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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1906
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- 18.05.1906
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- Deutsch
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5024 Künftig erscheinende Bücher. ^ 114, 18. Mai 1906. Vereinigte Kunstanstalten, A.-G. vormals Jos. Albert, Erfinder des Lichtdrucks München —- In Kürze erscheint: Bildnisse König Ludwigs II. aus dem Archiv des Hofphotographen Jos. Albert 1860—1884 Mit einem Geleitwort von Or. Friedrich Hofmann ' ^ Geleitwort. ^ Das Büchlein, das die Verlagsanstalt hiermit der Öffentlichkeit übergibt, ist keines der rasch zusammengetragenen, alltäglichen Gelegenheitsschriften — es ist etwas historisch gewordenes und eng mit der Geschichte der 'Anstalt selbst verknüpft, ein Dokument seiner Zeit. Seit dem Jahre 1860 hat der frühere Inhaber der Firma, Joseph Albert, als Besitzer eines der bedeutendsten photographischen Ateliers der Residenzstadt München Porträt-Aufnahmen für den kgl. Los gemacht. Aus der großen Anzahl dieser Aufnahmen wählte der Verlag in Ausführung eines glücklichen Gedankens die Bildnisse des Königs Ludwig II. aus, um sie von der zerbrechlichen Glas platte in dauerhafte Reproduktionen zu übertragen. Dazu kamen einige Vervielfältigungen gemalter Porträts, die von der Anstalt auf Befehl des Königs hergestellt worden waren. Für die richtige Datierung der im Laufe von ca. 24 Jahren aufgenommenen Bilder hat u. a.: Schriftsteller Baron Georg von Stein einige dankenswerte Beiträge geliefert, ebenso Lerr Lofrat Professor Or. L. Reidelbach. So ist es gelungen, den patriotischen Gedanken zu verwirklichen und in chronologischer Reihenfolge die Bildnisse des vielgeliebten, seinem Volke unvergessenen Königs der großen Gemeinde seiner Verehrer zugänglich zu machen. 4- 4- 4- Goethes Wort „Die Gestalt des Menschen ist der Text zu allem, was sich über ihn empfinden und sagen läßt" findet auch hier wieder eindringliche und anschauliche Deutung. Ein Leben, bunt und reich an Glanz und Glück und namenlos tragisch in dem Kontrast seiner Schlußnote, liegt vor uns ausgebreitet. Von der Kindheit bis zum Löhepunkt seiner Tage ist das Leben des Königs hier in seinen Bildnissen festgehalten und erläutert. Noch während der Negierung seines Vaters Maximilian II. tritt er uns als 15jähriger Knabe zum erstenmal im Bilde entgegen. Wir können seine Liebe zu den königlichen Eltern, sein kameradschaftliches Ver hältnis zu seinem Bruder Otto, seine Iugendfreundschaft zu den Prinzen von Lessen aus den Bildern herauslesen. Bei Spiel und Sport folgen wir ihm, oder bewundern den schmucken jungen Oberst in der Uniform des daher. Infanterie-Leibregiments. Andere Aufnahmen als Militär zeigen den König in Generalsuniform vor und nach der Neuuniformierung der bayerischen Armee oder — ein besonders sympathisches Bild — in der kleidsamen Aniform des 4. bayer. Chevauxlegers-Regiments, dessen Oberstinhaber er war. Löchst interessant und bis jetzt so gut wie unbekannt ist auch die Aufnahme, bei der der König die Uniform des ihm verliehenen I. russischen Alanenregiments trägt. Der majestätische Sinn und die stolze Freude an dem Königtum von Gottesgnaden, die Ludwig II. den stolzen Wahlspruch des Sonnenkönigs Ludwig XIV. „>Iec pluribrm irnpar" zu seiner Devise wählen ließen, ist dem Beschauer erkenntlich aus Bildern, in denen die fürstliche Repräsentation und der Glanz des Loses äußern Ausdruck fand, wie bei der Aufnahme mit dem Krönungs mantel oder in der imposanten Tracht eines Großmeisters des Ritter-Ordens vom hl. Georg. In ein friedliches Familienidyll da gegen gewinnen wir Einblick, wen» wir den König mit seiner Mutter und Prinz Otto im Landhaus Elbigenalp im untern Lechthal oder mit seiner Familie vor dem Schweizerhaus in der Bleckenau sehen, And in die glücklichen Tage junger Liebe versetzt das Bild, das Ludwig II. Arm in 'Arm mit seiner liebreizenden Braut, der Lerzogin Sophie Charlotte von Bayern zeigt. Auch an die rühm- reichste Zeit während der Negierung des Königs, als er durch sein raschentschlossenes Eingreifen beim Ausbruch des deutsch-französischen Krieges schon vor der ersten Schlacht den deutschen Waffen den Sieg sicherte, wird die Erinnerung festgehalten durch das Bild, aus dem der Kriegsherr der bayerischen Armee, umgeben von den Prinzen des kgl Laufes und dem Generalstab, eine Truppenrevue abnimmt. So bilden die psychologischen Werte, die durch das Aneinanderreihen zeitlich und gegenständlich so verschiedenartiger Porträts eines und desselben Mannes zum Ausdruck gebracht werden, eine Lebensgeschichte, wie sie der schriftgewandteste Biograph nicht wahr haftiger und beredter und glänzender zu schildern vermöchte. Wer aufmerksam und mit treuem Verständnis von Menschlichem und Allzumenschlichem die Reihe der Bilder durchblättert, der wird sich wie von selbst in den Werdegang des Königs hineinfühlen können und das Lebensrätsel des Frühvollendeten verstehen lernen. And mit dieser Erkenntnis wird auch die nie erloschene Begeisterung, die das Bayernvolk dem entgegentrug, der uns das Ideal des Königtums verkörperte, wieder neu lebendig und bringt als goldene Frucht tatfrohe Treue dem Lerscherhaus und dankbare Liebe zum Vaterland. ^ ,, ., Preis: M. 1.— ord., M. —.75 no. bar und 13/12. Namentlich bayerischen Handlungen empfehlen wir reihenweises Auslegen im Schaufenster. München, 16. Mai 1906. Vereinigte Kunstanstalten, A.-G.
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