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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1907
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- Deutsch
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^ 53. 5. März 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2455 auch die wenig bequeme Verteilung auf drei Bände abge schreckt hatte. Dieser Preis darf denn auch als der Normal preis des heutigen englischen Romans bezeichnet werden. Neuerdings hat man vielfach einer noch weitern Herabsetzung der Durchschnittspreise für Romanliteratur das Wort geredet; es muß aber sehr bezweifelt werden, ob diese Maßregel im Interesse der Schriftsteller und selbst des kaufenden Publi kums liegt. Es wäre ja denkbar, daß eine solche Herab setzung für die erste Zeit eine Steigerung der Bücherkäufe zur Folge hätte; da aber der Raum für Bücher in den meisten Häusern nicht allzu groß ist, so würde sicher nach kurzer Zeit wieder eine bedeutende Verminderung derselben eintreten, und überdies wäre eine solche Herabsetzung wohl nur auf Kosten der Beschaffenheit von Papier, Druck und Einband denkbar. (Nach: »Lornüill Naxa-äns».) Neues aus den Volksbibliotheken. Die städtische Bücherhalle in Essen fand im Jahre 1906 fortgesetzt lebhaften Zuspruch. Es wurden im ganzen 70 831 Bände ausgeliehen. Der Bücherbestand wurde um 552 Bände vermehrt, so daß er am Ende des Jahres 7668 Bände aufwies. Die mit der Bücherhalle in Berbindung stehende städtische Lese halle wurde von 62 124 Personen besucht. Im Landkreis Bochum hat sich in den letzten Jahren eine Bewegung zugunsten der Errichtung von Volksbüchereien bemerkbar gemacht, die um so erfreulicher ist, als es sich dort um eine Bevölkerung handelt, bei der das Bedürfnis nach Büchern bisher sicher gering gewesen ist. Es unterliegt keinem Zweifel, daß, wenn solche Kreise einmal zum Lesen guter Bücher heran gezogen sind, sie sich auch allmählich an die Anlegung kleiner eigner Hausbibliotheken gewöhnen werden. In dem erwähnten Landkreis Bochum geht die Bewegung von dem Kreisausschuß aus. Dieser faßte nämlich am 16. De zember 1902 den Beschluß, in den Entwurf zum Kreishaushalts plan für 1903 zum Zweck der Gründung und Unterstützung von Volksbibliotheken eine Summe von 3000 einzusetzen und den jenigen Gemeinden, die eine Volksbibliothek gründen, Beihilfen bis zur Höhe des von der Gemeinde zu dem gleichen Zweck be willigten Betrags unter der Voraussetzung zu gewähren, daß der Kreisverwaltung gewisse Rechte in bezug auf die Beaufsichtigung der Büchereien usw. eingeräumt werden und daß die betreffenden Bibliotheken sich der für den Kreis zu schaffenden einheitlichen Organisation anschließen. Die Ausführung des Beschlusses wurde erst 1905 tatkräftig in die Hand genommen. Am Ende des Jahres waren 11 Büchereien eingerichtet, und zwar in den Gemeinden Altenbochum, Laer, Querenburg, Hordel, Gerthe, Baukau, Horsthausen, Langendreer, Stockum-Düren, Somborn und Werne. Dazu kam 1906 noch die Gemeinde Riemke. Im Jahre 1905 wurden für die Büchereien 6169 ^ aufgewendet, von denen 3226 ^ auf die Gemeinden, 2683 ^ auf die Kreisverwaltung und 150 ^ (je 75 ^ für Langendreer und Werne) auf den Staat entfallen. An Geschenken waren 110 ^4 zu verzeichnen. Da im Landkreis Bochum die Bevölkerung konfessionell ge mischt ist, werden hauptsächlich solche Bücher beschafft, in denen ein konfessioneller Standpunkt nicht zum Ausdruck kommt. Dieser Grundsatz kommt übrigens bei den öffentlichen Volksbibliotheken immer mehr zur Geltung. Nach dem vom KreisauSschuß soeben erstatteten Bericht fanden 1905 bei einem Bestand von 4703 Bänden insgesammt 12 964 Ent leihungen statt. Am stärksten wurde die Abteilung Unterhaltungs literatur (Romane, Erzählungen, Novellen) benutzt; sie hat 6218 Entleihungen oder 47,96 Prozent der Gesamtausleihe aufzuweisen Dann folgt die Abteilung Jugendschriften mit 3368 Entlei hungen oder 25,90 Prozent der Gesamtausleihe. Auch die Ab teilung Geschichte erfreute sich starker Inanspruchnahme (1051 Cnt- leihungen — 8,17 Prozent), ebenso wie auch Werke über Erd< und Völkerkunde, Heimatkunde, Geographie und Reisen gern gelesen wurden (229 Entleihungen --- 7,18 Prozent). Die Zahl der Leser stieg von 305 am 1. Januar 1905 bezw. am Eröffnungstage auf 1033 am 31. Dezember 1905, also um 728 Personen. Die Gesamtzahl der Leser, also derjenigen, die die Bibliothek einmal oder mehrere Male benutzt haben, betrug im ganzen 1373. Von besonderm Interesse ist die Statistik über die Verteilung der Leser auf die einzelnen Stände bezw. Berufs klaffen. Von den insgesamt 1373 Lesern waren 465 Bergleute, 253 Beamte, 156 Gewerbetreibende, 152 Frauen, 133 Personen ohne Beruf, 67 Schüler höherer Lehranstalten, 61 Fabrikarbeiter, 57 sonstige Arbeiter, 29 Landwirte. Mit Ausnahme der Land wirte entspricht diese Verteilung der Bevölkerungsziffer. Unter den meistgelesenen Autoren begegnen wir Gerstäcker, dem 125mal Beachtung geschenkt wurde, Freytag, der 68mal ge lesen wurde, Tanera 62mal, Ganghofer 42mal, Wildenbruch 41mal, Frenssen 37mal, usw. Unter den meistgelegenen Büchern befinden sich »Soll und Haben» (Freytag) 54mal, die »Flußpiraten des Mississippi- (Fr. Gerstäcker) 42 mal, Jörn Uhl (Frenssen) 36 mal, Entdeckungsreisen (Wagner) 29 mal, usw. Am Schluß des Berichts heißt es: »Der Kreisausschuß gibt sich der Hoffnung hin, daß das Interesse an der Volksbibliotheks sache auch in Zukunft rege erhalten bleibt und daß der weitere Ausbau der Einrichtungen sich in stetig fortschreitendem Maße vollziehen wird. Dazu sind weitere größere Mittel erforderlich, die jedoch, wie alles, was für die Bildung des Volks und die Pflege seiner sittlichen und intellektuellen Kraft geschieht, bis in die weitesten Generationen tausendfältige Früchte tragen werden.- In der hauptsächlich von Industriearbeitern bewohnten Stadt Oberhausen (Rheinland) wird in diesen Tagen eine Volks lesehalle an der Marktstraße eröffnet. Diese Einrichtung kommt dort einem wirklichen Bedürfnis entgegen. Tony Kellen. Kleine Mitteilungen. Post. Postpakete «ach Ägypten. — In den Zollinhalts erklärungen zu Postpaketsendungen nach Ägypten sind die in den Sendungen enthaltenen Gegenstände einzeln unter An gabe des Wertes jedes Gegenstandes aufzuführen. Cs empfiehlt sich, zur Erleichterung der zollamtlichen Behandlung den Zoll inhaltserklärungen eine Rechnung mit genauen Angaben über Inhalt und Wert der Sendungen beizufügen; die Rechnung wird nach erfolgter Zollabschätzung dem Empfänger in verschlossenem Briefumschlag zugestellt. (Dtschr. Reichsanzgr.) Handelshochschule zu Leipzig. — Das soeben erschienene Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester 1907 der Handels hochschule zu Leipzig liegt uns vor. Es enthält eine große Aus wahl von für den Kaufmann wichtigen Vorlesungen und kauf männischen Übungen, z. B.: Allgemeine und spezielle Volkswirt schaftslehre, Finanzwissenschaft, Geld-, Kredit-, Bank- und Börsen wesen, Allgemeine Versicherungslehre, Handels-, Wechsel- und Seerecht, Deutsche Kolonialpolitik, Wirtschaftsgeographie, Chemische und Mechanische Technologie mit Exkursionen, Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Gewerbe, Handelsbetriebslehre, Buchführung, Korrespondenz und Kontorarbeiten, kaufmännische und politische Arithmetik und einen zusammenfaffenden Kursus in einem Muster kontor. Sprachkurse, mit besonderer Berücksichtigung der Han delskorrespondenz, finden in Französisch, Englisch, Spanisch, Ita lienisch und Russisch statt. Die Bibliotheken der Universität, der Handelskammer und der Öffentlichen Handelslehranstalt, sowie die Akademische Lesehalle stehen den Studierenden der Handels hochschule zur Verfügung. Für angehende Handelslehrer sind außer den pädagogischen Vorlesungen an der Universität noch be- sondre Übungen in einem Handelslehrerseminar vorgesehen. — Nähere Auskunft wird erteilt von dem Studiendirektor, Hofrat Professor Raydt, Leipzig, Schulstraße 1. (Red.) Verband englischer Lchreibwarenhändler. — Vor andert halb Jahren wurde in London der Verein für den Handel mit markierten Schreibwaren (Ltationers' Lropristar^ ^.rtiolss Malis ^e-ooiatiov) gegründet. Zweck des Vereins ist, dieUnterbietung der Preise von Schreibwaren zu bekämpfen. Dem Vorstand ge hören zehn Schreibwarenfabrikanten, zehn Großhändler und zehn Kleinhändler an. Die Fabrikanten-Mttglieder lassen bestimmte Schreibwaren in die vom Verein geführte Liste markierter Artikel eintragen und bezahlen für jede Eintragung eine gewisse Gebühr. Sie setzen auch den Groß- und Klein handelspreis dieser Waren fest. Die Kleinhändler, die 321»
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