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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1906
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- Deutsch
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5860 Nichtamtlicher Teil. ^ 134, 13 Juni 1906. richtsjahre wieder bestens bewährt. Auch im zweiten Schul jahre sind im allgemeinen günstige Resultate erzielt worden. Mehrere Mitglieder des Ausschusses haben abwechselnd dem Unterricht beigewohnt, auch war ich bei der Schlußfeier am 29. April zugegen. Ich will auch hier des Leiters dieses Spezialkurses, des Herrn Ahlgrimm, dankend gedenken. Die Schülerzahl betrug 26, die durchschnittliche Besuchszahl 88 Prozent. Die Prüfungen, die mündlich und schriftlich in drei Schularbeiten abgehalten wurden, zeigten bis auf zwei Hörer, daß der Spezialkurs von Erfolg begleitet war. Dem Lehrlingswesen schenken wir nach wie vor unsre ganz besondere Aufmerksamkeit Wie Sie aus den Protokollen der Sitzung der Vorstehung ersehen haben, haben wir ver schiedene Mitglieder unsrer Korporation wegen Lehrlingssachen zur Rechenschaft ziehen müssen. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin überhaupt mein Bedauern auszusprechen, daß der Nachwuchs unsrer Gehilfen leider sehr viel zu wünschen übrig läßt. Zum Teil ist dies auf allgemeine wirtschaftliche Gründe zurückzuführen, zum Teil aber ist jedenfalls auch der Umstand daran schuld, daß viele Mit glieder unsrer Korporation, die durch die Verhältnisse ihres Geschäfts und insbesondere durch ihre persönliche Tätigkeit sich ganz besonders zu Erziehern tüchtiger Jünger des Buch handels eignen würden, Lehrlinge, fast möchte ich sagen prinzipiell, nicht aufnehmcn. Ich möchte daher heute an unsre Mitglieder im Interesse der Zukunft unsers Standes die dringende Bitte richten, sich für die Ausbildung von Lehrlingen mehr zu interessieren. Trachten Sie, nur solche Jünglinge aufzunehmen, die die entsprechende Vorbildung, den nötigen Ernst und die Liebe zu unserm Beruf zeigen, und erteilen Sie ihnen eine tüchtige Anleitung. Sie werden sich und unserm Stand damit nützen. In der Berichtsperiode kamen im ganzen 530 Geschäfts stücke zur Erledigung, auf die ich hier nicht weiter eingehen will, weil die wichtigsten Ihnen ohnehin aus den veröffent lichten Protokollen der Vorstehungssttzungen bekannt ge worden sind. Über den Stand unsrer Kasse wird Ihnen unser Kassierer Herr Tachauer ausführlich referieren. Er wird Ihnen auch über den Unterstützungsfonds ziffermäßigen Bericht erstatten, aus dem Sie die Überzeugung gewinnen dürften, daß Ihr Beschluß vor drei Jahren, einen solchen Fonds zu schaffen, ein glücklicher genannt werden muß. Schon jetzt waren wir in der Lage, manch unverschuldete Notlage zu erleichtern. Im vorigen Jahre sind auch die Hilfskassen für den österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhandel aktiviert worden. Die Kassen sind zwar ganz autonom und haben direkt nichts mit unserer Korporation zu tun; nichtsdesto weniger kann ich nicht umhin die Gelegenheit zu benutzen, meiner Freude Ausdruck zu geben, daß diese Kassen sich in so günstiger Weise entwickelt haben, daß sie heute schon in der Lage sind, an sie gestellte billige Er wartungen voll zu erfüllen. Im Vorstande der Hilfs kassen ist der Gedanke erwogen worden, diese in der Weise umzugestalten, daß sie als Ersatzinstitut im Sinne des bereits früher erwähnten Gesetzentwurfs über die Pensionsversicherung der Privatangestellten dienen könnten. Diese Absicht soll in der bevorstehenden Generalversammlung der Hilfskassen erörtert werden. Es dürften damit für die Mitglieder dieser Kassen geringere Beiträge zu zahlen und gleiche oder größere Leistungen zu erzielen sein. Zu unsrer Freude können wir konstatieren, daß auch in dieser Berichtsperiode wieder die schiedsgerichtlichen Aus schüsse unsrer Korporation nur sehr wenig in Anspruch genommen worden sind. Der schiedsgerichtliche Ausschuß für Gehilfen trat ein einziges Mal in einer Klage gegen die Kranken kasse in Aktion. Bei der betreffenden Verhandlung wurde die Klage einstimmig abgewiesen. Der schiedsgerichtliche Aus schuß für Hilfsarbeiter amtierte zweimal; in beiden Fällen handelte es sich auch hier um Klagen gegen die Krankenkasse. Die Tatsache, daß seit mehreren Jahren ein Streitfall zwischen einem Prinzipal und einem seiner Angestellten nicht zur schiedsgerichtlichen Austragung gekommen ist, verdient jedenfalls mit großer Befriedigung hervorgehoben zu werden. Die Gehilfenkrankenkasse hat auch im vergangenen Jahre einen günstigen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Der Rechenschaftsbericht ist noch nicht erschienen. Der Reserve fonds dürfte gegenüber dem Stand am 31. Dezember 1904 per 47 073 74 um ungefähr K 3000 gestiegen sein. Wie Sie sich erinnern, haben wir in der vorigen Korporationsversammlung eine Änderung des Statuts der Hilfsarbeiterkrankenkasse beschlossen Diese Änderung ist von der Statthalterei nicht genehmigt worden, und eine neuerliche Abänderung hat leider dasselbe Los gehabt. Gegen die letzte Entscheidung der Statthalterei hat die Hilfsarbeiter krankenkasse nunmehr einen Rekurs beim Handelsministerium eingereicht Die Verhältnisse dieser Kasse sind nach wie vor ungünstig, und eine Änderung des Statuts ist die Grund bedingung zu ihrer gedeihlichen Entwicklung. Der Reserve fonds ist leider in steter Abnahme begriffen, er betrug am 31. Dezember 1904 L 5184.58 „ 31. Dezember 1905 L 4484.46 „ 1. Mai 1906 nur L 1049.53. Die Zinsen der Artaria-Braumüller-Gerold-Stiftung wurden Herrn Theodor Frank im Hause A. Pichlers Witwe L Sohn, die der Theodor Demuth - Stiftung den Herren Josef Polt im Hause Urban L Schwarzenberg und Johann Popp im Hause R. Lechner (Wilh Müller) verliehen. Die Korporation hat nicht ermangelt, den Prämiierten gleichzeitig mit den Prämien entsprechende Anerkennungsschreiben zu überreichen. Schließlich will ich noch erwähnen, daß Herr Dominik Artaria im Laufe der Berichtsperiode zum Schatzmeister und Sachverständigen für Kunstsachen, und zwar namentlich für Originalwerke der bildenden Kunst, ernannt worden ist. Die Bestellanstalt hat im vorigen Jahre in be friedigender Weise funktioniert Sie stand unter der Leitung des Herrn Karl Hinrichs, der auch die Stellenvermittlung, und zwar, soweit uns bekannt, zur allgemeinen Zu friedenheit, besorgt hat Es fanden durch diese 45 Be setzungen statt. Es erübrigt mir noch, allen, die bei der Geschäfts führung mich unterstützt haben, namentlich Herrn Vorsteher- Stellvertreter Artaria, Herrn Kassierer Tachauer, Herrn Kon sulenten Junker und den Herren des Ausschusses und besonders jenen, deren Amtsdauer mit dem heutigen Tag erlischt, herz lichsten Dank zu sagen. Kleine Mitteilungen. *Aus dem Antiquariat. — Die wertvolle Büchersamm lung des vor einigen Monaten verstorbenen Dichters und Literarhistorikers Or. Eduard Grisebach wird, wie wir hören, durch das Antiquariat von Martin Breslauer in Berlin versteigert werden. Die Bibliothek ist reich an kostbaren und seltenen Werken aus allen Gebieten der Weltliteratur. Grisebach hat sie in dem mehrfach aufgelegten -Weltliteraturkatalog eines Bibliophilen« beschrieben und mit sehr ausführlichen Anmerkungen versehen.
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