Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19221130
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192211301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19221130
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-30
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X° 276, 30. Novenrder 1922. die Stiftungskassc. Ebenso geschähe es mit Vorträgen von Einstein bis Nvcthe, mit Konzerten von Claire Drix bis GLza von Krcsz, mit Schauspiclerab-endcn von Bassermann bis Moissi, von Jeßncr bis Karlheinz Martin usw. usw. -Sollten da nicht jährlich große Summen hcrcinkommen? Bildende Künstler könnten durch Vorträge, Stiftung von Graphiken zur Verwertung, Atelierbesichtignngen u. a. m. Helsen. Kurzum: jeder geistig Schaffende von Rus opfere einmal im Jahr einen kleinen Teil seiner Arbeit! Hier nnirde dann die moralische Kraft der geistigen Arbeiter vorbildlich wirken: der geistige Arbeiter kein Bettler mehr bei allen Neichen, sondern ein um die Kultur als Ganzes auch praktisch Arbeitender. Dieser Weg m u ß Geschritten werden. Man soll damit aber nicht so lange ivarten, bis man nun die --Organisation« dafür geschossen hat. Ehe sie bei den Anlagen des Deutschen mit seinen Partlkularismcn und Vereinsmeiereien, Eigenbröteleien und Lokalpatriotismen zustande käme, würden Jahre vergehen. Sie muß herauswachscn aus dem Be stehenden. Nicht organisatorisch, sondern organisch! Mache jeder geistig Schaffende den Anfang, wo cs ihm paßt! Er findet überall Stiftun gen, Stipendien, Organisationen, die seine Hilfe, seine Mitarbeit freudig entgegennchmen werden. Glücklicherweise gibt es auch schon eine große Reihe von geistig Schassenden, die diese Selbsthilfe anerkennen und danach handeln. Der »Künstlcrdank« in Berlin mit seinen Ortsgruppen in Breslau, Magde burg und in Holland, Italien, Amerika war die erste Organisation, die bewußt die Selb-sthillfearbeit der deutschen Künstlerschaft begann: das Begonnene wächst langsam, aber sicher weiter. Wer aber dem »Künstlerdank« nicht dienen will, gut, der tue es für die --Kleist- stiftung«, die --Schillerstiftung«, die Fastenrath-, Tiedge-, Jaffö-Stif- tung oder für sonst eine Organisation nach Belieben. Hauptsache ist, daß Selbsthilfe überhaupt geschieht! Die zweite Notwendigkeit ist dann, die Kraft der Selbsthilfearbeit und ihrer Erfolge zu s a m m e l n. Auch hier wieder organisch. Durch Zusammenarbeiten der Organisationen und Stiftungen. Darum rief ich und rufe ich — nach Rücksprache mit der Schillcrstistung vom Mnstlerdank aus — zu einem Vertretertag deutscher Stif tungen auf. Freilich: glaubt Ihr, daß der Ausruf bisher Echo ge weckt hat? Ach, wieviel Skepsis und Müdigkeit ist in Deutschland! Trotzdem: wir müssen diesen Weg gehen! Weiter: die literarischen, die -künstlerischen Gesellschaften, Vereine müssen sich zu großen Ver bänden zusammensinden! Deswegen ist die Gründung desVerba n - des der literarischen Gesellschaften Deutschlands, die zu Pfingsten in Gotha erfolgte, so zu begrüßen: möchten sich ihr nur alle literarischen und verwandten Vereine anschließcn! In der Wissenschaft ist das organische Zusammenwachscn schon viel weiter fortgeschritten: deswegen sind hier auch die wirtschaftlichen Erfolge be deutender. Ist die Sammlung der einzelnen Gruppen in Vertreter tage, Verbände usw. erfolgt, dann können die Vertretcrtage, Verbände nsw. sich wieder zusammenfchließen: -sie stellen dann die gewünschte deutsche Kulturakademie dar, die ganz automatisch aus ihrem Wirken hervorgeht. Sie können dann jene große Kulturkasse, Kulturstistung, Kulturstipendien, Preisausschreiben usw. bilden und aufrecht erhalten: allein durch die Selbsthilfe der geistigen Arbeiter mit einem jährlich einmal dargebrachtcn Opfer an ein paar Stunden Arbeit. Aussprüche über Bücher. (Vgl. auch MI. 1821, Nr, 237, L«2, 273, 274, 27« u, 277, und 1S22, Nr, W3.> (Schluß zu Nr, 277,» Das Buch als Geschenk. Das deutsche Buch — Ohn' Lug und Trug — Ist stets die schönste Spende, Bis an der Welten Ende. Gibst Du auch oft und vielerlei: Ein gutes Buch sei stets dabei. Der ein gutes Buch verschenkt, der gibt mehr als Geld, Brot und Arbeit: er gibt Friese, Freude und Frohsinn. Hermann LönS. » Wohin Du gute Bücher schenkst, Dorthin Du gute Freunde lenkst. L-eg immer zu den Liebesgaben Ein gutes Buch, den Geist zu laben. Das Buch als Lehrer. Dein gutes Buch streut deine Saat, Es gibt dem Enkel deinen Rat, Und wenn dich alle Welt vergißt, Sagt's noch, wie gut du einst gewesen bist. Ein gutes Buch nimm zum Geleit Für gute und für schlechte Zeit. Hugo Hart-Ger. » Ein gutes Buch in schlechter Zeit, Das frommt dir mehr als falsch Geschmcid, In Freud und Leid nützt cs dir gleich. Nie bist du arm, es inacht dich reich. Und klingt dir klug manch neue Lehr — Ein altes gutes Buch weiß mehr. » lübri muti ma§istri sunt (Bücher sind stumme Lehrmeiste r). Aulus GclliuS Lektüre (Lesen). Wer gewöhnt ist, nur Gediegenes mit sinnigem Vertiefen zu lesen, erhält damit einen Talisman gegen die ansteckenden Ge meinheiten des niederen Lebens und ein vortreffliches Mittel, die Stunden der Einsamkeit edel auszufüllen. Kellner. An Zerstreuung läßt cs uns die Welt nicht fehlen; wenn ich lese, will ich mich sammeln. Goethe. * Mir ist kein Lesen nützlicher, als solches kurzer Gedanken. Keines scheint mir reichhaltiger, belehrender, anwendbarer. L a v a 1 e r. Die Weisesten sind die, welche lesen, um sich von ihren Fehlern zu befreien. Friedrich d. Gr. Das Lesen versieht den Geist nur mit dem Material für das Wissen, erst das Denken macht das Gelesene zu unserem Eigentum. Es genügt nicht, daß wir uns mit einer großen Ladung von Sammel gütern anfüllcn; wenn wir diese nicht durchdenken, werden sie uns keine Kraft und Nahrung geben. I. Locke. Lesen gibt einem Menschen Inhalt, Verhandlung, Fertigkeit, Schreiben, Genauigkeit. Und deshalb braucht ein Mensch, der wenig schreibt, ein großes Gedächtnis, der wenig verhandelt, eineu fertigen Witz, und der wenig liest, so viel Verstand, daß er inne wird, was ihm fehlt. Fr. Bacon. > * Vom Schlechten kann man nie zu wenig und das Gute nie zu oft lesen. Schopenhauer. * Das Buch spricht: »Mmm und lies, Hier winkt ein Paradies«. » Es ist eine alte und köstliche Regel, daß man, um sich zu bilden, weniges Gute, und dieses Gute oft und immer wieder lesen sollte. G e r v i n u s. » Demjenigen, der zu lesen versteht, wird das Buch in der Regel weit mehr von dem inneren Leben des Autors enthüllen, als es irgendwelche erklärende Äußerungen aus seinem Munde vermöchten. G. Brandes. Viele Menschen find so vom Lärm der Welt erfüllt, daß sie nicht mehr die Kraft haben zu der Stille, ein Buch zu lesen! Laß Dir nie im Leben die Kraft abhanden kommen, zu Dir selber und zu allem Hohen und Reinen stille zu sein! Gedanken eines Bücherfreundes. * Ich möchte lieber ein Mann in einer Dachkammer mit einer Menge Bücher sein, als ein König, der keine Liebe zum Lesen hat. M a c a u l a y. * Keine Zerstreuung ist so billig wie Lesen und kein Vergnügen so beständig. M. Wortley. 1684
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder