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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1906
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- Erscheinungsdatum
- 26.06.1906
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- Deutsch
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6286 Nichtamtlicher Teil. ^ 145, 26. Juni 1906. 1) unten ein ziemlich großes Zimmer nach dem Markt heraus. Das müßte der Buchladen werden. Daneben ein Ein gang, daneben ein ganz klein Gemach. Dann die Küche recht gut, nach dem Hofe hin. 2) Oben 4 Zimmer, 2 nach vorn (dem Markt), 2 nach hinten. 3) Einen Boden mit einem Paar^Kammern, und einem guten Keller. 4) Pumpe und Theil am Hofe. Der Hof ist nemlich dem größeren Hause gemeinschaftlich, worin der Jude eine Seifen fabrik hat. Noch ist 5) auf dem Hofe eine kleine Stube. Sie däucht mir zu klein für 2 Buchdruckerpressen. Sie haben, lieber Freund, nun die Güte, mir genau das Maaß der Länge und Breite zu schreiben, welches eben ein solches Zimmer für die Buchdruckerei haben muß. Denn da mir diese Anstalt für Sie hier auf jeden Fall ersprießlich scheint, so miethe ich dies Haus nicht, falls die Hofstube zu klein ist. Der Besitzer will das Haus nicht anders als auf 3 Jahre vermiethen. Er verlangt eine hiesigen Orts hohe Miethe, nemlich 170 (hundert siebenzig) Rthl Pr. Crant. Wenn es hier auch paßt, mehr als 150 Rthl Pr. Crant sollen Sie nicht bieten. Für das Geld, und für noch weniger bekommen wir schon ein angemessenes Lokale auch an guter Stelle, obgleich man, wann alles paßt, wohl etwas zu viel geben kann. Ich setze hinten auf, (?ür äsn lluclev) was Sie mir unter andern Bemerkungen in dem Antwortsbrief schreiben sollen, damit ich es dem Juden zeigen kann. Sie antworten mir nun bestimmt sogleich nach Empfang dieses, ob, wenn für die Anlage der Druckerei unten auch Raum geschafft wird, ich Kontrakt abschließen soll zu 150 Rthl Pr. Kurant jährlicher Miethe, und zwar auf 3 Jahre. Verneinen Sie, so suche ich geschwind ein anderes Lokal, was wir wohl finden. Ich werde auf den ln April miethen. N. S. Herr Markus wird hier bald anfangen. Er hat sich hinter dem Rathause gar nicht glänzend gesetzt. Auf jeden Fall kann es hier vor dem Beginnen der Ilsniverjsität wenig bedeuten. §ür cksu lluäsn. (170 Rtl Pr Kurant Miethe für ein so kleines Häuschen, als Sie es beschreiben, scheint mir eine übertriebene Forderung. Paßt es sich mit der künftigen Einrichtung für meine Druck anstalt, in welcher Hinsicht ich Ihnen oben das Maaß ange geben, so bieten Sie 150 Rtl Pr. Kurant und schließen ab, wann es angenommen wird, für die verlangten 3 Jahre. Da Bonn nur ein Mittelstädtchen ist und meine Handlung sich durch ihre Solidität mehr als durch die Lage heben muß, so mögen Sie, falls aus diesem Handel nichts wird, in einer guten Straße oder in der Nähe des Schlosses nach Herrn Reimers Beschreibung mir ein Quartier suchen, da sie am Markt so selten sind.) Baldigste Antwort erbitte ich. Grüßen Sie Herrn Reimer und sein ganzes Haus und geben die Einlage gütigst ab. Ihr EMArndt. Auf diesen Brief erhielt Arndt von Weber nicht sogleich die gewünschte Antwort; er schrieb darum am 8. Hornung d. i. Februar an Reimer (M. u. G. Nr. 132): -Von Weber habe ich in diesen Tagen umsonst Nachricht wegen des Judenhauses hier am Markt erwartet, besonders hinsichtlich einer Druckerei. Herr Marcus rührt sich hier sehr u. sucht vorläufig alle kleinen Vortheile und auch die Seelen, deren er habhaft werden kann, zu beschlagen.« Daraufhin kam Webers Antwort umgehend; sie war begleitet von einem Schreiben an Marcus, das Arndt zu be stellen hatte. Dieser erledigte alle geschäftlichen Angelegen heiten pünktlichst und gab Weber am 14. Februar hierüber folgende Auskunft: III. Adr.: Herrn C. Weber in Berlin. Abgabe in Herrn Reimers Buchhandlung daselbst. (Stempel) Bonn 16. Febr. Bonn den 14» Febr. 1818. Gestern Abend habe ich mit den Herren Eskeles und Cahen, von welchen der Erste ein recht verständiger und ordentlicher Mann ist, den Kontrakt über das Häuschen am Markte auf 3 Jahre unterzeichnet. Sie werden jährlich 160 Rthl Pr. Crt Miethe zahlen. Vom 1« April steht das Haus nun für Ihre Rechnung. Auch für die Druckerei haben wir Raum gefunden, eine lange Kammer auf dem Hofe zu ebener Erde, etwa 11 Fuß breit und wohl 25 Fuß lang;, so daß für 2 Pressen Raum darin ist. (Fenstern genug darin. Randbem.) Die In standsetzung derselben für einen Ofen rc. wird auf ge meinschaftliche Kosten vom Vermiether. und Miether bewerk stelligt. So daß nun alles so weit ist, daß Sie je eher je lieber einrücken können. Gott gebe Ihnen zu allem viel Glück! — Den Brief an Marcus Hab' ich ihm selbst gegeben und er hat mir dafür Ihr gedrucktes Rundschreiben über Ihr künftiges Geschäft hier in Bonn eingehändigt. Er wohnt nicht hinter dem Rath hause, wie es anfangs hieß, sondern etwa 100 Schritt vom Markt, aber durch ein enges Seitengäßchen versteckt. Sie aber werden mit Webers Buchhandlung in goldenen Lettern künftig über den ganzen Markt leuchten können. Nun noch einigen ökonomischen guten Rath, den ich aus Erfahrung geben kann. 1) Betten sind hier sehr langsam und theucr zu beschaffen. Besorgen Sie sich also in Berlin sogleich 2—3 Stand Betten mit voller Zubehör, packen sie in einen Kasten und lassen sie mit einem Fuhrmann nach Frankfurt gehen, von woher sie hierher zu Wasser schwimmen können. Sie gewinnen trotz der Fracht dabei und haben alles gleich fertig. 2) Da Sie wahrscheinlich über Leipzig und Frankfurt hteher reisen, von Frankfurt dann auf dem Rhein, so müssen Sie sich in Mainz den kl. ersten nöthigen Hausrath an Tischen Stühlen Kommoden Spiegeln etc. kaufen. Dort ist ein großes Möbel magazin, was Ihnen jeder sagen wird, wann Sie dahin kommen, wo für vornehme und mittlere Leute immer der nöthige Bedarf zu finden ist. Sie kaufen dort wohl um ein Drittel wohlfeiler als hier und in Köln. Die Druckerei dann diesen Sommer noch in Stand zu setzen wird gewiß sehr vortheilhaft für Sie scyn. Der hiesige Buch drucker Neußer hat zu leben und scheint nicht viel auf Erwerb zu geben, sammelt vielmehr Bilder. Und der Erste ist also immer der Beste, zumal da Sie durch die Druckerei fast mit allen Professoren, deren jeder doch fast sogleich Kleinigkeiten und Großigkeiten zu drucken haben wirh, in Verkehr und Ver bindung kommen. Was ich übrigens künftig für Sie werde wirken können, daran werde ich nichts versäumen. Von einem Usniverjsitäts- buchhändler Marcus habe ich noch nichts gehört, (er hat hat so gar in Köln dieser Tage noch Händel gehabt wegen seiner Autorisation) Ich glaube auch nicht, daß er hier so große Empfehlungen hat, als er vorgiebt. Über Bonn als Usniverjsität wird wohl erst in einigen Monaten wirklich ausgesprochen werden. Leben Sie wohl und kommen Sie hübsch in den ersten Tagen des Aprils. Viele Grüße an Herrn Reimer und seine Familie. Ihr EMArndt. IV. Bonn, den 12n März 1818. Lieber Freund. Ich setze voraus, daß Sie meinen Brief, worin ich Ihnen die abgeschlossene Miethe des Hauses von Eskeles gemeldet, nebst den übrigen Bemerkungen richtig erhalten haben. Nun muh ich Ihnen noch Einiges erzählen und Sie auf Anderes aufmerksam machen. Markus ist zwar schon ein paar Monate hier, aber darf noch nicht handeln, wie ich höre, weil er als Ausländer (er ist aus Mecklenburg) nicht gehörige Autorisation gesucht noch Vermögensnachweisung rc. zu rechter Zeit gemacht hat. Ich setze voraus, daß Sie und Reimer durch Haxthausen in Köln wissen, was nach den- hier noch bestehenden französ. Gesetzen und nach preuß. Ordnungen für Ihre Festsetzung nöthig ist. Auf jeden Fall mag es wohl gut seyn, daß Sie sich mit den gehörigen Zeugnissen und Beweisen des geborenen preußischen Unterthans, der Herkunft, des Vermögens, der Scheine von Ihren Handlungsprincipalen und auf jeden Fall durch Reimer auf irgend ein Kölner Haus mit Kaution versehen, damit sie nicht vielleicht in ähnliche Hickhackerei kommen, was schon wegen des Gerüchts fatal ist. Wenn Sie im April kommen, so mag Markus vielleicht kaum angefangen haben.
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