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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1906-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1906
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- Deutsch
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125, 1. Juni 1906. Nichtamtlicher Teil. 5501 Dieterich aus Göttingen die diesjährige Jubilate Messe persönlich besucht, um die Cassaführung während derselben zu übernehmen. Es wird dies hierdurch zur Anzeige gebracht, mit dem Hinzu fügen, daß, der getroffenen Einrichtung nach, Madame Dieterich allein berechtigt ist, Gelder anzunehmen, darüber zu quittieren, und die nöthigen Zahlungen gegen Quittung zu machen. Der Unterschriebene besorgt die Abrechnungen und sonstigen Ge schäfte nach wie vor. Glaeser Factor in der Dieterichschen Buchhandlung in Göttingen. - -Vorstehende Bekanntmachung wird in allen Punkten ge nehmigt. Göttingen, den 15. April 1823. Der, zur Verwaltung des Vermögens des Buchhändlers Dieterich bestellte, Commissarius Ulrich, Universitäts-Rath.- Am l. März 1824 zeigt Heinrich Dieterich dann an, dah er nach Ablauf des Moratoriums das Geschäft seinem Sohne Hermann übertragen habe: -Durch Gegenwärtiges beeile ich mich, meinen Herren Collegen anzuzeigcn, daß ich, nach Ablauf des mir gerichtlich ertheilten Moratorii, hinsichtlich meines Vermögens eine Disposition ge- troffen, und derselben zu Folge meinem volljährigen Sohne die Führung der Buchhandlung und Buchdruckerey, beyde Geschäfte in ihrem ganzen Umfange übertragen habe. Ich ersuche Sie daher, sich in allen den Buchhandel und die Buchdruckerey betreffenden Angelegenheiten, sie mögen bestehen worin sie wollen, an meinen Sohn Hermann Dieterich, unter der Firma Dieterich'sche Buchhandlung zu wenden.- In einem weitern Rundschreiben vom 27. September 1827 wird der am 21. August erfolgte Tod der Madame Dieterich angezeigt, die nach wie vor die Seele des Geschäfts gewesen zu sein scheint. Zugleich wird angezeigt, daß dem bisherigen Geschäftsführer Friedrich Schlemmer Prokura er teilt sei. Am 1. Januar 1831 wird mitgeteilt, daß Schlemmer Teilhaber geworden sei, und daran gleichzeitig die Bemerkung geknüpft, in nächster Ostermesse nichts zur Disposition zu stellen, sondern alles zu remittieren, die Rechnung rein ab zuschließen und zu saldieren. 1837 ist dann Heinrich Dieterich, nachdem er schon lange nichts mehr mit dem Geschäft zu tun hatte, gestorben. 1847 wurde die Handlung seitens der Familie Dieterich an Wilhelm Vogel (Firma F. C. W. Vogel) und Friedrich Schlemmer, den bisherigen Teilhaber, verkauft. Die Buchdruckerei wurde an Friedrich Wilhelm Kaestner ver kauft und befindet sich noch jetzt im Besitz dieser Familie. Am 9. September 1865 mußten die Inhaber der Hand lung Schlemmer und Vogel ihre Insolvenz beim Amtsgericht erklären. Am 14. September wurde durch Rundschreiben dem Buchhandel Mitteilung hiervon gemacht und ersucht, einzuwilligen, daß das Geschäft auf Rechnung der Gläubiger weiterbetrieben werde Das Geschäft wurde uuter Kontrolle des gerichtlich bestellten Kurators durch den langjährigen Mitarbeiter in der Dieterichschen Buchhandlung A. Hoyer (i. Fa. Schneider L Otto, Antiquariat) weitergeführt. 1872 erwarb A. Hoyer das Sortimentsgeschäft käuflich aus der Konkursmasse, führte daneben aber auch für Rech nung der Masse das Verlagsgeschäft weiter, ein schöner Be weis für das Vertrauen, das er sich während seiner bis herigen Geschäftsführung erworben hatte. Das Sortiment erwarb dann 1886 L. Horstmann von Hoyer, das Verlagsgeschäft wurde 1897 von Th- Weicher übernommen und nach Leipzig verlegt. Die neuen Inhaber der Firmen sind allezeit bestrebt gewesen, das alte Geschäft im Sinne des Gründers fortzuführen, und nach wie vor zählen beide Geschäfte zu den angesehensten Firmen im Sortiments- und Verlagsbuchhandel. Der Verlag der Dieterichschen Buchhandlung ist stets sehr bedeutend gewesen. Wie wir sahen, war Lichtenberg bemüht, dem Freunde besondere Vorteile zu sichern, Privi legien zu verschaffen und staatliche Aufträge zuzuführen. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Bei Dieterich erschienen dann, allerdings zum Teil im Kom missionsverlag, die großen Folgen der wissenschaftlichen Ab handlungen und Anzeigen der Göttinger Akademie, die um fangreiche, seit 1761 erscheinende, bis auf den heutigen Tag fortgeführte, von G. F. von Martens begründete Samm lung: »Rsoasii äs traitös ä'allisnes, äs paix ste., die »6orn- msutatiouss sooiststis rsAias seisntiarum Oottingsnsisr von 1779 bis 1808. Die für die klassische Philologie bedeutungs volle Zeitschrift »Philologus« erscheint seit 1847 in diesem Verlage. Durchblättern wir den Verlagskatalog, so stoßen wir auf die Namen fast all der wissenschaftlichen Größen die zum Ruhm der Göttinger Hochschule in mehr als einem Jahrhundert dort gewirkt haben. Da finden wir u. a. Werke verzeichnet: von den Juristen Beckmann, Beseler, Martens, Meister, I. W. Planck, Pütter, Aug. Ludw. Schlözer, Unger und Zachariae; von den Theologen Ammon, Eichhorn, Ewald, Reuß, Uhlhorn; von den Medizinern Fischer, A. G. Richter und Langenbeck; von den Naturwissenschaftern, Botanikern, Zoologen, Chemikern und Physikern Baldinger, Blumenbach, Erxleben, Grisebach, I. Tob. Mayer, Gauß, Lichtenberg, Wilhelm Weber und Wühler; von den Historikern Dahlmann, Heeren, Waitz; von den Philosophen Bouterweck, Feder, H. Ritter. Sehr gepflegt ist stets die klassische Philo logie und die Sprachwissenschaft von Heyne bis auf den heutigen Tag, und Namen wie Beneke (Germanist), Benfey (Sanskrit), C. F. Hermann. C. G. Heyne, Michaelis (Orientalist), C. O Müller, Nöldeke (Orientalist), F. G. Welcker, Wieseler und Wrisberg bilden eine stattliche Corona. Auch die Brüder Grimm fehlen nicht in der Reihe; die meisten ihrer ältern Arbeiten sind in der Dieterichschen Buchhandlung erschienen. In der stattlichen Reihe fehlten neben Bürger auch Mendelssohn und Lessing nicht; von dem letztem ist 1778 bei Dieterich das Büchelchen »Ernst und Falk« herausgekommen, und Lichtenberg berichtet in seinen Briefen darüber. Von Müller-Itzehoe, den Lichtenberg als Schriftsteller hoch schätzte, finden wir komische Romane aus den Papieren des braunen Mannes und des Verfassers des Siegfried von Lindenberg verzeichnet; Achim v. Arnim erscheint 1804 mit Ariels Offenbarungen, und von Ernst Moritz Arndt ist 1813 ein Katechismus für den deutschen Kriegs- und Wehrmann bei Dieterich erschienen. Eine Geschichte deutschen Geisteslebens zeigt uns der Verlagskatalog der Dieterichschen Handlung; ein stattlicher Bau hat sich aus den bescheidenen Anfängen entwickelt, mit denen der alte Dieterich sein Werk in Göttingen begann. Je mehr man sich mit den Buchhändlern des achtzehnten Jahrhunderts beschäftigt, ihr Leben näher betrachtet und ihren Verkehr mit den Autoren behandelt, desto größere Hochachtung muß man gewinnen vor diesen Männern, die sich durch ihr Wirken und ihre Arbeit die Freundschaft der größten und besten Geister ihrer Zeit erworben hatten. In die Reihe dieser Männer gehört auch Johann Christian Dieterich. Kleine Mitteilungen. * Versteigerung von Kupferstichen und Büchern bei C. G. Boerner, Leipzig. — Bei der Mitte Mai von der Firma C. G. Boerner in Leipzig abgehaltenen Kupferstich-und Büchcr- Auktion vereinigte sich das Hauptinteresse auf elftere, die unter reger Beteiligung des In- und Auslands überraschend hohe Er gebnisse brachte. Insbesondre wurden für die besten Qualitäten der Kupferstiche und Radierungen Dürers, Rembrandts und Lucas van Leydens bisher noch nicht dagewesene Preise verzeichnet. Es wurden gezahlt für Dürers -Adam und Eva- 9100 das -Schweißtuch- 2900 die -Jungfrau mit der Birne- 1710 die -Melancholie» 13 000 den »Traum» 1700 719
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