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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1906
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- Deutsch
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^ 119, 25. Mai 1906. Nichtamtlicher Teil. 5225 Wenige Monate später, im Januar 1775, schreibt er ihm:") -Alle Deine Sachen haben hier einen gantz allgemeinen Beifall, und ich hoffe, es soll gute Folgen haben. Ein gelehrter Engländer kam neulich in Elmsley's Laden, noch ehe die Sachen angekommen waren, und fragte, ob er noch keine Exemplare hätte, es habe ihm einer seiner Freunde, der eins gesehen, ge sagt, es übertreffe Alles, was man noch in England in dieser Art unternommen hätte. Das war nun freilich etwas zu stark ausgedrückt, Du siehst aber doch daraus, wie sie davon denken. Wie sehr alles dem Könige gefällt, habe ich Dir schon ge schrieben.- So kam durch Dieterich deutscher Buchdruck, deutsche Buchkunst und Literatur in England zu Ehren, zur großen Freude des Königs, dem es sehr lieb war, den stolzen Engländern beweisen zu können, daß in seinem Stammland manches ebensogut wie in England gearbeitet würde. An Heyne, den Göttinger Gelehrten, schreibt Lichtenberg sehr erfreut über Dieterichs Erfolge: -Dieterich hat mit seinem Druck hier außerordentliche Ehre eingelegt, das war es gerade, was der König wünschte. Cr war beständig überzeugt, daß die Deutschen alles so gut thun können, als die Engländer, und es war ihm nur leid, daß die Proben davon in England so rar waren. Dieterich hat eine Probe gegeben, daß die deutschen Künstler Geschmack haben, den ihnen die Engländer ganz streitig machten. Selbst die Damen und die Buchdrucker sagen, daß sein Druck außerordentlich sey. Ich wünsche, daß der arme Teufel so reich dadurch werden möge, als mancher hiesige Buchhändler ist, den er übertroffen hat. Allein die Proben von seinem Eifer für die Ehre der Universität sind durch mich allein, den nächsten Weg, zum König gegangen, der sie sehr gnädig und mit besonderem Wohlgefallen aus genommen hat. Könten doch die Gnadenbezcugungen durch eben diesen Canal zurück zu dem armen Teufel gehen, aber dieses wird der Weg nicht seyn, von dem Strom, so reich und rein er auch ausfließen mag, darf er schwerlich auf mehr als ein paar trübe Tropfen hoffen.- Die nächste Folge war, daß Dieterich Lieferant der Königin für deutsche Bücher wurde, auch wieder durch Lichtenbergs Vermittelung. Am 31. März 1775 teilt ihm dieser mit:^) »Die Königin verlangt so bald als möglich den jRoman Friderike oder die Husarenbraut. Da sie alle Ihre deutschen Sachen künfftig durch mich bey Dir wird nehmen lassen, so kannst Du, wenn mehreres dazu kommt, die Rechnung einschicken.- Auch später vernehmen wir noch hier und da von Be stellungen der Königin. Dieterich scheint dann um verschiedene Privilegien, Druckbewilligung für eine Zeitung, vielleicht auch um peku niäre Unterstützung beim König eingekommen zu sein. Am 28. September 1775 schreibt Lichtenberg ihm:^) -Deine Angelegenheiten werde ich gewiß noch anbringen, ehe ich gehe., und vier Wochen später, am 31. Oktober, teilt er ihm mit:^) »Dein Memorial ist dem Könige von mir selbst gestern Morgen so gut übergeben worden, als Du es nur immer wünschen kannst. Die äußerst glücklichen Umstände, unter welchen es geschah, werde ich Dir später erzählen. So ist nun Deine Sache angehängt, bei einem Könige, der viel auf Dich hält und ganz für Deine Anstalten eingenommen ist. Ich ver sichere Dich, daß mir nun ungewöhnlich leicht um das Herz ist, da ich Deinen Auftrag so habe ausrichten können, daß mir keine bessere Art zu wünschen möglich gewesen wäre.- ") Lichtenbergs Briefe, 89. ">) Ebenda I, 220. Ebenda I, 225. -2) Ebenda 228. 22) Lichtenbergs Briese an Dieterich, 96. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Lichtenbergs Bemühungen hatten Erfolg. Hocherfreut kann er am 19. Januar 1776 dem Freunde Schernhagen schreiben: »Herr Dieterich ist über das Wohlwollen des Ministerio dort in groser Freude. Er wird gewiß alles thun, was in seinem Vermögen steht, wenn nur der König von dort aus etwas zum Haus thun woltc. Denn wenn es Madam Vandenhoeck dahin spielen kan, daß das Hauß verkauft wird, so ist seine gantze Sache verlohren.- Es ging alles nach Dieterichs Wünschen; am 23. Dezember 1776 meldet Lichtenberg an Schernhagen: ^^) »Nun hat Dietrich schon ein Zeitungs Blatt gedruckt, es ist sehr viel besser als die andern und doch hat er die neue Schrift noch nicht einmal erhalten, die er dazu hat gießen lassen. Ver- muthlich wird sich Dieterich entschließen eine Suite von Elastischen Autoren zu drucken, die mit Herrn Hof Rath Heynes Vorrede erscheinen werden, bloser Text und sehr wohlfeil, wenn sie auf den Schulen eingesührt werden.» Ein sonderbarer Glllcksfall ereignete sich bald darauf, der Dieterichs Unternehmungen sehr fördern sollte. Ihm war der Druck der Schriften der Göttingischen Gesellschaft der Wissenschaften zum Teil übertragen worden, und nun traf es sich, daß der bisherige Drucker sein Verhältnis zur Re gierung und der Gesellschaft löste und nun auch der Druck und Kommissionsverlag der weitern Schriften Dieterich zufiel. Lichtenberg berichtet sehr erfreut darüber an Schernhagen nach Hannover unterm 2. Januar 1777:'^) -Stellen sich Ew. Wohlgebohren vor, was hier Menschen- Witz mit Menschen-Behutsamkeit nicht ausrichten konte und wolle, das hat menschliche Blindheit ausgerichtet. Barmeyer hat vorgestern den Zeitungsdruck selbst aufgekündigt, er wolle nemlich einige für einen Betrüger allerdings harte Artikel nicht unterschreiben, oder glaubte vielleicht, daß Königliche Regierung und Societät Dieterichen alles zuwenden wolte, dieser sich aber vielleicht als gegen eine allzu schwere Sache geweigert habe, und daß er auf diese Art der Societät den unerwartetsten Streich spielen könte. Das ist allerdings schön, Dieterich erhält was er wünscht, und sein Feind glaubt ihm einen Streich zu spielen. — Die Göttingische Zeitung ist in diesem Hause nur Spielwerk, Dieterich hat jetzt ohne die Drucker Jungen 18 Gesellen, die beständig weg arbeiten, und den Namen -Göttingen- manch mal für die Nachwelt setzen.» (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Die Kaufmannsgerichte in Preußen 1905. — Auf Grund des Reichsgesetzes vom 6. Juli 1904 betreffend die Kauf mannsgerichte traten im Laufe des Kalenderjahrs 1905 in Preußen 144 solcher Gerichte in Tätigkeit. Außer diesen Kauf mannsgerichten sind während des Jahres 1905 noch 13 weitere Kaufmannsgcrichte in Preußen errichtet worden, aber in diesem Jahre noch nicht in Tätigkeit getreten. Von den angegebenen 144 Kaufmannsgerichten waren 115 bereits bestehenden Gewerbegerichten angegliedert; 136 waren zu ständig für einzelne Gemeinden — sämtliche mit mehr als 20000 Einwohnern —, 3 für die Bezirke mehrerer Gemeinden und 5 für die Bezirke eines oder mehrerer Kreise. Von der Ge samtzahl der Kausmannsgerichte entfielen 5 auf Ostpreußen, 4 auf Westpreußen, 1 auf Berlin, 22 auf Brandenburg, 7 auf Pommern, 4 auf Posen, 17 auf Schlesien, 15 auf Sachsen, 5 auf Schleswig- Holstein, 10 auf Hannover, 20 auf Westfalen, 5 auf Hessen-Nassau und 29 auf das Rheinland; in Hohenzollern sind im Berichtsjahr Kaufmannsgerichte nicht gebildet worden. Bei diesen Gerichten wurden 1905 376 Klagen von Kaufleuten gegen Handlungsgehilfen und -Lehrlinge und 8586 von Handlungs gehilfen und -Lehrlingen xegen Kaufleute, insgesamt 8962, ein gereicht. Von ihnen betrafen 1419 (16 Prozent) Antritt, Fort setzung, Auflösung des Dienst- oder Lehrverhältnisses sowie Aus- Lichtenbergs Briefe I, 248. -b) Ebenda 272. 2«) Ebenda 272/3. 682
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