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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1924
- Sprache
- Deutsch
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198 «Sll-Ndl-U I. d. Dlschn. Buchhxndrl. Redaktioneller Teil. X- 7, 9. Januar 1924. II. In der Tschechoslowakei. Über das letzte Weihnachtsgeschäft lesen wir in der tsche choslowakischen Fachzeitschrift »Der Buchhändler- (Nr. l) einige Äußerungen, die wir hier etwas gekürzt wiedergeben. Herr A. H. B ay «r in P ils e n berichtet über seinen Kunden kreis in Pilsen und dessen weiterer Umgebung: »Das Weihnachts geschäft entbehrte nicht einer gewissen erfreulichen Lebhaftigkeit. Guter Absatz wurde neben reichlichen Käufen an jenen Jugend schriften für alle Altersstufen in Geschenkliteratur erzielt, bei wel cher sich der Verkaufspreis nicht durch hohe Umrechnungskurse übermäßig erhöht hat. Ausfallend erscheint hierbei der geringe Ver kauf an Jugendschriften für Knaben und auch der Umstand, daß bielfoch hochpreisige Schulbücher (Atlasse u. dgl.) für Geschenk zwecke angckaust wurden. — Belletristik, in erster Reihe Romane, dann Klassiker und auch Sammlerwerke wurden in recht ansehnlichen Mengen abgcsetzt. Große illustrierte Werke, Reprodultionsmappen u. dgl. wurden einzeln verlangt. Auch da waren Artikel, welche sich infolge hoher Umrechnungszahlen teuer im Preise stellten, sehr schwer an den Mann zu bringen. Dies möge zahlreichen reichsdeutschen Verlegern ein Wink sein, ihre Berechnungsart nicht zu llberspannen, sondern sich zu zeitgemäßen Preisansätzen zu ent schließen, denn selbst das beste Buch bleibt, wenn es durch überhohe Preis st«llung unverkäuflich gemacht wird, als unanbringlich auf Lager. Fälle, in denen der erwähnte übelstand sich nicht bemerkbar machte und in denen sehr zufriedenstellende Resultate erzielt wurden, so bei: Ford »Mein Leben und Werk- (List), bei Otto »Aus kanadischer Wildnis- (Parey), bei den Jugendbänden: »Kamerad», »Kränzchen-, »Uni versum-, bilden den schlagenden Beweis für die Notwendigkeit eines besonnenen Vorgehens der Verleger in Sachen der Preisbestim mung, denn nicht nur »der Erwerbsinn- des Verlegers, sondern auch der berechtigte Anspruch des Abnehmers erheischt Beachtung. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, wer in diesem Widerstreit« besser und wer schlechter abschneiden wird, die eigensinnigen Erzeuger oder die Käufer, welche gegen die bestehende Überlastung ihrer Kaufkraft nachdrllcklichst Stellung nehmen und denen endlich die Wahl zusteht, entweder bei Müller oder bei Schulz« ihren Bedarf zu decken-. Herr E d. M i ks ch i. Fa. Ad. Beckers Buchhandlung, Aussig, äußert sich folgendermaßen: »Die unmäßigen (?) Preissteigerungen der deutschen Verleger haben, wie vorauszusehen war, «inen ungünsti gen Einfluß auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft gehabt. Das Pu blikum ist immer noch gewöhnt, die Bücherpreise des Sommers in Deutschland zum Vergleich heranzuziehen, und wird dadurch vom Kauf« abgehalten. Gekauft wurden in der Hauptsache nur billige Jugendschristen und Bücher, hauptsächlich Romane, auch Antiqua riat, wenn der Preisunterschied gegenüber dem neuen Buch groß genug war. Klassiker scheinen als Weihnachtsgeschenk gänzlich unmodern geworden zu sein. Immerhin ist beim Vergleich mit dem vorjährigen Weihnachtsgeschäft mit Rücksicht auf das Wegfällen der Valutakäufe in Deutschland ein gewisser Fortschritt zu verzeichnen, wenn derselbe auch hinter den gehegten Erwartungen zurllckblieb-. Die Gauleitung Reichenberg schreibt: »Das dies jährige Weihnachtsgeschäft gestaltete sich ersreulichererweise besser als im Vorjahre. Die Valutasrage ist schon seit Monaten ausge- schaltet, infolgedessen wurden die Einkäufe wie früher im Inland« getätigt. Wenn nun noch der Arbeitsmangel der Industrie behoben wäre, sodaß wieder allgemein mehr Geld verdient wird, so darf Wohl die Hoffnung auf eine weitere Steigerung des Ladenverkehrs aus gesprochen werden. Außer Jugendschristen wurden auch viel« Ro mane gekauft; allerdings wurde di« Wahrnehmung gemacht, daß es zu größeren Posten bei den einzelnen Käufern nicht kam, die in frü- Heren Jahren immerhin zu verzeichnen waren: Durch die in Deutsch land herrschenden Verhältnisse kam auch der Inland-Verlag, sofern er Geschenkliteratur für Weihnachten herausbringt, zu gutem Absätze-. Schließlich schreibt Herr Friedlich Große in Olmlltz wie folgt: »Das Weihnachtsgeschäft war Heuer etwas besser als im ver gangenen Jahr und hätte noch bedeutend besser sein können, wenn nicht die Geschäftsreisenden reichsdeutscher Firmen das ganze Gebiet abhausiert und den Rahm abgeschöpft hätten. Infolgedessen hat sich der Absatz der Hauptsache nach auf Romane, Jugendschriften und Bilderbücher beschränkt; Gesamtausgaben, Klassiker und teure Aus gaben wurden nur sehr wenig gekauft; der Absatz von Bildern und Kunstblättern ließ sehr viel zu wünschen übrig, — von Original graphik erschienen nur kleinere billigere Blätter verkäuflich-. * « * Um diese Bericht« über das Weihnachtsgeschäft 1923 fortsetzen zu können, bittet die Redaktion des Börsenblattes um weitere Stim men aus möglichst vielen Städten und Vereinsgebietcn. Ist auch in früheren Jahren an diesen offenherzigen Mitteilungen, oft aus kleinlichen Konkurrenzrücksichten, unberechtigte Kritik geübt wor den, so holten wir sie doch zur Beurteilung der Wirtschaftslage des Buchhandels für wichtig und für jeden Buchhändler, Verleger oder Sortimenter, lesms- und beachtenswert. Red. Bücher-Almanache und Weihnachts-Kataloge. Von Ludwig Schönrock. Alljährlich bringt das Börsenblatt auch eine gedrängte Übersicht über Bücher-Almanache und Weihnachts- Kataloge, soweit sie der Redaktion des Börsenblatts zur Be sprechung eingesandt werden. Bei den Heuer vorliegenden mannig faltigen Bücherverzeichnissen kann auf der einen Seite hin und wieder «in Nachlassen in bezug auf Umfang und Ausstattung gegen früher« Jahre festgestellt werden, während auf der andern Seite überaus splendides Werbematerial veröffentlicht wurde, wie z. B. die vorliegenden Almanache aufs deutlichste beweisen. Zunächst sollen die Weihnachtskataloge besprochen werden, di« alsBücher - Almanache noch aus lange Zeit hinaus zugkräftige Werbemittel darslellen werden. Die in den nachfolgenden Seiten gewählte Reihenfolge der einzelnen Besprechungen ist eine rein willkürliche, sodaß sie in keinem Falle «in Werturteil nach irgendeiner Seite hin bedeutet. Der Weiße Ritter Verlag Ludwig Voggen- reiter in Berlin gibt in neuer Form erstmalig den hochzubewer tenden »WeißerRitterAlmanachaus dasJahr 1924- <l94 Seiten, 8") heraus, ein« Leistung des jungen Verlages in unseren gespannten Zeitläuften, die aufrichtige Anerkennung erfor dert. Eingeleitet wird dies schmucke Jahrbuch durch ein Kalenda rium, das durch Aussprüche großer Männer und durch dazwischen gestellte passende Gedichte umrahmt ist. Fünf stilvolle Verlags- Zeichen von Hans Wildermann, John Hargrave und Josef Märk sind Ludwig Voggenreiters »Gruß- an alte und neue Freunde vorangcstellt. Die nun folgenden Seiten bringen mehrere köst liche Proben aus der Führerzeitung »Der Weiße Ritter- und aus einzelnen Vcrlagswerken. So plaudert z. B. Hanns Meinke über di« Geschichte der Merlin-Presse. Als weiter« Abdrucke sind be sonders gediegene und anregende Stücke geboten, wie z. B. aus Martin Voclkcls »Hie Ritter und Reich-. Kabeuschen in der Hölle ist ein allerliebstes Kapitel aus Wilhelm Matthiessens »Die Sündflut-, wie der Abschnitt Dostojewskijs Besessenheit (aus Praxmarer, Idee und Wirklichkeit, Dostojewskij, Rußland und wir) eigenartig anmutct. Es würde zu weit führen, alle di« schönen Text proben und Beiträge, die auf über 150 Seiten geboten werden, ein zeln auszuführen. Wunderhübsche und zum Teil originelle Bild- beigaben und -Proben zieren den Almanach. Den Schluß bildet der Verlagsbericht, wobei die einzelnen Titel gut gruppiert sind. Jedem Titel sind Besprechungen oder scharfumrissene Charakterisierungen beigegeben, wobei dem Suchenden die oft schwere Wahl erleichtert wird. Der Almanach 1904 — 1924 des Verlages R. Piper L Co., G. m. b. H. in München bietet auf 250 Seiten mit über 54 Textbildern und 32 Bildtafeln verschieden« Originalbeiträge anerkannter Autoren und beachtliche Textprobcn aus den besten Verlagswerken. Am >9. Mai des eben begonnenen Jahres besteht der Verlag zwanzig Jahre und hat jetzt schon ein inhaltreiches Erinnerungsbuch geschaffen, das einen Rückblick auf zwanzigjährige erfolgreiche Verlagstätigkeit ge währt. Bereits anläßlich des zehnjährigen Bestehens erfreute der kräftig herangewachfene Verlag mit einem Almanach, der noch all seits in gutem Andenken steht. Das jetzt vorliegend« Gedenkbuch, das in einer Auflage von 20 000 Stück hergestcllt wurde, gibt in einem kurzen Vorwort und in einer längeren Ausführung inter-
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