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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1907
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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schaftliche Vereinigung, der Bund der Landwirte und die Christlich-soziale zählen keinen Angehörigen des Druckerei- und Zeitungswesens in ihren Reihen. (Nach: Zeitungs-Verlag.) -Deutsche Illustratoren.« — Das ist der Titel eines soeben im Verlage der kgl. bayerischen Photographischen Hof kunstanstalt Franz Hansstaengl in München erschienenen, von Fritz v. Ostini, dem Redakteur der Münchner -Jugend», herausgegebenen Prachtwerks, das seines Inhalts und seiner Ausstattung halber unsre Aufmerksamkeit beanspruchen darf. Die letztere betreffend, sei sogleich bemerkt, daß sie eine vor zügliche ist. Das Format des Werks ist Großquart; gedruckt wurden die reich illustrierten Textblätter auf feines Kunstdruck papier, die Vollbilder auf Kunstdruckkarton, in Ton- und in Mehrfarbendruck von der G. Franzschen Hofbuchdruckerei (G. Emil Mayer) in Münchens die Klischees lieferte, soweit der Druck nicht von Originalen erfolgte, die Hanfstaenglsche Hofkunstanstalt. Bilder, Druck, Farben und Papier haben zusammen ein so muster gültiges Ganzes ergeben, daß es namentlich jüngeren Buch händlern und Buchdruckern als wertvolles Studium- und Bildungsobjekt für das Buchgewerbe empfohlen werden kann. Besonders verdient es dies auch der verschiedenartigen, zur Her stellung der Bilder angewandten ReproduktionSoerfahren wegen; Holzschnitt, Zinkographie, Autotypie treten in mannigfaltiger Gestalt auf als Mono- und Polychromien, und es ist geradezu bewundernswert, wie oft mit den einfachsten Mitteln durch kunstverständige Zurichtung und Färbung die überraschendsten Wirkungen erzielt worden sind. Aber nicht die Ausstattung allein ist es, die das Werk an ziehend und lehrreich macht, sein Inhalt, der auch über die Ent wicklung der Illustration während der letzten Jahrzehnte berichtet, unter steter Beifügung von Beispielen, ist nicht weniger reich an Wissenswertem wie Unterhaltendem. Einige Worte des Ver fassers über die Entwicklung der Illustration mögen dies belegen. Nachdem er geschildert, wie nach Adolf Menzels und Ludwig Richters Tode es im Grunde in Deutschland nur eine einzige Gruppe von Illustratoren, die der »Fliegenden Blätter«, gab, an deren Spitze Wilhelm Busch und Adolph Oberländer standen, erklärt er, wes halb sich die Illustration so schwer bei uns entwickelte. -Der Grund lag nicht in dem Mangel an Kräften, sondern nur in der mangelnden Gelegenheit zur Betätigung solcher Kräfte. Und diese Gelegenheit fehlte in allererster Linie, ja vielleicht ausschließlich aus Gründen der Technik. Die Schwarzweißkunst kann nur durch die Reproduktion leben! An Reproduktionsoerfahren kannte man nur den Holzschnitt. Die Lithographie war uns Deutschen ja fast ganz verloren gegangen, und die Holzschneider, die im stande waren, ohne allzu große Verballhornungen des Originals ein Faksimile herzustellen, waren dünn gesät Da erfolgte der Aufschwung der Zinkographie. Das alte Verfahren, Zeich nungen auf Zinkplatten zu übertragen, wurde durch die Zuhilfe nahme der Photographie verbessert, die Erfindung der Netz ätzungen, die die Wiedergabe fein differenzierter Töne gestattete, kam dazu. Erst galt dieses neue Verfahren freilich nicht für voll, der Holzschnitt für viel nobler. Allmählich aber erkannten die Künstler den Vorteil, den eine absolut getreue Wiedergabe des Originals vor der Übertragung in den Holzschnittstil und der Übersetzung in die Anschauungsweise des Tylographen voraus habe; die Schnelligkeit, Billigkeit und größere Kraft jener Technik sicherten ihr auf allen möglichen Gebieten weite Verbreitung, und bald wurde das anfängliche Vorurteil überwunden und die Zinko graphie rein künstlerischen Zwecken, der Illustration, dienstbar gemacht.« Wie diese sich weiter entwickelte, wird auf den folgenden Seiten dargetan. So zutreffend und interessant dies aber auch ist, so können wir doch dem Verfasser hierin nicht weiter folgen und wollen nur noch kurz auf den allgemeinen Inhalt des Werks verweisen. Es enthält 225 Abbildungen, davon 24 ganzseitige; in beträchtlicher Anzahl vertieren sind die namhaftesten Künstler der Fliegenden Blätter, der Jugend und des Simplicissimus, des Kladderadatsch und der Lustigen Blätter, wie denn überhaupt die heitere Richtung der Illustration besondere Berücksichtigung ge funden hat, ohne daß jedoch darüber der ernsten Kunst in der Buchillustration nicht auch gebührende Aufmerksamkeit ge- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. schenkt worden wäre. Vollseitenbilder sind gegeben von Ober länder, Zumbusch, Renö Reinicke, Aug. Roeseler, Hermann Vogel, Julius Diez, Adolf Hengeler, Fidus, I. R. Witzel u. a.; das Text illustratorenverzeichnis aber enthält 64 Namen, die wir leider nicht alle aufführen können; erwähnt sei nur, daß hier Busch, Har- burger, Oberländer (sein unvergleichliches -Fideles Gefängnis- sehlt natürlich nicht), Grätz. Keller-Reutlingen, Kirchner, Ernst Liebermann, Rieth, I. Sattler, Schlittgen, A. Schmidhammer, Fr. Staffen, Hugo Engl u. a. mit vortrefflichen Arbeiten aufge führt sind. Es ist selbstverständlich, daß in dem Werke Ostinis nicht sämtliche Künstler, die sich im letzten Vierteljahrhundert als Illustratoren ausgezeichnet haben, genannt und durch Arbeiten vertreten sein können, und selbstverständlich ist es ferner, daß bei der starken Pflege des gemütlichen Humors in diesem Buche der Süden größere Berücksichtigung gefunden hat, als der Norden mit seiner oft ätzenden Satire; hätte aber der Werkillustration nicht doch ein größerer Raum gewidmet werden sollen, als ge schehen? Oder ist dafür, was sehr erfreulich wäre, ein zweiter Band vorgesehen? Wir würden gern noch manchen andern tüchtigen Illustrator von Werken in dem Buche gefunden haben, so — um nur einen zu nennen — Curt Liebich, der außer andern Werken des Verlags von Adolf Vonz L Co. in Stuttgart deren Pracht ausgabe des Ekkehard in wahrhaft klassischer und feinsinniger Weise illustriert hat Weitere Namen ließen sich in großer Zahl anführen, wobei auch die erstklassigen deutschen illustrierten Zeit schriften wohl heranzuziehen sein würden. Zunächst aber erfreut uns das Hansstaengl-Ostinische Werk, das in solidem einfachen, geschmackvollen Einbande nur 15 kostet und das Unterhaltungs- und Belehrungszwecken in gleicher Weise zu dienen berufen ist. Theod. Goebel. Zeugniszwang gegen die Presse. — Der Abgeordnete Bassermann hat beim Deutschen Reichstag einen Antrag ein gebracht, der Reichstag wolle den Reichskanzler ersuchen, ihm den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, das den Zeugniszwang der Presse auf strafrechtlichem und disziplinär-rechtlichem Gebiet aufhebt. (Red.) -Disponent»«»., Verein junger Buchhändler, Mainz. — (Verspätet.) Mit Freuden durfte der Verein am 23. November 1906 auf ein Jahr schaffens- u. segensreicher Tätigkeit (seit Neubelebung der -Disponenda«) zurückblicken. Der Verein bereitete seinen Mit gliedern und Gästen in dem abgelaufenen Vereinsjahre durch Vorträge und im Sommer durch Ausflüge in das schöne Rhein gau- und Taunusgebiet genußreiche Stunden. Leider mußten sich am 1. Oktober 1906 einige Kollegen, teils durch Stellenwechsel, teils durch Einberufung zum Militär, von uns trennen. Dieser Abgang wurde aber durch den Zuwachs an neu hinzutretenden Mitgliedern zur -Disponenda- wieder ersetzt. Die Mikgliederzahl des Vereins ist 12. Auch machte sich eine Neuwahl des Vorstands erforderlich, der sich jetzt aus den Kollegen: H. Althaus, Vorsitzender (i. H. Ge brüder Schulz, Musikalienhandlung», Jos. Pelz, Schriftführer (i. H. Ludw. Vogel, Buchhandlung), Ferd. Repp, Bibliothekar >i. H. Karl Theyer, Druckerei), zusammensetzt. Als besondrer Erfolg ist der Ausbau unsrer Vereins bibliothek zu verzeichnen, die jetzt die stattliche Zahl von weit über 100 Bänden, teils sehr lehrreichen Werken, erreicht hat, was wir einem großen Teil der geehrten Herren Verleger durch ihre Liebenswürdigkeit zu verdanken haben. Eines regen Zuspruchs erfreut sich auch unser Lesezirkel. In Anbetracht des sehr kurzen Wiederbestehens des Vereins war es ihm leider nicht vergönnt, ein Stiftungsfest in größerm Maßstabe zu feiern, und so wurde denn der 23. November 1906 im Kreise der Mitglieder durch einen kleinen Kommers mit Vor trägen auch sehr fröhlich gefeiert. Repp. Ärzte»Kougreffe. — Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie wird ihren diesjährigen Kongreß in den Tagen vom 3. bis 6. April im Langenbeckhause zu Berlin abhalten. — Die 6. internationale Tuberkulose-Konferenz wird in den Tagen vom 19. bis 21. September d. I. in Wien versammelt sein. (Red.) 322
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