^ 117, 22. Mai 1906. Künftig erscheinende Bücher, 5151 Fogazzaro Der Heilige Noman 500 Seiten geheftet M. 5.—, gebunden M. 6.— Einige wenige Preßurteile: Schon jetzt dürste ein kurzes Referat über Inhalt und Ideengehalt des Buches, das weniger einen Roman als eine große Apologie für die innere Werbekrast des christlichen Gedankens darstellt, willkommen sein. . . . Man mag sich zu der ex prokesso vorgetragenen Doktrin stellen wie man will, der hohen Kunst des Werkes, dem in seiner Eigenart und Schönheit die katholische Belletristik seit Jahrzehnten nichts Ebenbürtiges an die Seite zu stellen haben dürste, wird man seine Anerkennung und aufrichtige Bewunderung nicht versagen können. „Kölnische Volkszeilung", 23. XI. 05. Jeder wahrhaft religiös empfindende Mensch, ohne Unterschied der Konfession, wird, dank der vollendeten Darstellungskunst, alle die schweren ethischen Kämpfe, die Fogazzaros Werke füllen, lebhaft Mitempfinden. . . . Keine, wenn auch noch so eingehende Inhaltsangabe wäre imstande, dem Leser auch nur eine entfernte Vorstellung von des Dichters Meisterschaft, die nicht minder in der feinen, treffenden Kleinmalerei als in der lückenfreien Durchgestaltung der tiefsten Konflikte ruht, vorzuzaubern. . . . „Grenzboten 1906": 19. IV. Aus dieser scheinbar so einfachen Landlung hat Fogazzaro ein dichterisches Kunstwerk geschaffen, dem es nicht an jenen hinreißend schönen Momenten fehlt, die demjenigen unvergeßlich sind, den je ein glücklicher Stern mit Manzonis „Nromessi 8p08i" bekannt gemacht hat. Ja, sagen wir es nur, Fogazzaro ist Manzonis großer Jünger. ... Die Ehrfurcht vor dem Religiösen, das immer das tiefste Thema des Daseins sein wird, in Tausenden von Lerzen geweckt zu haben (von „II Santo" ist das 30. Tausend erschienen), ist Fogazzaros Verdienst. Was er in neidloser Anerkennung einmal von Gabriele D'Annunzio sagte, das sagt heute jeder Leser von ihm: (Zualia artikex! . . . „Luzerner Vaterland" 30. XII. 05. Bei den eigenen Landsleuten hat Fogazzaro schon lange den Ruhm eines Erzählers ersten Ranges und feinen Beobachters des Seelenlebens. Selbst d'Annunzios vielgeförderter Ruhm als Erzähler und Meister der Sprache kann den Glanz nicht verdunkeln, noch übertreffen, der Fogazzaro ganz besonders als Romandichter umstrahlt. . . . Unter diesem Eindruck schließen wir das merkwürdige, sozusagen einzig dastehende Buch. Jedenfalls gleicht es keinem der früheren des nämlichen Verfassers. Wenn die Italiener recht haben, die jene Sorgfalt für klassische Sprachbildung vermissen, die seine früheren Werke stets auszeichneten, so hat dieses nur um so mehr an elbischem Wert gewonnen und kann im Seelenleben gar mancher epochemachend wirken. . . . „Germania", Berlin 11. I. 06. Die erste Auflage ist durch Barvorausbestellungen vergriffen. Die zweite und dritte Auflage gelangen jedoch gleichzeitig mit der ersten um den 1. Juli zur Ausgabe. conci. kann ich nur bei gleichzeitiger Barbestellung liefern, doch gewähre ich, falls bis zum Tage der Ausgabe auf beiliegendem weißen Zettel bestellt 4QQ/o und 7/6 Einband netto. Alle größeren Zeitungen werden ausführliche Besprechungen des Werkes bringen, und es liegt denn auch im Interesse des Sortimenters, reichlich zu verlangen. In keiner Leihbibliothek darf das Buch fehlen, auch können Buchhandlungen mit Reiseverkehr großen Absatz erzielen, denn Fogazzaro: Der Heilige wird das Sommerbuch des Gebildeten werden München, 20. Mai 1906. Müller