geschriebener Verlagsbericht von Mühe und Arbeit, wie auch von verdientem Erfolg der Verlagstätigkeit. In hübscher Satzanordnung ist ein Vcrlagsverzeichnis als Schluß angefügt, das in bewährter Syste matik gegliedert ist. Nur erscheint die Einordnung -Volkswirtschaft- unter Biographien, Briefwechsel usw. nicht ganz glücklich gewählt. Ein knapp gehaltenes Autoren- und Sachregister bildet den Schluß des reichhaltigen Verlagsverzeichnisses, in dem die Neuerscheinun gen der letzten zwölf Monate angekreuzt sind. Ein flotter Umschlag, dessen Entwurf von dem Leipziger Buchkünstler Georg Baus stammt, wie auch Hans Alexander Müllers Titelholzschnitt — Friedrich Arnold Brockhaus darstellend — erhöhen die Wirkung dieses gedie genen und gut durchgearbeiteten Werbemittels. Ein heiterer Kranz für frohe Leut« in diesen ernsten Zeiten ist der Almanach der Freude (145 und 14 Seiten, 8°), der vom Verlag der Freude (Georg Koch und Wul Zieger) in Wolfcnbüttel zum vierten Male herausgegeben worden ist. Um der heiteren Kunst zu dienen, sind wahre Kabinett stücke in Poesie und Prosa geboten. Gleich die Eingangs erzählung von Walter Bloem »Der Besrzch der Prinzessin- ist von entzückender Behaglichkeit, wie auch Carl Busses Spaß von Podwo- rowski, dem Schweiger, gefallen wird. Neben bekannten und unbe kannten neuesten und neuen sind auch ältere gediegene Sachen ver treten, z. B. Das Abenteuer einer Winternacht von der -Karschin-. Es sind außerdem noch allerhand lustige Erzählungen, Plaudereien Und Schwänke geboten, wobei dazwischengestreute auf den gleichen Ton abgestimmte Gedichte, die mit Verständnis und Sorgfalt aus- gewählt sind, den Reiz erhöhen. Namen von Rang und Klang, wie Karl Ettlinger, Gustav Falke, Hedenstjerna, Liliencron, Roda Roda u. a., sind mit schlagend, treffend und kurz erzählten Stücklein ver treten. Den Schluß bilden lustige Proben aus dem Anek- doterich von dem Berufsgenossen Wilhelm Paul Zieger. Auch das Umschlag-Bild, das von E. Paul Schneider in Leipzig flott entworfen wurde, ergänzt harmonisch den Inhalt. Auf dem Umschlag erblicken wir einen glatz köpfigen Kentaur, der vergnügt die Doppelflöte bläst, während ein schelmisch hinter seinem Rücken hervorlugendes Knäblcin ein mäch tiges Blumenfüllhorn hält. Auf der breiten Kruppe des Pferd- Menschen steht ein Knirps, der übermütig den schwer dahinstapsenden Kentaur lenkt. Als Anhang des Almanachs sind zahlreich« Bücher der heiteren Kunst in geschickter Satzanordnung aufgezählt, wobei lustige Bildlein die Wirkung erhöhen. Eine würdige Fortsetzung der vorhergehenden Jahrgänge des Insel-Almanachs ist die Ausgabe aus das Jahr 1924, die der Insel-Verlag, G. m. b. H. in Leipzig für seine zahlreichen Freunde rechtzeitig dargeboten hat. In hübsch 27
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