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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1908
- Sprache
- Deutsch
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12582 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 259, 6. November 1908 deutender Sammlung, insbesondere der Federzeichnungen eines deutschen Künstlers, wurde in Frölich der Wunsch rege, sich ernst lich selbst in Federzeichnungen zu versuchen. — Zwanzig Jahre Deutschen Jugendkalender zeichnete (in den Jahrgängen 1847 --61 erschienen; Leipzig, Georg Wigand), und nach München, wo Moritz von Schwinds liebenswürdige und lebensvolle Märchenillustrationen wohl für das Arabeskenartige, das Schmückende in Frölichs Zeichnungen das Vorbild wurden- weiter nach Italien und endlich 1861 nach Paris, wo er, abge sehen von einem einjährigen Aufenthalt in Flensburg, bis 1872 wohnte. Von Paris sandte er eine Reihe Bilder zu A. Fabricius' volkstümlicher Geschichte Dänemarks nach Hause. Eines Tages ging er mit seiner Studienmappe und einem Empfehlungsschreiben zum französischen Verleger I. Hetzel. In der Mappe lagen unter anderin ein paar Zeichnungen, die er von seiner kleinen Tochter gemacht hatte und zum bevorstehenden Weihnachtsfeste heimsenden wollte an seine Mutter, um ihr sein Töchterchen zu zeigen. Der Blick des Verlegers fiel beim Blättern sofort auf diese, und er sagte: »Die sind gut, aus denen machen wir ein Buch!« Es wurden die ersten Illustrationen zu dem später weltberühmten Texte von P. I. Stahl, Pseud. für Hetzel selbst. Paris 1862) oder, Das Buch wurde sofort in mehrere Sprachen übersetzt; schon 1865 erschien die siebente Auflage in Paris. Hetzel war so begeistert, das; er Frölich sofort mit einem Monatsgehalt von 1000 Frcs. engagierte (wie Bürge Janssen in einer Plauderei »Als Lorenz Frölich erzählte« in Dannebrog vom 27. Oktober 1908 berichtet). Aber dafür mußte er auch sehr stark tätig sein. Hetzel 1884 ausgeführt, erschien erst 1892. Aber noch Weihnachten 1902 konnte eine neue Sammlung »Nils. Inli sb 863 amis« gebracht werden. Frölichs Name ist in Frankreich sogar zu einem Kollektivbegriff geworden, »uu l'roslieb« ist ein illustriertes Kinder buch, worin die Bilder die Hauptsache sind. Daß freilich eine so starke Produktion den Künstler ermüden und abstumpfcn mußte, des dänischen Buchgewerbevereins »koAvsnnen, 1898—99« (S. 1—72) gleichzeitig veröffentlichte, neben einer großen Menge anderer Bilder Frölichs, einige Originalzeichnungen aus Hetzels Besitz vorzüglich wiedergegeben. — Das Abenteuerliche, Märchen hafte spielt in diesen Bilderbüchern eine wider Erwarten kleine Rolle; Hauptsache ist die Schilderung des Kinderlebens, des Kindes von zwei bis sechs Jahren. Lili wird, sagt Krohn, für uns wie für die französischen Kinder ein existierendes Wesen, das niemals altert, sondern sich von Generation zu Generation gleich jung und lieb erhält. — Leider überanstrengte sich Fröhlich auch physisch; seine Hand wurde zitterig und eine Kaltwasserkur half nur eine zeitlang. Seit 1873 lebte er wieder in der Vaterstadt, wo er zuerst an seinem großen Werk »Nordens (luder« (die Götter des Nordens. 30 Radierungen erschienen) arbeitete, bis er es 1883 infolge der Gleichgiltigkeit »des kunstliebenden Pubikums« unvollendet ab schloß. Ein Hauptwerk unter seinen graphischen Arbeiten ist ferner »1/^mour et d'a-pres 1s roinan d'^yulss« (mit 20 Radierungen), das er selbst 1862 herausgab (später in Kommission bei Hetzel), ausgezeichnet durch die edle Schönheit der Kom position und der Einzelfiguren wie auch durch das reine, erhabene die Bilderwerke »Hsro ox; h-sandros ak Nusaios« (mit 20 Rand zeichnungen in photographischer Ätzung, 1860 ausgeführt, Kopen hagen 1899 erschienen) und »Fadervor« sVaterunser^. Auf seinem eigensten Gebiet war er in den Zeichnungen zu »Den üldrs Lddas (ludssan^s, ovsrsu-tts ak Kur! Ojslleiup« Jugendeindrücke von antiker und italienischer Kunst mit den Gedanken seines Mannesalters über die. Sagen des Nordens vereint hat.« — Auch als Maler entfaltete der Künstler noch im Greisenalter eine reiche Tätigkeit. So trug er zur Aus schmückung sowohl des dänischen nationalhistorischen Museums in Frcderiksborg als auch des neuen Kopenhagener Rathauses bei. Auf dekorativem Gebiet gilt er schon heute als Klassiker, und nach seinen Zeichnungen aus der no-Aschen Mythologie und dänischen die schöne und fein abgewogene Rhytmik der Umrisse, und end lich seine unerschöpflich fruchtbare Phantasie. G. Bargum. * Harro Magnussen -j-. — In seiner Villa in der Kolonie Grunewald bei Berlin ist in der Nacht vom 2. zum 3. November der berühmte Bildhauer Professor Harro Magnussen im Alter von 47 Jahren unerwartet gestorben. Man fand ihn am Morgen in seinem Schlafzimmer durch ausströmendes Gas erstickt. Harro Magnussen war am 14. Mai 1861 in Hamburg geboren als Sohn eines Porträtmalers, des späteren Leiters der Holzschnitzschule in Schleswig. Er erlernte im elterlichen Hause das Zeichnen und Holzschnitzen und bezog dann die Münchener Akademie, um sich der Malerei zu widmen. Nach einigen Jahren entschied er sich für die Bildhauerei, trat iu Berlin in das Atelier von R. Begas ein und war dort mehrere Jahre tätig. Seit 1893 arbeitete er selbständig und erwarb sich durch eine große Anzahl groß angelegter und wirksamer Arbeiten Anerkennung. Von seinen Porträtbüsten, die fast sämtlich von überragender Meister schaft zeugen, seien die Bismarcks, Emin Paschas, Klaus Bonn, das Denkmal der Naturwissenschaften in Jena und die Marmorstatuen Bismarcks, Moltkes und Roons in der Görlitzer Ruhmeshalle. Dprcchsaal. Kontrollkassen. (Vgl. Nr. 239, 243, 244, 245, 248, 249, 254 d. Bl.) Den Ausführungen des Herrn Paul Böttger, Bernburg, in Nr. 254 des Börsenblattes kann ich mich voll und ganz anschließen: höchst praktisch. Seitdem ich diese Kontrollkasse in Benutzung habe, findet sich niemals, oder höchst selten nur ein un bedeutendes Plus in der Tageskasse. Frankenstein i. Schles. E. Philipp's Buchhandlg. (W. Topvrski).
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