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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060728
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7248 Nichtamtlicher Teil. ^ 173, 28. Juli 1906. Katalogs bietet die Angabe des Inhalts bei Sammelwerken. Bei Werken in 8". und in kleinerem Format ist die Bezeich nung des Formats nicht hinzugefügt; ich hätte gewünscht, daß es geschehen wäre, und zwar in seinen üblichen Abstufungen. Die Bezeichnung bei mehrbändigen Werken: Bd. l. 2., Bd. 1—11, anstatt 2 Bde., 11 Bde., ist zwar bei allen Bibliotheken üblich, hat aber den Nachteil, daß man nie wissen kann, ob das Werk, wie aufgeführt, auch vollständig ist; ich würde die im Buchhandel übliche Bezeichnung 2 Bde., I I Bde. deshalb vorziehen, wenn die vorhandene Bandzahl das vollständige Werk umfaßt. Ein alphabetisches Titelregister, das die Titel in genügender Voll ständigkeit registriert, und ein Sachregister erhöhen die Brauch barkeit des Katalogs. Die Ausstattung in Papier, Druck und Einband ist schön und der fleißigen Arbeit würdig. Daß bei einer Anzahl von 17 000 Bänden an einer auch nur relativen Vollständigkeit noch viel fehlt, ist selbstverständlich; die durch den Druck des Katalogs erst möglich gemachte Be nutzung der Sammlung wird am besten Gelegenheit geben, die Lücken auszufüllen, wenn die Stadtbehörden fortfahren, der Stadtbibliothek ihr Wohlwollen zu erhalten. Jedenfalls ist auch heute schon der Katalog eine sehr brauchbare Biblio graphie, für die dem fleißigen Leiter der Stadtbibliothek Dank gesagt werden muß. » * **) » Von dem »Akademischen Deutschland« ist nun mehr auch der dritte Band: Die medizinischen Fakultäten*) erschienen. Da die Anlage genau dieselbe ist wie in den beiden ersten Bänden, so könnte ich einfach auf mein Referat über diese verweisen, wenn nicht der Herausgeber Herr vr. Scheffer sich ausführlich gegen meine Beurteilung der ersten zwei Bände gewandt hätte.'*) Es ist immer eine mißliche Sache um Antikritiken, gewöhnlich behält der Kritiker und der Antikritiker recht, oder jeder glaubt es wenigstens an seinem Teil, für die Leser kommt meistens nicht viel heraus. Ich habe die Entgegnung des Herrn vr. Scheffer aufmerksam gelesen, bin aber nicht bekehrt worden. Ich habe keinen Augenblick verkannt, daß die gewählte An ordnung für gewisse Zwecke sehr brauchbar ist, meine Mei nung geht nur dahin, daß diese Zwecke hätten erreicht werden können und die bibliographischen obendrein, wenn die Anordnung etwas anders gemacht worden wäre. Hier fehlt es an Raum, dies näher zu begründen; vielleicht finde ich einmal Gelegenheit dazu. Ohne ausführliche Darlegung nnd Begründung meiner Ansicht würde ja eine Verständi gung doch nicht erreicht werden. Keinenfalls kann ich zu geben, daß die allerdings große Anzahl der Zeitschriften artikel ein Grund sein kann, von ihrer Aufführung abzusehen, im Gegenteil. Ebenso wenig die Unmög lichkeit einer absolut vollständigen Aufzählung. Das würde heißen: eine bibliographische Arbeit, ein Lexikon darf überhaupt nicht in Angriff genommen werden, denn — eine absolute Vollständigkeit ist nicht zu erreichen Ja, dies würde überhaupt gegen jede Art von Tätigkeit sprechen; Vollkommenes ist eben hienieden nicht zu erzielen, jedes Wissen, jede Tat bleibt unvollkommen, bleibt Stückwerk. Schwierig ist die Hinzufügung der Arbeiten, die in Zeit schriften niedergelegt sind; unmöglich ist sie nicht, umso weniger, als Vorarbeiten da sind. Auch die Raumfrage ist nicht un überwindlich. Geht der Plan eines »Akademischen Deutsch land« dahin, das Hauptwerk in absehbarer Zeit nur einmal erscheinen zu lassen und es durch jährliche Supplemente auf *) Das Akademische Deutschland als Ergänzung zum Univ.- Kalender, herausgegeben von vr. G. Zieler und vr. Th. Scheffer. Bd. III. Die medizinischen Fakultäten. Leipzig 1906. Verlag von K. G. Th. Scheffer. 317 Seiten. **) Börsenblatt Nr. 153. dem Laufenden zu erhalten, so würde die eminente Nützlich keit und Brauchbarkeit eines solchen Werks auch den größeren Umfang und den dadurch veranlaßten erhöhten Preis gerechtfertigt erscheinen lassen. Mit jedem neuen Jahres supplement würde auch das Hauptwerk wieder in Fluß kommen und wieder gekauft werden. Das Hauptwerk würde auch nicht veralten, selbst wenn in etwa zehn Jahren eine neue Auflage gemacht würde, da die Notizen über die in zwischen verstorbenen Gelehrten, die naturgemäß in einer neuen Auflage Aufnahme nicht finden könnten, ihm seine Nützlichkeit erhalten würden. Gerade der jetzt erschienene Band: Medizin scheint mir recht zu geben; denn ganz besonders bei der Medizin vollzieht sich ein sehr großer Teil der Publi kationen der Akademiker in den Zeitschriften, und dieser kommt in der jetzigen Form des »Akademischen Deutschland« absolut nicht zur Geltung; die Aufführung des Titels der Zeitschriften, an denen der Gelehrte mitarbeitet, ist dafür nur ein schwacher Ersatz. Das Bessere soll aber nicht des Guten Feind sein; das »Akademische Deutschland« ist nun einmal da in der Form, wie es die Herausgeber gebracht haben, und ich erkenne wiederholt an, daß sie in diesem Rahmen eine tüchtige Arbeit geleistet haben, die, wenn sie auch wesentlich den Fachgenossen zu gute kommt, doch auch dem Buchhändler, dem Biblio graphen von Nutzen sein wird. Kommt es zu einer neuen Bearbeitung und — lebe ich dann noch, so werde ich einer etwaigen Aufforderung der Bearbeiter, über die Einrichtung mit ihnen zu beraten, gern entsprechen. * » * Im Oktober 1906 wird die Berliner Handels hochschule eröffnet. Sie ist gegründet von der Korporation der Kaufmannschaft (Ältesten) in Berlin, die ihre reichen Mittel in den Dienst der Hebung von Handel und Gewerbe durch Verbreitung von Wissen gestellt haben. Die Berliner Handelshochschule ist die einzige, die, »aus der alleinigen Initiative einer kaufmännischen Körperschaft hervorgegangen, von dieser aus eigener Kraft unterhalten wird«; sie ist zu gleich die erste, die auch die Bedürfnisse des Buchhändlers berücksichtigt. Allerdings vorläufig nur zum Teil. Das Vorlesungsverzeichnis des Wintersemesters 1906/07 führt nur 2 einstündige Vorlesungen auf: 1. Geschichte und Organi sationsrecht des Buchhandels, 2. Übungen über die Technik des Verlagsbuchhandels, die beide vom Verlagsbuchhändler Buhmann abgehalten werden; mit der zweiten ist ein zwei tägiger Aufenthalt in Leipzig zur Zeit der Ostermesse vor gesehen. Es fehlen also noch Vorlesungen über das Ur heberrecht und das Verlagsrecht, ebenso über die Buchführung des Buchhändlers, die wohl auch noch eingerichtet werden dürften. Für die Handelshochschule ist auf dem Grundstück der Korporation der Kaufmannschaft in unmittelbarer Nähe des Börsengebäudes ein eignes monumentales Hochschulgebäude errichtet worden, das 11 Hörsäle für 40 bis 250' Personen enthält, außerdem ein physikalisches und ein chemisches Labora torium, mit denen 2 weitere Hörsäle für je 80 bis 100 Hörer verbunden sind. Die Aula im oberen Stockwerk faßt 500 Personen. Daneben sind besondere Räumlichkeiten für die Seminare und die mit diesen verbundenen Sammlungen vorgesehen, Lesesaal, Erfrischungsräume rc. Als Bibliothek steht den Hörern die sehr reichhaltige Bibliothek der Kor poration zur Verfügung, die den Zwecken der Handels hochschule entsprechend erweitert werden wird. Noch erwähnt sei eine Schwierigkeit, die der Architekt zu überwinden hatte und glücklich überwunden hat. Auf dem gewählten Bauplatz befand sich das älteste kirchliche Baudenkmal Berlins, die Heilige Geist-Kapelle, die dem dreizehnten Jahrhundert entstammt und deren Erhaltung
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