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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1906
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- 1906-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1906
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4502 Nichtamtlicher Teil. .-U 103, 5. Mai 1906. Auf die Angabe der Titel der pseudonymen Werke mußten die Bearbeiter verzichten, da sich sonst der Umfang des Lexikons ungewöhnlich vermehrt hätte. Ebenfalls aus Rücksichten auf den Raum wurde ein vom wirklichen Namen auf das Pseudonym rückoerweisendes Verzeichnis, wie man es in einzelnen frühern Werken findet, nicht aus genommen. Wer also ermitteln will, welcher Pseudonyme sich ein Schriftsteller bedient, muß schon in literarhistorischen Werken, in Literaturkalendern oder andern Schriften nach schlagen. Das Werk ist in gut lesbarer Antiqua gesetzt, und zwar in Petit (Pseudonyme und richtige Namen) und Nonpareille (Quellenangaben in Klammern). Die Seiten sind in zwei Spalten geteilt, und der großem Deutlichkeit halber sind die Stichworte (die Pseudonyme) spationiert. Auf diese Weise ist das schnelle Auffinden sehr erleichtert. Die verdienstvolle Arbeit bildet ein würdiges Gegenstück zu den Pseudonymen-Lexiken, die andre Nationen bereits be sitzen, so zu dem englischen, französischen, holländischen, italienischen, nordischen, polnischen, portugiesischen, spanischen und hebräischen. Es hat zudem den Vorzug, daß es bis auf unsre Tage reicht und nicht bloß von staunenswerter Reichhaltigkeit, sondern auch mit so großer Sorgfalt be arbeitet ist, wie man dies von Arbeiten deutscher Gelehrten erwartet. Das Deutsche Pseudonymen-Lexikon ist in nur 700 handschriftlich numerierten Exemplaren gedruckt. Weun auch der Preis im Vergleich zum Unifang etwas hoch ist, so darf er doch mit Rücksicht auf die ungemein mühevolle Arbeit und das naturgemäß ziemlich beschränkte Absatzgebiet als nicht übertrieben bezeichnet werden. Möge der deutsche und ausländische Buchhandel dazu beitragen, daß die Bearbeiter und der Verlag in ihren Erwartungen nicht getäuscht werden! Vom dänischen Verlag. Zwei bedeutende dänische Nachschlagewerke, die Frucht jahrzehntelanger Arbeit, find vor kurzem zum Ab schluß gebracht worden. Ihre Entstehungsgeschichte bietet für den Buchhandel interessante Vergleiche mit der Geschichte der analogen deutschen Arbeiten, des deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm und der allgemeinen deutschen Biographie. Von dem von der dänischen Gesellschaft der Wissen schaften herausgegebenen »vauslr Oräbolc« erschien der erste Band 1703, der letzte, der achte (V—2), erst im Februar 1906 (Andr. Fred. Höst L Sön, in Komm ). Er umfaßt im ganzen nahezu 5000 Quartseiten und bringt überall zahl reiche, sehr genaue Belege aus der ganzen dänischen, teil weise auch der norwegischen Literatur. Vorarbeiten dazu waren vorhanden: ein Heft des Peder Syv, das nur das gedruckt enthält (er sei, versichert er scherzend in der Wid mung, in der Ausarbeitung bis gelangt, aber stecken ge blieben bei dem schwierigen Wort »Geld«); Fr. Rostgaards und Langebeks Wörterbuch, bis kl reichend, aber nur hand schriftlich; namentlich aber das, 60 handschriftliche Foliobände umfassende Lexikon des Arztes Mathias Moth, das, niemals gedruckt, in der Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen auf bewahrt wird. Moth war ein allseitig gebildeter Mann, dazu großer Bücherfreund, der sich eine bedeutende Bibliothek sammelte (ff 1719). In der Verwertung seiner Arbeit liegt mit der Hauptwert des Wörterbuchs der Akademie, das im übrigen, da man den ursprünglichen Plan natürlich beibehalten mußte, nicht auf der Höhe moderner Sprachwissenschaft steht, wie die von Vilh. Thomsen und L. Wimmer verfaßte Einleitung des letzten Bandes einräumt. Sein Vorbild war Johnsons englisches Wörterbuch. Es wurde eben verhängnisvoll für ein schnelles Fortschreiten sowohl wie für die Einheitlichkeit des Ganzen, daß, statt wie in Deutschland einzelne Privat- gelehrte, hier eine unpersönliche Gesellschaft das Unternehmen leitete, und es war oft außerordentlich schwer, die rechten und zugleich bereitwilligen Männer zur Bearbeitung zu finden. Im Jahre 1777 richtete aus Anregung Hjelmstjernes und des patriotischen Ministers Ove Hölg-Guldberg die Aka demie an den König Christian VII. das Ersuchen, zur Her ausgabe eines dänischen Wörterbuchs beizutragen. »Kein günstigerer Zeitpunkt zur Bestimmung unserer uralten, uns selbst gehörenden Sprache ließe sich finden als just dieser, da Seine Majestät seinen Untertanen das Bürgerrecht (gegen Überschwemmung der Ämter mit Aus ländern gerichtet) geschenkt hat. Die Sprache hat Einfluß auf die Denkungsweise eines Volkes, auf seine Entwöhnung von sklavischer Nachahmung, und bildet es mit zu einem Volk für sich.« Der König wies 500 Rlhlr jährlich dazu an, und mehrere Adelige verpflichteten sich, jeder einen Buchstaben auf seine Kosten zu nehmen. Gleichwohl wurde der 1. Band (^.—U) erst 1793 im Druck fertig. Wir erfahren weiter aus den Vorworten, daß 1806 jährlich 700 Rthlr. auf zehn Jahre vom König bewilligt wurden, dann z. B. 1815 für den Druck von Band III 2000 Thlr. vom Clasenschen Fidei- kommiß Während der mehr als 125 Jahre, die seit dem Beginn verflossen sind, haben an der Redaktion und Re vision zahlreiche große Sprachgelehrte mitgewirkt, u. a. R. Nyerup, C. Molbech, dessen eignes dänisches Wörterbuch in zwei Bänden 1833 zuerst erschien und für die spätere Arbeit der Akademie die Grundlage abgab; I. N. Madwig, Svend Grundtvig usw., seit 1878 V. Thomsen und L. Wimmer als Leiter. Welch riesige Arbeitsleistung die Akademie selbst darin niedergelegt hat, wird klar, wenn nian hört, daß allein zur Revision des Buchstaben ll' (da das Manuskript seines eisten Bearbeiters sich als unbrauchbar erwies) von 1848—53 über 200 Sitzungen ihrer Wörterbuchkommission nötig waren. Die Ausstattung des letzten Bandes, auf altertümlich festem und rauhem Papier, mit großem, tief schwarzem Druck (die Drucklegung hat fünf Jahre beansprucht) und in Schweinsleder gebunden, schließt sich jener der voraufgehenden Bände aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert möglichst eng an. Ungefähr um dieselbe Zeit wurde mit dem 19. Band bzw. 151. Heft vollständig: »Osuslr Lioxritkislc llisxilron«, das für die Zeit von 1537—1814 zugleich Norwegen um faßt. Seit dem Tode seines Herausgebers, Reichsarchivars C. F. Bricka, 1903, haben Archivsekretär L. Laursen und Professor Joh. Steenstrup es zu Ende geführt. Schon um 1865 versuchte der Jurist und Historiker F. Algreen-Ussing eine solche Sammlung von Biographien aller bekannten Dänen zu schaffen; aber als eifriger Politiker, blieb er nicht unparteiisch und objektiv, und so hielt sich das damalige ri'orlügsbureau«, das den Verlag über nommen hatte, an den Vertrag mit ihm nicht gebunden. Dann zeigte im Herbst 1874 der Verleger A. F. Höst das Erscheinen eines dänisch-norwegischen biographischen Lexikons an; aber die von ihm gewählten Herausgeber waren ganz junge Leute, gar nicht Historiker, und so fanden sie keine Mitarbeiter. Da trat, um den heißen Wunsch aller Historiker zu verwirklichen, zehn Jahre später der Carlsberg-Fonds helfend ein, und seine Direktion bewilligte dem Herausgeber 1885 für 12 Jahre 1000 K. jährlich, später bis zum Schluß des Werkes noch 8000 L. Bricka, damals erst Assistent im Geheimarchiv, den alle ältern wünschten, wurde von Joh. Steenstrup aufgefordert, die Redaktion zu übernehmen. Nur schwer entschloß sich der bescheidene Mann dazu. Den
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