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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1906
- Sprache
- Deutsch
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127, 5. Juni 1906. Nichtamtlicher Teil. 5585 zu denken scheint, als an das Bücherregal des vielgeplagten Gelehrten und Bibliothekars, die, vor ihren Regalen stehend, doch zehnmal mehr für die Rücken als für die Deckel ihrer Bücher interessiert sind! ,o) Der allerschlimmste Fall in dieser Beziehung ist freilich der, wenn der Rücken des Originaleinbandes überhaupt keine Aufschrift trägt! Ich erinnere hier z. B. an die Lichtdruckausgabe des Timo theus-Papyrus von v. Wilamowitz-Möllendorff, oder an Watzinger, Griechische Holzsarkophage, oder an Marti, Die Religion des Alten Testaments, oder an Gunkel, Der Prophet Esra. Auch bei un gebundenen Schriften, Broschüren, Zeitschriftenheften rc. macht sich das Fehlen eines Rückentitels beim, wenn auch nur provisorischen, Einstellen in Bücherregale oft empfindlich bemerkbar. -ä) Oster begegnet auch eine ziemlich willkürliche und biblio graphisch nicht zulässige Fassung des Rückentitels, z. B. Delbrück, Sprachstudium, während der Titel in Wirklichkeit lautet: Ein leitung in das Studium der indogermanischen Sprachen (wobei außerdem noch, wenigstens im Exemplar des Unterzeichneten, der Aufdruck Indogermanische Grammatiken gleich drei Fehler auf einmal aufweist, nämlich: äväo- statt Iväo-, Osrwav. statt Aerwan., und 6rawwa türsu statt 6ramwa-tiksn). Oder Strack, Aramäische Grammatik, in Wirklichkeit: Grammatik des Biblisch-Aramäischen; oder Dalman, Aramäische Grammatik, in Wirklichkeit: Grammatik des jüdisch-palästinischen Aramäisch. So erscheint mir auch unzu lässig die Norm und der Rllckentitel -Nöldeke-Festschrift« bei den im übrigen buchmäßig ja so prächtig ausgestatteten -Orientalischen Studien, Theodor Nöldeke zum siebzigsten Geburtstag ... ge widmet». -s) Wenig geschmackvoll und auch die Übersichtlichkeit beein trächtigend ist ferner der öfter auch bei ziemlich breitem Rücken sich findende Längsdruck des Titels, wo für Querdruck durchaus genügend Platz vorhanden wäre, z. B. bei Smith-Stübe, Die Religion der Semiten, oder bei Bolz, Jüdische Eschatologie, oder bei Dieterich, Mithrasliturgie. -t) Manche Rückentitel zeichnen sich auch dadurch unvorteilhaft aus, daß sie infolge nicht geschickt gewählter Typen oder durch zu wenig kontrastierende Farben (z. B. schwarze Schrift auf dunkel blauem Grund, wie bei dem bereits genannten Grundriß der theologischen Wissenschaften und ebenso bei Wernle, Die Anfänge unserer Religion) namentlich bei etwas weniger günstiger Be leuchtung des Standorts des Buchs kaum erkennbar find. -§) Auch über die oft wenig zum Inhalt des Buchs passende Art des Einbands ließe sich mancherlei sagen. Z. B. sollte ein Buch wie Wellhausen, Prolegomena zur Geschichte Israels, in Rücken und Deckel nicht den Eindruck eines altmodischen christ lichen Gebetbuchs aus der Mitte des verflossenen Jahrhunderts erwecken! Doch soll anderseits gerade bei diesem Punkt gern an erkannt werden, daß in der neuesten Zeit auch bei speziell wissen schaftlichen Werken vielfach recht Geschmackvolles und dem Inhalt Konformes in der Buchausstattung von manchen Verlegern ge boten wird. »Man mag gegen die Einbände und speziell die Rückentitel der englischen und amerikanischen wissenschaftlichen Bücher man cherlei einzuwenden haben, z. B. die öft etwas gar zu aufdring lich große Schrift, vor allem auch die Setzung des Verfasser namens erst hinter dem Büchertitel; immerhin könnten meines Erachtens für manche der oben heroorgehobenen Punkte die eng lischen und amerikanischen Einbände als vorbildlich gelten. Das Wichtigste, um zur Abstellung der genannten Mängel zu gelangen, wird es aber sein, daß in Zukunft die Autoren sich bei Her stellung ihrer Bücher auch um diese den Einband betreffenden Fragen bekümmern möchten, die sie bisher in der Regel wohl ganz dem Verleger überlassen haben. »2) Als sehr wünschenswert muß es bezeichnet werden, daß bei den vom Verlag hergestellten Originaleinbänden nicht, wie es leider durchgehends geschieht, die farbigen Umschläge der un gebundenen Exemplare entfernt, bezw. von vornherein nicht bei gegeben werden, sondern daß auch diese mitgebunden werden. Weisen doch oft genug die Umschläge allerlei Charakteristisches auf, das für den Gelehrten auch im gebundenen Exemplar mit zu erhalten keineswegs überflüssig ist, z. B. Aufführung der er schienenen oder geplanten Schriften desselben Autors, Verzeichnis der übrigen Serienbände bei Büchern, die einer Sammlung an gehören, mancherlei charakteristische Zusätze zum Jnncntitel oder Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Abweichungen von diesem rc. Sehr mit Recht werden darum z. B. auf der Leipziger Universitäts-Bibliothek die farbigen Um schläge, selbst bei Zeitschriften, neuerdings meistens mitgebunden. Freilich steht zu befürchten, daß gerade in diesem Punkte die Herren Verleger sich besonders schwer zu einer Änderung der bis herigen Praxis entschließen werden, weil dies für sie ein voll ständiges Novum bedeutet. Um so mehr soll an dieser Stelle be tont sein, daß auch hier bei der bisherigen Praxis oft ein wirk liches Interesse des Gelehrten unberücksichtigt bleibt.- "Allgemeiner Deutscher Schulverein. (Vgl.Nr.2l, 82 d. Bl.) — Das Programm der Jubiläumsfeier und 25. Jahres- Hauptversammlung des Allgemeinen Deutschen Schulvereins zur Erhaltung des Deutschtums im Ausland (in der Woche nach Pfingsten in Breslau) ist wie folgt festgestellt: Montag den 4. Juni: 8 Uhr abends: Begrüßung der Gäste im großen Saal des Konzerthauses. Dienstag den 5. Juni: 9 Uhr morgens: Sitzung des Vcr- tretertages im Stadtverordnetensaal (Stadthaus am Ring). 12 Uhr mittags: Begrüßung der Vertreter und Gäste des Vereins durch Magistrat und Stadtverordnete im Rathause. 4 Uhr nachmittags: Vertrauliche Sitzung des Vertretertages im Stadtverordnetensaal, zu der nur dessen in Z 9 der Satzungen benannte Mitglieder Zutritt haben. 7 Uhr abends: Festessen im Konzerthause. Mittwoch den 6. Juni: 11 Uhr morgens: Hauptversammlung und Festfeier in der Aula der Universität. 5 Uhr nachmittags: Allgemeines Fest im Schießwerder: von 5 Uhr an: Konzert im Garten, zwangloses Beisammensein. Von 7'/, Uhr an: Feier im großen Saale. Für die Angehörigen von Mitgliedern des Vertretertages ist während der Sitzungen des Vertretertages ein Besuch des Gewerbe- Museums und des Museums in Aussicht genommen. Ferner wird am Dienstag nachmittag und am Mittwoch vormittag (vor 11 Uhr) und nachmittag Gelegenheit geboten werden, Breslaus Sehenswürdigkeiten unter geeigneter Führung zu be sichtigen. Deutsche Musiksammlung. (Vgl. Nr. 35, 64, 102 d. Bl.) — Die Herren I. Fischer L Bro. (Amsio Luölisiisrs avä Iwportsrs 7 avä 11, Bibis Uouss, klsv ^orlr) haben an den Vorsteher der -Deutschen Musiksammlung« unter dem 2. Mai folgendes Schreiben gerichtet, das -Musikhandel und Musikpflege- gern zur Kenntnis bringt: -Mit Vergnügen und großem Interesse haben wir Ihr wertes Schreiben bcz. der Deutschen Musiksammlung bei der Kgl. Bibliothek entgegengenommen und gelesen, wie auch Ihren informierenden Artikel darüber in Musikhandel und Musikpflege'. »Selbstverständlich ist es uns Ehrensache, ein so großartiges Werk, das ja von kosmopolitischer Bedeutung sein wird, zu fördern. Wir werden uns beeilen, eine Kollektion unsrer sämt lichen Verlagswerke deutscher, deutsch-amerikanischer, ameri kanischer und englischer Komponisten zurecht zu machen, und dieselbe Ihnen dann zugehen lassen. -Zugleich drücken wir die Hoffnung aus, daß Ihr Unter nehmen von allen in Betracht kommenden Faktoren als eine eminente Kulturarbeit erkannt und gefördert werden möge.« Buchhandlungs-Gesellschaft in Luxemburg. — Das luxemburgische Gesetzblatt -Nsmorial« veröffentlicht einen Regie rungsbeschluß vom 16. Mai, wodurch die Errichtung einer anonymen Gesellschaft »Christlicher Volksverein« (»Osuvrs äs l'avtion populäres obrstisnns») gestattet und deren Statut ge nehmigt wird. Die Errichtung der Gesellschaft und ihr Statut sind durch Urkunden des Notars Welkes vom 11. Oktober 1905 und 26. April 1906 dokumentiert. Die Gründer sind die Herren: 1. Johann Peter Christen, Kaufmann in Oberkorn; 2. Johann Düttmann, Rentner in Luxem burg; 3. Jakob Erpelding, Buchhändler in Luxemburg; 4. Nikolaus Klees-Kayser, Kaufmann in Luxemburg; 5. I. P. König, Architekt in Luxemburg; 6. Nikolas Leonard, Kaufmann in Luxemburg; 730
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