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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1906
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- Deutsch
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4698 Nichtamtlicher Teil. 107, 10. Mai 1906. nachtsgeschäft war sehr lebhaft und befriedigend. Die Zeit der großen Prachtwerke ist wohl vorüber; dagegen ist der Absatz der billiger» Geschenkliteratur erheblich gestiegen, wie sich überhaupt alle Schichten der Bevölkerung immer mehr und mehr für Erwerbung guter Bücher erwärmen. Die Belletristik bot auch diese Weihnachten das größte Absatzfeld. Neben Frenssen kamen aber auch diesmal noch manche andre Autoren gut zur Geltung, so u. a Rosegger, Gang hofer, Herzog, Kröger, Storch, Schaer, Hetzking, Tamm rc. Auch außer Belletristik bot der letzte literarische Weihnachtsmarkt eine besonders reiche Auswahl gediegener Geschenkliteratur; namentlich Kunst, Biographie und Geschichte, Länder- und Völkerkunde und Naturwissenschaften waren gut vertreten. Neben den vorzüglichen Kunstwerken von Velhagen L Klasing, Verlagsanstalt in Stuttgart, Seemann, Bong, Kunstwart rc. fanden die neuen Ausgaben von Stieler und Andree, die Werke von Kaiser Wilhelm I , Pelet-Narbonne, Hohenlohe, Carlyle, Wilhelm von Humboldt rc. viele Käufer. Vom »Seestern« mag allein hier in Hamburg manches Tausend abgesetzt worden sein. Das Gebiet der Jugendschriften wird von den in Frage kommenden Verlagshandlungen nach wie vor sorgsamst gepflegt. Guter Inhalt nebst schöner Ausstattung, sowie möglichst billige Preise ermöglichen manchen ersprießlichen Absatz. Leider wird dieser aber namentlich bei Bilderbüchern sehr beeinträchtigt durch die Konkurrenz der in Warenhäusern, Spielwaren- und Papiergeschäften vertriebenen Fabrikware. Am Schluß unsers Berichts sei noch der bevorstehenden Veränderungen in unserin Vorstand gedacht. Alte bewährte Kräfte scheiden aus und machen andern Platz. Mögen auch diese wie ihre Vorgänger beseelt sein von der Aufgabe, dem alten Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein seinen guten Klang zu bewahren, und mögen sie stets wacker eintreten für die Interessen des gesamten deutschen Buchhandels! Kleine Mitteilungen. *L. Vom Reichsgericht (Nachdruck verboten). — Wegen Ankündigung von unzüchtigen Schriften und von Gegenständen zu unzüchtigem Gebrauch ist am 31. Dezember v. I vom Land gericht Konstanz der Kaufmann Richard Oschmann zu 100 Geldstrafe verurteilt worden, nachdem ein früheres freisprechendes Urteil auf die Revision des Staatsanwalts aufgehoben worden war. Der Angeklagte inseriert viel in Zeitungen und zeigt ein Buch über die Ehe sowie seinen Geschästskatalog an. Er will die Schrift -Aus der Praxis des Neomalthusianismus« nicht für unzüchtig gehalten und nicht angenommen haben, daß er die Frauenschutzmittel dem Publikum anzeige. — Seine Revision, in der er die Ansicht des Reichsgerichts über den Begriff des »dem Publikum ankündigen- als zu weitgehend bezeichnet«, wurde am 8. d. M. vom Reichsgericht verworfen. Deutscher Kulturverlag G. m. b. H. in Leipzig. — In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: auf Blatt 12883 die Firma Deutscher Kulturoerlag Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig (Thal- straße 12), vorher in Berlin. Der Gesellschaftsvertrag ist am 10. Februar 1905 abgeschlossen und durch Beschlüsse der Gesellschafter vom 15. März 1905 und 3. März 1906 laut Notariatsprotokollen von denselben Tagen abgeändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Verlag und Vertrieb von Büchern und Zeitschriften aller Art. Das Stammkapital beträgt 31400 Ist nur ein Geschäfts führer bestellt, so wird die Gesellschaft durch diesen oder durch seinen Stellvertreter vertreten; sind dagegen mehrere Geschäfts führer vorhanden, so erfolgt die Vertretung der Gesellschaft durch mindestens zwei derselben, bezw. deren Stellvertreter oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen. Der bisherige Ge schäftsführer Verlagsbuchhändler Or. Arthur Tetzlaff in Schöne berg ist ausgeschieden. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Buch händler Richard König in Leipzig. Aus den zu den Registerakten überreichten Schriftstücken wird noch bekannt gegeben: Auf die Stammeinlagen sind von den nachgenannten Gesell schaftern folgende Sacheinlagen gewährt worden: a.) von Frau Regina Deutsch und dem Schriftsteller Hein rich Driesmans: das Verlagsrecht und der Abonnenten stamm der Zeitschrift -Ernstes Wollen-; b) von dem Verlagsbuchhändler vr. Tetzlaff: das Verlagsrecht und der Abonnentenstamm der Zeitschrift »Monatsblättcr für Deutsche Literatur-, sowie die Vorräte der Zeitschriften -Ernstes Wollen- und -Monatsblätter für Deutsche Lite ratur-, die sich in seinem Besitze befanden; o) von dem Schriftsteller Robert Etzsler: das Verlagsrecht und der Abonnentenstamm der Zeitschrift -Das neue Magazin für Literatur, Kunst und soziales Leben»; ä) von Frau Elfricde Buhmann: das Verlagsrecht, der Abonnentenstamm und die vorhandenen Vorräte der Zeit schrift -Wartburgstimmen-, sowie das Verlagsrecht und die Vorräte der Verlagswerke: 1. Ludwig Wilser: Die Ger manen, 2. Gollwitz: Die Grundlagen der Kirche, 3. Kuhlen beck: Die natürlichen Grundlagen des Rechts und der Politik, 4. Kuhlemann: Die Eidesfrage, 5. Bruno Wille: Die Freie Hochschule, 6. Woltmann: Die Religion und die Sozialdemokratie, 7. Wynecken: Die Kirche. Der Wert dieser Einlagen ist festgesetzt wie folgt: zu s. auf 2600 und zwar zu gleichen Anteilen für Frau Deutsch und den Schriftsteller Driesmans, zu d auf 5400 zu o auf 2000 und zu ä auf 6000 Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. Leipzig, am 7. Mai 1906. (gez.) Königliches Amtsgericht, Abt. 118. (Leipziger Ztg. Nr. 105 v. 8. Mai 1906.) Bibliotheksposten für Buchhändler. — Dem Zentral blatt für Bibliothekswesen, Mai 1906, entnehmen wir folgende Mitteilung: Im preußischen Etat für 1906/07 sind bei den Universitäts bibliotheken Berlin, Breslau und Göttingen versuchsweise drei Sekretärstellen geschaffen worden, bezüglich deren durch Mi nisterialerlass vom 16. März vorläufig folgendes angeordnet worden ist:' »Die neuen Stellen sind in der Absicht geschaffen, einzelne jetzt von wissenschaftlichen Beamten ausgcführte Arbeiten, zu deren Erledigung es nicht der wissenschaftlichen Vorbildung der Biblio thekare bedarf, Sekretären zu übertragen. Die Tätigkeit der Bibliothekssekretärc wird deshalb in der Hauptsache in der Aus führung bibliothekarisch-technischer Arbeiten zu bestehen haben, während die Beschäftigung im Bureaudienst daneben zurücktreten soll. Für die Besetzung der Sekrctärstcllen werden endgültige Bestimmungen erst ergehen, wenn Erfahrungen mit der neuen Beamtenkategorie gemacht sind. Einstweilen sind im Einverständnis mit dem Herrn Finanzminister folgende Grundsätze aufgestellt: -Als Sekretäre können an den Universitätsbibliotheken zur Anstellung gelangen: I. Supernumerare der Verwaltungs- und Justizbehörden, die 1. die Reife für die Prima eines Gymnasiums, Realgymnasiums oder einer Oberrcalschule besitzen, 2. die vorgeschriebene Vorbereitungszeit erledigt und die Sekretärprüfung bestanden, ferner aber 3. an einer Universitätsbibliothek einen einjährigen Vorbe» reitungs- und Probedienst geleistet haben; II. Buchhändler, die 1. die zu I, 1 erforderte Schulbildung besitzen und 2. entweder mindestens 3 Jahre im Buchhandel mit Erfolg tätig gewesen sind und einen einjährigen Vorbereitungs und Probedienst an einer Universitätsbibliothek geleistet haben, oder nach einer zweijährigen buchhändlerischen Tätigkeit einen zweijährigen Vorbereitungsdienst an einer Bibliothek geleistet haben. III. Abiturienten der genannten höheren Lehranstalten, wenn sie einen zweijährigen Vorbereitungsdienst an einer Universitäts bibliothek geleistet haben.«
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