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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1906
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- 1906-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1906
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- Deutsch
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4500 Nichtamtlicher Teil. 103, S. Mai 1906. Nichtamtlicher Teil. Ein neues deutsches Pseudonymen-Lexikon/) Von Tony Kellen (Essen/Ruhr). Für einen Schriftsteller können die verschiedensten Gründe maßgebend sein, ein Werk anonym oder pseudonym zu veröffentlichen. Ein Anfänger, der seiner Sache noch nicht ganz sicher ist, will vorerst seinen Namen verbergen, um zu sehen, welche Aufnahme sein Werk findet. Hat dieses oder eins seiner folgenden Werke Erfolg, so wird er viel leicht eben deshalb sein Pseudonym beibehalten, da er unter diesem bekannt geworden ist. Dieser Fall ist in der Litera tur sogar ziemlich häufig. Zuweilen kommt es auch vor, daß ein Schriftsteller, der unter seinem richtigen Namen bereits bekannt ist, mit Rücksicht auf seine Stellung oder aus einem andern persönlichen Motiv einzelne Werke unter einem Pseudonym herausgibt. Daß auch manchmal bos hafte Werke unter dem Schutze eines Pseudonyms veröffent licht werden, ist eine bekannte Tatsache. An und für sich ist zwar nur der Inhalt des Buches zur Beurteilung seines Wertes maßgebend; aber unter Um ständen ist der Name des Verfassers doch von Bedeutung, denn man wird z. B. einer Kundgebung zu irgend einer Frage des geistigen oder öffentlichen Lebens ein ganz andres Gewicht beimessen, wenn man die Gewißheit hat, daß sie von einem angesehenen oder hervorragenden Manne her rührt, als wenn man weiß, daß sie das Werk eines unbe deutenden oder noch völlig unbekannten Verfassers ist. Für die Kritik und die Literaturforschung kann es auch von Be deutung sein, zu erfahren, welche pseudonymen Werke einem bestimmten Schriftsteller zuzuschreiben sind. Im übrigen ist es vielfach bloße Neugier, die zur Ausforschung des richtigen Verfassernamens verleitet. Es ist schon ziemlich früh der Versuch gemacht worden, die Verfassernamen pseudonymer Werke zu ermitteln und zusammenzustellen. Einzelne Angaben, die freilich zum Teil nur auf Vermutungen beruhten, tauchten immer wieder schon in den ältesten literarischen Blättern auf. Zuverlässiger wurden die Angaben erst in neuerer Zeit in den Schriftsteller-Verzeichnissen und bibliographischen Hand büchern, da sie zumeist von den Verfassern selbst her rührten, die keinen Wert mehr auf die Verheimlichung ihrer Pseudonyme legten. Die ersten Pseudonymen - Verzeichnisse finden wir in folgenden Werken, von denen die ersten nur recht bescheidene Anfänge darstellen: krid. Osislsr: Oispuistio äs nomiuum mutstions st suon/mis soriptoribus. lüpsiss 1669. (d. Lselcsr): Iisrvs dstrsets b. s. brsvis sxpositio nomivum sub guibus soriptorss sliguoi pssudon/mi rsesntiorss imprimis lstsrs volusrsvt. VsriburAi 1670. dosnvis Rbodii Osni suotorum suppositorum estsloAus. klsmburAi 1674. Vluesntü ? 1s seit tbsstrum snon^morum st pssudon/morum sx s^mbolis st eollsticms virorum xsr Luropsm doLiissi- morum so oslsbsrriworum post s^utsAws äuäuw sditum, Lo. Hamburg! 1708. Schauplatz der Masquirten und demasquirten Gelehrten bey ihren verdeckten und nunmehr *) Osutsobss kssudoo^msu - llsxikov. Xus dsu Husllsu bssrbsitst von Dr. Niobssl Ilolrmsnu, Xrusuususis, und Or. llsuvs Lo listig,, Llrriptor, su der Ir. Ir. Iluivsrsilsts- Libliotbelr io tViso. tVisn und llsiprix 1906, Xlcsdsmisvlisr VsrlgA. XXIV, 323 8sit.su xross 8°. kreis: in llsiusu Asbuudsu 30 .F. entdeckten Schrifften. Aus gewissen Anzeigungen, glaubwürdigen Nachrichten und wahrscheinlichen Con- jecturen bewährter Männer, nach ihren vornehmsten Denkwürdigkeiten, sammt Beyfügung neuer Raisonne- ments und Autoritäten kürzlich dargestellt von Peter Dahlmann. Leipzig 1710. d. kl. d. äs soriptis suon^mis st pssudou^mis in esuss rslixiouis g pro^rsssu eosresudis s. Vom nöthigen Einhalt der Religions-Schrifften ohne einiger oder mit falscher Benennung der Xutorum sxsroitstiovis tbsologiess. Ldidit 6odokredus liudovioi. lüpsiss 1715. Virorum sruditoruw ollomstomorpbosis, das ist etlicher gelehrter Männer gebrauchte Namens-Ver änderung. Frankenhausen 1720. Libliotbso» suou^morum st pssudou^morum ckstso- torum, ultrs 4000 soriptorss, guorum uomius vsrg lstsbgvt gntss, omuium ksoultstum soisvtigruiu st lin- zusrum oornplsotsns, sä supplsnckuw st ooutiuusudum Viucsutü klsooii Ubsstrum suon^morum st pssudo- v^morom, st 6bristopü. XuZust. Llsumsuvi sobsdissms ds suovz-mis st pssudon^mis, oollsots st sdorusts, » U. dob. Obristopb. Hl/lio. 6um prsskstious XI. Olottlisb 8tollii. HsmdurZi 1740. Fr. Raßmanns kurzgefaßtes Lexikon deutscher pseudonymer Schriftsteller von der ältern bis auf die jüngste Zeit aus allen Fächern der Wissenschaften. Mit einer Vor rede über die Sitte der literarischen Verkappung von I. W. S. Lindner. Leipzig 1830. Gallerie deutscher pseudonymer Schriftsteller vorzüglich des letzten Jahrzehnts. Ein Beitrag zur neuesten Literaturgeschichte. Von Andreas Gottfried Schmidt. Grimma 1840. Die maskierte Litteratur der älteren und neueren Sprachen, bearbeitet und herausgegeben von Emil Weller. Leipzig 1856 —1858 (I. ludsx kssudov^morum). Zweite Ausgabe, Leipzig 1862—1867 (Bd. I. Iudex Lssudou^morum. Zweite neu vermehrte Ausgabe, Leipzig 1862. Supplement 1867). I^sxioon Lssudouz-morum. Wörterbuch der Pseudo nymen aller Zeiten und Völker oder Verzeichnis jener Autoren, die sich falscher Namen bedienten. Von Einil Weller. Zweite, durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. Regensburg 1886. Von all diesen Werken war nur noch das letztere von Wert; aber so schätzenswert es auch ist, es ist nicht immer ein zuverlässiger Führer und müßte durch ein Supplement mit den in den beiden letzten Jahrzehnten aufgetauchten Pseudo nymen ergänzt werden. Zudem enthält es keine Quellen angaben, so daß es eine Nachprüfung in keiner Weise er leichtert. Nunmehr ist ein neues Werk erschienen, das die Fehler des Wellerschen Lexikons glücklich zu vermeiden sucht und zugleich eine Fortsetzung bis auf den heutigen Tag bietet: Osutsobss kssudov^msu-lisxiicoo. Xus den Husllsu bssrbsitst von Or. Niobssl Holrmsou, Xmsuusnsis, und Dr. Hanns Lobstts, Llcriptor, an dsr lc. Ic. IInivsrsitLü- Libliotbslc in Wisn. IVisn und I^siprix 1906, Xlcsde- misobsr Vsrlsg. XXIV, 323 Lsitsn ^ross 8". krsis in lisinsu Asbundsn 30 Dieses neue Lexikon dürfte wohl auf geraume Zeit hinaus den Bedürfnissen genügen; denn wenn es auch nicht unbedingt vollständig ist — dies ist bei einer derartigen Arbeit ausgeschlossen — so enthält es doch eine so ungemein große Anzahl von Pseudonymen, daß es den Benutzer wohl
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