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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1924
- Strukturtyp
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- 1924-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1924
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- Deutsch
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7, S. Januar 1924. Redaktioneller Teil. vvrseLblaU f. b. Dtschu. Buchhandel. 205 die Abrechnung zu erledigen hat. Die Vorteile für die Angestellten sind aber so vielseitig, daß man den Aufruf nur unterstützen und empfehlen kann, alle versicherungspflichtigen Angestellten einschließlich der Lehrling« an die Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilfen zu verweisen. Ausnahmepapiere werden auf Verlangen von der Ge schäftsstelle in Leipzig, Hospitalstraße 25, versandt. Arbeitszeit und Lohn im Buchdruckgcwerbc. — Der Deutsche Buchdrucker-Verein, Kreis VII (Sachsen), veröffentlicht Folgendes: Die allgemein als notwendig erkannten, auf Mehrproduk tion und Preissenkung gerichteten wirtschaftlichen Bestrebun gen wirken sich auch im Buchdruckgcwerbe ans, das für die Herstellung der gesamten Tages- und Fachpresse und des Buchverlags von aus schlaggebender Bedeutung ist. Der Lvhntarif der Buchdrucker, ein Neichstarif, ivar für Ende 192Z gekündigt worden, und Mitte De zember fanden in Berlin langwierige Verhandlungen über seine Neu gestaltung statt, die durch den Schiedsspruch einer vom Neicharbeits- ministcrium eingesetzten Schieösstellte beendigt wurden. Dieser Schiedsspruch, der als wichtigste Bestimmung die 54stündige Arbeits zeit verfügte, war von den Arbeitgebern angenommen, von den Ar beitnehmern aber abgelchnt worden, worauf die Arbeitgeber die Ver- bindlichkeitßcrllärung beantragt hatten. Angesichts der ganz allge meinen und namentlich auch regierungsseitig der Beamtenschaft gegen über zum Ausdruck kommenden Bestrebungen zur Steigerung der Arbeitsleistung konnte die Verbindlichkcitserklärung des Schieds spruches nicht zweifelhaft erscheinen. Sie ist aber dennoch nicht erfolgt, sondern im Gegenteil unwahrscheinlich gemacht worden durch eine unmittelbar vor Weihnachten im Neichsanzeiger veröffentlichte Bestimmung des Ncichsarbeitsministers, mit der die 48stündige Ar beitszeit verfügt wird. Die Verhältnisse im Zeitungsverlag sowohl als auch im Fachzeit schriften- und Buchverlag erheischen ebenso dringend einen nur durch Mehrleistungen zu ermöglichenden Preisabbau wie sonst allerwärts auch, und so muß die notwendige Verlängerung der Arbeitszeit, die vom Neichsarbeitsminister der Beamtenschaft gegenüber sogar unter gleichzeitiger Gchaltsherabsetzung durchgeführt wird, der Arbeiterschaft gegenüber sonderbarerweise, wie die erwähnte Verfügung erkennen läßt, aber nicht ausgcwirkt werden soll, durch tarifliche Abmachungen hcrbcigeführt werden. Die Buchdruckarbeiterschaft lehnt es ab, mit den Arbeitgebern in Verhandlungen über die künftigen Lohn- und Arbeitsbedingungen einzutreten, sofern die Arbeitgeber an der durch Schiedsspruch verordneten 54stündigcn Arbeitszeit festhabtcn, und es bleibt den Arbeitgebern nur übrig, von dem für solche Fälle vorge sehenen Korrektiv des ständig ausgeübten Streikrechts, nämlich dem geschlichen Ausspcrrungsrecht Gebrauch zu machen. In diesem Sinne sind die Kündigungen aufzufassen, die jetzt im ganzen Neiche der Buchdruckerarbeiterschaft gegenüber ansge sprochen worden find. Bekanntlich hat in vielen Berufen eine Neuordnung ähnlicher Art, wie sie die Arbeitgeber des Buchdruckergcwcrbes anstreben, bereits stattgefunden, es sei nur an die Abmachungen im Bergbau und in der Metallindustrie erinnert. Somit ist zu hoffen, daß die Buchdruck- arbcitcrschast einsichtig genug sein wird, sich den Anforderungen der Zeitverhältnisse nicht zu verschließen, damit die großen und vielseiti gen Schädigungen vermieden werden, die mit Betriebsstillegungen un vermeidlich verbunden sind. Die Ersatzbcträge für Pakete und eingeschriebene Sendungen sind mit Wirkung vom 1. Dezember 1023 geändert worden. Der Grund- bctrag des für Paket« ohne Wertangabe zu zahlenden Er satzbetrags ist auf das Vierfache des Grundbetrags für ein 5-kß-Paket der ersten Zone (4X0.40 Mk.) — 1.60 Mk. für jedes Pfund der ganzen Sendung festgesetzt. Der Grundbetrag der Ersatzleistung für eine eingeschriebene Sendung beträgt das Einhundcrtfache des Grundbetrags der Ein schreibgebühr (100X0.20 Mk.) - 20 Mark. Die Höhe der Ersatzbeträge bestimmt sich nach den am Tage der Auszahlung für die Erhebung der Postgebühren maßgebenden Grund sätzen. Für Sendungen, die vor dem 1. Dezember eing-eliesert worden sind, gellen die alten Bestimmungen. Mehr Kunst in der Reklame. — Tie in den Kasinoräumen des Ullsteinhauses tagende Generalversammlung der Ortsgruppe Berlin des Verbandes Deutscher Reklamefachleute brachte neben der Tages ordnung interessante Anregungen. Es wurde der Wunsch ausge sprochen, die Verbandszeitschrist »Ti« Reklame« solle sich mehr als bisher dem Gebiete der Kunst in der Reklame widmen. Gewerbsmäßige Bücherdicbc in Berlin. (Vgl. Bbl. Nr. 5.) — In Ergänzung unserer Mitteilung in Nr. 5 des Bbl. über die ge werbsmäßigen Vüchcrdiebstähle wird uns ein weiterer, in der Buch handlung I.'M. Spacth, Berlin C. 2, Königstraße 52, verübter gemeldet. Ter gleiche Dieb erschien dort am 21. Dezember mittags und entwendete Andrejew: »Das rote Lachen«, mit Radierungen von Magnus Zeller, in Ganzleder (Euphoriou Verlag). Der Wert dieses Werkes beträgt G.-M. 200.—. »Nach Südamerika« lautet das Thema, über das Freitag, den 11. Januar, abends !48 Uhr in Leipzig, im Festsaal des Neuen Rathauses, Herr ExportbuchhäHler Karl Kaupisch aus Ham - b u r g sprechen wird. Der Redner wird zunächst einen umfassenden Überblick über die heutigen Verhältnisse in Argentinien geben und dabei neben den Lichtseiten auch die Schattenseiten des Landes sowie die Schwierigkeiten hervor- hcben, die heute die Auswanderung dorthin mit sich bringt. Im zweiten Teil seines Vortrages wird Herr Kaupisch an Hand von etwa 250 erstklassigen Lichtbildern eine Reise mit einem deutschen Schnell dampfer von Hamburg über Buenos Aires nach dem Feuerland und Cap Horn schildern. Der Vortrag, der bereits in Hannover bei aus- verkaustem Saal gehalten wurde, findet auch in Chemnitz am 14. Ja nuar statt. Vorverkauf in Leipzig bei Theodor Althosf. PerslllilllnllAWen. Verleihung des Ehrendoktors. — Unserm verehrten Bcrufsgeuossen Herrn vr. Ernst Vollcrt, Mitinhaber der WeidmaiMschen Buch handlung in B e r l i n, ist von der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg die Würde eines Dr. jur. k. c. verliehen worden in Anerkennung »seiner hervorragenden Verdienste um die wissenschaft liche juridische Publikation«. Vor genau 20 Jahren ist Herrn vr. Vollert dieselbe Ehrung von der philosophischen Fakultät der Uni versität Halle-Wittenberg zuteil geworden. Ter Buchhandel wird die Auszeichnung Herrn vr. Vollerts mit um so größerer Genug tuung zur Kenntnis nehmen, als der also Geehrte auch für das Wohl seines Standes als I. und II. Vorsteher des Börsenvereins, Vor steher der Korporation der Berliner Buchhändler und in vielen an deren Ehrenämtern sehr erfolgreich gewirkt hat. 50jähriges Bcrufsjubiläum. — Wie wir im Bbl. Nr. 1 berichtet haben, konnte unser verehrter Mitarbeiter Herr Kommerzialrat Friedrich Schiller in Wien am 1. Januar ö. I. das 25jäh- rige Jubiläum seiner Teilhaberschaft au Moritz Perles Verlag be gehen. Daß dieser Tag für den Herrn Jubilar eine viel weiter gehende Bedeutung gehabt hat, erfahren wir zu unserm Bedauern erst heute. An diesem Tage kounte Herr Kommerzialrat Schiller außerdem aus eine 50jährige erfolgreiche Buchhändlerlausbahn zurück- blicken. 50 Jahre hat er in vollster Bedeutung des Wortes im Dienste des Buches gestand««, nicht allein als Geschäftsmann, sondern er hat auch in Wort und Schrift seinem Stande gedient und in seinen zahl reichen Vorträgen Bildung und Sehnsucht nach dem Buche zu ver breiten getrachtet. Friedrich Schiller ist 1854 in Turnau in Böhmen geboren, er trat am 1. Januar 1874 in das fünf Jahre zuvor von seinem Schwager, Moritz Perles, gegründete gleichnamige Geschäft in die Lehre und ist ihm dann immer treu geblieben bis auf einen kurzen Ausflug ins Reich, zur M. Lengfeld'schen Buchhandlung in Cöln a. Rhein, um dort auch den reichsdeutschen Buchhandel kennen zn lernen. 1881 wurde Schiller Teilhaber des Perlesscheu Sortiments, das er lange allein geleitet hat, bis er vor 26 Jahren auch in das Verlags- und Kommissionsgeschäft als Teilhaber eintrat. Auch in dieser Stellung hat er sich bewährt, ist seinen Kommittenten gegenüber stets der aufmerksame Geschäftsfreund gewesen, und manche Werke des Verlags sind auf seine Anregung hin entstanden, wie z. B. die »Medizinischen Lehr- und Handbücher«, die »Populär-medizinischen Schriften«, das »Gesundheits-Lexikon für Jedermann« und namentlich die »Samm lungen des besten Humors«. Ter lebhaften Vortragstätigkeit des Herrn Jubilars wurde oben schon gedacht, manche seiner Vorträge sind durch den Druck festgchalten worden, und seine Broschüre »Bilder aus Grillparzer«, die er zum dreißigsten Todestage des Dichters ver öffentlicht hat, ist im Börsenblatt 1902, Nr. 58 besprochen worden. Der Allgemeinheit seines Standes hat er stets eifrig gedient und auch.den Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler in der 29
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