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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.03.1907
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- Deutsch
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schon deshalb ein eindringliches Lehrbuch, weil es zeigt, wie gründ lich große Künstler sich mit ihrem Fache beschäftigt haben, daß ihre Kunst nicht aus dem Handgelenk und momentanem Augen- blinzcln entstanden ist — auch nicht so ohne weiteres aus dem Ge müt, sondern aus einer wohlstudierten Raumanschauung — die in ganz logisch wissenschaftlichen Gesetzen verankert war, von welchem Fundament aus dann die Phantasie ohne Furcht, zu erlahmen, den hohen Geistesflug wagen konnte. Aus diesem Fundament nur können die drei Schwesterkünste Architektur, Bildhauerei, Malerei sich ihres gemeinsamen Ur sprungs wieder klar werden und wieder einen Zusammenhang finden, der zum Schaden jeder einzelnen in der modernen Zeit verloren gegangen ist — und freilich jetzt wieder eifrig gesucht werden muß. Diese alten Theoretiker: Alberti, Leonardo da Vinci, Dürer haben ja freilich in allen ihren Schriften nicht als Spezialisten einer Kunstübung gesprochen, sondern als solche, denen die bil dende Kunst noch eine Einheit bildet in ihrem Ursprung. Wenn je wieder eine Hochschule für bildende Kunst, eine Aka demie im richtigen Sinn entstehen soll, so wird dieselbe nicht acht los an diesen, wie man so sagt: veralteten Theoretikern vorüber« gehen können, sondern sie vielmehr als Basis zu betrachten haben, an die neue Errungenschaften sich ankristallisieren sollen. Der Schulsack, den der Zeichenlehrer und der Maltechniker dem jungen Künstler auf den Weg zu geben haben, reicht für einen, der in seinem Gebiete weiter zu reisen berufen ist, nicht aus —; ja dieser Schulsack wird ihm oft so lästig, daß er ihn wegwerfen möchte und gar oft auch wegwtrft. Man schimpft dann freilich über die Akademien; aber ich sage, wir haben noch gar keine akademische Erziehung. Wir haben Ab richtungsinstitute, worin Versuche gemacht werden, die je nach Talent mehr oder weniger gelingen — und Künstler, die weiter schreiten, müssen in späteren Jahren erst nach den Hilfsmitteln sich umsehen, auf denen ihre Kunst von Rechts wegen beruhen sollte — nach den feststehenden Gesetzen des Sehens, nach dem aus vollem Wissen entsprungenen Gesetze der Farben. — Es sind die gemeinschaftlichen Gesetze, auf denen alle Künste, die sür den Sinn der Auges schaffen, ihre wohlberechtigte Basis haben. Möchten wir ja nicht versäumen, recht bald die Dürcrschen kunsttheoretischen Bücher den jungen Künstlern zugänglich zu machen; ich bin überzeugt, daß insbesondere auch die Kunstgewerbe ausübenden recht praktischen Nutzen davon haben könnten, wenn sie den Sinn dieser Schriften erfassen. Jetzt sind die Bücher unzugänglich, selten und teuer. Ein» Überfirdelung der Berlagsanstalt Alexander Koch nach Berlin? — Die -Leipziger Neuesten Nachrichten- brachten vor kurzem folgende Notiz: -Der Herausgeber und Verleger der ,Kunst und Dekoration' in Darmstadt, Alexander Koch, gedenkt mit seinem Verlag nach Berlin überzusiedeln. In Darmstadt sind lebhafte Bemühungen im Gange, ihn im Interesse der Künstlerkolonie zum Bleiben zu veranlassen.« Hierzu erhalten wir von der Verlagsanstalt Alexander Koch die Mitteilung, daß bei dieser allerdings die Absicht bestand, ihren ganzen Betrieb mit Herbst d. I. nach Berlin zu verlegen. Diese Absicht wurde jedoch nur ganz wenigen Per sonen vertraulich mitgeteilt, so daß sie nicht in die weite Öffentlich keit gelangte und daher auch -keine Bemühungen im Gange sein konnten, den Verlag zum Bleiben zu veranlassen-. Mit der Über siedlung nach Berlin war gleichzeitig die Herausgabe einer neuen Kunstzeitschrist geplant, doch hat Herr Hofrat Alexander Koch, der in letzter Zeit mehrmals in Berlin weilte, die Nachricht nach Darmstadt gelangen lassen, daß er von einer Übersiedlung vor läufig absehe. (Red.) Post. — Päckereiverkehr während der Weihnachtszeit 1906. — In den 80 Orten des Reichspostgebiets mit mehr als Ü0 000 Einwohnern sind während der letzten Weihnachtszeit vom 12. bis einschließlich 2ö. Dezember insgesamt 11 856078 Postpakete aufgegeben worden und eingegangen; das sind 514 043 Stück oder 4,5 v. H. mehr als im Vorjahr. Von diesem Mehr ent fallen allein auf die vier größten Städte des Reichspostgcbiets, > Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. die auch den stärksten Paketverkehr aufweisen, 177112 Stück, nämlich auf Berlin 97 395, auf Hamburg 31 365, auf Dresden 15 292 und auf Leipzig 33 060. Im ganzen sind vom 12. bis ein schließlich 25. Dezember 1906 in diesen Städten aufgegeben worden und eingegangen 4 428 609 Pakete, und zwar in Berlin 2 453 915, in Hamburg 658 239, in Dresden 545 722, in Leipzig 770 733. (Nach: Dtschr. Reichsanzeiger.) Kaufmannsdeutsch. — Am Dienstag den 19. März, abends 8 Uhr, wird in Leipzig, im Saale des -Reichshofs-, Thomas ring 4, Herr Professor Dr. Hirt über -Kaufmannsdeutsch sprechen. Der Zutritt ist frei. Der Vorstand des -Vereins der Buchhändler zu Leipzig- bittet die Vereinsmitglieder um zahl reichen Besuch (vgl. S. 2860 d. Bl.). (Red.) Ausstellung der Entwürfe für ei« Leipziger Metzplakat« — Gegenwärtig sind in der Eintrittshalle des Leipziger Rat hauses die Entwürfe ausgestellt, die aus das von dem Meßausschuß derHandelskammer erlassene Preisausschreiben für ein Meßplakat ein gegangen sind. Die Ausstellung zeigt ca. 400 Entwürfe. Ein Beweis, welches Interesse die deutsche Künstlerschaft diesem Wettbewerb ent gegengebracht hat. Bei der Beurteilung der Entwürfe ist das Preis gericht von der Ansicht ausgegangen, daß für den ersten Preis der künstlerische Wert des Entwurfs auch dann entscheidend sein müsse, wenn eine sachliche Beziehung auf die Leipziger Messe in ihrer gegenwärtigen Bedeutung nicht ganz einwandfrei zum Aus druck gekommen sei. Die Verwendung mehrerer Figuren, eventuell mit Leipziger Stadtbild, wie cs auf den Entwürfen -Vsritas- und -Kommt- geschehen ist, entspricht mehr den Anschauungen der Mehrheit des Preisgerichts, das unter diesem Gesichtspunkt zwei gleichlautende Preise verteilte, ohne sich der Erkenntnis gewisser eventuell vermeidbarer Mängel zu verschließen. Der mit dem ersten Preis (1500 ^) ausgezeichnete Entwurf von Walter Jllner in Dresden vergegenwärtigt eine Meßszene aus der Entstehungszeit der Leipziger Messen, die sich auf dem Marktplatz, mit dem alten Rathaus im Hintergrund, abspielt. Den Vordergrund der Darstellung nimmt die Figur eines Handelsherrn, mit Schaube und Barett angetan, ein; hinter ihm sind mehrere mit einander verhandelnde Kaufleute und mit Planen überdeckte Lastwagen sichtbar. Das in den Farben Schwarz, Blau, Steinton und Weiß gehaltene Bild ist in schlichter Flächenbehandlung durch geführt. Die Figuren sind lebensvoll charakterisiert und gut ge zeichnet. Der Entwurf weist unter den eingereichten Arbeiten zweifellos die besten künstlerischen Eigenschaften auf. Von den beiden andern mit zwei gleichen Preisen (je 750 ^l) bedachten Entwürfen, die von Johannes Magerfleisch in Altona-Ottensen und Wilhelm Loy in Leipzig-Kleinzschocher herrühren, vergegenwärtigt der eine eine moderne Meßszene mit charakteristischen Figuren verschiedner Nationalitäten, der andre bringt wieder ein mittelalterliches Meßbild, zwei Kaufleute, die oeben einen Handel abgeschlossen haben und nun die Forderung begleichen, beziehungsweise empfangen. Die in mehrfarbiger Aus- ührung gehaltenen Entwürfe sind als tüchtige Arbeiten des Vlakatstils anzusehen und im Hinblick auf die im Programm des Wettbewerbs angegebenen Bedingungen durchaus zweckentsprechend gestaltet. Erfreulich ist es im Hinblick auf das Gebotene, daß noch eine ganze Reihe tüchtiger Arbeiten vertreten sind, auch einige Künstler sich mit mehreren Arbeiten beteiligt haben. Unter diesen letzteren möchte ich hier noch Julius Voß in Berlin namhaft machen, dessen verschiedene Entwürfe hauptsächlich das Motiv des Merkur als Versinnlichung des Handels ausweisen. Die auf Schwarz, Blau und Gold gestimmten Entwürfe sind von vor züglicher dekorativer Gesamtwirkung. Erwähnt sei noch, daß es auch nicht an minderwertigen Arbeiten fehlt, selbst nicht an olchen von unfreiwilliger Komik. Daß bei solchen Veran- taltungen auch Unberufene mittun, ist eben nicht zu vermeiden. Ernst Kiesling. Kunstdruck- und Berlagsanstalt, Aktiengesellschaft, vor mals Müller L Lohse in Dresden. — Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Absatz wiederum erhöht. Der Rein gewinn von 66595 soll wie folgt verteilt werden: Zum gesetz lichen Reservefonds 3330 Tantieme an Vorstand und Beamte Tantieme an den Aufsichtsrat 1694 Gratifikationen 371 6749
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