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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1906
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- Deutsch
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^ 173, 28. Juli 1906. Nichtamtlicher Teil. 7247 Anerkennung mangels besonderer gesetzlicher Regelung aus dem allgemeinen Rechtsschutz der Persönlichkeit hergestellt werden darf. Bei widerrechtlicher Verletzung des Zeichenrechts ist die Möglichkeit der Anwendung des H 823 B. G.-B. ge geben, »da unstreitig zu den sonstigen Rechten dieser Ge setzesvorschrift die Persönlichkeitsrechte zu rechnen sind; doch können auch die Ansprüche auf Anerkennung nnd auf Unter sagung künftiger Eingriffe ebensowenig wie beim Waren zeichen versagt werden« (Gierke a. a. O. Seite 741 Anm. 88). Da nun neben diesem ursprünglichen Recht des Zeicheneigentümers das vom Schöpfer des Zeichens abge leitete Urheberrecht besteht, insoweit es ihm von diesem über tragen ist, ergibt sich für den Eigentümer des Zeichens die Möglichkeit doppelten Rechtsschutzes. Dies ist der wesentliche Gedankengang Professor Frommholds, und man wird ihm Originalität nicht ab sprechen dürfen, wenn mir auch scheinen will, daß die Be weisführung nicht eine durchaus zwingende ist. Die Unter suchung, welchen Rechtsschutz ein Exlibris für sich in An spruch nehmen kann, dürfte damit nicht abgeschlossen sein. * * In der oben (Nr. 127, 133 d. Bl.) ausführlich besprochenen Schrift des Herrn Professors Petermann*) weist dieser darauf hin, daß Staatsbibliotheken kaum genügende Fonds erhalten würden, um imstande zu sein, die gesteigerte und sich noch immer mehr steigernde Produktion des Deutschen Buch handels aufzunehmen. Das Heil für die Verbreitung der Wissenschaft und zugleich für das des Buchhandels, die ge steigerte Absatzmöglichkeit, müsse von den Kommunen er wartet werden, die erheblich mehr als bisher für Biblio- thekzwccke anfwenden müßten. »Die paar Dutzend Hof-, Staats- und Universitäts bibliotheken sind numerisch ganz unzulänglich, um den massenhaft auftretenden Bedürfnissen zu genügen. In alten Zeiten hielten größere Städte es für ihre Ehren pflicht, nicht nur durch ihre Bauten usw. den Künsten, sondern auch durch ihre Bibliotheken den Wissenschaften unter die Arme zu greifen. Erst im 19. Jahrhundert, merkwür digerweise gerade im Zeitalter des größten wirtschaftlichen Aufschwunges, war die Ansicht von der intellektuellen Auf gabe der Gemeinde zu einer Dürftigkeit herabgesunken, welche die ganze Kommunalverwaltung am liebsten zu einer großen Armenversorgung herabgedrückt hätte.« (Seite 47.) Ferner heißt es Seite 49: »In vollem Umfange werden ihrem alten Ruhme eigentlich nur zwei Stadtbibliotheken gerecht, die von Hamburg und Frankfurt.« Kann man diesen Worten gegenüber sich nur zustim mend äußern, so ist es eine ganz besondere Freude, wenn man berichten darf, daß auch andre Städte sich aufraffen, um das lange Versäumte nachzuholen. Vor mir liegt der I. Band des Katalogs der Berliner Stadtbibliothek**), der in zwei *) Ein Blättchen, dessen Bedeutung im umgekehrten Verhält nis zur -Größenüberschätzung- seines -Redakteurs- steht, hat von Zeit zu Zeit das Bedürfnis, mich anzurempeln, häufig in einer Weise, die den Gedanken an die Anrufung des H 11 des Preßges., bzw. der HZ 186 u. 187 des Str.-G -B. nahelegt. Um nicht meiner seits zum Bekanntwerden dieses »Veilchens im Verborgenen- bei zutragen, unterlasse ich dies; auch jetzt, nachdem dieses Veilchen nieine Besprechung des Petermannschen Buches — noch dazu ohne sie gelesen zu haben — zum Gegenstand geschmackvoller Scherze macht. Ich denke an des Dichters Wort: Es will der Spitz aus unserm Stall Uns immerfort begleiten, Und seines Bellens lauter Schall Beweist nur — daß wir reiten. **) Katalog der Berliner Stadtbibliothek. Erster Band, Ab teilung I: Geschichte. Erste Hälfte. XVI, 419 S. Zweite Hälfte 41b S. Gr. 8°. Berlin 1906, Otto v. Holten, Kunst- und Buch druckerei. Engl. Leinenband. Abteilungen, jede einen stattlichen Band bildend, die in der Stadtbibliothek vorhandenen Bestände der Geschichtswissen schaft verzeichnet. In dem Vorwort führt der verdienstvolle Stadtbiblio thekar und Herausgeber dieses Katalogs Herr vr. Buchholtz über die Geschichte der Stadtbibliothek folgendes an: Die im Jahre 1901 begründete Stadtbibliothek sollte nach der Absicht der Gemeindebehörden nicht die große Zahl der Gelehrten- und Fachbibliotheken Berlins um eine Anstalt derselben Gattung vermehren, vielmehr sollte die neue Biblio thek ausschließlich Bildungszwecken oder, wie es in den für sie erlassenen Ausführungsbestimmungen heißt, »dem Be dürfnis der gesamten Bürgerschaft nach Erweiterung der Bildung und des Wissens dienen«. Den Grundstock der Stadtbibliothek bilden: 1. 7000 Bände aus der Magistratsbibliothek als für sie entbehrlich ausgeschiedene Bände, hauptsächlich Werke über außerdeutsche Geschichte, Zeitschriften, Zeitungen. 2. 2000 Bände der Rudolf Mosse-Stiftung, umfassend Werke aus dem Gebiete der Geschichte des 19. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte Deutschlands und Preußens. 3. Die Friedländersche Sammlung zur Geschichte der Bewegung von 1848. 4. 800 Bände meist geschichtlichen und belletristischen Inhalts, ein Vermächtnis des vr. Theodor Wagener. 5. 1400 Bände mannigfaltigen Inhalts aus der Biblio thek des verstorbenen Professors Do. Friedrich August Leo. Während die letzten vier Schenkungen in die Zeit vor Gründung der Stadtbibliothek fallen, sind ihr auch später zahlreiche und wertvolle Büchergaben zu teil geworden. So die Engeliensche Sammlung, 800 Bände aus dem Nachlaß Rudolf Virchows und 1000 Bände aus dem Nachlaß von Karl Künne Als bedeutendste unter allen ihr zu teil ge wordenen Bücherschenkungen bezeichnet der Herausgeber die der Stadtbibliothek erst kürzlich zugefallene Bibliothek von Albert Cohn, dem gelehrten Antiquar und verdienst vollen Shakespeare-Bibliographen. In der Tat ist diese Bibliothek, namentlich im Fach der Bibliographie, so reich haltig, daß es kaum eine Privatbibliothek geben dürste, die ihr in dieser Beziehung gleichkäme Aber auch in andern Fächern, namentlich in deutscher und englischer Literatur, wird sie eine Bereicherung der Stadtbibliothek bilden, wenn auch die Nachricht eines Berliner Blattes, daß Cohn eine Shakespeare-Bibliothek besessen habe, die 8000 Bände stark ei, falsch ist. Die Shakespeare betreffende Literatur, die in Cohns nachgelassener Bibliothek sich befindet, umfaßt wesentlich praktische Bücher zur Shakespeare-Forschung und erreicht nicht im entferntesten die oben genannte Ziffer.*) Die ganze Stadtbibliothek zählt jetzt 68 000 Bände, von denen 17 000 Bände allein auf die geschichtliche Abteilung kommen, die besonders auf dem Gebiet der neueren Geschichte Deutschlands und Preußens reich ist. Hieraus er klärt sich, daß zuerst ein Katalog dieser Abteilung zur Ver öffentlichung gelangt. Dieser Katalog liegt nunmehr in zwei tattlichen Bänden vor. Die Anordnung ist eine systematisch chronologische, die Aufnahme der einzelnen Titel möglichst aus führlich, mit Angabe des Verlegers und bei Einzelbänden mit Hinzufügung der Seitenzahlen. Zu bedauern ist, daß bei mehr bändigen Werken die Angabe der Seitenzahlen nicht beliebt worden ist. Die Arbeit wäre ja dadurch erheblich vermehrt worden, aber auch die Brauchbarkeit des Katalogs bei bibliogra phischen Arbeiten. Übrigens fehlt auch bei einbändigen Werken zuweilen die Angabe des Umfangs. Einen Vorzug des *) Vergl. Börsenblatt f. d. D. B. Nr. 150 von diesem Jahre und meine Entgegnung in Nr. 155 d. Bl. 953
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