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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1906
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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104, 7. Mai 1S06. Mchtamtlicher Teil. 4561 Die Preisherabsetzung beträgt im Durchschnitt 80°/,. Ein Buch, das für 21 sb nst. veröffentlicht wurde, kann für 28 ä gekauft werden. So ist z. B. »Pbs Oorrssponcksnos ok ^Villiam I anä Lismarok« (2 Bände), Neupreis 20 sb nst., für 1 sb 6 ä zu haben; »Mrs liVsb ok Lmpirk« O. U. statt 21 sb für 2 8Ü 4 ä; »Püs rissn 8unr Lsron 8u^srnatsu statt 12 sb 66. für 2 sb 1 ä. Die 6 sb-Romane von Mr. Humphry Ward, Henry James, Anthony Hope und vielen andern Autoren sind für 9 ä und 11 6 angeboten. Es ist also nicht wertloses Zeug, das zum Verkauf kommt, sondern tatsächlich gute neue Literatur in tadellosen, neuen Einbänden 500 000 Exemplare wurden direkt von den be treffenden Verlegern gekauft, 9000 von Antiquaren und Leihbibliotheken, der Rest entstammt der Bibliothek des »Urvss Look 61ub«. Man fragt sich schließlich: warum bietet die Times die Bücher zu diesen lächerlich niedrigen Preisen an? Die Antwort ist, daß nach Ansicht der Times, die Preise für Bücher im allgemeinen zu teuer seien, und daß manchen Verlegern ihre Veröffentlichungen nur deshalb liegen blieben, weil sie den Preis zu hoch ansetzten. Der Erfolg der »VTorläs lllsssios« und ähnlicher Unternehmungen zeige, daß gute Bücher billig verkauft werden müssen. Der Hauptgrund zu diesem Verkauf ist aber der, den »Mores Look Olud« bekannt zu machen und dem Publikum zu verstehen zu geben, daß der »Mores Look Olab« der einzige Platz sei, zu dem es kommen sollte, um Bücher zu kaufen. Bücherliebhaber in der Provinz, die nicht persönlich kommen können, brauchen nur eine gewisse Summe ein zusenden und anzugeben, welche Art von Literatur sie wünschen; z. B. erhält man für 5 sir sechs moderne erst klassige Romane, für 10 sir vier Biographien oder Reise werke, für 80 sir kann man 39 Bände kaufen. Je mehr man kauft, desto billiger wird die »Ware«. Eine tausend bändige Bibliothek, bestehend aus Biographien, Reise beschreibungen, Romanen rc., kostet 1600 sd. Bei monatlichen Ratenzahlungen erhöht sich der Preis um 2^/, Prozent Kurz, die Firma kommt dem Käufer in jeder Hinsicht ent gegen und nimmt sogar Bücher zurück. Buchhändlern ist der Zutritt zu diesem Eldorado ver schlossen. »Wenn wir finden, daß sich Buchhändler aus unsre Kosten ihr Lager ergänzen wollen, werden wir dies zu verhindern suchen«, sagte der Manager zu einem Ver treter der »vml^ Nml«. Aber aus den Tausenden von Bestellungen die eines Buchhändlers, der vielleicht seine Privatadresse angibt, herauszufinden, ist wohl etwas schwierig. Ich glaube nicht an die Behauptung, daß die Bücher zum und unterm Selbstkostenpreis verkauft werden, einzig und allein um für den Mmes Look 6lud Propaganda zu machen; denn nur die wenigsten Käufer werden sich durch diesen Ausverkauf entschließen, auf die Mores zu abonnieren, um dadurch Mitglied des Uwes Look Olub zu werden. Ich glaube auch nicht, daß die englischen Sortimenter durch diesen Riesen-Ausverkauf aus die Dauer geschädigt werden; denn die meisten Leute kaufen die Bücher doch nur, weil sie so billig sind; sie würden im andern Falle vermutlich überhaupt keine Bücher kaufen. F. B. Neumaier. Lo§ormen. vsnske koAlianälefmeäliMIperes Ilr. 5—12. (8spt. 1905—Nürr 1906.) Rockig, v. 61ll'. Ulklskll i. L. O^läeoäalsks LoZünockel, 1(opsnbg,A8v. (8. 65—224. gr. 8°.) Der Abschluß des ersten Jahrgangs dieser Monatsschrift des dänischen Buchhandlungsgehilfenvereins gibt Veranlassung, von Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. neuem auf ihren vielseitigen, fachlich und belletristisch interessanten Inhalt hinzuweisen (über Nr. 1—4 der neuen Folge vgl. Börsen blatt 1905, Nr. 212). Zwar ist diese etwas ungleichwertig; so möchte man z. B. eine stark persönliche und breite Polemik, in der sich der Vorstand mit seinen Gegnern auseinanderseht, gern missen. Literarische Beiträge haben bekannte dänische Schriftsteller gespendet, so Laurids Bruun und Jacob Hansen: Novellen; Joh. V. Jensen, M. Anderscn-Ncxö, Olga Eggers-Rosenberg, Edv. Söderberg: Dichtungen. Selbst das bildliche Element fehlt nicht: Kollege I. C. Aas hat zum Streit der Meinungen in Vereins und Fachfragen ein paar amüsante Karikaturen von Mitgliedern gezeichnet. Über die neue internationale Hllfssprache Esperanto schreibt ihr dänischer Vorkämpfer, der Wörter- und Lehrbuch- Herausgeber Fr. Skeel-Giörling in Aalborg. Die fachlichen Aufsätze überwiegen jedoch, über den Kolpor tage-Buchhandel in Dänemark äußert sich I. C. Jörgensen (in Firma Osntralkorlagst, Kopenhagen). Er empfiehlt den Verlegern, dem Sortimenter größern Rabatt zu gewähren, so daß dieser selbst mit Nutzen Agenten aussenden könne, die wegen besserer Platz kenntnis, Kontrolle der Besteller unter Einbeziehung der ländlichen Gegenden weit mehr Erfolge haben würden als die für den hauptstädtischen Verlag reisenden Kolporteure. — In einer Reihe von Artikeln behandelt Marius Gad mit ganz durchgeführtem Beispiel des Monats Januar »unsre Buchführung- in Memorial, Kassabuch und Journal; der Schluß, das Hauptbuch betreffend, soll folgen. — Einen Besuch in einer modernen Reproduktionsanstalt schildert, durch Abbildungen unterstützt, C. I. Lind-Hansen. — Geschichtliche, ebenfalls illustrierte Artikel bringen der Buchbinder Heinrich Flyge über die Geschichte der Buchbinderei und der angesehenen väterlichen Firma I. L. Flyge, und Georg Hansen über das hundertjährige Jubiläum der bekanntesten Dichtung Adam Oehlenschlägers, des orientali schen Schauspiels »Aladdin-. Diese erschien im Mai 1805 bei Schubothe, dessen Originalanzeigen wiedergegeben werden. — Be merkenswert ist eine Untersuchung des Schweden Carl Lundahl »über den (ersten) Ursprung des Buchhandels. Reflexionen und Hypothesen-, nämlich die Fälle, wo sich bei den alten Assyrern, Babyloniern und Ägyptern ein Kauf literarischer Erzeugnisse teils feststellen, teils mit Sicherheit vermuten läßt. Sie fußt auf gelehrten Werken über die Kultur dieser Völker. Vom Ausland bringen Kunde ein Artikel über englische Vuch- läden (nach 1'üs Look LlontüF), H. Dullo über die Lohnbewegung unter den Leipziger Vuchhandlungsmarkthelfern (nach der »Buchhändler-Warte»), Rasmus Nielsen über seinen ersten Monat in einem deutschen Sortiment (in Stuttgart). Ihm sind auf dem Lager vor allem die großen, billigen Sammlungen wie Reclam, Meyer, Göschen ausgefallen, wie man sie in Dänemark nicht hat. Verwirrend wirkten auf ihn anfangs die zahlreichen unpersön lichen Firmen wie Verlagsanstalt und ähnliche, die der Neuling schwer auseinanderhält. Mit Recht bewundert er die bequeme Einrichtung des Barsortiments. Mit nicht weniger Recht tadelt er, daß man in deutschen Buchläden die Neuigkeiten oft einen bis zwei Monate ungeordnet aus und hinter dem Laden tisch liegen lasse. Erstaunt ist er über die deutsche Anspruchs losigkeit bezüglich des Einpackens: auf Wunsch werde dem Kunden ja das Buch eingeschlagen, aber Zeitungs- oder sonstwie bedrucktes Papier genüge dafür stets, wozu ja Probenummern und Papier aus den Ballen billiges Material hergäben. — Vom Buchhandel und Gehilfenleben in Schweden erzählt G. Olsen. Über die nationalen und beruflichen Gründe zu der vom nor wegischen Buchhandlungsgehilsenverein veranstalteten, leider erfolg losen Protestversammlung gegen den Verkauf eines großen nor wegischen Verlags an eine dänische Firma (vgl. Börsenblatt 1906, Nr. 19, S. 880) schreibt in aussührlicb klarlegender Weise Torgcc Baardseth in Nordstrand: »Wie wir sie kürzlich in politischer Beziehung erreicht haben, so wollen wir volle Selbständigkeit auch aus dem Gebiete des Geisteslebens anstreben. Für vorwärtsstrcbende Buchhandlungs- gehilsen aber sind Aktiengesellschaften, wo die Verlegerpersön lichkeit ganz zurückgedrängt wird, und nun gar ein Trust, das letzte Stadium, eine Schranke und eine Drohung, mag ein solcher Ring nun unter der eignen oder eines fremden Landes Flagge segeln (letzteres ist natürlich das schlimmste). Möchte deshalb doch ein Roosevelt auch diesseits des Ozeans crstehenl- Schließlich mögen genannt sein die Nekrologe aus H. Vilh. 597
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