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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1906
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- Deutsch
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6408 Nichtamtlicher Teil. 148, 29. Juni 1S06. nommen ist, brachte 415 Frcs., — ein Psalter aus dem Jahre 1513 »Lsaltsriuw oura axparatu vulgari, sie.-, kleiner gotischer Quartband, mit damaligem Einband, 200 Frcs., — eine andre religiöse Schrift aus dem Jahre 1516 -I-SAöväario äs sanots vulAars bistoriaäo«, mit Holzschnitten verzierter Folioband, von I. de Voragine, 252 Frcs., — ein ähnliches Werk -Lassiov vauitiqus, sto.« von Rev. Pater Jehan Fere, ebenfalls ein gotischer Klein-Quartband, mit Holzschnitten und verzierten Buch staben, die Geschichte verschiedener Persönlichkeiten darstellend, alter Einband aus braunem Kalbleder, 315 Frcs., — eine von Macs mit Holzschnitten und Anfangsbuchstaben verzierte Bio graphie des hl. Bernhard -I-a vis äs NovseiAvsur sainot Lsrnarä-, gotisches Klein-Quartformat, mit Kunsteinband von Chambolle- Duru, 305 Frcs., — das Buch -lws Oouvrss äsäustin«, mit Kunst einband von Hardy, 221 Frcs., — das ziemlich gesuchte Werk »llFpnsroromaobis ou äwoours äu sonqs äs kolipbils- von Jehan Martin, Paris 1546, bei Jacques Kerver, Druck auf Velinpapier, Folioband, mit Holzschnitten verziert, 995 Frcs., — das spanische Buch »^.rts subtilissima« von I. de Uciar, Saragossa 1550, bei Pedro Bernuz, alter Kunsteinband, 206 Frcs. Folgende medizinische Bücher gehören ebenfalls dieser Zeit epoche an: -HuKgsl., aus dem Jahre 1559, in Mühlhausen ge druckt, Oktavformat mit Kunsteinband von Lortic Sohn. 370 Frcs., — das in Paris bei der Witwe Jeha Jehannot gedruckte Werk -dlsk äs sants-, gotisches Quartformat, mit Kunsteinband von Lortic Sohn, 425 Frcs., — das Buch -I-ss Vsrtus äss sauss st äe8 bsrbss«, das die damalige Pflanzen- und Quellenkunde vertritt, gotisches Quartformat, roter Maroquineinband, 230 Frcs., — ein ähnliches Werk »I-s trssor äes paturss- von Arnold de Villeneuve, großer, in russisches Leder gebundener gotischer Quartband, wurde für 271 Frcs. weggegeben. Schließlich seien noch einige alte Kalender, Zeitungen usw. aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert erwähnt, die ebenfalls zu dieser Versteigerung gehörten und ansehnliche Preise erzielten: Acht Oktavbände, die die wechselnden Regierungsformen Frankreichs (Königreich, Republik, Kaiserreich) drastisch Nachweisen, obschon sie sich nur auf 20 Jahrgänge (1787—1807) erstrecken, unter dem Titel »XImanaebs roz'aax, 1787—1792. Xlmanaob national 1793. Xlwanaobs iwpsriaux, an XIII—1807» wurden für 255 Frcs. zugeschlagen. — Einige Hofkalender (Oalsnärisrs äs la oour) aus den Jahren 1815—1830, zusammen 13 Bände in 24°., in rote, blaue und grüne Maroquinbände gebunden, mit dem Wappen des Her zogs von Berry, brachten 206 Frcs. — 53 Bände der offiziellen Zeitungen »Nonitsur univsrsel» und »Oasstts nationale« aus den Jahren 1789—1813 brachten 225 Frcs. — Verschiedene andre Bücher und Schriften erzielten niedrigere Preise. F. A. Müller-Paris. Die Lage in San Francisco Anfang Juni 1906. (Vgl. auch Nr. 137 d. Bl.) — Das Leben in San Francisco hatte an- fang Juni schon begonnen wieder in einigermaßen geordnete Bahnen einzulenken; die erzielten Fortschritte in der Aufräumung des entstandenen Chaos waren noch klein, aber immerhin bemerkbar. Viel hängt ab von dem Umfang der Befriedigung der Ansprüche an die Versicherungsgesellschaften, in deren Regelung noch wenig erreicht war. Viele Banken, die sich hauptsächlich mit Beleihung von Immobilien befaßt hatten, waren noch in völliger Ungewiß heit über die Höhe ihrer Verluste, da diese von den Zahlungen der Feuerversicherungsgcsellschaften allein abhängen; bei Zahlung der vollen Versicherungssummen würden die Forderungen jener Banken gedeckt werden können. Wenigstens schien aber fest zustehen, daß keine Sparkassen in bemerkenswerter Weise geschädigt werden. Am 23. Mai hatten die meisten Banken und Sparkassen der Stadt ihren Geschäftsbetrieb wieder ausgenommen, ohne jede Schwierigkeiten und Verwicklungen. Alle Depositen wurden, so weit das verlangt wurde, zurückgegeben oder ersetzt, und das trug zur Beruhigung der Stimmung in der Stadt sowie im ganzen Lande außerordentlich bei. Der Aufschub der Zahlungsverpflich tungen bis zum genannten Tag erwies sich als eine sehr weise Maßregel, denn durch ihn war es den Banken ermöglicht, für ge nügende Mittel zu sorgen, die bei früherm Andrang der Kund schaft unvermeidlichen Schwierigkeiten zu umgehen und das Ver trauen auf den Bestand und die Zahlungsfähigkeit der Banken aufrecht zu erhalten. Von New Dorker Banken wurden seit dem Erdbeben 41600 000 Dollars nach San Francisco übersandt, wovon bisher nur 1 200 000 Dollars zurückkamen. Einschließlich der Über weisungen aus andern Plätzen dürften den Banken San Franciscos rund 50 Millionen Dollars zur Verfügung gestellt worden sein, so daß die Banken der Stadt gegenwärtig über größere Barmittel als je verfügen, zumal die Gewölbe und Geld schränke der meisten Banken das Feuer unversehrt überstanden haben, übrigens wurden die Mittel der Banken bisher nicht be sonders stark in Anspruch genommen, sondern man empfand all gemein den Eindruck, daß selten jemand geneigt war, mehr Geld zu erheben, als unmittelbar gebraucht wurde. Die Banken haben die Überzeugung, daß ihre Verluste durch das Erdbeben und Feuer keinen bedeutenden Umfang erreichen werden. (Nach Lraästrsst's und nach Oua's ksvisv.) (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten »Nachrichten für Handel und Industrie«.) Schaufenster. — Eine beachtenswerte Anregung für die künstlerische Gestaltung des Schaufensters für Bücher bedeutet die Auslage der Buchhandlung Edmund Meyer, Potsdamer- stratze 27b, in Berlin. Es ist ein Bücherfenster, das wohl zum ersten Mal auf einen einheitlichen Stil abgestimmt ist, und zwar hier auf den einer neuen größeren Publikation, die der Verlag Julius Bard unter dem Namen »Horbas äslioiarum« herausgibt. Diese Dekoration — ein Beitrag zur jetzt mehrfach erörterten -Kunst an der Straße- — ist im Biedermeier-Stil ge halten. Lebende Rosenbäumchen geben einen natürlichen Rahmen der zarten vornehmen Buchausstattung der erschienenen Bände besagter Sammlung. Die zur bessern Übersicht auf Tafeln ge spannten einzelnen Blätter der Bücher zeigen wertvollen Buch schmuck Melchior Lechters, des Russen Constantin Somoff, viele Illustrationen Dante Gabriel Rossettis und schließlich die künstle rischen Typen der Werke. Es ist ein Schaufenster, das dem innern Programm dieses »Lortus äslisiarum- ganz zu entsprechen scheint: ein schöner Garten edler Freuden der Literatur, worin die köstlich sten Blumen zu finden sind. (Nationalztg.) * Jahrhundert-Kunstausstellung in Berlin. — Die Jahrhundcrtausstellung in der Königlichen Nationalgalerie zu Berlin wird nach sechsmonatiger Dauer am 30. Juni geschlossen werden. Personalnachrichten. "Fünfzigjährige Mitgliedschaft im Börsenverein. — Der Vorstand des Vörsenvereins hatte in diesen Tagen die Freude, den Universitätsbuchhändler Herrn James Parker in Oxford (England), ältesten Chef der hochangesehenen dortigen Firma Parker L Son, Verlags-, Sortiments- und Antiquariats-Buch handlung, die mit dem deutschen Buchhandel regen Verkehr pflegt, zum fünfzigjährigen Jubiläum seiner Mitgliedschaft im Börsen verein begrüßen zu dürfen. Herr James Parker trat im Jahre 1855 als Gesellschafter von John Henry Parker in die schon seit 1750 bestehende Unioersttäts- buchhandlung I. H. Parker in Oxford ein, deren Firma darauf in I. H. L I. Parker geändert wurde. Nachdem schon am 1. Januar 1851 Herr I. H. Parker, zur Erleichterung seiner Bezüge aus Deutschland, durch Herrn Friedrich Fleischer in Leipzig (dessen Nachfolger seine Firma noch heute vertritt) mit dem deutschen Buchhandel in direkte Verbindung getreten war, knüpfte Herr James Parker dieses Band noch enger und erwarb im Juni 1856 die Mitgliedschaft im Börsenverein der Deutschen Buchhändler. Vom Jahre 1866 an erscheint Herr James Parker im Adreßbuch des deutschen Buchhandels als alleiniger Inhaber der Firma; deren Wortlaut ändert sich in: James Parker L Comp., von 1886 an in: Parker L Co., und seit 1903, nach Eintritt des Herrn C. I. Parker, in: Parker L Son. Noch heute steht Herr James Parker arbeits freudig an der Spitze seines umfangreichen Geschäfts. Möchten ihm nach langer treuer Berufserfüllung noch viele Jahre beschicken sein in Gesundheit und friedlichem Glück des Alters! Red. * Gestorben: am 26. Juni nach langem Krankenlager der Buchhändler Herr Adolph Rölle in Leobschütz, Inhaber der dortigen Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung seines Namens, die er am 15. August 1864 eröffnet hatte.
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