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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1907
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- Deutsch
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^ 54. 6. März 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2511 Unternehmungen der Kommission erfahren. Die Ausgabe der Grundkarten sowie die Reproduktion der Flurkarten von 1835 u. ff. liegen fast völlig abgeschlossen vor. Die Bearbeitung eines historischen Ortsverzeichnisses ist günstig fortgeschritten, ebenso die Flurnamensammlung des Vereins für sächsische Volks kunde, die von der Kommission finanziell unterstützt wird, sowie die Vorbereitung eines Atlasses ausgewählter Flurtypen. Als neue Publikation wurde eine Veröffentlichung der Kirchenvisitationsakten aus den früheren Jahren der Reformations zeit ins Auge gefaßt; auch wurde die Förderung von Veröffent lichungen zur historischen Statistik des Landes dringlich gewünscht Endlich hat die Kommission beschlossen, der Aufgabe näherzu treten, neben den großen Publikationswerken auch kleinere dar stellende Einzelschriften zur Veröffentlichung zu bringen. (Beilage zur Allgemeinen Ztg.) Münchener Journalisten- und Schriftsteller - Verein. — Der Münchener Journalisten- und Schriftsteller-Verein hielt am 28. Februar seine ordentliche Hauptversammlung ab, die Kassierer und Vorstandschaft unter Danksagung für ihre Tätigkeit entlastete und die Neuwahlen brachte. Als erster Vorsitzender wurde ein stimmig Or. Hirth wiedergewählt, als zweiter Herr Rat Heinrich Leher, der die Versammlung leitete, als dritter Redakteur Hans Kästner und als Kassierer der seit langen Jahren in dieser Eigen schaft tätige Verleger Georg Schuh. Als erster Schriftführer ging wieder Herr Wilhelm Prager, als zweiter Schriftführer Chefredakteur Siebertz aus der Urne hervor. Zu Beisitzern wurden gewählt: die Chefredakteure vr. Mohr, Scharre und Or. Trefz, Redakteur H. Huber von der Augsburger Abend zeitung, dann die Herren Leitenberger, Or. Jessen, Frei herr von Seydlitz und Hermann Roth. Die General versammlung ernannte außerdem zwei Ehrenmitglieder, deren Namen aber erst später bekannt gegeben werden können. Der Verein darf Heuer auf eine fünfundzwanzigjährige Tätigkeit zurückblicken, was in einer besondern Gedenkfeier noch Ausdruck finden soll. Auch die Ausgabe einer Denkschrift ist aus diesem Anlaß geplant. Im verflossenen Jahr hat der Verein, der erst vor wenigen Wochen sein Ehrenmitglied Karl Freiherrn von Perfall und in diesem einen hochherzigen Förderer seiner charitativen Bestrebungen verlor, den Tod eines Ehrenmitgliedes, des Kommerzienrats F. Haenle, und seiner lieben Mitglieder vr. W. Hofmann, H. Teibler, A. Degenhardt, M. Pößl und Adolf Krätzer zu beklagen, welch letzterer der Vorstandschaft an gehörte. Der verstorbenen Ehrenmitglieder und Kollegen wurde in dem ausgegebenen Bericht und in der Sitzung ehrend gedacht. Den Verein, der heute 17 Ehrenmitglieder, 163 ordentliche und 1b fördernde Mitglieder zählt, hat im verflossenen Jahr eine Reihe von wichtigen Fachangelegenheiten beschäftigt, u. a. be treibt er noch die Angelegenheit betreffend den Schutz des geistigen Urheberrechtsschutzes in Amerika. Der Heimgang des großen nordischen Dichters Ibsen veranlaßte den Verein, beim Magistrat die Anbringung einer Gedenktafel am Wohnhaus des Dichters in der Maximilianstratze anzuregen; am hundertsten Todestage Johann Philipp Palms wurde dieser Märtyrer des Zeugnis zwanges in Braunau entsprechend geehrt. Zu Or. Conrads 60. Geburtstag, zu Peter Auzingers 70. Geburtsfest, zu Ehren seines scheidenden Kollegen Hans Tournicr hatte der Verein entsprechende Festlichkeiten in die Wege geleitet. Unter diesen war das glänzend verlaufene Pressefest das hervorragendste. Der Schwerpunkt der Vereinstätigkeit ruhte auch im ver flossenen Jahre auf humanitärem Gebiet. Die Unterstützungskasse hat im verflossenen Jahre rund 2400 zur Auszahlung gebracht, vor allem an Witwen und Waisen verstorbener Kollegen; die Kranken- und Reliktenkasse brachte an Krankengeldern und Deser- vtten 1600 an Versicherungsbeiträgen 1900 an Unterstützungen 170 zur Auszahlung. Ihr Vermögen beträgt heute rund 64 000 Die Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller, die gegenwärtig ein Vermögen von 1 243000 besitzt, leistete im verflossenen Jahre 23 000 an Pensionen. Gegen wärtig ist man daran, dieser Anstalt eine Witwen- und Waisen kasse anzugliedcrn, die noch im Laufe des Jahres ins Leben treten soll. Unter den Zuwendungen aus dem letzten Jahr ist hervorzuheben die erfolgreiche Wahl der Benefizvorstellung durch den Generalintendanten v. Speidel, Zuwendungen und Schenkungen verschiedener Gönner, darunter des Kammersängers Brak!. — Nach Mitteilungen des Herrn Direktors Hans Büchner wird der Verein in diesem Sommer die englischen Journalisten, die den Besuch der deutschen Kollegen erwidern, in München begrüßen dürfen. (Allgemeine Zeitung.) BuchhandlungSaehUftvverei« »u Leipzig. — Die Mit glieder des Buchhandlungsgehilfenvereins zu Leipzig werden am Freitag den 8. März im kleinen Abrechnungssaal des Deutschen Buchhändlerhauses zu einem -Fidelen Vereinsabend gesellig zusammenkommen. (Red.) Öffentliche vuchhandlungsgehilf«« . Versammlung in Berlin. — Wie wir hören, wird am Freitag den 8. März, abends 9 Uhr, in Berlin (»Askanier«, Anhaltstraße 14) der Redakteur der -Sozialen Praxis-, Herr vr. Waldemar Zimmermann, vor einer öffentlichen Versammlung von Buchhandlungsgehilsen sprechen, zu der die Ortsgruppe Berlin der Allgemeinen Ver einigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen außer den Berufs genossen auch die Vertreter andrer kaufmännischer Verbände ein geladen hat. Es wird sich in dieser Versammlung um die Er örterung von »Forderungen der Buchhandlungsgehilfen- handeln, die dem Reichstag unterbreitet werden sollen. Die Teilnahme der Herren Chefs wird den Einberufern besonders erwünscht sein. (Red.) Humoristischer Abend des Buchhandlungs > Gehilsen« Vereins zu Leipzig. — Die Leipziger Schaumesse, die in frühern Jahren ob des Gebotenen sprichwörtlich geworden war und bei allem fahrenden und vergnügungssüchtigen Volke in hohem An sehen stand, ist leider zurückgegangen. Um sie neu zu beleben, wird man sie aller Tradition entgegen vom Jahre 1907 ab aus den Plätzen der innern Stadt verbannen und hinaus auf die soge nannten »Frankfurter Wiesen- verlegen. Wie sie sich dort ge stalten wird, das hat uns voraussehend in trefflicher Weise der Vorstand des Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins gezeigt, indem er uns am Abend des 16. Februar zu einem »Meßbummel auf die Frankfurter Wiesen- einlud. — Schon lange vor Eröffnung des Meßplatzes stauten sich auf den Treppen und in den Wandel gängen des Zentraltheaters in beängstigender Weise die »Bummler und Bummlerinnen-, die dann wie eine Flutwelle den großen Festsaal überschwemmten, der sich in eine Budenstadt verwandelt hatte. Wer zählt die Völker, nennt die Namen, die hier zum Kampf um Tisch und Stühle kamendl Wenn du, lieber Leser und Festbesucher, schon jemals einen echten und rechten Meß bummel in Wirklichkeit mitgemacht hast, dann wirst du zugeben, daß alles unheimlich echt war, angefangen bei der Bauern fängerei und Geldmacherei und aufgehört bei »Seiferts Oskar- mit seiner eignen Telephonanlage, der mit seinen wunder baren torwivis tsebviois stets die Lacher auf seiner Seite hat und für die Leipziger Messe typisch geworden ist. Schieß buden und Fahrschulen, Likör-, Wein-, Bier- und warme Würstchen-Zelte, Reitschulen und Schnellphotographen, — überall konnte man sein Geld los werden. Einen Hauptanziehungspunkt bildete das Naturalienkabinett des -Unternehmers Kücken«. Er selbst, »ein Gentleman vom Rohrstock bis zur bunten Papier manschette-, — und seine Sammlung, welche Sehenswürdigkeit! Zwei der wertvollsten Objekte unter Glas seien besonders er wähnt: der Besen der Jungfrau von Orleans, -die nie wieder kehret- und die von dem Besitzer selbst gesammelten, in einem plombierten Fläschchen befindlichen 500 Tropfen MaurerschweißI Hut ab, vor solcher Leistung! Wissenschaftlich höher— wir sind uns der Tragweite unsrer Behauptung wohl bewußt — schätzen wir das nur Herren zugängliche Separatkabinett ein. Wir müssen ge stehen, daß wir uns stets drängen lassen, derartige Neben räume zu besuchen, denn wie leicht kann man Schaden nehmen! Doch wie unbegründet waren unsre Besorgnisse. Es war schön, sehr schön! Besonders das prachtvolle natürliche Männerskelett eines Trinkers, eine Art Wahrheitsmund, dessen Nase zu glühen begann, sobald sich ihm alkoholgeschwängerte Individuen näherten. Merkwürdigerweise soll die Nase aus dem Glühen nicht herausgckommen sein. — Entzückende Bilder boten die ver schiedenen Trachten. Schulmädchen mit langen Zöpfen und koketten Schürzchen, verschleierte Türkinnen, fesche Tirolerinnen. 328«
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