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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1906
- Strukturtyp
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- 1906-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1906
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- Deutsch
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^ 145, 26. Juni 1906. Nichtamtlicher Teil. 6287 Auch bitte ich Sie, daß Sie mich vorher ungefär benach richtigen, wann Sie hier ankommen wollen, damit das Haus für Sie dann rein da steht. Die Idee der Druckerei vergessen Sie ja nicht. Wer zuerst malt, malt gut. Tausend Grüße an Ihre lieben Hausgenossen. Ihr EMArndt. Der im Brief erwähnte Haxthausen war der Regierungsrat Werner Freiherr von Haxthausen in Köln, ein Mann, den Gesinnung wie Geschick an die Seite von Stein, Arndt, Justus Grüner, Karl Müller u a. stellen (vgl. Allgemeine deutsche Biogr. II, 121). Übrigens war auch diesem Brief wie dem ersten vom 30. Dezember 1817 ein Brief an Reimer beigelegt (bei Meisner u. Geerds Nr. 134); er hat auf Webers Angelegenheiten keinen Bezug. So war denn in Bonn alles aufs beste vorbereitet. Weber wird im April dort angekommen sein, sich einzu richten begonnen haben und war am 20. Juni in der Lage, sein Geschäft zu eröffnen. Einen Nachklang zu alledem, was wir bisher gehört haben, bildet der Inhalt des von uns früher veröffentlichten Zettelchens, den wir hier noch einmal bringen, einesteils um der Vollständigkeit willen, andernteils um zu berichtigen und zu ergänzen. Arndt schreibt (an Weber): ?. T. Ein paar kurze Worte, weil ein armer Badender matt und faul ist. Ich werde Ihre Verzeichnisse austheilen und empfehlen bei meinen Bekannten. Ob etwas für Empfehlung durch die Konsistorien zu thun ist, werde ich Ihnen mündlich in ein paar Wochen berichten. Bitten Sie Kupferberg um sorgfältige Korrektur. Gott mit Ihnen und Ihrem Geschäft. Burtscheid, den 28. Jul« 1818. Ihr EMArndt. Ich war früher im Zweifel, ob 28. Juni oder 28. Juli zu lesen sei; eine wiederholte genaue Besichtigung des Wortes hat mich überzeugt, daß 28. Jul« dasteht. Und dieser Tag paßt denn auch besser als der 28. Juni zu der Stelle eines Briefs, den Arndt am 15. August an seinen Vetter Fritz Schuhmacher geschrieben und Gaedertz in seinem köstlichen Buche: »Was ich am Wege fand«, 1902 (Neues von Vater Arndt, S. 13) bekannt gegeben hat. Hier entschuldigt sich Arndt wegen seiner Unterlassungssünden im Beantworten eines Briefes folgendermaßen: Hauskreuz . . . und die Badereise nach Aachen, wo ich wegen meines uralten Kopf- und Zahnwehes fünf Wochen gewesen, und von wo ich erst gestern Abend heimkam, sind schuld, daß ich sonst gewissenhaft ordentlicher Mensch Dir nicht geantwortet. Nach diesen Angaben muß Arndt seine Kur in Aachen- Burtscheid etwa am 10. Juli begonnen haben. Den Abschluß der Badereise, von Arndt mit dazu gerechnet, bildete eine Wanderung durch die Ardennen und die Eifel, von der er eben am 14. August nach Hause kam.'') Aber die neu gewonnenen Zeitangaben bringen uns auch neue Schwierigkeiten. Wie reimt es sich zusammen, daß Arndt aus Burtscheid seinem Freunde Weber am 28. Juli schreibt, er wolle ihm in ein paar Wochen mündlich berichten, und daß er am 30. Juli, 31. Juli, 5. August mit Bonn datierte Briefe an seine Schwester, Charlotte von Kathen und Fr. Schleiermacher abgehen läßt?'*) Ja, es ist gar nicht anders denkbar, als daß Arndt in jenen Tagen selbst in Bonn gewesen ist. Hören wir, was er an CH. von Kathen schreibt!'** ***) ) »Bonn, den letzten Juli 1818. Mit unserer Gesundheit, süßeste Freundin, geht es besser, als die Um *) Brief an Hardenberg vom 15. Aug., bei Meisner u. Geerds. Nr. 139. **) Vgl. das Verzeichnis bei Meisner u. Geerds S. 541; der 1. u. 3. Brief find ungedruckt. ***) Eduard Langenberg: E. M. Arndts Briese an eine Freundin. 1878. stände erwarten ließen, und dafür sei Gott im Himmel gedankt. Meine Frau grüßt Sie herzlich. Wie traurig wir sonst sind, das dürfen wir uns gegen einander nicht merken lassen« usw. Es ist darum wohl anzunehmen, daß sich Arndt plötzlich entschlossen hat, seinen Aufenthalt in Aachen zu unterbrechen und auf ein paar Tage nach Bonn zu gehen. Die fünfwöchentliche Badereise nach Aachen, von der er zu seinem Vetter Kaufmann spricht, bedarf also sehr des rechten Verständnisses. Der Kupferberg, den Weber um sorgfältige Korrektur bitten soll, war Buchdrucker in Mainz. Die Druckerei wurde im Jahre 1808 gegründet und besteht noch heute unter der Firma: Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei A.-G- vorm. I. Gottsleben u. Fl. Kupferberg. Noch ein kurzes Wort über Arndts Sprache. Sie ist, wie das bei Briefen nicht anders zu erwarten ist, ungezwungener, ja willkürlicher, als in dxn für einen weiten Leserkreis be stimmten Abhandlungen. Darum begegnen uns in den vorliegenden Schriftstücken Ausdrücke wie: gewerbende Läden (1. Brief), ein Lokale (2. Brief), Fenstern genug (3. Brief), Hickhackerei, allem Anschein nach von Arndt selbst nach dem Beispiel von Fickfackerei gebildet, während der uns minder geläufige Ausdruck: 2—3 Stand Betten (für Gebette) Eigentum der Schriftsprache ist. Wer sich einmal der Mühe unterziehen wollte, Arndts Sprache in ihrer Kraft und Eigentümlichkeit eingehend darzustellen, würde einen dank baren Stoff und dankbare Leser finden. Leipzig-Reudnitz vr. Rudolf Müller. Kleine Mitteilungen. *Aufhebung einer einstweiligen Verfügung. (Vgl. Nr. 91 d. Bl.) — In Sachen des zu Leipzig unter der Firma Friedrich Hofmeister bestehenden Mustkoerlags gegen die zu Berlin unter der Firma Ullstein L Co. bestehende Verlags handlung hat das Königliche Kammergericht zu Berlin durch Entscheidung vom 13. Juni 1906 die durch Urteil des Königlichen Landgerichts zu Berlin vom 12. April 1906 erlassene einstweilige Verfügung bezüglich der Veröffentlichung von Verdis Traviata aufgehoben und die Kosten des Verfahrens der Firma Friedrich Hofmeister, Leipzig, auferlegt. *Porto< und Frachtsätze Leipzig — London. — Das Speditionsgeschäft Albert Meyer in Leipzig, Brühl 69,-'über sandte dem Leipziger Buchhandel eine Übersicht über die Porto- und Frachtsätze von Leipzig nach London (letztere ab Leipzig Haus nach London Station und nach London Haus). *Fuchs, Das erotische Element in der Karikatur. (Vgl. Nr. 84. 91 (Seite 4030j, 97 d. Bl.) — Unter Bezugnahme auf die Mitteilungen in vorstehend angegebenen Nummern d. Bl., insbesondre auf Nr. 97, teilen wir (nach einem Schreiben des Ersten Staatsanivalts beim K. Landgericht I, Berlin, vom 20. Juni 1906, an einen Berliner Buchhändler) mit, daß die Revision der Staats anwaltschaft in der Strafsache gegen den Verleger Rudolf Hof mann (in Firma A. Hofmann & Co.), Berlin, und Genossen, be treffend das Werk: -Das erotische Element in der Karikatur- von Eduard Fuchs, zurückgenommen ist. Das freisprechende und die Beschlagnahme aufhebende Urteil der 4. Strafkammer des K. Landgerichts I, Berlin, vom 3. April 1906 ist somit rechtskräftig. * Ablehnung einer Beleidigungsklage (General Laho- vary gegen vr. Paul Langenscheidt). — In einer Klage des rumänischen Ministers Generals Jakob Lahovary gegen den Ver lagsbuchhändler vr. pbil. Paul Langenscheidt, Groß-Lichter- fclde, wegen Beleidigung — weil der Verleger dem Autornamen Georges Manolescu in dessen Memoiren als Untertitel den vom äs xasrrs dieses Hochstaplers: -Fürst Lahovary« beigefügt hatte — ist das Verfahren durch Beschluß des Königlichen Landgerichts II in Berlin eingestellt worden. Dieser Beschluß wird sachgemäß damit begründet: Manolescu hat in seinen Memoiren immer 823'
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