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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1906
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil Neue Zeitschriften in Frankreich und Belgien. Iahresübersicht 1905/06 von Jos. Thron. Auch im Lebeil der periodischen Presse gibt es ein stetes »Werden und Vergehen«, auch hier zeigt sich in ganz charak teristischer Weise der die ganze organische Natur beherrschende »Kampf ums Dasein«, der nur das bestehen läßt, was sich den sich unaufhörlich verändernden Lebensverhältnissen anzu passen versteht und mit einer soliden Konstitution auf die Welt gekommen ist. Die Konstitution wird in diesem Falle in erster Linie durch die Kapitalkräftigkeit der Er zeuger geschaffen, die den erbitterten Konkurrenzkampf be greiflicherweise mit besseren Waffen ausfechten und länger mitmachen können, als diejenigen, die sich allein auf ihre gute Idee und den im Buchhandel so oft geschmähten und doch so nötigen Idealismus verlassen. Denn zum Zeit schriftenverlegen sind wie zum Kriegführen drei Dinge nötig: Geld, Geld und nochmals Geld. Kein Wunder also, daß auch in diesem Jahre die große Firma Laffitte L Co., die Verlegerin von l^sming, NuNos., Vis au grsnä gir, die erst im vorigen Jahre mit ihrem »Os sais taut« wieder einen großen, glücklichen Wurf getan hat und die im Herbst die luxuriösen Räume ihres neuen, großartigen Geschäftshauses in der vornehmsten Geschäftsstraße von Paris, der ^vsnus äs 1'OxLra bezogen hat, von neuem auf dem Plan steht und die damals angekündigten neuen illustrierten Zeitschriften programmgemäß in die Welt hinausgesandt hat. Die eine: »äsuussss«, kstit NgAgnivs illuströ, entspricht insofern einem Bedürfnis, als eine Zeitschrift für die reifere Jugend in Frankreich bisher tatsächlich fehlte (monatlich 2 Hefte L 50 Cts.), »äsuussss« ist gewissermaßen das »Os salz tout« für die Jugend. Das Prinzip der Magazine, vieles und vielerlei in möglichst angenehmer, leicht verständlicher Form zu bringen und unterhaltend zu belehren, kommt gerade in der vorliegenden Anwendung auf die Jugend recht gut zur Geltung. Auch mit »1?srivs8 st OüLtsguxr hat Laffitte die Journalliteratur um einen originellen, bedeutenden Zuwachs bereichert (Monatlich ein Heft in Folio, zu 1 Frc.). Der Titelzusatz »lls Oormtr^-Iüks trgnysis« sagt dem Publikum von vornherein, daß die neue französische Zeitschrift das be kannte englische rOountr^-Iüts« zum Vorbild genommen und deren Programm adoptiert hat. Sie beschäftigt sich mit allem, was das Landleben angeht, wendet sich aber in der Form und dem Inhalt nur an die intelligenten oder vermögenden Kreise und nicht etwa an den Landmann oder Bauer kurzweg. Die Aufzählung einiger ihrer Beiträge und Artikel dürfte den besten Begriff von der Originalität und Reichhaltigkeit dieser bemerkenswerten neuen Zeitschrift geben, die bisher auch in Deutschland noch fehlt. Sie bringt Aufsätze über die ländlichen Wohnsitze und Schlösser der oberen Zehntausend — und wieviel herrliche Besitzungen hat nicht das schöne und be güterte Land! —, über die einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe in den verschiedensten Gegenden, Rindvieh-, Schaf-, Schweinezucht, Geflügelzucht, Bienenzucht, Weinbau, Rosen- zucht, gärtnerische Neuheiten, Pflege der Gewächshäuser, Pferde- und Hundezucht und -Sport, Pilzzucht, über den Zustand der Landwirtschaft in andern Ländern, technische Erfindungen und Verbesserungen landwirtschaftlicher Ma schinen, Jagd, Fischfang, Fischzucht, Ziervögel, Vogel schutz usw. — wir sehen, das Gebiet ist überaus groß und bietet dem ernsten Leser weitaus mehr als der Inhalt der vielfach banalen, einander fast immer ähnelnden illu- BSrlenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. fixierten Magazine und Familienzeitschriften. Aber für die Mehrzahl dürfte der Hauptwert in den vielen Illustrationen liegen. Hier sehen wir, welche unschätzbaren Dienste die Photographie leistet. Die Abbildungen beruhen ausnahms los auf photographischen, meistenteils vorzüglich gelungenen Aufnahmen. Es ist wirklich »mal was andres«, was wir sehen: preisgekrönte Rinder, Schafe, Hühner, Pferde beim Pflügen, Hunde auf der Jagd, landwirtschaftliche Maschinen im Betrieb, dann auch prächtige Photographien von Blumen, Pflanzen, Bäumen, Landschaften, Ansichten von Landgütern, Herrensitzen, Innenaufnahmen von Schlössern, Treibhäusern — wir Städter können da so viel lernen und erfahren, auf einem Gebiete, wo unsre Ausbildung sehr vernach lässigt worden ist. Und nun noch eine charakteristische Seite vom Inseratenteil, das find die Anzeigen von zu vermieten den oder zu verkaufenden Landhäusern und Schlössern, deren Mehrzahl kleine photographische Aufnahmen beigegeben sind. Dieser originelle »Lsrvicrs äs8 Iuuusub1s8 st Domgins8« scheint sich offenbar großer Beliebtheit zu erfreuen, nimmt er doch in jedem Heft drei bis fünf Folioseiten in Anspruch. Der Erfolg der neuen Jugendzeitschriften (äois äs8 su- ks,ut8, äsuus88s) hat auch Arthöme Fayard veranlaßt, eine solche zu gründen, die sich an die Heranwachsende Jugend wendet: »Non bsgu NgggLins«, Ns.Ag.2ins rvsu8us1 illu8trs äs ls. jsuus88s, monatlich ein starkes Heft in groß 8° (L 65 Cts.) mit je 112 Seiten Text, darunter vollständige größere Erzählungen nach Art von May, Höcker, mit ca. 200 Illustrationen; der Inhalt ist außerordentlich viel seitig und reichhaltig, das Umschlagbild stets wechselnd, und die Zeitschrift hat sich neben der Laffitteschen recht schnell eingebürgert. Obwohl an französischen Kunst- und Musikzeitschriften kein Mangel ist, haben unternehmungslustige Verleger Neues gewagt, zum Teil mit sichtbarem Erfolg. Hierzu gehört die französische Ausgabe des englischen »üUus ^rt Ng.gg.2ius« (monatlich ein Heft in 4»., reich illustriert, L 1 Fr. 60 Cts.), das dem Studio und dem Connaisseur nacheifert und sich bereits der wachsenden Gunst des Publi kums erfreuen darf. Die französische Ausgabe der Firma Saarbach's News Exchange in Paris besteht wie beim Studio in einer besonders angehefteten Übersetzung des englischen Textes. Sie hat mehr Glück als die des »6ouuoi88sur«, die seinerzeit schon nach Ausgabe des ersten Heftes wieder fallen gelassen wurde. Weniger aussichtsvoll erscheint mir die in Paris und Brüssel zugleich herausgegebene Halbmonatsschrift »I/^.rti8ts«, Rsvus büu6u8us11s ä'grt snoisn st inoäsrus (g Heft 1 Fr.). Sie verzeichnet zwar unter ihren Mitarbeitern die ersten Namen, wie Roger Marx, Geffroy, Leclöre, Dumont-Wilden, Verhaeghe, Verhaeren, aber die Illustrationen sind bis auf einige Ausnahmen (besondre Vollbilder) so mangelhaft aus geführt, daß die neue Revue Mühe haben wird, auch bei sonst gutem textlichen Inhalt den bestehenden, durchweg besser illustrierten Kunstzeitschriften erfolgreich Konkurrenz zu machen. Deshalb scheint die Direktion es auch von vorn herein für nötig erachtet zu haben, durch Anbietung von Prämien - Kunstblättern (Gravüren - Reproduktionen nach Boucher und andern Meistern des 18. Jahrhunderts) und Lotterielosen zum Abonnement anzuregen. Auch die bekannte Firma H. Laurens hat unter dem Titel »Nu8ös8 st Nonnrnsnts äs l'rsnos«, Rsvus m6N8uslls ä'grt gnoisn st moäsrns, eine neue Kunstzeitschrift geschaffen, deren Zweck es ist, die außerordentlich reichen, in den Museen Frankreichs, namentlich in denen der Departements, ange häuften Kunstschätze weiteren Kreisen zugänglich zu machen »18
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