Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060609
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190606091
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060609
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-09
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 131, 9. Juni 1906. Nichtamtlicher Teil. 5733 "Gesellschaft für Typenkunde des XV. Jahrhunderts. — Das Studium der Geschichte des ältesten Buchdrucks hat im letzten Jahrzehnt bedeutende Fortschritte gemacht. Ein Blick auf die Jnkunabclliteratur der letzten Zeit zeigt eine große Anzahl wertvoller Monographien über einzelne Drucker und Druckorte und eine sehr reichhaltige Gutenberg-Literatur, hauptsächlich ver anlaßt durch das fünfhundertjährige Gedenkfest in Mainz im Jahre 1900. Ihr schließen sich die lehrreichen Publikationen der Gutenberg-Gesellschaft an, die in diesem Blatt stets eingehende Würdigung gefunden haben. Erwähnt müssen ferner werden um fassende Faksimilewerke älterer Drucke, die verschiedenen, aber meist mißglückten Versuche, Supplemente zu Hains Reper torium zu schaffen, und die umfangreichen beschreibenden Kataloge über die Jnkunabelschätze einzelner Bibliotheken oder ganzer Länder. Als letzte hervorragende Publikation eben genannter Art ist das Inventar der Inkunabeln der König lichen Bibliothek und der andern Berliner Sammlungen von Bibliothekar Or. Ernst Vouillisme zu nennen. Als besonders wertvoll für das vergleichende Jnkunabelstudium haben sich er wiesen: Claudins Uistoirs cks l'iwpriwsris so kVavos durch ihre Reproduktion der Alphabete und vor allem Robert Proctors Index, in dem zum erstenmal in ausgedehntem Maße die neue verglei chende Methode angewandt wurde, durch die eine große Zahl un datierter und unsignierter Drucke der Frühzeit der Buchdrucker kunst bestimmt werden konnte. Leider fand die von Proctor ein geführte Systematisierung des Jnkunabelstudiums nur Anwendung auf die Bücherschätze des Britischen Museums in London und der Bodleiana in Oxford. Von zwei Unternehmungen darf man jetzt einen wesentlichen Fortschritt der Jnkunabelkunde erwarten, einmal von den Arbeiten der Jnkunabelkommission, die mit der Generalkatalogisierung aller bekannten Inkunabeln vom preußischen Staat betraut ist, und dann von dem Typenrepertorium der Wiegendrucke des Herrn Prof. Haebler-Dresden, das eine Übersicht über alle während des fünfzehnten Jahrhunderts angewandten Typenformen geben wird. Von diesem Werk großen Gelehrten fleißes, das gleichsam ein Register zur gesamten Kenntnis des ältesten Buchdrucks bilden wird, ist bisher der erste Band (im Jahre 1905) erschienen, der erste erfolgreiche Versuch, das Jn kunabelstudium in ein System zu bringen. Der Gedanke lag nicht fern, diesem Typenrepertorium und dem zu erwartenden Generalkatalog eine dritte wichtige Arbeit an die Seite zu stellen, und es haben sich daher fünf für die Jnkunabelforschung besonders tätige Herren zusammengefunden, um eine Gesellschaft zu bilden, deren Ausgabe es sein soll, jene beiden Werke durch Reproduktionen einer möglichst großen Zahl von Jnkunabcltypen, systematisch im Anschluß an das Typen repertorium geordnet, zu illustrieren. Gewiß eine segenbringende und alle spätern Forschungen sehr erleichternde, aber auch schwie rige Arbeit. Die Namen der Herren, die die Gründung einer -Gesellschaft für Typenkunde des XV. Jahrhunderts, in die Wege leiten wollen, bieten Gewähr für die Gediegenheit der beabsichtig ten Publikationen. Es sind dies die Herren Or. I. Collijn, Bibliotheksamanuensis in Uppsala, Rudolf Haupt, Buchhändler und Antiquar in Halle a. S., H. O. Lange, Direktor der Großen kgl. Bibliothek in Kopenhagen, Professor Or. K. Haebler, Bibliothekar in Dresden, und Or. E. Voullisme, Biblio thekar in Berlin. Der Erstgenannte will als Sekretär die Re daktion der Gesellschaftspublikationen übernehmen und soll da bei vom Bibliotheksassistenten Laock. Nax. Victor Madsen in Kopenhagen als Mitredakteur unterstützt werden. Der Arbeits plan und die Gesichtspunkte, die für die einzelnen Veröffent lichungen maßgebend sein sollen, sind bereits in einem Prospekt veröffentlicht, auf den wir Interessenten verweisen müssen. Da die Gesellschaft international sein soll, können in ihren Publi kationen die vier Sprachen deutsch, englisch, französisch und italienisch angewandt werden. Die Gesellschaft hat die Absicht, jährlich zunächst einen Band herauszugeben, der möglichst 100 Blätter Typendrucke umfassen und für Subskribenten nicht mehr als ^ 25.— kosten soll. Alles Weitere geht aus den bereits festgesetzten Statuten der Gesellschaft hervor, die hier ab gedruckt seien: 1. Zweck der Gesellschaft ist als Seitenstück zu dem Typen repertorium der Wiegendrucke und dem geplanten Generalkatalog aller Inkunabeln eine dritte wichtige Arbeit zu übernehmen: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. nämlich diese beiden Werke durch Reproduktion einer möglichst großen Anzahl von Jnkunabeltyven systematisch im Anschluß an das Typenrepertorium zu illustrieren. Ein genauerer Arbeitsplan ist im Aufruf zur Gründung der Gesellschaft enthalten. 2. Der Sitz der Gesellschaft ist der jeweilige Wohnsitz des Re dakteurs. 3. Die Gesellschaft trägt internationalen Charakter. — Es können ihr sowohl einzelne Personen, wie Vereine und öffentliche Institute (Bibliotheken, Museen, Seminare rc.) beitreten. 4. Die Gesellschaft ist konstituiert, sobald 100 Mitglieder ihren Beitritt schriftlich erklärt haben. 5. Die Gesellschaft besteht aus Mitgliedern auf Lebenszeit, die einen einmaligen Beitrag von mindestens ^ 500.— leisten, und aus Mitgliedern, die den Jahresbeitrag, der 25.— nicht übersteigen soll, zahlen. Die Mitgliedschaft ist beim Schatzmeister anzumelden. Der erste Jahresbeitrag, resp. der Beitrag für Lebenszeit ist beim Eintritt in die Gesellschaft zu zahlen, spätere Jahresbeiträge jeweils am 1. Januar pränumerando. Als Quittung erhalten die Mitglieder durch den Schatzmeister eine Mitgliedskarte. 6. Den Mitgliedern werden alle Publikationen der Gesell schaft gratis und franko zugestellt. Nichtmilglieder können die Publikationen nur zu wesentlich erhöhten Einzelpreisen erhalten, soweit die hierzu bestimmte kleine Anzahl von Exemplaren reicht. Es ist zunächst ins Auge gefaßt worden, jährlich einen Band von ca. 100 Tafeln zu veröffentlichen. 7. Die Leitung der Gesellschaft liegt in den Händen des Vorstandes, der aus einem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, dem Sekretär, dem Schatzmeister und mindestens drei Beisitzern besteht. Er konstituiert sich auf die Dauer von fünf Jahren und entscheidet über Neuwahlen durch Majorität. 8. Der Vorstand entscheidet in allen konstitutionellen Fragen und überwacht die Herausgabe der Publikationen nach Maßgabe der verfügbaren Mittel, während die redaktionelle Leitung in den Händen des Sekretärs liegt. Die Versendung der Publikationen sowie alle andern rein geschäftlichen Angelegenheiten werden durch den Schatzmeister besorgt. 9. Am Schluß des Geschäftsjahrs wird ein genaues Verzeichnis aller Mitglieder, sowie eine Bilanz und Abrechnung über den finanziellen Stand der Gesellschaft an alle Mitglieder versandt. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß alle Zahlungen für die Gesellschaft an den Schatzmeister, Herrn Buchhändler Rudolf Haupt in Halle a. S., zu richten sind, der, wie auch der Sekretär der Gesellschaft Herr I)r. Collijn, Anmeldungen zum Eintritt in die Gesellschaft annimmt und später den Vertrieb und die Ver sendung der Publikationen besorgen wird. "Falsches Geld. — Falsche Reichsbanknoten zu 100 ^ sind in Berlin angehalten worden. Im ganzen sechs. Sie tragen verschiedene Nummern, zeigen aber sämtlich das Datum des 10. April 1896. Die Falsifikate sind leicht an folgenden Merk malen zu erkennen: Das Papier weicht von dem der echten Scheine ab und weist insbesondre nicht die blauen Fasern auf, die man mit einer Nadel abheben kann. An deren Stelle haben die Falschstücke blaue Striche. Die falschen Scheine sind im ganzen Heller gedruckt als die echten. Das Datum, die Unterschrift des Reichsbank-Direktoriums und der Satz: »Wer Banknoten nach macht» usw. sind auf den echten Scheinen in so dunklem Druck ausgeführt, daß sie fast schwarz aussehen. Auf den Falsifikaten sind diese Stellen hellblau gedruckt. Ferner fehlen an dem großen Adler, der sich als Unterdrück auf der Schauseite befindet, auf den Falschstücken die Schraffierungen der Krallen. *Lithographisch-artistische Anstalt München (vor mals Gebrüder Obpacher). — Der Aufsichtsrat hat beschlossen, für das 15 Monate umfassende Geschäftsjahr 1905/06 eine Dividende von tUZ Prozent (gleich 5 Prozent pro Jahr wie i. V.) vorzuschlagen. Die Generalversammlung ist auf den 28. d. M. einberufen. Sibirische Bahn. — Die sibirische Bahn ist nunmehr auf der ganzen Linie für den Verkehr unbeschränkt freigegeben. (Deutscher Reichsanzeiger.) 750
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder