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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1906
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- 1906-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1906
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- Deutsch
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8582 Nichtamtlicher Teil. ^ 127, 5. Juni 1906. Verleger, die löblicherweise auch wissenschaftliche Werke gleich in Onginaleinbänden liefern, und geht kurz dahin, daß dem auf dem Rücken des Originaleinbands aufgedruckten Titel weit mehr Sorgfalt zugewandt werden müsse, als es gegen wärtig vielfach geschieht. Nach dem Wunsche des »Bücherliebhabers« sollte auf dem Rücken die Angabe der Auflage, sowie des Erscheinungsjahres nicht fehlen, ebensowenig wie der Autorname. Auch sollte der Rücken titel nicht eine willkürliche und bibliographisch nicht zulässige Fassung haben, ferner sollte, wo für Querdruck genügend Platz vorhanden ist, ein solcher auch gewählt werden. Endlich sollte schwarze Schrift auf dunkelblauem Grunde vermieden werden. Ein weiterer Wunsch geht dahin, daß auch bei den Originaleinbänden die farbigen Umschläge der ungebundenen Exemplare mitgebunden werden sollten. Der Bücherliebhaber begründet seine Manila mit der Angabe der Titel solcher Bücher, deren Rückentitel nach seiner Meinung in un geeigneter Weise hergestellt sind. Eine fernere Bitte wird sich freilich schwer erfüllen lassen, nämlich die Abstellung der »Unsitte«, Rezensions exemplare durch einen Stempelaufdruck auf dem Titel oder schriftlich als solche zu kennzeichnen und dadurch das Exemplar für den Rezensenten von vornherein bis zu einem gewissen Grade zu entwerten. »Diese Frage ist aber in den letzten Jahren, seitdem auch wissenschaftliche Werke immer mehr zugleich auch im Originaleinbande geliefert werden, insofern noch brennender geworden, als es durch einen solchen Auf druck oder Aufschrift dem Rezensenten unmöglich gemacht wird, sein ungebundenes Exemplar — nicht etwa antiquarisch zu veräußern (die Fälle dürften doch wohl zu zählen sein, in denen dies von seiten eines Gelehrten geschieht, der viel mehr das betreffende Buch in der Regel seiner Privat bibliothek einverleiben wird) — gegen ein Exemplar in Originaleinband mit Nachzahlung für den Einband bei seinem Sortimenter einzutauschen.« Ich gebe wörtlich die Bitte wieder und überlasse es dem Verlagsbuchhandel, zu beurteilen, ob er imstande ist, ihr nachzukommen. Beim Lesen dürfte mancher Verleger — und mancher Antiquar — ein schalk haftes Lächeln nicht unterdrücken können. In ähnlicher Weise werden hinsichtlich der Geschenkexemplare Verlagshandlungcn und Fachgenossen gebeten, »den Umtausch geschenkter un gebundener Exemplare gegen gebundene durch Stempelauf- drucke wie .Hochachtungsvoll überreicht von der Verlags handlung', .Vom Verfasser', oder »durch gutgemeinte, aber jetzt nicht mehr zeitgemäße Aufschriften auf Umschlag oder gar Jnnentitel, wie Mit den besten Grüßen vom Verfasser' nicht unmöglich zu machen.« Dürften sich dieser Bitte gegen über namentlich Verlagshandlungen, aber auch wohl Fach genossen skeptisch erweisen, so dürfte eine andre Bitte, die Zu sendungen, die durch Post gemacht werden, sachgemäßer als bisher zu verpacken, der Berücksichtigung wert sein; ob sie namentlich von »Fachgenossen« berücksichtigt werden bezw. berücksichtigt werden können, ist freilich eine andre Frage. Ohne die geäußerten Wünsche einer eingehenden Kritik unterwerfen zu wollen, möchte ich jedenfalls Verlegern und Autoren ein Studium dieser Monita empfehlen. Nachdem nunmehr die Frage des Bibliothekenrabatts für den Buchhandel in günstiger Weise so gut wie erledigt und eine einheitliche Regelung für ganz Deutschland nur noch eine Frage ganz kurzer Zeit ist, gewährt es mir eine besondere Freude, eine soeben erschienene Schrift von Theo dor Petermann: Der deutsche Buchhandel und seine Ab nehmer*) anzeigen zu können. *) Petermann, Theodor, Der Deutsche Buchhandel und seine Abnehmer. (Neue Zeit- und Streitfragen. Jahrg. III, Heft 6. 7.) gr. 8°. Dresden 1906, v. Zahn L Jaensch, 64 S. 1 ^ bO Theodor Petermann ist im Buchhandel nicht unbekannt. Er ist der Begründer und langjährige Leiter der Gehe- stiftung und ihrer Bibliothek. Durch seinej Tätigkeit und durch seinen steten Verkehr mit Buchhändlern und Anti quaren hat er, wie wohl wenige, einen Einblick in das ganze buchhändlerische Getriebe gewonnen Dieser Einblick sowie seine wirtschaftlichen Kenntnisse befähigen ihn mehr als viele andre, den Buchhandel gerecht zu beurteilen, dabei aber auch für die Mängel nicht blind zu sein, die unser Betrieb aufweist. Aber auch die praktische Be fähigung, die Petermann bei dem Aufbau der Gehestiftung bewiesen hat, berechtigt ihn zu einem Urteil in praktischen Fragen des Geschäftslebens Der jahrelange Verkehr mit einem der hervorragendsten Geschäftsleute, seinem Freunde Gehe, hat wohl auch dazu beigetragen, seinen Blick für das reale Geschäftsleben zu schärfen. So ist denn die vorliegende Schrift ein Beweis, daß ein Gelehrter wohl imstande ist, praktische Dinge zu beurteilen, wenn er sich die Mühe nimmt, sich in sie hineinzuarbeiten, und das nötige Wohl wollen mitbringt, ohne das Jnteressefragen nun einmal nicht gerecht beurteilt werden können. Dieses Wohlwollen eignet dem Verfasser im allerhöchsten Grade. Er hat ein Herz für den Buchhandel, namentlich für seinen leidenden Teil, das Sortiment, und scheut sich auch nicht, gelegentlich dem Verlag die Wahrheit zu sagen und ihm an das Herz zu legen, daß er auch seinerseits praktisch Hand anlegen müsse, wenn dieser für den Verlag so wichtige Teil des Buchhandels fähig bleiben soll, seine Mission im Dienste des deutschen Geisteslebens zu erfüllen. So sei diese Schrift allen Buchhändlern, namentlich aber auch den Verlegern, warm empfohlen. In seinem Vorwort heißt es, daß vovvm prswotur io unnuwl ein guter Rat ist, wenn es sich um Bücher handelt, die eine dauernde Bedeutung beanspruchen. Wenn es nun auch anders bei Schriften liegt, die sich mit Zeitfragen be fassen, so bereue er es doch nicht, seine Schrift bis jetzt zurückgehalten zu haben, da die darin behandelte Frage nicht nur eine Zeitfrage sei. Heutzutage dürfte man zugeben, daß die betreffs des Kundenrabatts ergriffenen Maßregeln, die zu einer Aufrollung der Grundfragen des deutschen Bücherverkehrs Anlaß gegeben haben, in dieser Trag weite gewaltig überschätzt worden sind. »Das Problem einer allseitig befriedigenden Gestaltung des inländischen deutschen Büchervertriebs ist somit durch die in den folgen den Zeilen als ein kmt sooowpli behandelte Abschaffung des Kundenrabatts keineswegs gelöst, und es scheint deshalb wohl der Mühe wert, auf die so bestrittenen Fragen des Verhältnisses zwischen Bücherverlegern, Büchervertreibern und Bücherkäufern nochmals zurückzukommen.« Petermann schließt das Vorwort mit der Bemerkung, »daß eine, wenn auch geringfügige Preiserhöhung nicht das durchschlagende Mittel ist, um das Grundübel des deutschen Buchhandels, das Miß verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, zu beheben.« Damit ist die Tendenz der Schrift bestimmt. Ich werde im weitern auf die Schrift selbst einzugehen haben. Der Verfasser beginnt mit der Betrachtung der Welt stellung des deutschen Buchhandels, die ihren Ursprung hat in der Dezentralisation des deutschen Geisteslebens, der Schriftkundigkeit der Bevölkerung, der Masse ihrer Bildungs anstalten und der großen Zahl ihrer Gelehrten. Dadurch ist die Kraft und Stärke des deutschen Buchhandels erwachsen, die den der übrigen Länder an Tätigkeit ganz erheblich überragt und »Deutschland zum Zentrum des Weltbuchhandels« gemacht hat. An diesen Buchhandel habe nun Bücher die kritische Sonde gelegt durch seiue im Auftrag des Akademischen Schutzvereins verfaßte Denkschrift, die ungeheures Aufsehen erregt und eine Flut von Gegenschriften, dagegen »aus be-
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